Fasten als Unterstützung im Denken und Handeln

Moin!
Kennt das hier jemand*:
Fasten hilft gegen Aufmerksamkeitsstörung und Lithargie?

Wenn ich faste, dann bin ich klar im Kopf! Stringenz gepaart mit Kreativität passen mühelos zusammen, Lesen, Zuhören und Machen sind nicht mehr schwierig.

Das Fasten im Alltag neben „mampfenden“ Menschen finde ich allerdings immer schwieriger. Ich fühle mich weiter entfernt als eh schon. - ich will aber auch „kein Thema“ werden: Ja, müßte ich auch mal, ich mache 18/6 etc. bin Veganer, Vegetarier … OMG.

Mein Fasten im Alltag wird nicht mehr so verurteilt wie noch vor Jahren (von Essstörung bis undankbar und zurück) , aber ich fühle mich oft einsam und würde mir Rituale wünschen, die andere Menschen mit einschließen. - Keine Gruppen mit Anleitung - Gott bewahre. Ein Zurück zu meinem natürlichen Rhythmus mag keine Parole a la „so geht es richtig“. Manchmal schiele ich neidisch zu den Muslimen, weil sie ein gemeinschaftliches Erlebnis haben. - Aber selbst dieses Intervallfasten wäre es nicht, wofür ich zum Glauben übertreten wollte.

Freue mich über eure Hinweise , Einschätzungen, Gedanken sowie Erfahrungen.

:hedgehog:

Ich könnte mir das so erklären: Wenn ich faste, dann bekommt mein Körper nicht die Lebensmittel mit denen er gerechnet hat. In der Steinzeit wäre dies für den Körper ein Alarmsignal und er würde sich auf die Jagd vorbereiten (agil und fokussiert werden), indem er Dopamin und verschiedene andere Dinge ausschüttet. Da unser Körper im Grunde noch der gleiche wie damals ist, wird der Körper beim Fasten eben auch Dopamin + X ausschütten und hat somit eine ähnliche Wirkung wie MPH.

In einer Gruppe werden aber nur (manche) ADxSler den Effekt wie von dir beschrieben empfinden können.

Was meinst du mit Fasten, eine Zeitlang nur Säfte trinken, oder Intervallfasten?

Bei mir ist leider genau der gegensätzliche Effekt, ich kriege keinen klaren Gedanken, wenn ich Hunger habe. Dazu noch werde ich extrem aggressiv und unausstehlich. Ich beneide Menschen, die Hunger oder kleine Portionen ertragen können.

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Ich meine Fasten ohne Säfte (zu zuckerhaltig) und auch kein Intervallfasten. Ansonsten faste ich entweder nach Buchinger oder Mayr. Natürlich habe ich ebenfalls Hungergefühle und werde unruhig, fahrig und bekomme auch Kopfschmerzen, wenn ich ohne Vorbereitung zu fasten beginne. Um das Hungergefühl von Anfang an zu unterbinden, wird der Darm durch Glaubersalz oder Einläufe entleert.

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Ich habe keine Infos, dass Fasten ganz allgemein positive Auswirkungen auf AD(H)S hätte. Denkbar wäre es aber in Einzelfällen, wenn Nahrungsmittelunverträglichkeiten einen starken Beitrag zum ADS(H)S liefern, und die durch das Fasten ausgeschaltet würden.
Wenn das so wäre, würde ich die Zeit nach dem Fasten dazu nutzen, nur mit ganz wenigen (allergiefreien und gut verträglichen) Lebensmitteln wieder einzusteigen, also erst mal nur Gemüse und Reis. Bleibt dann noch alles gut oder besser als mit normaler Nahrungsaufnahme, können weitere Lebensmittel hinzugenommen werden. Stichwort: Eliminationsdiät. Such mal auf ADxS.org danach.

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Ja, es wird sicher mit dem Überlebensmechanismus zusammenhängen, der sich auch auf das Gehirn ausweitet. In meinem Fall sehe ich die Versorgung des Gehirns und lebensnotwendigen Organen durch die sogenannte Ketonkörper. Insofern habe ich die beschriebenen positiven Effekte für das Gehirn nach der sogenannten Fastenkrise, also Umstellung der Energiegewinnung aus Kohlenhydrate hin zur Fettverbrennung - verkürzt wiedergegeben. Generell kann ich diesen, für mich positiv wahrgenommen Zustand, auch durch ein ketogene Diät herstellen. Allerdings ist diese schwer durch zu halten, nicht unbedingt gesund und recht ungesellig. :wink:

Das kannst Du ja auch ohne Fasten mit einer ketogenen Ernährung hinbekommen.

