Erledigungsblockade

Ich versteh, dass du das unerträglich findest, ich sehe dich förmlich vor mir, wie du dich windest. Die Situation klingt auch vertraut, ich könnte da einiges erzählen.

Aber ich habe eigentlich einen wichtigen Gedanken zum Vertrauensverlust: Deine Frau kennt dich, deine Frau ist auch diejenige, die dir schon geholfen hat, und ich kann mir vorstellen, wie es dir dabei ging. Sie ist deine wichtigste Vertraute. Wenn du jetzt zu ihr gehst und ihr das sagst, dann zeigst du erstmal dein Vertrauen ihr gegenüber. Ein wichtiges Signal.

Viel, viel schlimmer wird es, wenn sie das zufällig herausfindet, dann wird sie sich ganz bestimmt die Frage stellen, wieso du dich nicht ihr anvertraut hast. Eine Enttäuschung, die richtig schlimm ist.

Du willst auf einem Enderdrachen reiten? Das Gespräch mit deiner Frau ist das Bosslevel.

Ich wünsche dir viel Kraft dafür.

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Eine Kerze doch noch in das Halbdunkel des Themas:

Dieses Video hat mir neulich die Laune gerettet und ließ mich an Dich denken, @Bieber. Vorsorglich: in ehrlicher Zuneigung und ironiefreier Bewunderung.

Wie sorgfältig und sicher der Bi(e)ber hier aufräumt und seinen Instinkten traut… Er weiß genau, was er tut.
Und in mir ist große Zuversicht, dass Du eine solche Sicherheit in Dir auch wiederfinden kannst. Mit dem Dammbauinstinkt einen Schutzwall gegen blockierende Emotionen bauen…

Und so schließt sich auch der Kreis:

@Neinhorn hat bislang nur zu wenig @Bieber im Haus.

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Die Frage ist, ob dieses „ganz-nebenbei-machen“ erstrebenswert ist.
Das ist es schon mal aus meiner allgemeinen beruflichen Sicht nicht. Alles was man „nebenbei“, sozusagen im Rahmen von Multitasking macht, macht man nicht gut. Hängt natürlich davon ab, wie anspruchsvoll die jeweilige Sache ist. Irgendwo drüber wischen ist eigentlich nicht anspruchsvoll. Aber wenn man nicht genau hingeschaut hat, aus Versehen die kleine Schraube welche da gelegen hat, wegwischt oder mit dem kontaminierten Drecklappen die Arbeitsfläche für Lebensmittel wischt, ist der Schaden groß. (Mir ist vorhin gerade eine kleine Schraube von einer Brille runtergefallen. Trotz Suche mit Magnet ist sie unauffindbar…)

Von psychologisch-fachlicher Seite höre ich, dass das im Hinblick auf ADHS nicht gut ist. Der Betroffene soll vielmehr zielstrebig eine Tätigkeit in Angriff nehmen und durchziehen. Und nicht auf dem Weg dahin noch schnell xy wegräumen, dass ihm gerade ins Auge gestochen hat oder nebenbei was abwischen.
Sinnvoll wäre, sich Struktur im Sinne von „eins-nach-dem-anderen“ anzutrainieren.

Grundsätzlich halte ich das für richtig, wobei man nicht übertreiben darf. Wenn ich eigentlich xy mache und auf dem Weg in das Zimmer oder nebenbei klaube ich noch zz auf, um es aufzuräumen, würde ich das noch als sinnvoll und vorteilhaft einstufen. Wenn man sich aber von zz ablenken lässt, beim Einräumen von zz noch bb sieht, wo schon lange eine neue Batterie reinmuss, welche man dann sucht und beim Suchen auf cc stößt, steckt man wieder in der typischen Falle.

Und das geht vermutlich schon in die Richtung „Erledigungsblockade“, weshalb wir wieder beim Thema dieses Strangs sind.

Das meine ich damit. Wer 2 Sachen gleichzeitig macht, macht beide nicht gut. Von den 100 möglichen Prozent macht er nicht 2 x 50 Prozent sondern deutlich weniger und hat im Endeffekt wegen der nötigen Nacharbeit mehr Arbeit und mehr Zeit verbraucht.

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Soweit ich sehe, sind alle von dir genannten Informationen, Artikel und Unterlagen von Ruth Ross.

Hast du bei deinen Recherchen auch noch was von anderen Fachleuten, z. B. von Ärzten, Wissenschaftlern etc. zu dem Thema gefunden?
Wenn es dazu nichts oder sogar Ablehnendes gibt, ist das Ganze als nicht relevante Einzelmeinung oder vielleicht noch Negativeres eingestuft worden.

