Erledigungsblockade

:adxs_zwinker:

Ich wünsche dir ganz viel Erfolg! Hab ich auch vor mir. Mein „ich schmeiße alles in Kisten und Kartons-System“ ist grade am Zusammenbrechen, weil alles, inzwischen auch der Flur und sämtliche Tische/Stühle hier mit Kisten und Kartons vollgestellt sind, und irgendwo dazwischen noch wichtige Rechnungen sind, die ich mal langsam bezahlen müsste…
Naja, zumindest kann ich mich dabei noch an der Weihnachtsdekoration erfreuen :slight_smile: Man muss ja Prioritäten setzten… (Ist sowas eigentlich ne Verniedlichung? Mich nervt die scheiß Deko wirklich sehr - und weil ich die immer noch nicht weggeräumt hab mach ich nen Witz?)

Was ist denn passiert? Lag es unter anderem an Weihnachten? Konntest du eine Routine nicht einhalten? Bist du versackt? Ist ein Schaden entstanden? :adxs_trost:

Das ist auch meine intrinsische Motivation. Leider bin ICH weiterhin ein großes Chaos, deswegen ist es zwar sauber, aber… Überall wird was angefangen, mittendrin aufgehört, und dann verdrängt… was irgendwie dann auch wieder zu Selbstvorwürfen führt…

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Ja, genau, ich hätte das nie so hinschreiben können, ich denke ja oft nicht in Worten, aber wenn ich mit meinem Mann Streit hatte, bügele ich dir zwei Wäschekörbe ohne Unterbrechung weg.

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Das ewige leidige Thema mit der Aufschieberitis was nach zu langem Aufschieben zu Blockaden führt ist auch für mich immer wieder und wahrscheinlich für den Rest meines Lebens ein grosses Thema.
Leider gehört die Aufschieberitis mit den Folgen das ich irgendwann vor einem Berg unerledigter Post wieder einmal kapituliere auch immer wieder zu meinen grössten Schwierigkeiten im Leben, allem voran der Einhaltung von Fristen ect., sowie der Tatsache das ich trotz Überzeugung von der Richtigkeit des Minimalismus trotzdem immer mal wieder Phasen erlebe in denen ich schwach werde und wieder nach dem alt bekannten Muster damit anfange unnötigen Krimskrams einzukaufen, welchen ich dann immer wieder ausmisten muss.
Jedenfalls ist es ziemlich niederschmetternd jedesmal aufs neue wenn ich eigentlich dachte das ich es nun endlich im Griff hätte wieder einen Rückschlag zu erleben, genauso wie es mir noch immer nicht gelungen ist endlich und entgültig mit dem Rauchen aufzuhören.
Aber wem erzähle ich das hier in diesem Thema?, sind wir doch alle nicht frei von Fehlern.
Minimalismus, Pläne usw. ist alles gut und schön und auch in Ordnung, trotzdem komme ich inzwischen immer mehr darauf zurück das es extrem anstrengend ist sich ständig auf einen Perfektionismus einzustellen den ich in Wahrheit garnicht wirklich erfüllen kann.
Ich bin deshalb dabei nun endlich akzeptieren zu müssen das ein gewisser Grad an Chaos im Leben eigentlich total normal ist, ich mich dafür weder schämen muss noch sonstwas, sondern das es in Zukunft für mich einfach viel sinnvoller ist von dem Gedanken alles perfekt machen zu wollen ein für allemal zu verabschieden.
Sondern stattdessen vielleicht mal einen neuen Weg zu beschreiten, etwas Step by Step zu erledigen ohne mich selbst mit dem Wunsch nach Perfektionismus wieder selbst auszubremsen.
Jedenfalls will ich es in Zukunft etwas gechillter angehen, mir selbst weniger Druck aufbauen, dass wichtigste immer zuerst und alles andere muss warten, weg von dem Gedanken: aber ich muss doch jetzt alles sofort und perfekt machen, zu ich mache eins nach dem anderen und es muss nicht perfekt sein, meine Aufgaben nach Prioritäten ordne und manche Dinge auch mal anderen überlasse, nicht denke ich muss alles immer alleine machen, und ausserdem darauf achte das ich mich wenn ich etwas mache nicht mehr durch anderes ablenken lasse, daran will ich in Zukunft vermehrt arbeiten.

