Fakten über Elvanse, die mir nicht bewusst waren (längere HWZ, negative Wirkung bei Unterdosierung, schmale therapeutische Breite, Steady state und die Folgen)

Hallöchen :hugs:

Ich dachte eine Zeit lang, ich mache Fortschritte, aber ehrlich gesagt bin ich nicht wirklich zufrieden mit der Wirkung von LDX Ratiopharm 40 mg. Anfangs war ich recht zufrieden, besonders mit der langen Wirkzeit von 7–8h. Mittlerweile sind es je nach Tag nur noch 6h.

Zur Wirkung: Mit 30 mg Elvanse war es anfangs schlimm. 40 mg waren besser, und eine Zeit lang lief es okay. Doch nach und nach merke ich, dass es mir nicht wirklich gut geht. Ich fühle mich oft durcheinander, „ängstlich“ und überreizt – besonders im Supermarkt oder beim Autofahren. Diese Reizüberflutung macht es echt schwer. Ich fühle mich nicht mehr normal und bin immer mit den Gedanken bei dem Thema ADHS und muss alles planen, weil ich mich z.B. unsicher fühle ohne Tabletten Auto zu fahren.

Jetzt bin ich unsicher, ob ich die Dosis erhöhen oder wieder Ritalin ausprobieren soll. Mit LDX bin ich nach 6h oft „durch“ und nehme es manchmal erst um 16 Uhr, wenn ich abends was vorhabe – was auch nicht ideal ist, mein Tag ist damit nicht komplett abgedeckt.
LDX hat zwar nicht dieses “Up and Down” wie MPH, aber ich habe das Gefühl, es managt meine Symptome schlechter. Meine Motivation ist mies, und ich kriege es seit Monaten nicht hin, ein Uni-Projekt abzuschließen. Impulsivität schwankt, ist aber eher schlechter geworden. Am liebsten hätte ich die Mischung aus LDX und MPH haha…

Was denkt ihr? Leider muss ich zuerst einen Plan machen und das dann mit dem Arzt besprechen – und nicht umgekehrt. :confused:

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Heute Morgen habe ich eine interessante Studie von einem Chat-Freund aus den USA in mein Postfach bekommen, die ich unbedingt mit euch teilen möchte:
Hier ist der Link zur Studie.Rhabdomyolysis and the Use of Low-Dose Amphetamine - PMC

In verschiedenen Foren wird oft berichtet, dass Elvanse Muskelschmerzen verursachen kann und Betroffene sich wie bei einer Grippe fühlen. Wenn man dazu noch intensiven Sport betreibt, können tatsächlich die CK-Werte steigen. Kombiniert man das dann noch mit anderen Mitteln, die einen Einfluss auf die Muskulatur haben, wie zum Beispiel Statine, können diese Schmerzen verstärkt werden. Natürlich gehen wir nicht vom Schlimmsten aus, aber es ist gut zu wissen, dass solche Wechselwirkungen möglich sind.

Die Studie passt wunderbar in diesen Thread, und ich hoffe, sie ist für diejenigen hilfreich, die sich dafür interessieren.

Habt einen schönen Nikolaustag, ihr lieben, goldigen Menschen :sparkles:

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Sehr interessant, danke fürs Teilen. :blush: Seitdem ich Lisdexamfetamin nehme, habe ich tatsächlich häufiger Rückenschmerzen – sei es Hexenschuss oder Verspannungen…

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Ich habe zwischendurch Elvanse genommen, aber dann wieder abgesetzt. Nach einiger Zeit hatte ich bemerkt, dass ich nachmittags/abends, wenn die Wirkung nicht mehr da war, zunehmend depressiv verstimmt war. Auch war ich nachmittags total erschöpft und überreizt/reizbar. Nachdem ich es abgesetzt habe, war diese unangenehme „Nachwirkung“ am übernächsten Tag wieder weg.

Ich weiß, dass viele gute Erfahrung mit Elvanse machen und es einfach individuell ist. Aber ich denke es ist wichtig rauszufinden, welche Symptome trotz und welche durch die Medikamente da sind. Also es nur die Dosis nicht passt oder es Nebenwirkungen sind, die man im Blick behalten sollte und die ggf. auch für ein anderes Medikament sprechen…

Ich sehe gerade dein Beitrag ist schon etwas her. Wie ist es denn jetzt?

