Hm, also während wir schreiben, fällt mir auf, dass ich mit dem Begriff (noch?) nichts anfangen kann.
Ich versuch es Antriebslosigkeit oder Erschöpfung zu zuordnen…
Gibt es einen Unterschied zwischen Antriebslosigkeit und Lähmung. Lähmung klingt stärker.
Du wolltest eigentlich aber eigentlich wissen, was wir dagegen tun, ne? Also bevor ich so unter Dauerstress und Druck stand, hatte ich das auch… Eine Mischung aus akzeptieren und sich werschätzende zureden hat ein bisschen geholfen. Aber natürlich ist das nichts im Vergleich zu den Medikamenten!!! Es hat mir vielleicht eher geholfen, damit besser umzugehen.
Der Unterschied ist für mich, dass ich bei Antriebslosigkeit schon weiß, dass ich irgendwas tun könnte oder müsste, mich aber nicht aufraffen kann
Die Lähmung fand ich deshalb passend als Begriff, weil ich ja etwas tun will, innerlich auch sehr aktiv bin, mich bloß nicht entscheiden kann, was ich tun soll. Das ist auch mit einem gewissen Gefühl der Verzweiflung verbunden, weil der Antrieb, der Druck ja da ist
Ich denke darüber mal nach und melde mich wieder, wenn mir was einfällt. Hilft mir selbst auch zu verstehen, was bei mir manchmal klemmt
Lähmung wäre für mich z.B. wenn ich den Antrieb habe Wäsche zu machen aber ich vor dem Berg Wäsche stehe und von der Tätigkeit des vorsortierens komplett überfordert bin obwohl ich kognitiv genau weiß in welche Kategorien ich es sortieren müsste und zugleich auch noch überfordert davon bin diese einfachen Schritte nicht einfach machen zu können.
In diesem Fall war es bei mir wohl wirklich auch Erschöpfung, wenn ich genauer nachdenke. Ich habe aktuell eigentlich was wichtiges zu erledigen, weil alleinerziehend mit Kleinkind. Da gibt es immer Druck. (Aber ohne Adhs würde ich es vielleicht besser organisiert kriegen und wäre weniger schnell erschöpft)
Ja, diese Lähmung kenne ich auch, nannte sie - auch nach der Diagnose - aber immer Antriebslosigkeit. Ich habe dem lange entgegen gesteuert, in dem ich mich verabredet habe. Zum gemeinsamen Essen, zum Sport, zum Konzert etc. Das hat gut funktioniert und ich habe mich eine kurze Zeit richtig gut gefühlt. Aber irgendwie / irgendwas hat mich immer in die Knie gezwungen:
Bin immer wieder in Erschöpfungszustände, vielleicht auch Burnout, gerutscht. Diagnose rezidivierende Depression. Nach einer kurzer Zeit aktives, happy life: fing es immer damit an, dass ich ständig erkältet war, dann Erschöpfungszustände… Es ist bei mir vielleicht wirklich wie in dem Video das oben gepostet wurde: Dysphorie bei Inaktivität, aber leider halten mein Körper und meine Psyche keine dauerhaft Aktivität aus. Es fühlt sich dann an als fährt mein ganzes System einfach runter: Immunsystem, Denkfähigkeit, Kraft, Seele… Es geht wohl darum eine Balance zu finden:
Ich glaube je weniger man erschöpft ist um so mehr Energie hat man die „Lähmung“ zu managen.
Das ist ja unser zusätzliches Problem, dass wir für „einfache“ Tätigkeiten mit eigentlich „einfachen“ Handlungschritten Energie aufwänden müssen 1. überhaupt starten zu können 2. an der Tätigkeit dran zu bleiben 3. es zu Ende zu bringen 4. das Hadern mit der eigentlich einfachen Tätigkeit abzupuffern 5. zu akzeptieren mehr Pausen auch von den „einfachsten“ Tätigkeiten zu benötigen
Wenn man erschöpft ist , ist alles „einfache“ doppelt schwer .
Ich finde es auch schwer zu unterscheiden wann es Antriebslosigkeit, Erschöpfung oder Lähmung ist .
Einfach mal zu sagen „ ich habe keinen Bock“ ist bei all dem was sich immer anhäuft auch noch schwer
Kennst Du den Vortrag von Lachenmeier zu zu ADHS und begleitenden Störungen?
Den fand ich super, weil da noch mal einiges über ADHS erklärt wird
Ich hab mir ein paar Bilder rauskopiert, weil ich sie so gut fand.