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Putzlappen in der Tasche finde ich eine gute Idee!

Ärgert es euch auch, wenn ihr gerade mal Sauber gemacht habt, und jemand kommt und schludert herum, lässt alles liegen usw. ?

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@Koouldnotresist , deinen Ärger kann ich gut verstehen. Als Starter des Treads geht es dir um echte Erledigungsblockaden und nicht um normales Aufschieben.

Natürlich kann die Hausarbeit auch Teil einer Erledigungsblockade sein. Und wer hier mit Routinen für sich selber Abhilfe schaffen konnte, zeigt dass dies eine mögliche Lösung gegen das Entstehen von Aufgabenbergen oder vermüllten Wohnungen sein kann.
Doch es hilft dem, der in einer vermüllten Wohnung steht nicht, wenn man ihm sagt, dass er eben vorher hätte regelmäßig sauber machen müssen.

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ich kann das mit der Wut auch bestätigen.

Aber es tut mir nicht gut, es erzeugt eine enorme Menge an Druck.

Meine Frau hat auch regelmäßig Ausraster bekommen und dann haben wir, mittlerweile auch gemeinsam mit den Kindern, unsere Wohnung auf Vordermann gebracht.

Letztes Jahr bekam meine Frau stressbedingten Bluthochdruck und hat mit regelmäßigen Werten von 230 zu 195 fast Herzinfarkte bekommen.
Es ist für die Umwelt also höchst gefährlich, wenn wir auf Wut und Druck von außen bauen, damit wir etwas geregelt bekommen.

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Bei den Ausführungen von der Ergo-Therapeutin Ruth Joss finde ich am erstaunlichsten, dass sie sagt, die Therapie von Erledigungsblockaden wäre eine dankbare Aufgabe, da man so schnell Fortschritte und Resultate sieht. :thinking: WTF :flushed:

Vor circa zwei Jahren hatte meine Frau sich mit mir zusammengesetzt und den Stapel an unerledigten Kundenvorgängen durchgeschaut, priorisiert und abgeheftet. Sie sagte:“ jetzt musst du nur noch jeden Tag einen von diesen Dingen erledigen und dann ist das alles in zweieinhalb Wochen weg“
Einige von diesen Vorgängen liegen immer noch in meiner Hängeregister Schublade.
Es war so peinlich, die Unterlagen mit meiner Frau durch zu gehen! Jetzt noch mal um Hilfe bitten und damit öffentlich machen, dass einige dieser Vorgänge immer noch unerledigt sind, wäre unerträglich für mich und würden zu einem eklatanten Vertrauensverlust führen.

Wie man mit solchen Dingen umgehen soll weiß ich nicht, und dass dies einfache therapeutische Aufgaben sein sollen, macht mich sprachlos.

Ich habe ja Mitarbeiter, die mir Arbeit abnehmen sollen. Doch auch hier ist es so das ich nicht alle Aufgaben weitergeben kann ohne mein Gesicht zu verlieren. Die sind gerade die liegen gebliebenen Aufgaben.

Vielleicht ist an den Stellen eine neutrale Person wie eine Ergotherapeutin oder ein Coach tatsächlich die beste Option. Vielleicht können wir uns hier auch gegenseitig unterstützen? Man könnte zum Beispiel sagen, Mittwoch von 14 bis 16:00 Uhr treffen wir uns virtuell und jeder geht sein aufräumen Projekt an.