Bitte nicht falsch verstehen - ich habe die Unterlagen noch nicht mal richtig und vollständig durchgelesen und mir ist schon aufgrund der treffenden Bezeichnungen „Erledigungsblockade“ bzw. „Erledigungsblockierung“ völlig klar, dass das ein real existierendes Phänomen ist. Zudem eines krankhafter Art, dass man nicht mit Faulheit, Bequemlichkeit etc. erklären kann.

Übrigens sehe ich die Erledigungsblockaden auch bei vielen anderen Menschen, die (soweit bekannt oder erkennbar) keine Probleme wie ADHS, Depressionen oder irgendwas anderes haben. Vor einiger Zeit hat mir das eine Bekannte geschildert: „du glaubst gar ned, wie ich mich um diese Sch… Steuererklärung drücke. Die muss ich ja unbedingt machen und es ist auch nicht soo schwierig, aber da weiche ich immer aus und fange sogar an, irgendwelche unangenehmen Sachen wie Kloputzen etc. zu machen, damit ich das mit der Steuer nicht angehen muss.“

Meiner Ansicht nach sind ja so gut wie alle Eigenschaften, Neigungen, Fähigkeiten, Vorlieben, Abneigungen etc. in jedem Menschen verankert. Beispielsweise ist in jedem Menschen auch eine homosexuelle, dominante oder devote, eine sadistische und masochistische, eine egoistische und altruistische, eine gewalttätige sowie auch eine rassistische Veranlagung. Es kommt immer nur drauf an in welchem Maße, ob z. B. der homo- oder heterosexuelle Anteil überwiegt.

Zurück zur Erledigungsblockade - das einzige was ich faules Tier bisher recherchiert habe, war die Eingabe gerade eben in Wikipedia. Da ist die Erledigungsblockade nur als Weiterleitung auf Prokrastination enthalten. Den Begriff Erledigungsblockierung gibt es gar nicht in der deutschen Wikipedia.

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Das ist genau der Knackpunkt, wie ich finde. Wir sollten da unterscheiden, ob etwas schon zur Routine geworden ist und dadurch beiläufig gemacht wird oder ob man gerade dabei ist, sich eine Routine anzutrainieren.

Wobei ich auch schon oft feststellen musste, dass Routinen so schnell wegbrechen, dass man wirklich sagen kann, dass Ausnahmen nicht erlaubt sind. (3xdass-sorry-OT)

Meine Erledigungsblockade bei alltäglichen Dingen resultiert eigentlich aus der Frustration, dass ich nur ganz schwer Routinen etablieren kann und die wenigen etablierten sich auch nie so automatisieren, dass man von Beiläufigkeit sprechen kann.

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Das geht mir auch so.

Diese Passagen der Antwort kamen bei mir leider an wie der Klassiker „Jeder ist mal ein bisschen unkonzentriert“ aus dem B.Bingo-Thread. Ist teilweise noch immer so.

Hat mir aber indirekt sehr weitergeholfen, weil mir nochmal klar wurde, wie hoch das Risiko ist, sich weiter zu isolieren, immer noch sensibler zu werden und sich in der eigenen Absurdität überall unverstanden zu fühlen. Weil nichts hilft und niemand kommt. Wie Heimweh nach einem Hort der Rettung und des Verständnisses, den es eigentlich niemals gab oder geben kann. Auch hier nicht.

Und dass kaum eine negative Emotion, vor der die Blockade-Mauer wohl schützen soll, das alles wert sein kann.

Darüber habe ich viel nachgedacht. Evtl. sind wir da ähnlich gestrickt.

Aber es führt m.E. leider gerade tiefer ins Problem rein statt raus, dass die Vorstellung so bedrohlich ist, ohnehin nicht alles perfekt in kurzer Zeit auflösen zu können, sondern während vielleicht längerer Aufräumarbeiten mit Selbstvorwürfen, Fremdvorwürfen (echten oder imaginierten), dem Scheitern am eigenen Perfektionismus, etc. konfrontiert zu sein.

Da kickt dann wohl wieder „Jetzt=Immer“ rein und bevor man sich Tage oder Wochen in die innere Wurzelkanalbehandlung stürzt…

Das sind aber vielleicht genau die Emotionen, mit denen alles anfing? Und jetzt ist ja nicht immer.

Und was sind „Fortschritte und Resultate“? Wer Tage, Wochen, Monate davor wegrennt, sich bestimmte Zahlen, Daten, Fakten anzusehen, macht erstmal schon einen Fortschritt, wenn er nicht mehr rennt.

