Warum trotzdem?
Als falscher Hase ist man doch im Kaninchenloch genau richtig.
So wahr! Und perfekter Hasenhakenschlag zu … Alice im Wunderland.
So gut wie alle dieser gesammelten schönsten Zitate daraus klingen - für mich - wie die perfekte Antwort auf die Kernfrage dieses Threads.
Von
Alice: „Glaubst Du, ich habe den Verstand verloren?“
Vater: „Ich fürchte, ja. Du bist übergeschnappt, hast eine Meise, bist nicht ganz bei Sinnen. Aber weißt Du was? Das macht die Besten aus!“
über
„Majestät halten zu Gnaden, es sind noch mehr Beweise aufzunehmen,“ sagte das weiße Kaninchen, indem es eilig aufsprang…"
bis
„Grinse-Katze, willst du mir wohl sagen, welchen Weg ich hier nehmen muß?“
„Das hängt zum guten Teil davon ab, wohin du gehen willst,“ sagte die Katze.
„Es kommt mir nicht darauf an, wohin,“ sagte Alice.
„Dann kommt es auch nicht darauf an, welchen Weg du nimmst,“ sagte die Katze.
„– wenn ich nur irgendwo hinkomme,“ fügte Alice als Erklärung hinzu.
„O, das wirst du ganz gewiß,“ sagte die Katze, „wenn du nur lange genug gehest.“
PS: Und wer spielte den Verrückten Hutmacher in der Verfilmung von 2010?
Quod erat demonstrandum.
Ein Depp, der das nicht weiß!
Oh nee, ich wollte das Thema nicht breit wieder aufwärmen und auch nicht den Geist aus der Flasche, äh, den lavie (Hallo! ) aus der Versenkung holen.
Sondern nur die Mehrdimensionalität von Erfolg und Leidensdruck ansprechen. Ich bezweifle eben, dass beruflich/finanziell erfolgreiche ADHS-ler automatisch keine ADHS-Behandlung bräuchten.
Meine PERSÖNLICHE absolute Lieblingsgeschichte „Alice im Wunderland“ , ich kann mich als sei es erst gestern gewesen, daran erinnern, als sei ich SELBST es gewesen wo in dieses „Hasenloch“ gefallen ist.
Ich assoziiere Kaninchenlöcher vor allem mit Dackeln.
Jeder deutsche Tekel muss mindestens einmal im Leben per Feuerwehr aus einem Kaninchenbau, wahlweise auch Entwässerungsrohr, gerettet werden.
Und warum? mutmaßlich treffen mangelnde Impulskontrolle und Sensation Seeking auf eine nicht übermäßig ausgeprägte Lernfähigkeit…
Kennstekennste
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Eingangsfrage richtig verstehe. ADHS soll nicht echt sein, weil es … behandelbar ist? Aber um etwas zu behandeln, muss es doch erstmal da sein, oder?
Existieren Erkältungen auch nicht? Immerhin gehen die sogar von selbst weg.
Ich gehöre zur wahrscheinlich letzten Generation, der man als Kinder versucht hat, die Linkshändigkeit auszutreiben. Ja, Linkshändigkeit lässt sich behandeln! Also alles nur Einbildung? Ich tue seitdem jedenfalls vieles mit rechts, aber zwei Dinge weiß ich:
- Linkshändigkeit ist echt.
- Das war keine gute Idee mit dem Austreiben.
Und zumindest bei mir hat sie auch nie wirklich aufgehört. Alles, was ich ausdrücklich auf rechts gelernt habe, mache ich mit rechts. Was ich mir selber beigebracht habe, mit links. Damals gab’s die „gute“ und die „böse“ Hand. Wenn wir „böse“ als „ungehorsam“ deuten, stimmte das sogar. Irgendwie.
Therapie, Meditation, Medikation … das sind alles völlig okaye Methoden, das eigene ADHS unter Kontrolle zu bringen. Wenn die eine davon funktioniert, prima. Wenn nicht, gibt’s ja noch die anderen. Zumindest theoretisch ist es möglich, mit der einen oder anderen Methode die Symptome so in den Griff zu kriegen, dass es praktisch (nicht neurologisch, aber in den Auswirkungen) tatsächlich gewissermaßen „weg“ ist.
Bleibt die Frage, ob das so eine gute Idee ist.
Das Gehirn so zu trainieren, dass es alles normal macht? Denn das ist die Konsequenz.
Ich hatte anfangs auch die Sorge, dass mir das Wissen, dass mein Gehirn gewisse Dinge nur unter großen Schwierigkeiten tut, beim Überwinden dieser Schwierigkeiten im Weg sein könnte. Das Gegenteil ist der Fall: Es hilft mir zu erkennen, was die Schwierigkeiten überhaupt sind.
- Schaffe ich X nicht, weil ich nicht kann?