2005 als ich gerade meine Selbstständigkeit begann, erzählte mir ein Kollege das er alles halbe Jahr sämtliche offenen Vorgänge in den Mülleimer Würfe. Ich habe ihn ungläubig angeschaut und gedacht „wie kann man nur so die Kontrolle über sein Leben verlieren?“ oh, er sagte das die Vorgänge, die wichtig sind automatisch erneut zu ihm kommen er durch die Vorgehensweise, aber immer wieder einen freien Tisch hat und neu anfangen kann.
Heute bewundere ich diesen Kollegen für seine Weisheit und wünschte, mir, den selben Mut zu haben.

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Ich verstehe den Ärger nur teilweise, denn ich sehe beide Dinge miteinander verbunden. Natürlich klingt es erst einmal nicht besonders schlimm, wenn die gefühlte Erledigungsblockade „nur“ der eigene Haushalt ist. Aber das kann doch auch bedrohliche Ausmaße annehmen.

Für mich klingt es logisch, erst einmal für Aufgaben, die man noch relativ einfach bewältigen kann, Lösungsansätze zu etablieren. Wenn das emotional besser gelingt, kann man sich an die Blockaden herantasten.

Beispiel: ich habe eine/mehrere Rechnungen nicht bezahlt. Ich habe Angst, dass Mahnungen kommen. Deshalb öffne ich den Briefkasten nicht mehr. Die Post passt nicht mehr hinein. Also hole ich die Briefe doch heraus, mir wird aber allein schon beim Gedanken ans Öffnen schlecht. Mir ist es peinlich, dass ich das nicht hinbekomme. Deshalb verdränge ich das Problem. Die ungeöffneten Anschreiben wandern in eine Schublade. Die Scham ist irgendwann so groß, dass ich nicht in der Lage bin, um Hilfe zu bitten und lieber versuche unbekannt zu verziehen.

Der erste Schritt ist, den Umgang mit Rechnungen umzupolen. Wenn ich mir schon hier Hilfe hole oder mir das Zahlen von Rechnungen einfacher mache, braucht sich der restliche Berg nicht aufzutürmen.

Dafür ist der Umgang mit Aufschieberitis wichtig. Kann ich hier Werkzeuge entwickeln, die gut funktionieren (wie zum Beispiel Arbeitskleidung tragen), kann ich sie eventuell auf die Erledigungsblockaden übertragen. Andersherum ist das zu kompliziert. Die Blockade ist der Endboss.

Hallo @Lupine ,

Inhaltlich gebe ich dir recht. Mit einfachen Sachen starten, Routinen aufbauen, alles richtig. Aber für mich geht es am Thema vorbei.

Für mich ist es also eher eine Frage der Forumsordnung.

Wenn es in einem Thema um den konkreten Umgang mit Erledigungsblockarden, dem Endgegner geht, in Minecraft dem Kampf mit dem Enderdrachen geht, dann stören Tipps zum erledigen von Creepern, auch wenn sie inhaltlich richtig sind.

Danke Euch.

Es war/ist bei mir wohl eher Angst als Ärger. Angst vor dem Gefühl, „schlimmer dran“ zu sein und dann eben doch allein damit und unverstanden. „Selbst hier“.

Selbst, wenn das viel Kopfkino unter Druck ist und ich zum Glück alles selbst noch in der Hand habe. Kann keiner was dafür. Vielleicht nicht mal ich, vielleicht doch. Egal.

Ich konnte auch nicht viel damit anfangen, als ich mich ans Abnehmen gemacht habe und wusste, das wird eine längere Strecke… und dann sagte meine schlanke beste Freundin in bester Absicht und Munterkeit „Ja, das machen wir zusammen. Ich habe da auch dieses 2 kg Speckröllchen, das mich stört. Mir geht es genauso.“

Aber jeder kämpft an seiner/ihrer Front und keiner hat es leicht. Und selbst das könnte Scham und Druck erhöhen, wenn man es ließe. Es kann ja ganz schnell sein, dass selbst die Drucksituation von heute ganz schnell die „guten Zeiten“ sind, die man sich unbedingt zurückwünscht. Alles eine Frage der Perspektive.