Verdrängung und Vermeidung kosten ja auch unfassbar viel Energie, wissen wir doch alle.

Nach einem Tiefpunkt am Dienstag habe ich mir also versprochen, dass ich mir nach den ersten Schritten nicht gleich wieder Vorwürfe machen werde, warum erst jetzt, warum überhaupt, warum nicht gleich so… Ich kann mir bei Bedarf x Belege liefern, dass ich es anders gemacht hätte, wenn ich gekonnt hätte, und dass es am Willen nicht fehlte.

Und dann habe ich einen ersten Schritt gemacht, Mittwoch zwei weitere, Donnerstag zwei weitere, Freitag noch einen, usw. Und das sind unperfekte Fortschritte, die mir mehr weiterhelfen als auf Verständnis oder Vergebung zu hoffen, die ich mir ohnehin nur selbst zukommen lassen kann.

Growth mindset statt fixed mindset.

Wie schwer das ist, kann mich ja gerade darin bestätigen, dass es auch vorher nicht einfach gegangen wäre. Und so spiele ich hoffentlich den Teufelskreis gegen sich selbst aus, Fortschritt für Fortschritt.

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@Koouldnotresist wir sind sehr zarte und sensible Menschen, Menschen die weder perfekt sind noch perfekt sein müssen, machen Fehler wie alle anderen Menschen auf der ganzen Welt auch, hören wir auf damit zu hart mit uns ins Gericht zu gehen, wir sind in Ordnung so wie wir sind, okay?.
Ich knuddle Dich und umarme Dich, bitte richte auch @Elementary und @Remy23 viele liebe Grüsse aus.
:hugs::heart:

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Glückwunsch dazu!

Manchmal ist es so einfach und wir machen es uns nur in unseren Gedanken so schwer.

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Grossartige Leistung finde ich!

Es gibt nichts ausser den nächsten Schritt, der Rest ist ohnehin Schall und Rauch und leider im Adhs -geplagten Hirn direkt auch wieder vergessen.

Ein Schritt nach dem anderen, 2 Füsse, 1 Atemzug, eine Sekunde weiter…

Ich bin stolz auf dich! :heartpulse:

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Manchmal aber eben auch nicht.

Am (jüngsten) Tiefpunkt fühlte es sich an wie (vermutlich) starke Flugangst oder Fahrstuhlphobie: lieber 17-mal mit dem Zug umsteigen oder zu Fuß in den 43. Stock, denn der Schritt vorwärts ging eben „einfach nicht“. Bis sich nicht-tun dann doch „einfach“ noch schlimmer anfühlte als tun.

Und ich hoffe, dass ich wenigstens diese Lehre mitnehmen kann. Weil alles andere auch wieder unfair sich selbst gegenüber ist, zumal dann, wenn der Prozess von A nach B ohnehin nicht so passiv erledigt werden kann wie Fahrstuhlfahren oder Fliegen, sondern jeder Schritt tatsächlich Arbeit ist.

Wie also sich selbst ermöglichen, „mit Würde zurückzukommen“ - wie es in diesem immer wieder sehenswerten Video (https://www.youtube.com/watch?v=sKdWCqa5jVs) heißt?

Indem man es nicht für einfach hält? Auch nicht in der Rückschau?

Aber was erzähle ich Dir? Ich habe den Medien entnommen, dass Du nach dem Abräumen der Weihnachtsdeko im Hause @Neinhorn jetzt die nächste Herausforderung annimmst und Dämme für den Frieden mitbaust: Ukraine Says Defenses Stronger Thanks to Local Beavers and Their Dams

Verglichen damit ist vieles dann doch manchmal einfach. Frage der Perspektive und der Alternativen, klar.

Wünsche Dir Seelenfrieden. Ganz einfach.

Liebe @Koouldnotresist

den Seelenfrieden wünsche ich dir auch, danke.

Ob einfach oder nicht ist vielleicht eine Frage der Perspektive, - schaue ich zurück oder nach vorne.

Wenn man eine Blockade überwunden hat zu sagen „Das war doch einfach, warum hab ich Idiot nicht eher gehandelt!“ ist respektlos und demotivierend sich selbst gegenüber. Man darf sich statt dessen auf die Schulter klopfen und realisieren welche Kraft man hier hineinstecken musste, - auch wenn das von außen gesehen vielleicht Pillepalle war.