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Sehe ich ähnlich und ist mir nicht fremd - auch was die Ausschlussdiät anbelangt. Ich sehe hier auch die Minimierung von Weichmacher oder Umweltgiften als mögliche Gründe der verbesserten Hirnaktivität und emotionaler Ausgeglichenheit.
Dennoch ist die Nahrungsaufnahme oder nicht Nahrungsaufnahme , neben dem physiologischen auch psychologische Aspekten, auch ein gesellschaftlicher, der mit Ausschluss verbunden ist. Es sei denn man lebt diese Intervalle in Religion etc. aus. - Insofern muss ich „Klimmzüge“ wie das Fasten, regelmäßig machen, um mich wieder ins „Lot“ zu bringen und für eine gewisse Zeit gut leben zu können. Auf diese Weise Kannich eine Zeitlang gut in der Gesellschaft funktionieren, wenn nicht sogar wohlfühlen.
Ich führe den positiven Effekt auf die Energiegewinnung durch die Ketose zurück. Allerdings ist es mir nicht gelungen die Ketose auf Dauer aufrecht zu erhalten, beispielsweise durch Zuführung von Ketonkörper oder MCT Öle etc…
Vielleicht ist der positive Effekt aber auch auf Dopaminausschüttung während des Fastens - auf die @Me-Inside angesprochen hat - oder andere Veränderungen im Hirnstoffwechsel zurückzuführen. Wer weiss.

Vielleicht auch noch interessant, ich kann Migräne- und Clusterkopfschmerz-frei nach der Fastenkrise leben. Für meine Lebensqualität auch ein wichtiger Grund zu fasten.
In dem Zusammenhang: Früher war die ketogenen Diät eine Möglichkeit epileptische Anfälle zu unterbinden. Mit dem Aufkommen von Medikamenten wurde diese Therapie abgelöst, u. a. weil diese Diät als nicht sehr gesund galt und schwer durchzuhalten war. Letzteres hat wieder mit dem Auschluss aus der Gesellschaft zu tun.
Ein Dilemma: Lebe ich wie ‚alle anderen‘, werde ich krank und schließe mich aus; faste ich, schließe ich mich ebenfalls aus. - Werden wohl nur kurze Zeiten des Miteinanders bleiben.

Du wolltest Fasten? Wie hast du das gemacht?

Kann ich mir gut verstehen. Übrigens bin auch eine Haferfan. Daumen hoch! Nun, es gibt unterschiedliche Stoffwechsel und unterschiedliche Lebensumstände. Und es ist interessant, dass du auch unter Migräne leidest. Ich denke die Kombination kommt öfter vor aber man hört nicht oft davon. Lieben Dank für die ausführlichen Einblicke.
Ja, mich macht normales Essen Probleme und Fasten hilft temporär - es ist halt nicht gesellig, weil unser westliches Leben auf Essen ausgelegt ist.
Alles Liebe!

Ich habe mich fast 6 Jahre strikt ketogen ernährt. Der Konzentration hat es meinem Empfinden nach geholfen. Intervallfasten ist mit der ketogenen Ernährung ein Leichtes, da nach einigen Wochen und der vollständigen Adaption des Stoffwechsels auch das Hungergefühl fast vollständig erlischt.

Mit dem Beginn der medikamentösen Behandlung meiner Depressionssymptome bin ich leider immer wieder in falsche Essgewohnheiten verfallen. Ich habe stark zugenommen und jetzt Probleme den Wiedereinstieg zu finden.

Das ist ja interessant! Wie bist auf die Idee mit Keto gekommen? Auch Deine Symptombesserung - vielleicht haben wir ähnliche Gründe für das selbe Symptom AD(H)S?
Was den Wiedereinstieg bei mir betrifft: Ich werde mit dieses Mal eine Fastenklinik Bad Brückenau leisten … Es ist zwar teuer, aber da ich keinen Urlaub mache, sicher eine preiswerte Möglichkeit. - Es gibt so gar eine Fastenklinik in Bad Schandau mittels Reha oder privat. Das klaffe ich im nächsten Jahr ab.
Alles Gute für Dich und berichte, wenn du neue Wege gehst. :slightly_smiling_face:

Ich bin dort mehr oder minder reingerutscht. Ich hatte häufiger Magenprobleme und fühlte mich müde, schlapp und unkonzentriert.