Reden und schreiben hilft da wohl nicht viel. Ich verlege mich daher wieder ans Wegschaffen.

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Ich versteh, dass du das unerträglich findest, ich sehe dich förmlich vor mir, wie du dich windest. Die Situation klingt auch vertraut, ich könnte da einiges erzählen.

Aber ich habe eigentlich einen wichtigen Gedanken zum Vertrauensverlust: Deine Frau kennt dich, deine Frau ist auch diejenige, die dir schon geholfen hat, und ich kann mir vorstellen, wie es dir dabei ging. Sie ist deine wichtigste Vertraute. Wenn du jetzt zu ihr gehst und ihr das sagst, dann zeigst du erstmal dein Vertrauen ihr gegenüber. Ein wichtiges Signal.

Viel, viel schlimmer wird es, wenn sie das zufällig herausfindet, dann wird sie sich ganz bestimmt die Frage stellen, wieso du dich nicht ihr anvertraut hast. Eine Enttäuschung, die richtig schlimm ist.

Du willst auf einem Enderdrachen reiten? Das Gespräch mit deiner Frau ist das Bosslevel.

Ich wünsche dir viel Kraft dafür.

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Eine Kerze doch noch in das Halbdunkel des Themas:

Dieses Video hat mir neulich die Laune gerettet und ließ mich an Dich denken, @Bieber. Vorsorglich: in ehrlicher Zuneigung und ironiefreier Bewunderung.

Wie sorgfältig und sicher der Bi(e)ber hier aufräumt und seinen Instinkten traut… Er weiß genau, was er tut.
Und in mir ist große Zuversicht, dass Du eine solche Sicherheit in Dir auch wiederfinden kannst. Mit dem Dammbauinstinkt einen Schutzwall gegen blockierende Emotionen bauen…

Und so schließt sich auch der Kreis:

@Neinhorn hat bislang nur zu wenig @Bieber im Haus.

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Die Frage ist, ob dieses „ganz-nebenbei-machen“ erstrebenswert ist.
Das ist es schon mal aus meiner allgemeinen beruflichen Sicht nicht. Alles was man „nebenbei“, sozusagen im Rahmen von Multitasking macht, macht man nicht gut. Hängt natürlich davon ab, wie anspruchsvoll die jeweilige Sache ist. Irgendwo drüber wischen ist eigentlich nicht anspruchsvoll. Aber wenn man nicht genau hingeschaut hat, aus Versehen die kleine Schraube welche da gelegen hat, wegwischt oder mit dem kontaminierten Drecklappen die Arbeitsfläche für Lebensmittel wischt, ist der Schaden groß. (Mir ist vorhin gerade eine kleine Schraube von einer Brille runtergefallen. Trotz Suche mit Magnet ist sie unauffindbar…)

Von psychologisch-fachlicher Seite höre ich, dass das im Hinblick auf ADHS nicht gut ist. Der Betroffene soll vielmehr zielstrebig eine Tätigkeit in Angriff nehmen und durchziehen. Und nicht auf dem Weg dahin noch schnell xy wegräumen, dass ihm gerade ins Auge gestochen hat oder nebenbei was abwischen.
Sinnvoll wäre, sich Struktur im Sinne von „eins-nach-dem-anderen“ anzutrainieren.

Grundsätzlich halte ich das für richtig, wobei man nicht übertreiben darf. Wenn ich eigentlich xy mache und auf dem Weg in das Zimmer oder nebenbei klaube ich noch zz auf, um es aufzuräumen, würde ich das noch als sinnvoll und vorteilhaft einstufen. Wenn man sich aber von zz ablenken lässt, beim Einräumen von zz noch bb sieht, wo schon lange eine neue Batterie reinmuss, welche man dann sucht und beim Suchen auf cc stößt, steckt man wieder in der typischen Falle.

