Moin Bieber,
herzlichen Dank für deine Antworten und dein Dich-einlassen auf die Fragen!
Ich zäume jetzt mal das Pferd von hinten auf, denn der letzte Punkt ist für mich die Einladung, direkt in dein Dilemma zu gehen (natürlich alles nur meine ganz persönliche Wahrnehmung!!!)
Der letzte Punkt ist die Essenz von funktionierendem Teamwork. Aber du hast den Anspruch, das komplette A-Team zu sein. Und wenn ich das jetzt alles richtig abgespeichert habe, geht es dir nicht nur um deine persönliche Struktur sondern auch darum, deine Mitarbeitenden bei der Stange zu halten… Da lohnt sich ein genauerer Blick auf das A-Team: Das sind 4 Typen mit komplett unterschiedlichen Fähigkeiten und auch Macken. Die funktionieren als Team, weil sie loyal zueinander stehen, weil jeder seine Fähigkeiten einbringen kann und weil auch jeder dort eingesetzt wird, wo er sein Potential bestmöglich entfalten kann. Zur Not wird sogar einer mit KO-Tropfen betäubt, damit er an die Stätte seines besten Wirkens gelangt. Hannibals Pläne würden nie funktionieren, wenn er die Stärken und Grenzen jedes einzelnen Teammitgliedes nicht genau einschätzen könnte…und auch die eigenen Schwächen nicht. Es geht ja auch gerne mal sehr kontrovers zu, bis ein Plan steht und jeder darf seinen Senf dazugeben. Und am Ende steht ein Plan, den alle mittragen, weil alle in ihren Fähigkeiten berücksichtig wurden.
Und dieser Plan ist kein Kompromiss!! Du hast geschrieben, dass du mit innerer Teamarbeit versuchst, zu Kompromissen zu kommen. Irgendwo habe ich den schlauen Spruch aufgeschnappt: Bei einem Kompromiss verlieren alle, die daran beteiligt sind. Die Gefahr, sich auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen, ist dabei sehr hoch. Ziel sollte immer der größte gemeinsame Nenner sein. Lieber ein Konzept über den Haufen schmeißen und von vorne beginnen, als es auf Teufel komm raus passend zu machen. (Nach dieser Maxime kannst du mal deinen Wochenplan überprüfen.)
Einen wichtigen Punkt hat @UlBre im Vorgängerthread angesprochen: Delegieren! Im Prinzip auch das, was Hannibal im A-Team macht: Aufgaben übertragen. Aber nicht nur, dazu gehört auch Verantwortung und Vertrauen zu übertragen. Und wenn was schief geht, ist das die Chance daraus zu lernen. Der Spruch: Aus Fehlern lernt man. ist wissenschaftlich belegt und führt zu tiefgreifenden neuronalen Veränderungen (Thema: Neuroplastizität).
Es wäre für dich bestimmt hilfreich, wenn mal jemand von außen auf deine Situation schauen würde. Warum nicht auf Grundlage des A-Teams? Im Prinzip sind diese Serien (HdR, StarWars, Enterprise, Avengers…) ja auch so erfolgreich weil die Charaktere auf Archtypen aufgebaut sind, die wir alle in uns haben. Somit ist ein hohes Maß an Identifikation gegeben. Hinzu kommt, dass der Erfolg des A-Teams ja auch daher kommt, dass die Mitglieder unkonventionell vorgehen, also außerhalb der Norm, von den sogenannten rechtschaffenden Kräften (Militärpolizei) geächtet sind, das auch noch unverschuldet (also mit Vorurteilen behaftet werden) - was letztendlich zwangsläufig noch mehr zusammenschweißt- quasi eine Analogie zu ADHS. 
Würdest du dich auf Grundlage des A-Teams coachen lassen, könnte das was bringen. Und für deine Mitarbeitenden wäre es gewiss auch extrem hilfreich, wenn sie wüssten, was sie eigentlich wert sind, wenn sie Verantwortung übernehmen dürften, ein tieferes Verständnis für die Fähigkeiten und Macken ihrer Kolleg*innen bekämen und spüren würden, ein wertvoller Bestandteil des großen Ganzen zu sein. Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten, über die Initierung und Begleitung von Teamprozessen, Rollenmodellen, Soziogramme, Teambuilding-Maßnahmen, Kommunikation, usw.
Ich möchte aber auch klar machen, dass ich nicht weiß, was da schon gelaufen ist und wie die Zusammenarbeit bei euch funktioniert. Also bitte nicht als Bewertung auffassen, das steht mir nicht zu! Letztendlich betreibe ich nur eine Draufsicht auf einige deiner Beiträge und daraus ergab sich für mich das Bild, dass du jemand bist, der vor Ideen und Enthusiasmus sprüht, der Feuer und Flamme ist, wenn es um die Initiierung neuer Projekte geht, der seine Mitarbeitenden dann auch gut motivieren kann. Aber dass es schwierig wird, wenn sich Routinen einschleichen und die Motivation dann aufrecht gehalten werden soll. Also eher Initiator als Bewahrer. Dann könnte die 2. Rolle Grundlage für´s delegieren sein… Im besten Falle säßen dann ein paar mehr Leute mit Zigarre im Mundwinkel zusammen.