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Ich hab mal eine ganz doofe Frage zu Steady State und Unterdosierung:

Wenn die Hälfte des Dexamphetamins nach 10-12 Stunden abgebaut ist und man in der Zeit richtig dosiert war - müsste man dann nicht die anderen 12-14 Stunden des Tages völlig unterdosiert sein? :thinking:

Steady State
  • Was bedeutet der Steady State im Bezug auf Elvanse?
    Der Steady State beschreibt den Zustand, in dem die Menge eines Medikaments, die in den Körper aufgenommen wird, die Menge ausgleicht, die eliminiert wird.
    Im Steady State schwanken die Plasmakonzentrationen des Medikaments nur noch innerhalb eines festen Bereichs (Fluktuation), ohne weiter anzusteigen.

  • Wie erreicht Elvanse den Steady State?
    Elvanse (Lisdexamfetamin) ist ein Prodrug, das nach der Aufnahme in den aktiven Wirkstoff Dexamphetamin umgewandelt wird. Der Steady State wird erreicht, wenn die tägliche Einnahme des Medikaments die Dexamphetamin-Plasmakonzentration stabilisiert.

  • Wann tritt der Steady State ein?
    Der Steady State wird üblicherweise nach 4-5 Halbwertszeiten erreicht. Bei einer Halbwertszeit von 10-12 Stunden beträgt die Zeit bis zum Steady State etwa 2-3 Tage nach Beginn der Einnahme oder Anpassung der Dosis.

Therapeutischer Bereich / Halbwertszeit
  • Was ist der therapeutische Bereich?
    Der therapeutische Bereich ist die Spanne der Plasmakonzentration, bei der das Medikament seine gewünschte Wirkung erzielt, ohne signifikante Nebenwirkungen zu verursachen.
    Der genaue therapeutische Bereich kann individuell variieren, abhängig von Faktoren wie Stoffwechselrate, Dosis und Ansprechen auf das Medikament.

  • Halbwertszeit von 10-12 Stunden:
    Nach einer Halbwertszeit ist die Plasmakonzentration des Medikaments etwa um die Hälfte reduziert.

  • Wenn die initiale Konzentration im oberen therapeutischen Bereich liegt, bleibt auch nach 10-12 Stunden in der Regel noch eine wirksame Konzentration im unteren therapeutischen Bereich erhalten.

  • Bei einer Tagesdosis (morgens eingenommen) deckt die Wirkung in der Regel die Wachzeit ab.

Wann könnte eine Unterdosierung auftreten?

  • Falls der Patient einen schnelleren Metabolismus hat (z. B. durch genetische Unterschiede in den Enzymen, die Lisdexamfetamin bzw. Dexamfetamin verarbeiten - dann würde auch der Steady früher erreicht).

  • Wenn die initiale Dosis zu niedrig ist und / oder die Plasmakonzentration unter den therapeutischen Bereich abfällt.

Wann könnte eine Überdosierung auftreten?

  • Falls der Patient einen langsameren Metabolismus hat (z. B. durch genetische Unterschiede in den Enzymen, die Lisdexamfetamin bzw. Dexamfetamin verarbeiten - dann würde auch der Steady erst später erreicht).

  • Wenn die initiale Dosis zu hoch ist und die Plasmakonzentration über den therapeutischen Bereich hinaus steigt.


Beispielchen:

Angenommen, ich nehme 50mg jeden Morgen zur gleichen Zeit ein (Steady State nach 2-3 Tagen erreicht).

Dann gibts für mich einen passenden Bereich zwischen „ich bin drüber“ und „ich bin drunter“.

Gelbe Linie:
Oberhalb habe ich eine therapeutische Wirkung.
Unterhalb ist es zu wenig.

Blauer Bereich:
Mein therapeutischer Bereich

Wenn die gelbe Linie die Schwelle wäre, die ich überschreiten muss, um ausreichend Symptomkontrolle zu haben (und ich mit der Max. Plasmakonzentration innerhalb der ersten 3-4h klarkomme), dann fällt (unter idealen Bedingungen) die Konzentration des aktiven Wirkstoffs über die nächsten 8-12h kontinuierlich ab und ist dann irgendwann eben wieder unterhalb der Schwelle, wo ich sage „Es wirkt nicht mehr“ bzw. „Jetzt bin ich unterdosiert“.

Natürlich ist da noch eine Restkonzentration, aber nach Zeit X eben nicht mehr genug und dann lässt die Symptomkontrolle nach.

