Elvanse, eure Dosierung?

Interessant!

Hast du denn mal Elvanse Kapseln geteilt und 40 mg probiert?

Elvanse 70mg Kapseln sind nicht zum Teilen, sonst wären es Tabletten mit bruchrille…

Dann zeigt das, dass du @DomeX hier noch nicht die richtigen Threads gefunden hast.

Gib in der Suchfunktion mal ein „Elvanse teilen“ und du wirst dein blaues, eh… kleines Weihnachtswunder erleben :grinning:

1 „Gefällt mir“

Hi-Hi liebe Mitmenschen,

erst mal alles gute für 21, ich wünsche jedem, dass er trotz (oder gar sogar durch) das letzte Jahr ein Stück weiter wachsen konnte.

Heute begann ich mit der 70mg Dosierung von Elvanse, noch mal ein lückenhafter Abriss der bisherigen Dosierung etc.:

  • Q1 2020 Diagnose ADHS Mischtyp
  • Q2/3 2020 Elvanse 30mg ohne ratifizierbaren Verbesserungen
  • Q3/4 2020 Elvanse 50mg - deutlich spürbare Verbesserung über die Zeit, Anfangs sehr „Honeymoonig“, nach 1-2 Monaten „dezenter“. Side-Effects auf die Lange Zeit definitiv Appetitverringerung → viel abgenommen (immer noch hoher BMI).

Grundsätzlich hat Elvanse geholfen meine Problemfreiheit (kategorisiert) im Schnitt von „mangelhaft bis ungenügend“ auf gut bis ausreichend zu steigern.

Ein „gut bis befriedigend“ wäre mein Ziel, mit mal deutlichen“sehr gut“-Tagen, die bisher ausgeblieben sind.

Damit ihr kurz einordnen könnt welche Auswirkungen Elvanse 50mg hatte:

  • Haushalt: die letzten 4 Monate fast jeden Tag darüber nachdenken können was es zu tun gibt und jeden Tag auch diese (kleinen) Dinge schaffen, und zwar pro-aktiv, und danach entspannen
  • Arbeit: leichte Verbesserung in Hinsicht Motivation, aber nicht ausreichend um hier ohne Schuldgefühle und unnötige Flüchtigkeitsfehler im Großteil des Alltags den Job beständig zu stemmen … zumindest hat sich die Häufigkeit von qualvollen Zeiträumen verringert und hier stechen nur noch einzelne Tage oder Tagespaare (zwar noch recht häufig) hervor, aber is etwas besser.

Ich führe seit 9 Monaten Protokolle, u. A. auch täglich, und die Verbessrung lässt sich daran sehr gut nachvollziehen. Es gibt wesentlich seltener ganz schlimme Tage (d. H. Tage die auch Konsequenzen für meine Gesundheit, Karriere und Beziehung bedeuten).

Hab‘s ja schon mal gesagt, aber ich denke Elvanse wirkt bei mir in der Dosis ganz gut und ich möchte darauf aufbauen. Der große Vorteil ist nach wie vor die Fähigkeit mich zu aktivieren, also sowohl verhaltenstherapeutisch Gelernte als auch inherent Bewusste Strategien viel öfter im Alltag anwenden zu können.

Nebenwirkungen die ich bisher auf den Höhen der Dosierung definitiv nicht(!) hatte:

  • erhebliche Euphorie
  • Trockener Mund, anhaltende Kopfschmerzen
  • Zitterigkeit

Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit und Magenprobleme kann ich nicht benennen, denn die habe ich schon vor Elvanse auf Grund von anderen Leiden seit 10-20 Jahren, ich wüsste also nicht ob hier was zusätzlich reinspielt.

Definitive Nebenwirkungen:

  • stark verringerter Apetitt
  • Blutdruck muss beobachtet werden (wird Medikamentös behandelt und verbessert sich zunehmend)

Dinge die durch Elvanse 50mg „schlimmer“ geworden sind und von denen ich hoffe sie werden mit der nächsten Phase (70mg) besser:

  • Priorisierung eigener Bedürfnisse: Ich kann zwar länger am Stück arbeiten aber habe so noch mehr Probleme als vorher mich bei spannenden Tagen selbst zu priorisieren um mal was zu Essen/Trinken/Pause zu machen (liegt aber sicher auch am Homeoffice)
  • Linearität/Planung: Ich habe es jetzt leichter mal Pflichten zu erledigen, habe hierdurch aber meine Multitask-ADHS-Symptomenaktiviert und springe von Ding zu Ding (was ich vorher wahrsch. eher nicht oder kaum gemacht habe weil ich überhaupt nicht mal „einfach so“ erst anfangen konnte.
  • Impulskontrolle: Und meine Fresse wäre es mal schön nicht immer in Gesprächen alles ausdiskutieren zu wollen und anderen auch mal das Wort überlassen oder zu wissen wann man ernst bleiben sollte oder auch mal anderen den Vortritt lassen sollte. Das ging ohne Elvanse definitiv besser. Mein Verdacht: ich bin jetzt emotional ausgeglichener, was dazu führt dass ich nicht massiv gegen dieses „Laster“ (auf Kosten meiner Energie) gegen kompensiere und mich verstelle. Es. Nervt. Mich. So. Sehr. Und ich fühle mich danach selbst sehr schlecht.

