Ich bin dort mehr oder minder reingerutscht. Ich hatte häufiger Magenprobleme und fühlte mich müde, schlapp und unkonzentriert.
Ich habe dann aus eigenem Interesse verschiedene Ausschlussdiäten gemacht. Es fing an mit einem Monat ohne Milchprodukte, gefolgt von einem Monat ohne Zucker/Süßkram, dann ein weiterer ohne andere (kurzkettige) Kohlenhydratquellen (Pasta, Reis, Brot, Kartoffeln) etc.
Am Schlimmsten war für mich der vegane Monat. Schlichtweg aufgrund der Menge, die ich essen musste, um halbwegs meine Bedarfe zu decken und selbst dabei sah mein Aminosäurenprofil nicht gut aus. Ich fühlte mich auch ständig aufgebläht und noch müder.
Einige Zeit danach folgte ein Monat strikt karnivor, also nur Fleisch (+ Eier, Butter, Käse, Gewürze, weil es sonst zu öde war) und ich hab mich nie besser gefühlt als in diesem Monat. Da war für mich der Groschen gefallen.
Karnivore Ernährung ist jedoch aus vielerlei Gründen nicht dauerhaft empfehlenswert.
Die ketogene Ernährung ist da eine halbwegs alltagstaugliche Alternative. Problematisch wird es in sozialen Situationen (im Restaurant, auf Hochzeiten und bei Familienfeiern und an Feiertagen etc.). Da ist ein starker Wille gefragt! Auch wenn man die KH-reichen Sättigungsbeilagen immer weglassen kann, ist man doch stets eingeschränkt und man stößt auch nicht immer auf Verständnis bei seinen Mitmenschen. Die „Notlüge“/Ausrede „ich bin leider allergisch gegen Kohlenhydrate“ funktioniert nur bei Personen, die man kaum kennt.
Der große Vorteil bei der Ernährungsform: Es gibt einem ein festes „Framework“ vor, so dass es – wenn man es denn ernst nimmt – gar nicht zu problematischen Entscheidungssituationen im Supermarkt kommen kann.
Das Konstrukt ist simpel:
- 25g KH pro Tag max.
- 1,5g Eiweiß pro kg Idealgewicht (z.B. bei Idealgewicht 80kg als Mann → 120g EW/Tag)
- Anfangs in der Umstellungsphase (6-8 Wochen) nicht auf die zugeführte kcal-Menge pro Tag achten, daher ist die Menge Fett egal. Später kann man die Menge einschränken (nie unter 60g gehen), wenn das Ziel Gewichtsverlust ist.
Weshalb genau mir aktuell der Wiedereinstieg schwer fällt kann ich nicht sagen. Vermutlich weil aktuell andere Dinge auch nicht rund laufen (Medikation) und mir das Selbstvertrauen fehlt, dass ich das nach vielen gescheiterten Wiedereinstiegsversuchen aktuell durchhalte.
Das Wichtigste ist, dass man sich damit identifiziert und man voller Überzeugung sagen kann „ich ernähre mich ketogen“, dann gibt es auch kein Wenn und Aber.
Genau das kann ich gerade nicht erzwingen.
Zu den Fastenkliniken kann ich wenig sagen. Wenn jemand nicht klinisch übergewichtig ist oder das Fasten aus anderen medizinischen Gründen gelenkt/überwacht werden sollte, sehe ich jedoch persönlich den Sinn nicht ganz.
Fasten per se ist ja nicht schwierig. Man isst halt nichts für Zeit x.
- Intervallfasten (z.B. 18 Stunden Fasten / 6 Stunden Ess-„Fenster“) lässt sich leicht in den Alltag integrieren. Alternativ zum Einstieg vielleicht 14/10.
- Alle paar Monate/einmal im Quartal mal 1-2 Tage strikt zu fasten geht i.d.R. ohne große Einschränkungen
- Einmal im Jahr 3-4 Tage (sofern die Elektrolytversorgung gegeben ist) kriegt man dann mit etwas Übung auch hin.
Bei allem ist natürlich vorausgesetzt, dass man ansonsten gesund ist.
Und ich will hier beim besten Willen keine Empfehlungen aussprechen, sondern berichte nur, was bei mir geklappt hat.