Den therapeutischen Bereich muss jeder für sich individuell herausfinden, um eine bestmögliche Symptomkontrolle bei gleichzeitig so wenig Nebenwirkungen wie möglich zu haben. Und natürlich die für sich passende Tagesabdeckung finden.


Wir könnten da jetzt auch noch oberhalb eine rote Linie reinkritzeln, denn man kann sich natürlich auch überdosieren, oder eben im Peak nach 3-4h zu dolle Nebenwirkungen empfinden.
Das ist natürlich auch wieder individuell.

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Ergänzung:
Bei Langsam-Metabolisierern ist die Halbwertszeit deutlich länger, dementsprechend dauert es dann länger als die 2-3 Tage bis zum Steady State.

Ja jut, dann muss ich bissl mehr umschreiben, aber jetzt passt es, glaub ich :adxs_gruebel: :crossed_fingers:t2:

Der Kopf will das jetzt eigentlich alles wieder umschreiben und auf Poor- vs Rapid Metaboliser schon im ersten Teil eingehen und alles klarstellen. Perfektionismus ist ne doofe Kuh :adxs_zunge: :adxs_lol:

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Kuckma, der hier plaudert von 5 Tagen bis zum Steady state bei Elvanse:

Iiiisch möschte das niiiischt :adxs_lach:

Allgemein scheint 4-5 HWZ zu gelten. Es gibt viiiiel zu viele Möglichkeiten und das mögen wir nicht.

Aber ein Mini-Raumschiff (in Kapselform, das sich aber nicht auflöst) hätte ich gerne, um als Sonde durch 500 Körper zu düsen und meine eigenen Messungen in einer Studie zusammenzufassen.

Wer könnte mir dabei helfen? :adxs_gruebel:

Hat zufällig jemand so eine „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“-Kanone zu Weihnachten geschenkt bekommen und nächste Woche Zeit?

Ich bräuchte dann auch eine ausgeschiedene Concerta Hülle. Das Loch könnt ihr dann mit Panzertape fixen sobald ich drinsitze.

Da die mehrere Kammern hat, könnte ich mir eine 2-3 Zimmer Wohnung einrichten.
Steuerlich absetzbar, weil Mobile Homeoffice :adxs_gruebel:

Keine Ahnung, wie wir Fenster in die Kapsel bekommen bzw. welches Material wir da brauchen, aber wir finden schon was.

Wie ich mir das in etwa vorstelle…

Alles für die Wissenschaft :adxs_pferd:

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Vielen Dank für eure Antworten @SneedleDeeDoo und @UlBre!

Das mit dem therapeutischen Bereich hab ich jetzt verstanden.
Was ich immer noch nicht ganz zu fassen kriege, ist, wieso sich die Wirkstoffkonzentration im Körper nicht immer weiter aufkumuliert, sondern irgendwann ins Fließgleichgewicht kommt. Ich lege ja genauso viel in den gleichen Abständen nach und der Körper baut genauso langsam ab. Wenn ich es mir jedenfalls über mehrere Tage aufmale, schießt der Peak immer höher und höher.
Aber vielleicht muss ich es mir mal aufmalen, wenn ich nicht total übermüdet bin? :thinking: :exploding_head:

Wenn das Gehirn bei „Halbwerts…“ schon aussteigt, weil das könnte was mit Mathe zu tun haben, und es gleichzeitig für ein gutes Hyperfokusobjekt hält… :adxs_weird: :see_no_evil:

Ich lasse es lieber mal eine KI erklären, weil ich kenne mich. Das wird bloß auch wieder kompliziert :adxs_tanz:

Denke, so könnte es in Textform deutlich werden:

1. Was ist die Halbwertszeit?

Metapher:

Stell dir vor, du hast einen Sandhaufen, und alle 11 Stunden weht der Wind die Hälfte des Sandes weg. Die Zeit, in der die Hälfte des Sandes verschwindet, nennt man Halbwertszeit.

Übertragen auf Elvanse:

Bei Elvanse wird der Wirkstoff (Dexamphetamin) nach einer bestimmten Zeit im Körper abgebaut. Die Halbwertszeit von Dexamphetamin beträgt etwa 11 Stunden. Das bedeutet:

  • Nach 11 Stunden ist nur noch die Hälfte des Wirkstoffs im Blut vorhanden.

  • Nach weiteren 11 Stunden ist die Hälfte der verbleibenden Menge abgebaut, also ein Viertel der ursprünglichen Menge.