Grundsätzlich alles durch Elvanse alleine nicht machbar, hier muss ich mein Bewusstsein und Verhalten trainieren lernen.

Ich werde versuchen in den nächsten 1-2 Wochen und dann noch mal in 1,5 Monaten Erfahrungsupdates zu liefern.

Next Steps:

  • Korrekte Dosis finden, die wohl irgendwo zwischen 50+ und 70 bei mir liegt
  • eine ambulante ADHS-Fokussierte Therapie (KVT mit begleitender Analytischen) finden bei der ich mich wohl fühle
  • Antrag auf Grad der Behinderung stellen (u. A. mit ADHS, habe aber viele psychische und psychosomatische Co-Morbiditäten)

Lieben Gruß

Der Kuchen

1 „Gefällt mir“

Hallo Adscake,

danke für die Wiedergabe deiner Erfahrung. Eines erstaunt mich:

Das wurde bei mir durch das Medikament (allerdings Methylphenidat) viel besser!

Wenn meine Frau und ich zusammen abends woanders zu Besuch sind, merkt meine Frau genau daran, wann mein Medikament nachlässt - Dann redest du so viel und bist albern und wirst peinlich! :wink:

Heyho,

ja ich denke hier gibt es einfach viel zu unterschiedliche Entwicklungen die uns prägen.

Ich denke es kommt nicht oft vor, aber halt öfter noch als unter meiner starken Kompensation das auf keinen Fall zu wollen, und somit „schlimmer“.

Also, ist ja letztendlich auch nur etwas dass ich versuche zu verstehen, und mein bestes Gefühl sagt hier, Elvanse is noch nicht ganz so da wo es ist, vieles hat es gelockert, aber das hat natürlich auch wieder Aus- & Wechselwirkungen.

Aber vllt. ist MPH da ja wirklich „strenger“ - ich habe leider nur mit Elvanse Erfahrung, habe aber schon oft gehört dass MPH eher aktiver und gezielter wirkt.

Wenn ich z. B. „vergesse“ mich konzentriert zu verhalten, dann bin ich immer noch beeinträchtigt, zwar nicht so schlimm wie zuvor, aber doch nicht frei von starken Impulsen. Und meist sind das Situationen in denen ich wirklich was zu sagen habe oder in denen ich mich mal voll locker fühle und letztendlich denke ich dann nicht daran mich Zusammenzureißen, aber ich könnte es wohl :slight_smile:

Mal gucken ob und wie sich das unter 70mg verhält, vllt. gehts in 2 Monaten oder schneller ja wieder auf 50 zurück und der Rest kommt durch begleitende Maßnahmen dann - wäre ja auch okay.

Ich berichte!

Heyho Cake,

und nicht vergessen:
Wenn 50 zu wenig und 70 zu viel sein sollten, liegen dazwischen noch jede Menge Möglichkeiten…

Hi,
ein artikel hier im Forum hat mich stutzig gemacht, darin hieß es "je mehr Elvanse (also z.b. 30 statt 20mg) Elvanse man nimmt desto länger die Wirkung (so zumindest bei einigen). Macht das denn Sinn? Ich frage mich auch ob die Wirkkurve ab dem höchsten Wirkpunkt direkt wieder abfällt oder erst mal konstant bleibt :geek:
Schönen Abend
Jan

1 „Gefällt mir“

Ich habe das Gefühl, dass es bei den meisten Medikamenten so eine Kurve ergibt. Deshalb nimmt man evtl. dann nur die 2/3 Dosis und später die andere 1/3 Dosis.

Bei mir reicht nach 6 Stunden die Wirkung nicht mehr, deshalb nehme ich nach 5,5 Stunden die andere 1/3 Dosis nach. Die baut sich allmählich auf während die erste Dosis teilweise noch wirkt und irgendwann flauen beide abends immer weiter ab. Da ich abends mit zwei Kids volle Power brauche, darf ich bei Bedarf eine mini Dosis Attentin nehmen. Das wirkt viel kürzer als Elvanse.

Ok, das würde ja bedeuten das es allmählich abnimmt. Bei mir wirkt es meist so 8-9h, 6 ist ja tatsächlich wenig (laut Hersteller soll es ja teilweise 14h wirken). Wie lange wirkt denn das Attentin bei Dir? Muss mir auch mal überlegen wie ich das hinbekomme noch den Abend zu überbrücken.

Grüße

Elvanse lässt sehr viel langsamer und flacher in der Wirkung nach als andere Retardmittel. Da ich nur 15mg nehme, ist entsprechend nach dieser kurzen Zeit der Pegel schon zu niedrig.