Die ersten 40 Minuten sind am besten.
Vielleicht findest Du ja mal einen ruhigen Moment dafür, an Minute 7 spricht er
Ja, einfache Tätigkeiten können für mich genauso so schwer sein wie eine Uniprüfung.
Die Unterscheidung finde ich sehr wichtig, denn bei Erschöpfung muss ich langsam machen und bei Antriebslosigkeit wäre es vielleicht besser mich zu aktivieren. (Als Alleinerziehende will ich natürlich auf keinen Fall in einen schweren Burnout rutschen!)
Wenn ich mal kinderfrei habe, Kind beim Vater ist, kriege ich gerade von allen Seiten den Rat mal was für mich zu tun. Aber ich rutsche ins absolute Nichts und schaffe kaum irgendwas, nicht mal alle wichtigen Dinge. Ich dachte, es ist die Erschöpfung und habe es hingenommen. Kürzlich habe ich in dem Ratgeber „die Sorgen der Alleinerziehenden“ gelesen, dass es vielen so geht, wenn das Kind noch sehr klein ist. Dann ist vielleicht gar nicht das Adhs oder die Erschöpfung, sondern hängt zusätzlich mit dem alleinerziehend zusammen
Kucke ich an. Vielen Dank
Kennst du Body doubling?
Das hilft mir. Hab heute frei und wäre gleich bereit. Muss aufräumen und putzen.
Ist dein Kind denn noch ganz klein oder schon in der Kita?
Ich glaube, ich kenne es. Man nennt sich seine To Dos und gibt Bericht, wie es lief. Das habe ich so schon mit Freunden über Messenger-Dienste gemacht und das hilft mir sehr. Aber noch nie mit Fremden. Bin gerne dabei.
Sie geht eigentlich schon in die Kita, ist aber gerade krank. (Wir sind umgezogen und seit Wochen in der Eingewöhnung: erst war sie krank, dann Erzieherinnen, dann wieder sie)
Zu Hause mit kranken Kind macht mich immer total fertig. Aber das ist wohl einfach diese Dysphorie bei Inaktivität! (es hilft mir sehr zu verstehen, was da los ist. Auch wenn ich nichts ändern kann. Sie ist krank und klein und will mit Mama kuscheln… Ist mir wichtiger als Haushalt, aber schlägt extrem auf meine Stimmung. Heute ist es aber schon besser und ich kann was erledigen)
Ist denn deine Trennung schon länger her?
Das ist ja selbst, wenn man sich einvernehmlich getrennt hat, trotzdem eine schwere Zeit
Ja, ist länger her und durch. Das schlimmste ist überstanden, denke ich. Aber eine Trennung mit Kind ist halt anders. Man muss in Kontakt bleiben und sich austauschen. Ich hätte gerne Mal drei Monate Funkstille gehabt. Aber für meine Tochter wäre das natürlich gar nicht gut.
Wenn man 2 Wochen 24/7 funktionieren muss und fürs Kind da sein muss, ist krass, wenn sie plötzlich 5 Tage weg ist. Ich habe mich gerade daran gewöhnt bzw. es wurde tatsächlich einfacher je älter sie wurde… Jetzt will er ihr seine Partnerin vorstellen (vielleicht hat er das auch schon) , die es schon länger gibt, und irgendwie macht es das wieder schwierig für mich. Ich fühle mich so ohnmächtig… Sie kriegt eine Stiefmama und ist noch so klein und ich kann nichts entscheiden. Also, ich habe keine Horrorszenarien von Missbrauch im Kopf. Eher so, dass die Partnerin keine Kinder mag, unsympathisch ist oder intrigant. Meine Tochter kann sich ja noch null wehren.
Ich erinnere mich, das war ein Scheiß Gefühl
Na es gibt ja wohl auf dieser Welt noch neue Partner , die mit einem „mitgebrachten“ Kind klarkommen und eine gute Waage finden.
Hier der Link
Wir haben eine Telegram Gruppe, darüber verabredet man sich und trifft sich in einem Senfcall Raum.
Link für die Telegram Gruppe findet sich hier:
https://adhs-forum.adxs.org/t/telegram-gruppe-fuer-body-doubling-buddy-partner/13798
Danke. Bin Telegram beigetreten und habe im Thread geschrieben, dass ich dabei sein will.
Gerade bin ich mit einem kleinen Kind zu Hause. Ich kann also nicht 60 Minuten ohne Unterbrechung etwas tun. Vielleicht nervt das die Partner. Mal kucken