  • Dieser Prozess setzt sich fort, bis der Wirkstoff vollständig eliminiert ist.

2. Was ist das Fließgleichgewicht?

Metapher:

Stell dir vor, du füllst ein Waschbecken mit Wasser, indem du den Wasserhahn leicht aufdrehst, aber der Abfluss ist auch ein wenig geöffnet. Nach einer Weile erreicht der Wasserstand ein konstantes Niveau, bei dem genauso viel Wasser zufließt, wie abfließt. Dieses stabile Niveau nennt man Fließgleichgewicht.

Übertragen auf Elvanse:

Wenn du jeden Tag zur gleichen Zeit Elvanse einnimmst, kommt täglich neuer Wirkstoff hinzu. Gleichzeitig baut dein Körper den Wirkstoff kontinuierlich ab.

Nach etwa 4 bis 5 Halbwertszeiten (also ungefähr 44 bis 55 Stunden bei Elvanse) pendelt sich die Menge des Wirkstoffs im Blut auf einen stabilen Wert ein.

3. Warum wird das Fließgleichgewicht nach 4-5 Halbwertszeiten erreicht?
  • Aufbau der Wirkstoffmenge: Mit jeder täglichen Einnahme erhöht sich die Menge des Wirkstoffs im Körper.

  • Gleichzeitiger Abbau: Der Körper baut parallel den vorhandenen Wirkstoff ab.

  • Annäherung an das Gleichgewicht: Nach jeder Einnahme und entsprechendem Abbau nähert sich die Wirkstoffmenge einem stabilen Wert an.

  • Erreichen des Gleichgewichts: Nach 4-5 Halbwertszeiten ist der Punkt erreicht, an dem die täglich zugeführte Menge des Wirkstoffs genau der Menge entspricht, die der Körper in 24 Stunden abbaut. Ab diesem Zeitpunkt bleibt die Wirkstoffkonzentration im Blut konstant – das ist das Fließgleichgewicht.

4. Warum steigt die Wirkstoffkonzentration nach den Folgeeinnahmen nicht weiter an?

Erklärung:

  • Gleichgewicht zwischen Einnahme und Abbau: Im Fließgleichgewicht gleicht die Menge des neu aufgenommenen Wirkstoffs genau der Menge, die der Körper im gleichen Zeitraum abbaut.

  • Stabile Konzentration: Da der Abbauprozess konstant ist und die tägliche Dosis unverändert bleibt, führt jede weitere Einnahme nicht zu einem Anstieg der Gesamtwirkstoffmenge im Körper.

  • Vermeidung von Überdosierung: Dieses Gleichgewicht stellt sicher, dass die Wirkstoffkonzentration im therapeutischen Bereich bleibt und nicht weiter ansteigt, was wichtig für die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung ist.

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Aber dazu muss der Körper die Abbaumenge im selben Zeitraum anpassen, oder? Also, wenn er 30 mg bekommt, baut er 15 ab, bekommt er 40, baut er 20 ab, immer in denselben 11 Stunden.
Auf sämtlichen Grafiken im Netz sieht es jedenfalls so aus, zum Beispiel hier:

Ich bin gerade zwei Jahre alt und in der Warum-Phase. :see_no_evil:

@SneedleDeeDoo, ich finde übrigens deine Ausklappdinger super - man weiß nie, ob man eine wissenschaftliche Abhandlung oder ein Eichhörnchenbild kriegt. Das nenne ich dopamingerechte Wissensvermittlung! :nerd_face: :adxs_crazy:

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Hallo liebe @Hamsti21,

nehme auch noch nicht so lange Elvanse und bin noch relativ neu auf dem Gebiet.

Aber eine Zeitlang ging es mir ähnlich wie Dir…und nachdem ich hier schon viel gelesen habe, hab ich einige Sachen ausprobiert und momentan eine gute und kontinuierliche Wirkung.

Schildere dir jetzt einfach mal meine Ansätze, vielleicht hilft Dir das ein oder andere ja weiter…

Hatte auch das Problem, dass die Wirkdauer irgendwann immer kürzer wurde und ich mir von 11.30 Uhr bis 20.30 Uhr (mit Pausen) bei meiner Arbeit eine gute Leistung wünsche :see_no_evil: Bin selbstständig.