Ich habe dann aus eigenem Interesse verschiedene Ausschlussdiäten gemacht. Es fing an mit einem Monat ohne Milchprodukte, gefolgt von einem Monat ohne Zucker/Süßkram, dann ein weiterer ohne andere (kurzkettige) Kohlenhydratquellen (Pasta, Reis, Brot, Kartoffeln) etc.
Am Schlimmsten war für mich der vegane Monat. Schlichtweg aufgrund der Menge, die ich essen musste, um halbwegs meine Bedarfe zu decken und selbst dabei sah mein Aminosäurenprofil nicht gut aus. Ich fühlte mich auch ständig aufgebläht und noch müder.
Einige Zeit danach folgte ein Monat strikt karnivor, also nur Fleisch (+ Eier, Butter, Käse, Gewürze, weil es sonst zu öde war) und ich hab mich nie besser gefühlt als in diesem Monat. Da war für mich der Groschen gefallen.

Karnivore Ernährung ist jedoch aus vielerlei Gründen nicht dauerhaft empfehlenswert.
Die ketogene Ernährung ist da eine halbwegs alltagstaugliche Alternative. Problematisch wird es in sozialen Situationen (im Restaurant, auf Hochzeiten und bei Familienfeiern und an Feiertagen etc.). Da ist ein starker Wille gefragt! Auch wenn man die KH-reichen Sättigungsbeilagen immer weglassen kann, ist man doch stets eingeschränkt und man stößt auch nicht immer auf Verständnis bei seinen Mitmenschen. Die „Notlüge“/Ausrede „ich bin leider allergisch gegen Kohlenhydrate“ funktioniert nur bei Personen, die man kaum kennt. :sweat_smile:

Der große Vorteil bei der Ernährungsform: Es gibt einem ein festes „Framework“ vor, so dass es – wenn man es denn ernst nimmt – gar nicht zu problematischen Entscheidungssituationen im Supermarkt kommen kann.

Das Konstrukt ist simpel:

  • 25g KH pro Tag max.
  • 1,5g Eiweiß pro kg Idealgewicht (z.B. bei Idealgewicht 80kg als Mann → 120g EW/Tag)
  • Anfangs in der Umstellungsphase (6-8 Wochen) nicht auf die zugeführte kcal-Menge pro Tag achten, daher ist die Menge Fett egal. Später kann man die Menge einschränken (nie unter 60g gehen), wenn das Ziel Gewichtsverlust ist.

Weshalb genau mir aktuell der Wiedereinstieg schwer fällt kann ich nicht sagen. Vermutlich weil aktuell andere Dinge auch nicht rund laufen (Medikation) und mir das Selbstvertrauen fehlt, dass ich das nach vielen gescheiterten Wiedereinstiegsversuchen aktuell durchhalte.

Das Wichtigste ist, dass man sich damit identifiziert und man voller Überzeugung sagen kann „ich ernähre mich ketogen“, dann gibt es auch kein Wenn und Aber. :slightly_smiling_face: :+1:
Genau das kann ich gerade nicht erzwingen.


Zu den Fastenkliniken kann ich wenig sagen. Wenn jemand nicht klinisch übergewichtig ist oder das Fasten aus anderen medizinischen Gründen gelenkt/überwacht werden sollte, sehe ich jedoch persönlich den Sinn nicht ganz.

Fasten per se ist ja nicht schwierig. Man isst halt nichts für Zeit x. :see_no_evil:

  • Intervallfasten (z.B. 18 Stunden Fasten / 6 Stunden Ess-„Fenster“) lässt sich leicht in den Alltag integrieren. Alternativ zum Einstieg vielleicht 14/10.
  • Alle paar Monate/einmal im Quartal mal 1-2 Tage strikt zu fasten geht i.d.R. ohne große Einschränkungen
  • Einmal im Jahr 3-4 Tage (sofern die Elektrolytversorgung gegeben ist) kriegt man dann mit etwas Übung auch hin.

Bei allem ist natürlich vorausgesetzt, dass man ansonsten gesund ist.
Und ich will hier beim besten Willen keine Empfehlungen aussprechen, sondern berichte nur, was bei mir geklappt hat.