Steht man aber vor dieser Aufgabe, dann kann es hilfreich sein sie nicht zu dramatisieren. Statt „Oh Scheiße, das schiebe ich schon seit 11 Monaten auf, woher soll ich die Kraft nehmen?“ ist vielleicht der Ansatz „Die reine Tätigkeit kann ja nicht so schwer sein. Auch wenn sich tausend Ängste und negative Gefühle aufbäumen, fange ich jetzt einfach mal an.“ mehr helfen.
Und in diesem Sinn hat es mir geholfen zu lesen, dass Frau Joss die Tätigkeiten für einfach hält, - wenn man den Anstoß hat anzufangen.

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Ich habe gerade überlegt, ob ich in den „Was mir gut getan…“ oder den „Was mir nicht gut getan…“-Thread posten soll (oder besser nirgendwo…). Es gehört wohl oszillierend genau in die Mitte und ist daher vielleicht doch teilenswert.

Hat noch jemand von Euch gestern den Newsletter von Martin Winkler bekommen? „Grandioses Scheitern und Monkey Mind“. Er beschreibt darin, die

„kleinen Momente bzw. emotionalen Stolperfallen, die dann irgendwie zum Nichts-Tun führen. Oder zu einem emotionalen Absturz bis hin zum neurodiversen Meltdown. Damit ist gemeint, dass eine Kleinigkeit reicht, damit wie ein Domino-Effekt das Gehirn irgendwie aussteigt. Entweder passiv wird und nichts mehr machen kann. Oder aber innere Unruhe, Druck und Anspannung schier unerträglich werden.“

Hier nachzulesen.

Mich hat der hohe Wiedererkennungswert bewegt, wie meistens bei seinen Beiträgen. Und gleichzeitig schwingt dabei immer mit, dass scheinbar auch der beste Zugriff auf neueste Erkenntnisse, Medis, etc. nichts an dem grundlegenden Problem ändert, dass … im Krisenfall genau das Organ stolpert, das eigentlich den Sturz am besten abfangen könnte. Inkl. Domino-Effekt und Teufelskreis. Kleiner haben wir es nicht.

Dass der zuletzt hier erwähnte Tiefpunkt ein Tiefpunkt war, habe ich u.a. daran gemerkt, dass ich so ernstlich wie selten die in einem anderen Thread geteilte Lieblingskolumne in Zweifel zog und das dortige Grund-Mantra „Du brauchst, nur schon für die Alltagsroutine, einen Stern, um ihm zu folgen. Dann lebst du, zwar immer noch ruppig, aber auf der Höhe deiner Fähigkeiten.“

Vielleicht, dachte ich, ist genau das die Quelle des Problems und nicht der Lösung. Diese immer noch nicht erwachsene Grundhaltung von „So tickt man mit ADHS. Anders als ruppig geht es nicht und alles unter der Höhe der Fähigkeiten ist inakzeptabel, weil nicht dopaminerg erstrebenswert.“

„No risk, no fun“ oder „no risk, no fuck-up“ - keine Ahnung. Die Zeiten sind noch zu ruppig.

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Habe mir gerade ruppig selbst geantwortet, wollte aber eigentlich nur auf die Kolumne verlinken. Statt Doppelpost eine Leseempfehlung:

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Keine Ahnung, ob das am ADHS liegt oder Faulheit ist aber Abspülen fällt mir unheimlich schwer. Ich bin bemüht, wenigstens einmal pro Tag abzuwaschen aber der Widerwillen ist unglaublich und ich muss gefühlt ständig abspülen. Das nimmt mir jegliche Freude am Kochen oder Backen.
Jetzt gerade auch wieder. In der Küche steht der benutzte Wok, 1 Pfannenwender, 1 Teller, 1 Gabel vom Abendessen. Dazu ein Sieb in dem ich heute Nachmittag Trauben gewaschen habe.
Wie lange würde es wohl dauern das zu erledigen? 10 Minuten? Statt dessen ärgere ich mich seit über einer Stunde darüber, dass ich das nicht hinkriege. Ich war sogar mehrfach in der Küche und bin unverrichteter Dinge wieder gegangen :woman_shrugging:

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Hm @mpathy , schwierig Dir da einen Rat zu geben, weil: ich verstehe Dich, ich spüle auch nicht gerne Geschirr ab.
Ich habe es mir aber tatsächlich konsequent angewöhnen können das ich wenig Geschirr immer sofort nach dem Gebrauch abspüle, abtrockne und wegräume.
Habe ich viel Geschirr spüle ich es immer vor und staple es mit System, damit es nicht zu viel Platz wegnimmt oder zuuu hässlich aussieht wenn es rum steht, und dann wasche ich es meist entgültig ab bevor ich ins Bett gehe, spätestens am Tag danach, nach dem Frühstück. :wink:
Das schimpfen und grollen habe ich aufgegeben, denn es bringt ja einfach nichts, weder macht sich die Arbeit dadurch, und ich selbst fühle mich ja dadurch nur noch schlechter, was dann sozusagen einer negativen Selbstprofezeihung gleich kommt, einer negativen Verstärkung statt einer positiven, deshalb versuche Dir das „sich über sich selbst ärgern“ abzugewöhnen. :heart:

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Ich denke, es ging mir weniger um einen Rat sondern darum, das mal aussprechen zu können und auf Verständnis zu stoßen statt ob der Absurdität ausgelacht oder für vollkommen bekloppt gehalten zu werden.