Meine Dosis liegt momentan bei 35mg und ich teile sie mittlerweile tatsächlich über den Tag auf. Das hab ich mit meiner Psychiaterin abgesprochen und mische Elvanse dafür mit Wasser, ziehe es in Spritzen und fülle die jeweilige Dosis dann in lauwarmen Tee, wenn ich es nehme.

Um 11 Uhr nehme ich 20mg, um 14 Uhr 10 mg und um 16 Uhr nochmal 5 mg.

Auf 15 Minuten hin oder her kommt es nicht an, aber wenn ich die Dosis sehr viel später nehme, weil ich sie zum Beispiel vorher vergessen habe, dann habe ich oft nicht die gleiche Wirkung. Und das zum Teil schon bei 30 Minuten Verspätung…

Ich vermute also, die Kontinuität ist wichtig…Ich nehme Elvanse auch sonntags, mache also keinen Pausentag.
Klar ist das Aufteilen etwas umständlich, aber die gute kontinuierliche Wirkung hat nach ein paar Tagen Umstellung super funktioniert. Und für mich ist eine lange Wirkung bei meiner momentan eher „langweiligen“ keramischen Serienfertigung existenziell wichtig, da ich sonst mein Soll nicht schaffe.

Als ich zwischendurch mit komischen Nebenwirkungen Probleme hatte, gab mir @Bellav in einem anderen Thread auch den Tipp, in der Luthealphase, also circa zwischen Eisprung und Einsetzen der Tage, mal eine etwas höhere Dosis (5-15mg mehr) zu probieren. Da nahm ich 5mg mehr, das hat mir sehr geholfen. Es hilft nicht bei jeder, aber einen Versuch ist es wert.

Koffein lässt Du bestimmt weg in der Eindosierungsphase (das wusste ich bei meinen ersten Erfahrungen mit Medikinet leider auch nicht und wunderte mich, warum es in Kombi mit grünen Tee für mich überhaupt nicht funktioniert hat).
Aber bei mir wirkt tatsächlich auch das bisschen Koffein in schwarzer Schokolade momentan negativ. Nicht so schön, in der Weihnachtszeit komplett auf Kakao und Schoki zu verzichten, aber es macht bei mir tatsächlich einen krassen Unterschied.
Als ich einmal ohne Nachzudenken einen starken Kakao getrunken hatte, war ich total zittrig und die Ängste nahmen wieder zu.
(Bin allerdings leider auch sehr sensibel auf alle Arten von Koffein).
Keine Ahnung, wie das bei Dir ist…

Mein Plan ist, wenn ich meine optimale Dosis kenne, mich ganz langsam und in festem Rhythmus wieder an grünen Tee/ Schokolade und Kakao zu gewöhnen…auf Dauer möchte ich auch nicht auf diese leckeren Sachen verzichten.

Was sich bei mir auch noch deutlich spürbar auf die Wirkung von Elvanse auswirkt, ist die Ernährung. Wenn ich mehr tierisches Eiweiß oder mehr Junkfood esse, wirkt es schlechter.

Dann noch zum Abschluss: aus meiner Sicht ist ein regelmäßiger Schlafrhythmus mit ausreichender Schlafdauer auch ein starker Faktor. Habe nach schlechten Nächten immer wieder sehr schlechte Elvanse-Tage gehabt…

Allgemein gilt wohl, das hab ich auch von @Bellav gelernt, nicht zu hektisch die Dosis zu ändern, sondern eher kontinuierlich zu dosieren. Zumindest momentan funktioniert das bei mir sehr gut. Es gibt natürlich immer wieder einen „schlechten Tag“, aber insgesamt bin ich mittlerweile sehr zufrieden mit Elvanse.

Jeder Mensch ist ja anders, aber vielleicht findest Du ja noch die ein oder andere Anregung.

Nun hoffe ich, dass es bei Dir sowieso schon wieder besser läuft und wünsche Dir viele Erfolgserlebnisse, einen guten Rutsch und ein gesundes & glückliches Neues Jahr 2025 :four_leaf_clover:

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Was mir auffiel, ist dass eigentlich fast alle dieser Nebenwirkungen auf eine Überregulierung des Sympathikums hindeuten.

Stimulanzien regen nicht nur das Gehirn an sondern eben auch den Sympathikus. Stress ebenso, über Cortisol.

Aber eine interessante Info fand ich, dass die Regulation des Sympathikus bei ADHSlern wohl einfach öfter mal Fehlfunktionen aufweist, bzw. das System träger reagiert als bei Normalos.
Weiß leider nicht mehr, wo ich das gelesen habe.