Und das geht vermutlich schon in die Richtung „Erledigungsblockade“, weshalb wir wieder beim Thema dieses Strangs sind.

Das meine ich damit. Wer 2 Sachen gleichzeitig macht, macht beide nicht gut. Von den 100 möglichen Prozent macht er nicht 2 x 50 Prozent sondern deutlich weniger und hat im Endeffekt wegen der nötigen Nacharbeit mehr Arbeit und mehr Zeit verbraucht.

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Soweit ich sehe, sind alle von dir genannten Informationen, Artikel und Unterlagen von Ruth Ross.

Hast du bei deinen Recherchen auch noch was von anderen Fachleuten, z. B. von Ärzten, Wissenschaftlern etc. zu dem Thema gefunden?
Wenn es dazu nichts oder sogar Ablehnendes gibt, ist das Ganze als nicht relevante Einzelmeinung oder vielleicht noch Negativeres eingestuft worden.

Bitte nicht falsch verstehen - ich habe die Unterlagen noch nicht mal richtig und vollständig durchgelesen und mir ist schon aufgrund der treffenden Bezeichnungen „Erledigungsblockade“ bzw. „Erledigungsblockierung“ völlig klar, dass das ein real existierendes Phänomen ist. Zudem eines krankhafter Art, dass man nicht mit Faulheit, Bequemlichkeit etc. erklären kann.

Übrigens sehe ich die Erledigungsblockaden auch bei vielen anderen Menschen, die (soweit bekannt oder erkennbar) keine Probleme wie ADHS, Depressionen oder irgendwas anderes haben. Vor einiger Zeit hat mir das eine Bekannte geschildert: „du glaubst gar ned, wie ich mich um diese Sch… Steuererklärung drücke. Die muss ich ja unbedingt machen und es ist auch nicht soo schwierig, aber da weiche ich immer aus und fange sogar an, irgendwelche unangenehmen Sachen wie Kloputzen etc. zu machen, damit ich das mit der Steuer nicht angehen muss.“

Meiner Ansicht nach sind ja so gut wie alle Eigenschaften, Neigungen, Fähigkeiten, Vorlieben, Abneigungen etc. in jedem Menschen verankert. Beispielsweise ist in jedem Menschen auch eine homosexuelle, dominante oder devote, eine sadistische und masochistische, eine egoistische und altruistische, eine gewalttätige sowie auch eine rassistische Veranlagung. Es kommt immer nur drauf an in welchem Maße, ob z. B. der homo- oder heterosexuelle Anteil überwiegt.

Zurück zur Erledigungsblockade - das einzige was ich faules Tier bisher recherchiert habe, war die Eingabe gerade eben in Wikipedia. Da ist die Erledigungsblockade nur als Weiterleitung auf Prokrastination enthalten. Den Begriff Erledigungsblockierung gibt es gar nicht in der deutschen Wikipedia.

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Das ist genau der Knackpunkt, wie ich finde. Wir sollten da unterscheiden, ob etwas schon zur Routine geworden ist und dadurch beiläufig gemacht wird oder ob man gerade dabei ist, sich eine Routine anzutrainieren.

Wobei ich auch schon oft feststellen musste, dass Routinen so schnell wegbrechen, dass man wirklich sagen kann, dass Ausnahmen nicht erlaubt sind. (3xdass-sorry-OT)

Meine Erledigungsblockade bei alltäglichen Dingen resultiert eigentlich aus der Frustration, dass ich nur ganz schwer Routinen etablieren kann und die wenigen etablierten sich auch nie so automatisieren, dass man von Beiläufigkeit sprechen kann.

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Das geht mir auch so.

Diese Passagen der Antwort kamen bei mir leider an wie der Klassiker „Jeder ist mal ein bisschen unkonzentriert“ aus dem B.Bingo-Thread. Ist teilweise noch immer so.