Attentin wirkt bei mir ca. 4,5 Stunden. Ich nehme abends zum Anstückeln 1/8 von einer 5mg Tablette. Das ist auch sehr ungewöhnlich.

Andere würden vielleicht 5 mg nehmen…

Attentin muss man als Erwachsener in der Regel selber zahlen, weil es offiziell nur für Kinder zugelassen ist.

Je nachdem, wie viel man braucht, kann es auch etwas in die Kasse gehen, wenn man damit den ganzen Tag abdecken will.

1 „Gefällt mir“

@Jan Vielleicht hilft dir dieses Bild weiter :wink: Willkommen im Forum ::sunglasses:
[attachment=0]IMG_05012021_014413_(1000_x_623_pixel).jpg[/attachment]

[size=85]Quelle: <LINK_TEXT text=„https://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/ … otsdam.pdf“>https://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/default/Kliniken/Kinder-Jugendpsychiatrie/Praesentationen/Haege_2018_09_13_Curriculum_Potsdam.pdf</LINK_TEXT>[/size]

1 „Gefällt mir“

:stuck_out_tongue:
Super Danke

Mein Arzt sagt auch das eine höhere Dosis länger wirkt ,so habe ich es auch empfunden.
Da ich bisher nur 20mg vertrage soll/kann ich den Abend noch mit MPH abpuffern.

Ich teile hier auch mal meine (3 monatigen) Erfahrungen:
Habe mit 30mg gestartet, hatte nicht die erhoffte Wirkung nach zwei Monaten (war aber auch davon ausgegangen, dass ich einen sehr deutlichen Effekt spüren würde ala MPH), fühlte mich aber irgendwie schon besser.
Habe dann 50mg verschrieben bekommen und ein paar Tage ausprobiert, habe mich aber überdosiert (getrieben, abgelenkt, nicht richtig da) gefühlt. Nachdem ich dann hier über die Dosierungen gelesen hatte, und dass der Effekt eher subtil sein kann, bin ich erstmal wieder auf 10mg runter.
Fühle mich momentan mit 15mg deutlich mehr wie ich selbst, mache deshalb aber auch eher was ich will, als das was ich sollte. Leider kann ich mich eher schlechter konzentrieren und bin etwas verträumter, aber das ist jetzt erstmal ok für mich. Scheinbar war ich mit 30mg schon überdosiert!

@Tuvok das ist ja schon mal eine gute Erkenntnis! Und möglicherweise kannst du in einigen Wochen nochmal 5mg mehr ausprobieren, wie das dann läuft. Kann sein, dass dein Körper sich eher langsam drauf einstellt…

Die Halbwertszeit von LDX scheint sich auch mitunter an der Dosierungshöhe zu orientieren.
Demnach würde es doch sinnig bei Schlafproblemen/zu frühes Erwachen in der Früh sein, dass die Dosierungshöhe heruntergesetzt wird.
Soweit, dass das Verhältnis zwischen Nutzen und Nebenwirkungen für jeden selbst verkraftbar ist.
Bei 50mg werde ich von Beginn des Wirkeintritt zum nächsten Morgen also 21h20Minuten später wach.

Wenn ich jetzt 42,5 oder 40mg ausprobieren, sollte es sich doch nach einer Zeit verbessern?

Oder meint ihr, wie man in der Wirkkurve die @Anders gepostet hat, erkennt, dass sich 24h nach Einnahme nicht viel in der Konzentration im Blut unterscheidet?
Wobei die Praxis (also bei uns zeigt), dass die HWZ stark anhand der Stärke variiert.

1 „Gefällt mir“

Ich bin zufälligerweise über einen Post bezüglich Vyvanse(Elvanse) in einem englisch sprachigen Forum gestolpert.
Dort berichtet jemand über eine Titration die jeden Tag stattfindet und er damit sehr gut fährt/keine Probleme mit dem Schlaf/Durchschlafen hat.
Die Dosierung wird täglich mit 10mg erhöht/reduziert, ganz genau ist das nicht erkennbar. Das Kontingent liegt zwischen 20 bis 50mg.
Ich denke, ich werde es ausprobieren, Montag 50, Dienstag 40, Mittwoch 30, Donnerstag 20, Freitag 50, Sa & So evtl 25/30mg.?

Was meint ihr, könnte es helfen?
Oder jemand Erfahrung damit gemacht?

Da muss ich dir widersprechen, @Nono . Seit ich ausschließlich Attentin nehme, da Elvanse mit den Hormonen keinerlei Wirkung mehr hatte, zahle ich nur noch die Rezeptgebühr - also Kassenrezept. Und das seit Mai 2020. Bisher gab es da nie Probleme. Es scheint also einen Weg zu geben, dass auch Erwachsene Attentin auf Kasse bekommen…

Das scheint mir eine sehr individuelle Lösung zu sein.
Bei den meisten dürfte das eher schief gehen.
Verlinke doch mal.

Bitte nicht ohne Rücksprache mit Arzt ausprobieren.