Also wenn Du Stress hast dann regelt sich das bei einem ADHSler wohl nicht so schnell wieder ein. Und der Stress kommt ja auch irgendwie oft vom ADHS. Ist also eigentlich müßig, darüber zu debattieren ob jetzt der Stress oder das ADHS schuld sind, da das beides zusammen spielt.

So gesehen müsste aber die innnere Einstellung und die derzeitige Stresslage einen Einfluss darauf haben, ob man Nebenwirkungen hat oder nicht.

Wobei ich da nicht so dran glaube. Ich hatte mit MPH massive Nebenwirkungen. Jetzt mit Elvanse kaum welche. Weder an meiner Situation noch an meinem Set hat sich etwas geändert.

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Du hast das nicht zufällig so im Herbst/Winter angefangen zu nehmen? :wink:

haha! Genau, das geistert mir auch schon die ganze Zeit im Kopf rum.

Bei mir war´s übrigens so, dass bei MPH einfach die Nebenwirkungen schon bei 2,5 mg deutlich zu spüren waren aber erst mit höherer Dosierung, so 7,5 mg bemerkte ich überhaupt erst einen positiven Effekt.
So gesehen könnte auch das Verhältnis aus Nutzwirkung und Nebenwirkungen ein Thema sein. Gerade bei MPH bewirken geringe Mengen wohl nur eine Stimulation des Noradrenalins, nicht aber Dopamin.
Bei Elvanse ist das glaube ich anders.
Bin erst seit ein paar Tagen dabei aber habe bei keiner Dosis, die ich bislang ausprobiert hatte Nebenwirkungen.

Vielleicht ist das auch einfach ein bisschen wie mit Essen. Du hast Hunger und wenn Du satt bist fühlst Du Dich gut. Wenn Du aber nur eine halbe Portion bekommst dann fühlst Du nur zu deutlich was fehlt. Der Hunger ist immer noch da + Enttäuschung.
Die Wahrnehmung ändert sich also ins Negative auch wenn man vielleicht objektiv schon eine gewisse Verbesserung hätte.

Ich hab meinen Elvanse-Versuch abgebrochen, denn ich hatte so ziemlich jede Nebenwirkung, die in der Packungsbeilage aufgelistet ist. Eventuell hab ich mich nachmittags nach Abflauen der „Wirkung“ ab und zu etwas ruhiger und konzentrierter gefühlt, war aber vor allem einfach nur geschafft vom Vormittag.
Mit Ritalin ging es mir deutlich besser.

Ich drücke dir die Daumen, dass du und Elvanse Freunde bleibt! :slightly_smiling_face:

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Ich fühlte mich mit 30 mg total verpeilt, extrem getrieben, sehr gestresstes Körpergefühl, Euphorie, Redekick, irgendwie wie wenn ich 50 kaffee getrunken hätte. Extremst unangenehm

Hab das mit Methylphenidat auch allerdings mit weniger Verwirrung

Nur einmal mit einer hohen Dosis hatte ich etwas Ruhe für einige Stunden.

Kaffee wirkt aber auch sehr unterschiedlich bei mir. Mal müde machend, mal extrem unruhig machend und ganz fieses Gefühl im Körper. Albträume und Reden und um sich treten im Schlaf.

Hab viel mit innerer Unruhe zu tun, Angst und Zwangsstörung, Panikstörung, ASS , Medien sucht…

Bin jetzt auf Kinecteen aber immer noch ziemlich getrieben, nehme es allerdings erst 3 Tage.

Kaffee trinke ich keinen mehr. Gelegentlich Nikotinspray wenn die Wirkung von Kinecteen vorüber ist, aber das beruhigt auch nur manchmal, manchmal treibt es auch die Unruhe.

Maximal kompliziert alles

Man darf auch nicht unterschätzen wie lange der Körper teilweise brauchen kann bis man sich an die Dosis gewöhnt. Habe damals auch mit 30 mg Elvanse gestartet und hatte dann auch die von dir genannten Nebenwirkungen. Jetzt nach 2 Monaten sind alle Nebenwirkungen von damals verflogen und ich würde sogar argumentieren das die Dosis für mich nun zu gering ist.

Mein Arzt meinte hierzu zu mir, dass der Körper anfangs auch gegen die Medikamente ankämpft und es deswegen zu diesen Wirkungen kommen kann.

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