Das versuche ich mir ja auch anzugewöhnen (abgesehen vom abtrocknen, das verweigere ich kategorisch). Aus Angst, dass es (wieder) überhand nimmt. Hab ich während einer schlimmen, depressiven Phase erlebt, möchte ich möglichst vermeiden.

Letztendlich habe ich auch gestern noch abgespült aber dabei eben fast körperliche Qualen durchlebt. Das geht weit über ‚nicht gerne‘ hinaus und genau das verstehe ich eben nicht.
Katzenklos sauber machen, staub saugen und wischen, Bad putzen, aufräumen allgemein machen jetzt auch nicht unbedingt Spaß aber das sind alles Tätigkeiten, die ich trotzdem machen kann ohne zuvor in Agonie zu verfallen.

Würde ich gerne. Kann ich (noch?) nicht. Aber ich versuche, mir mit mehr Empathie zu begegnen (siehe Benutzername, den habe ich als Erinnerung für mich selbst gewählt).

Danke Dir @AbrissBirne :heart:

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Ich habe im Keller eine Büchse der Pandorra. Vor 25 Jahren wurde ich als armes Mädel zum Abschluss eines Investments überredet. Das hat mich sehr belastet und mir viel Schlaf geraubt. Ich hatte aber den Mumm, den Aufschwatz-Idoten anzurufen und weitere Zahlungen zu stoppen. Bislang stand noch kein Gerichtsvollzieher vor der Tür. Aber ich habe noch die Kiste mit dem Vertrag und Kleingedruckten. Sie ist schon mehrfach ungeöffnet mit mir umgezogen. Sobald die Zeit reif ist, werde ich die Büchse der Pandorra öffnen und klärende Telefonate führen. Vielleicht ist es gar nicht schlimm, sondern nur seit 25 Jahren ein Gespenst in meinem Kopf.

Vielleicht bin ich mittlerweile reich :sweat_smile:

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Ja liebe @mpathy , dass was bei Dir das mit dem Geschirr abspülen ist, war bei mir schon immer das Problem mit der Post, heisst angefangen damit die Post überhaupt mal zu öffnen, geschweige denn die Post nach Prioritäten zu ordnen, und ja, dann natürlich offenstende Rechnungen sofort zu begleichen.
Nein, da habe ich die Post lieber ignoriert, hat sich die Post gestapelt, bis dann die Mahnungen eingetrudelt sind, und ich mich jedesmal noch mehr dafür gehasst habe, dass ich das einfach nicht in den Griff bekommen habe.
Aber endlich bin ich wieder auf einem guten Weg, ich stehe jetzt wieder jeden Morgen früh auf, und nach dem Frühstück kontrolliere ich von nun an zuerst die Post, und habe ich Rechnungen in der Post, zahle ich diese von nun an zu aller erst ein bevor ich etwas anderes mache, zumindest habe ich mir das ganz fest vorgenommen.
Auf jeden Fall bin ich nun wieder dabei mir eine Tagesstruktur aufbauen zu wollen, muss vielleicht noch ein bisschen rum experimentieren bis ich mit meiner Einteilung zufrieden bin.
Aber immerhin, ich fange jetzt wieder damit an meinen Tag besser zu strukturieren.
Und ich will damit beginnen mich psychisch wieder positiv zu verstärken, statt negativ, wie ich es schon viel zu lange getan habe, mal sehen was ich mir heute noch vornehme, zum Beispiel will ich uralte Rechnungen die bezahlt sind aussortieren, denn eigentlich steht ja alles auf den Kontoauszügen.
Und dann lichtet sich der Wald wieder und ich kann endlich wieder erkennen: Hey, eigentlich ist es ja garnicht sooo schlimm, hätte ich nur mal früher aufgeräumt.

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Nein, ich finde das nicht absurd. Mein Problem ist die Wäsche. Grad so als hätte ich Angst, dass mich die Maschine frisst und ich im Strudel gefangen bin. Absurd hoch drei. Sowas habe ich auch schon geträumt.

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