Ja, danke für die ausführliche Beschreibung. Ich faste mindestens 2 - 3 Wochen 1 bis 2 mal im Jahr. Dadurch bekomme ich chronische Erkrankungen sowie ADS besser den Griff. - ebenso Vorstufen von Krebszellen und "diskrete " Fettleber etc. Vor Corona habe ich jeden Monat eine Woche gefastet, was mit gut tat, aber eben ungesellig ist. Corona hat familiär einiges geändert und so haben angefangen, mehr zusammen zu kochen - was sich bei mir sehr bemerkbar in zusätzlichen Kilos gemacht hat. Das tägliche Fahrten mit dem Rad zur Arbeit; alles wurde beschränkt und auch meinen Homesports wie Nintendo Switch etc. konnten den Trend nicht aufhalten. Also benötige ich immer wieder ein Reset wie das Fasten. Ketogene Diät habe ich mit 40 KH täglich als Kind gegen Epilepsie kennengelernt. Später dann, neben dem regelmäßigen Fasten gegen Migräne und CK (Die Grissini-Falle). Hierbei habe einfach - wie beim Fasten auch - einen positiven Effekt auf meine Denken festgestellt. 18/6 etc. eignet sich bei mir nur zum verlängern der „guten“ Phase nach dem Fasten, einen eigen Effekt aufs Denken oder Migräne, Gewicht …, den gab/gibt es nicht. Ich esse per se erst ab 11 Uhr, 19 Uhr ist Schluss.

Finde das ein sehr ambivalentes Thema.
In meiner Jugend habe ich Fasten/Hungern als Emotionsregulation genutzt. Das war vor der Diagnose.
Und mich beschleicht ab und zu der Gedanke, dass das auch mit der Konzentration geholfen hätte.
Bei restriktiven Essstörungen wird ja immer vor dem High gewarnt. Kurz fühlt es sich an, als wär man wach und leistungsfähig und hätte alles im Griff.
Insofern wundert es mich nicht, dass Fasten einen positiven Effekt auf ADHS haben kann.
Mit Methylphenidat fühlt es sich manchmal ganz ähnlich an, alles läuft leichter. Nur muss ich dafür keine Magenkrämpfe und Schwindel in Kauf nehmen.

Denn über die ausgeschütteten Hunger-Endorphine lässt sich leider leicht vergessen, dass das genauso gut crashen kann. Dann geht plötzlich gar nichts mehr und alle Pflichten brechen über einem zusammen.

Da hört dann aber auch mein Erfahrungsschatz auf, weil ich ja nun keine Erfahrung mit Fastenrythmen habe. Vielleicht reguliert sich das dann besser?

Insofern finde ich das eh etwas kritisch. Arbeite persönlich daran, den gesellschaftlichen Genuss-Teil am Essen mehr zu wertschätzen…
Aber ich mag dir da keinen Dämpfer verpassen. Essengewohnheiten zu kritisieren grenzt an religiöse Verletzung und du schilderst ja, inwiefern dir das hilft.

Enlightenment, Geselligkeit, aber ohne Essen… Schon mal überlegt einen Yogakurs zu besuchen? :smiley:

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Moin! ich überlege gerade wie es sich angefühlt haben könnte, Fasten und Hungern mit ADHS erlebt zu haben und welcher Unterschied hier zu 'meinem ’ ADS sich zeigte. Ist es dennoch der gleiche Mechanismus?

Wie hast du gefastet und wie sah dein Hungern aus? Hast du es in Phasen gemacht in vollem Bewusstsein, nach einem Konzept (als Darmentlastung, Brühen, Tees …)? Hat es sich über die Zeit verändert? Was haben die Menschen um dich herum gesagt, oder gar nicht bemerkt?

Bei der Yogaempfehlung stimmt auf jeden Fall eines: Danach war ich 'aufgeweckter und guter Laune ob allein oder gemeinsam ausgeübt. Allerdings würd ich es nicht gegen das gemeinsame Essen austauschen wollen. - Oder wie war das gleich gemeint? :upside_down_face:

Das ist genau das, was sich durch die ketogene Adaption des Stoffwechsels legt. Wirklich Hungern musste ich nie. Selbst nach langen Sporteinheiten gab es keine Magenkrämpfe, sondern eher Appetit auf z.B. Eiweißreiches – genau das, was der Körper dann brauchte.
Der Schwindel legt sich, sobald der Körper wieder gelernt hat effizient ATP aus Fett zu bilden, anstatt sich auf die schneller verfügbaren Zucker als Energiequelle zu verlassen, von denen wir über Jahrzehnte einen steten Überschuss hatten (Cornflakes, Brot, Pasta, Süßkram, Zuckergetränke, Säfte etc.).
Man muss dem Ganzen aber 1-2 Monate Zeit geben. Die Umstellungsphase ist nicht einfach und da kann man sich durchaus schon mal „schwindelig“ fühlen. Man sollte nicht auf Krampf versuchen die Umstellung in einer stressigen Phase in Beruf/Uni/Schule zu erzwingen, sondern sich dafür auch Zeit geben.