- Schaffe ich X nicht, weil ich es zwar könnte, aber nicht so, wie alle sagen, dass ich es tun soll? (Alle sagen rechts, ich will aber links?)
- Oder schaffe ich X nicht, weil X Quatsch ist und ich mir nicht weismachen kann, dass ich X überhaupt will?
Ich will gar nicht lernen, X in jedem dieser Fälle zu schaffen. ADHS ist ein wunderbarer Bullshit-Detektor, und wenn X Bullshit ist, dann will ich, dass mich mein Gehirn davor warnt. Und wenn X auf dem herkömmlichen Weg für mich schwer zu erreichen ist, aber auf einem anderen Weg leicht, dann will ich, dass mein Gehirn mir diesen Weg offenhält.
Danke dir, @Maxmalwieder!
You made my day!
Top! Richtig schön formuliert @Maxmalwieder!
Leider erkennt mein Gehirn den leichten Weg oft garnicht. Es ist wie das Thema: ich lese einen Satz 10x und verstehe ihn genauso oft anders.
Und dann soll es ADHS nicht geben? Ts, bei meinen Einschränkungen möchte ich das stark bezweifeln
Habt alle einen schönen Tag
erst mal vielen Dank, für die vielen hilfreichen Beiträge!
Ich gebe zu, die Überschrift war ein wenig provokant formuliert, aber das war absolut nicht meine Absicht. Ich denke, meinem Text ist auch zu entnehmen, dass die eigentliche Frage ist, ob man mit genug Arbeit an den richtigen Stellen, Einfluss auf das Gehirn hat und es „neurotypisch“ machen kann.
Tatsächlich finde ich, bestätigt das @Rocco mit seinem Bericht zum Teil. Obwohl man hier natürlich auch keine Allgemeinregelung für jeden finden kann, das ist mir klar. Und natürlich braucht man auch noch Zeit zum Leben, arbeiten, etc.
Bzw. wäre meine Schlussfolgerung hier: ja, es ist für einen gewissen Zeitraum möglich auszugleichen, aber eben nicht dauerhaft. Aber das ist es ja auch bei neurotypischen nicht; wie viele Neurotypische meditieren täglich, weil sie es brauchen.
(Korrigiert mich gerne, wenn meine Interpretation fehlerhaft ist oder etwas übersieht)
@Rocco eine Frage habe ich noch: es klingt, als hättest du für den Zeitraum dieser intensiven Arbeit auch äußere Einflüsse weggelassen oder reduziert? Das kann natürlich auch ein erheblicher Faktor für die Verbesserungen sein…
vielen Dank für den Podcast-Tipp! Habe mir die Folge jetzt angehört und viele hilfreiche Informationen bekommen!
Wow, 106 Beiträge innerhalb eines Tages! Und ich habe sie fast alle gelesen !
Das mit dem Wissen von Adxs für sich als Entschuldigung für das Vermieden mancher Sachen ist etwas womit ich momentan extrem kämpfe. Aber auch die Tatsache, dass ich trotz Medikamente nicht ganz sauber ticke, macht mich extrem wütend auf mich. Es sind zwei große Baustellen bei mir, wo ich langsam die Hoffnung verliere, dass es je besser wird und wo ich das Gefühl habe, dass mir das Wissen über mein Adhs eher schadet als hilft.
Du bist noch jung, es spricht nichts dagegen für dich nach alternativen Heilungsmethoden zu suchen, aber ich hoffe, du erkennst rechtzeitig falls dich diese nicht weiterbringen. Am besten noch bevor du als ein kaputter Haufen Elend um deine vergeudeten besten Jahren trauerst und dir die Zukunft als ein riesen unüberwindbaren Berg an Selbstoptimierung erscheint.
Hallo Ich
Wie ich ja bereits geschrieben habe mit den richtigen Techniken bin ich von meinem 17 - 50 igsten Lebenjahr prima mit meinem Adhs klargekommen!
In der Grundschule und in der Orientierungs stufe sowie bis zur 9 Klasse hatte ich arge Probleme z.t mit meinen Mitschülern , da ich schon immer ein Schnelldenker und Schnellredner war !
scchlecht lief es in allen Fächern in denen ich etwaswe ndig lernen bzw.Referate oder lange Texte schreiben mußte
!Ausserdem war ich eine stille Schülerin die sic wenig im Unterricht beteidigt hat.
Wurde ich vom Lehrer aber gefragt war die Antwort zu 80 % richtig!
Hätten meine Eltern oder Lehrer mein Adhs früher bemerkt, hätte bestimmt viel mehr und das vielleicht auch entspannter erreichen können!
Und es hätte mich vielleicht vor meinen späteren Depressionen Panikatacken und den beiden Burn Outs geschützt.
Aber man weiß es halt nicht!
Ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass bei Adhs ein ungewöhnlich geringer Eisengehalt im Gehirn nachgewiesen werden konnte, in Zukunft soll es angeblich möglich sein Adhs durch einen Hirnscan nachzuweisen.
Also bei meinem Blutbild war mein Eisenmangel auch immer auffällig niedrig, ich musste deshalb zusätzlich über lange Zeit Eisenpräperate einnehmen.
Das war bei mir genauso!
Ich musste als Grundschülerin lange Zeit hoch dosierte Eisenkapseln einnehmen und ich habe immer mal wieder starken Eisenmangel.
@Maxmalwieder also mit dem Bullshit Detektor hast du mir echt den Tag gerettet
Wäre die absolute Erklärung dafür dass ich die Neigung dazu habe eigentlich egal wem sehr direkt zu sagen wenn ich der Ansicht bin dass eine Anweisung sinnfrei ist
@Andromache
Eisen wird sehr oft vergessen, dabei ist es ebenso wichtig wie Vitamin D3.
Ausserdem sind auch die B Vitamine sehr wichtig.
Muss unbedingt wieder vermehrt darauf achten das ich regelmässig Gehirn und Nerven Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe ect. zu mir nehme.
Klar, nach 20uhr kein Bildschirm, Handybildschirmzeit maximal 1 Std am Tag, Handy während Arbeitszeit zuhause gelassen oder im Auto, nicht mehr geraucht… Aber ist doch klar, dass du sowas dann machst, sonst brauchst du nicht zu Meditieren, wenn du keine Veränderung in deinem Leben einbaust.
Natürlich geht es einem alleine durch diese Umstände besser, aber ohne Meditieren hätte ich es nicht geschafft, auch Dinge nicht wegzulassen, ist eine Blockade!
Ich hab jetzt wieder angefangen den Fernseher nach 8 Uhr weg zu lassen und mein Schlaf ist deutlich besser geworden.
Mein Fehler war, ich hab mich nur auf den Flug konzentriert aber den Aufprall nicht berücksichtigt und je höher du fliegst, umso tiefer fällst du. Und das es mir schlechter ging, als ich im Motivationstief war, ist mir gar nicht so krass aufgefallen, weil der Übergang bis zum Tiefpunkt sehr schleichend war.
Und auf einmal war ich wieder sehr weit am Boden, sodass ich fast wieder an dem Tiefpunkt war wie vor 5 ½ Jahren, als ich Angstzustände und Panikattacken hatte.
Und ohne dieses Medikament würde es mir jetzt ziemlich dreckig gehen.
Dr. Martin Winkler, ein Experte zum Thema ADxS, hat mal bei einem Vortrag gesagt, es gibt die Möglichkeit das Medikament nach einer gewissen Zeit abzusetzen, wenn man sein Leben (Routinen etc) auf die Reihe bekommt.
Ich hab da auch mit meinem Psychiater drüber gesprochen und er meinte, dass das möglich ist. Natürlich musst du dich dann da selbst hin therapieren und viele Dinge zur Gewohnheit machen. Ich verstehe das Medikament als ein Werkzeug, um an mir selbst zu arbeiten.
Klar, Elvanse ist und bleibt Amphetamin, aber es ist keine Droge für mich. Ich war selbst jahrelang Amphetamin abhängig (seit 3 Jahren clean, ohne Bedürfnis etwas zu nehmen), deswegen war ich auch zuerst sehr skeptisch demgegenüber, aber wenn ich es früher, als ich abhängig war, nicht genommen habe, war ich richtig richtig müde, das war so eine abartige Müdigkeit, dass wenn man sich hingelegt hat direkt in einen komatösen Zustand gefallen ist.
Es ist mir schon passiert, dass ich vergessen hab, Elvanse zu nehmen, oder ich war für 1-2 Tage nicht zuhause und habe vergessen mir etwas mitzunehmen, dass ich kein bisschen Müdigkeitserscheinungen hatte.
Und das mit diesem Placebo Argument etc… Ich war bis vor kurzem nicht in der Lage Gesprächen zu folgen, es ging einfach nicht und ich habe mich angestrengt es zu können…
Es schlummert viel mehr Potenzial in mir, wo ich ohne Medikament gar kein Zugriff drauf haben könnte. Und mein ADxS habe ich noch nie verschuldet, dass ich etwas nicht kann, es sind immer meine Grenzen, die ich überwinden musste.
Ich kann dir nur als Rat geben, deine Medikation als Werkzeug zu sehen und neue Wege zu stapfen…
Lg
Habe vor einiger Zeit irgendwo gelesen, dass man Adhs und Autismus in Zukunft möglicherweise per Netzhaut (Augenscan) nachweisen kann. So soll es in Zukunft zu keinen falschen Adhs oder Autismus Diagnosen mehr kommen, hiess es.
P.s. jetzt weiss ich wieder wo ich das vor kurzem gelesen hatte, nämlich bei Watson/CH.