Hat mir aber indirekt sehr weitergeholfen, weil mir nochmal klar wurde, wie hoch das Risiko ist, sich weiter zu isolieren, immer noch sensibler zu werden und sich in der eigenen Absurdität überall unverstanden zu fühlen. Weil nichts hilft und niemand kommt. Wie Heimweh nach einem Hort der Rettung und des Verständnisses, den es eigentlich niemals gab oder geben kann. Auch hier nicht.

Und dass kaum eine negative Emotion, vor der die Blockade-Mauer wohl schützen soll, das alles wert sein kann.

Darüber habe ich viel nachgedacht. Evtl. sind wir da ähnlich gestrickt.

Aber es führt m.E. leider gerade tiefer ins Problem rein statt raus, dass die Vorstellung so bedrohlich ist, ohnehin nicht alles perfekt in kurzer Zeit auflösen zu können, sondern während vielleicht längerer Aufräumarbeiten mit Selbstvorwürfen, Fremdvorwürfen (echten oder imaginierten), dem Scheitern am eigenen Perfektionismus, etc. konfrontiert zu sein.

Da kickt dann wohl wieder „Jetzt=Immer“ rein und bevor man sich Tage oder Wochen in die innere Wurzelkanalbehandlung stürzt…

Das sind aber vielleicht genau die Emotionen, mit denen alles anfing? Und jetzt ist ja nicht immer.

Und was sind „Fortschritte und Resultate“? Wer Tage, Wochen, Monate davor wegrennt, sich bestimmte Zahlen, Daten, Fakten anzusehen, macht erstmal schon einen Fortschritt, wenn er nicht mehr rennt.

Verdrängung und Vermeidung kosten ja auch unfassbar viel Energie, wissen wir doch alle.

Nach einem Tiefpunkt am Dienstag habe ich mir also versprochen, dass ich mir nach den ersten Schritten nicht gleich wieder Vorwürfe machen werde, warum erst jetzt, warum überhaupt, warum nicht gleich so… Ich kann mir bei Bedarf x Belege liefern, dass ich es anders gemacht hätte, wenn ich gekonnt hätte, und dass es am Willen nicht fehlte.

Und dann habe ich einen ersten Schritt gemacht, Mittwoch zwei weitere, Donnerstag zwei weitere, Freitag noch einen, usw. Und das sind unperfekte Fortschritte, die mir mehr weiterhelfen als auf Verständnis oder Vergebung zu hoffen, die ich mir ohnehin nur selbst zukommen lassen kann.

Growth mindset statt fixed mindset.

Wie schwer das ist, kann mich ja gerade darin bestätigen, dass es auch vorher nicht einfach gegangen wäre. Und so spiele ich hoffentlich den Teufelskreis gegen sich selbst aus, Fortschritt für Fortschritt.

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@Koouldnotresist wir sind sehr zarte und sensible Menschen, Menschen die weder perfekt sind noch perfekt sein müssen, machen Fehler wie alle anderen Menschen auf der ganzen Welt auch, hören wir auf damit zu hart mit uns ins Gericht zu gehen, wir sind in Ordnung so wie wir sind, okay?.
Ich knuddle Dich und umarme Dich, bitte richte auch @Elementary und @Remy23 viele liebe Grüsse aus.
:hugs::heart:

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Glückwunsch dazu!

Manchmal ist es so einfach und wir machen es uns nur in unseren Gedanken so schwer.

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Grossartige Leistung finde ich!

Es gibt nichts ausser den nächsten Schritt, der Rest ist ohnehin Schall und Rauch und leider im Adhs -geplagten Hirn direkt auch wieder vergessen.

Ein Schritt nach dem anderen, 2 Füsse, 1 Atemzug, eine Sekunde weiter…

Ich bin stolz auf dich! :heartpulse:

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