Aber ja, ich will hier nichts propagieren und auch niemanden missionieren. (Und ja, Ernährungsformen werden leider viel zu oft wie die neuen Religionen behandelt.) Ich stehe Interessierten für Fragen aber immer bereit. :slight_smile:

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Glaube, ich habe dich da auch nicht so ganz präzise verstanden haha
Du bedauerst ja, dass mit dem Fasten ein bisschen was wegfällt an gemeinsamen Ritualen oder Unverständnis geäußert wird.
Da dachte ich: Hey Yoga ist doch was, was gut tut und in einem intimen Kreis stattfinden kann (und am Ende findet man da vielleicht gerade ein Umfeld, das nicht zu irritiert von der Auseinandersetzung mit Heilfasten und Ernährungsgewohnheiten ist).

Wie schon gesagt: bei mir war das mit dem Hungern eher ein ungesunder Impuls und eine Reaktion auf Überforderung. Ein System habe ich nicht verfolgt, einmal nur die 16/8 Methode versucht und das hat mich in meinem Alltag nur noch mehr gestresst.
Mittlerweile interpretiere ich das gestörte Essevrhalten mitunter als Copingmechanismus auf ADHS-bezogene Schwierigkeiten.
Solange es euch um die Verbesserung eurer Gesundheit und eures Wohlbefindens geht, ist ja auch alles cool.
Wollte nur die These unterstreichen, dass Phasen des Nichtessens einen Effekt auf die Konzentration haben.

Glaube ich dir aufs Wort!
Für mich derzeit nur einfach nicht so erstrebenswert, weil MPH ja das tut, was es soll.
Und ich mich weitgehend vegan ernähre (so viel zum Thema religiös :upside_down_face:)
Und ich eben lieber intuitivere Zugängen zu Essen finden möchte.

Fühle mich aber auch nicht belabert hier :slight_smile:
Und will nur mit in die Diskussion geben, dass manche Ernährungsformen Kontrollmechanismen darstellen und man das alles nicht zu jedem Preis durchziehen muss.
Dass es sich manchmal lohnt sich zu Gunsten gesellschaftlicher Essensrituale zu entscheiden, auch wenn man davon kein Gewicht verliert etc…

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Vegan ist ketogen in der Tat auch schwierig. Nicht unmöglich, aber man muss die Nährwerte noch genauer im Blick behalten. Es passiert leider zu leicht, dass man durch einen Überschuss an KH fortwährend aus der Ketose „rausgeworfen“ wird oder man durch die doppelte Einschränkung in einen Mangel einiger (essentieller) Aminosäuren und Mineralien gerät.

Keto vegan (z.B. bei Epilepsie) würde ich auch nur ein Absprache mit einem Ernährungsberater oder bei sehr gutem eigenen Wissen empfehlen.


Ich persönlich habe Keto nie primär des Gewichtsverlustes wegen gemacht. Das war ein schöner Nebeneffekt.

Die Gefahr des Abdriftens in eine Essstörung ist natürlich gegeben. – Vor allem wenn man anfällig dafür ist und beginnt gewisse Makronährstoffe zu verteufeln oder akribisch alles auf das Zehntelgramm genau abwiegt.

Im Endeffekt ist es (wie bei fast allem) ein zweischneidiges Schwert. Dem einen hilft das starre Framework und vermindert Fehlentscheidungen oder Entscheidungsparalyse, den anderen stresst es oder engt es ein und verschlimmert die Gesamtsituation.

Wichtig finde ich eigentlich nur, dass jeder seine eigenen Entscheidungen und Experimente (Medikation, Ernährung, Sport etc.) auch immer mit einem selbstkritischen Auge im Blick behält und langfristig das findet, was für einen selbst funktioniert. :ok_hand:

Habe dazu ein Buch von einen Bodybuilder, der sich ketogen ernährt auf Pflanzeneinweissbasis. - Muss mich mal wieder damit beschäftigen. Das Problem ist meine Schwoab im Haus: Spätzle Connection … . - Möchtest du den Titel erfahren?