Bin auch alt und habe auch einen Burnout, aber ich habe halt den Fehler gemacht, zu offen über Drogen zu sprechen
Mir gings beim Kiffen auch nicht darum drauf zu sein. Ich war dann eher normal und klar im Kopf und konnte konzentriert arbeiten.
Du sprichst mir echt aus der Seele mit allem was Du schreibst. Das trifft die Sache auf den Punkt. Ich habe schon Seiten mit Argumenten und Selbstanamnesen gefüllt und ich werde ihn wohl einfach fragen, ob er sich mal die Zeit nehmen will, was durch zu lesen.
Muss ihn jetzt aber erst mal darauf einnorden, dass wir mit der ADHS Geschichte durchstarten und er aufhört an der vermeintlichen Depression rum zu doktern.
Ah, ok, verstehe. Das kann natürlich sein, dass da bei ihm erstmal eine „Warnlampe“ angegangen ist…
Das kann sein. Aber der Arzt ist dann in einem Dilemma - woher weiß er denn, dass der Betroffene es mit Medikamenten schaffen wird? Das fällt dann zwar leichter, aber so einfach wie Fingerschnippen ist es nicht.
Daher wird ein Arzt, der Mischkonsum vermeiden will, erst einmal einen Nachweis über einen abstinenten Zeitraum fordern. Die Aussicht, dann das Medikament zu bekommen, könnte motivierend sein.
Es gibt aber auch Ärztinnen oder Ärzte, die das lockerer sehen und darauf vertrauen, dass der Konsum sinkt, wenn das Medikament wirkt.
Ich verstehe, dass du jetzt bewusst die Sicht des Psychiaters schilderst, aber irgendwie stört es mich schon ein bisschen wie sehr hier von verschiedenen Seiten negative Drogentests als Vorraussetzung für eine medizinische Behandlung normalisiert werden.
Vorweg, ich denke schon dass es Fälle gibt, in denen ein solcher Test gerechtfertigt ist wenn der Drogenkonsum so ausgeprägt ist, dass ernsthafte gesundheitliche Risiken absehbar sind und es den berechtigten Verdacht gibt, dass der/die PatientIn sich nicht die Wahrheit sagen.
Aber in der Mehrzahl der Fälle geht es doch um gelegentlichen Konsum, wegen dem Leute stigmatisiert werden.
Wenn jemand ehrlich erzählt, dass er hin und wieder kifft, ist damit direkt jegliches Vertrauen verloren, dass die Person sich an Ärztliche Anweisungen halten kann und ein Test notwendig?
Ist die Gefahr so groß, dass man dafür die Behandlung über Wochen verschiebt und riskiert den Patienten wegen Verunsicherung komplett zu verlieren?
Vor allen wenn wir doch wissen, dass Cannabis eine Volksdroge ist, und Konsum bei ADHS-Betroffenen besonders häufig ist.
Also ich will damit echt keinen angreifen, aber ich finde die Begründung, dass von vornherein ein solches Misstrauen angebracht ist, einfach sehr schwierig.
Also ich hätte mir wenn gefordert gar keine Gedanken dazu gemacht und einfach ne Urinprobe abgegeben.
Ich musste in der Reha im Gegensatz zu anderen auch zwischendurch Blut abgeben nur weil angegeben hatte dass ich hin und wieder ein Abendbier gar meist alkoholfreie zu der Zeit zu Hause getrunken hatte.
Das ich in der Reha ohne Probleme ungeprüft ohne Alkohol sein werde gab es nicht als vertrauen . Na gut dann war das halt so , die Bluttests hätten sich bei so einigen Patienten viel mehr gelohnt. Aber warum aufregen wenn die es halt für Ihr Prozedere so wollten .
Also Reha ist nochmal eine bisschen eine andere Sache da man zeitlich begrenzt in einer sehr festgelegten Umgebung ist, aber die Situation hätte mich persönlich glaube ich auch sehr geärgert. Also wie man sieht ist sicher auch eine persönliche Komponente dabei.
Aber bei den Drogentests geht es ja nicht um ein paar Wochen sondern, wenn ich deinen Vergleich aufgreifen darf, würde man dier dein Feierabendbier vollständig verbieten. Und die Tests schlagen ja praktischerweise auch noch Wochen danach an.
Mir geht es nicht darum irgendeinen Konsum zu verharmlosen, meine Erfahrungen mit Cannabis haben gezeigt, dass es mir absolut nicht gut tut, aber man kann doch nicht jemandem die Behandlung verweigern weil die Person am Wochenende was geraucht hat.
Ja, ich verstehe das schon irgendwie, aber so ganz ohne Vertrauen geht´s halt auch nicht. Ich kann dem Psychiater ja eigentlich alles erzählen und alles könnte gelogen sein. Immerhin habe ich mich ihm geöffnet, was ja eigentlich ein Vertrauensbeweis ist.
An sich würde ich es auch ohne Kiffen drei Monate „durchhalten“, da ich ja nicht abhängig bin, aber ich plane z.B. im Sommer, mit meinen Freunden auf ein Festival zu gehen und da dann nicht mal einen Dübel rauchen zu dürfen und übrigens dann ja auch ohne Medis weil ich ja erst mal beweisen muss, dass ich nüchtern sein kann, dann kann ich´s gleich lassen. Zudem hab ich schon auch unabhängig von meiner potentiellen ADHS Erkrankung das natürliche Bedürfnis des Menschen nach gelegentlichem Rausch.
Diese Perspektive finde ich niederschmetternd.
Nun ja, letztendlich habe ich mit meinem Psycho da noch nicht richtig drüber gesprochen, er hat nur gesagt, er mache Tests wenn er Medis verschreibe. Ich weiß aber halt auch nicht, wie ich weiter vorgehen soll.
Drei Monate Zöllibat kommt für mich eigentlich nicht in Frage.
Ich dreh doch eh schon manchmal durch weil die Birne nicht aufhört zu rattern und Yoga hilft da auch nicht wirklich. Meditieren krieg ich eh nicht hin weil eben die Birne rattert.
Vermutlich muss ich offen damit umgehen und zur Not halt einen anderen Psychiater finden wenn der sich stur stellt.
Oder vielleicht lässt er sich auf einen quantitativen Test ein, dass er sieht, dass ich wirklich wenig kiffe.
Könnte vielleicht reines CBD in dem Fall helfen? Ich glaube dieser Wert wird doch bei einem Test gar nicht erfasst,oder liege ich da falsch? Kann voll verstehen was du sagst und mir würde es auch extrem schwer fallen erstmal 3 Monate ohne alles klarzukommen. Dann in Alkoholkonsum zu verfallen o.ä. ist ja auch nicht Sinn der Sache…ich rauche gerne CBD-Blüten gemischt mit Kräutern von Bobby Green also ohne Tabak. Vielleicht wäre das zumindest eine Übergangslösung
Danke, ja vielleicht. Ich habe tatsächlich vor, mir einmal ein paar Blüten zu besorgen.
…
Vielleicht versteh ich da was falsch aber wenn dir Kiffen und ein Festival wichtiger ist als, eine beginnende, auf Evidenz basierende Behandlung deiner ADHS Symptomatik, solltest du dir vielleicht doch noch mal Gedanken über dein Konsumverhalten machen.
Wenn dein Konsum kein Problem ist, sollte es auch kein Problem sein die 3 Monate mal auszusetzen. Für mich selber waren die 3 Monate, zumindest anfänglich, echt anstrengend, nicht zuletzt weil ich auch noch trockener Alkoholiker bin, geschafft habe ich es dennoch. Sollte also für dich ja dann kein Problem sein?
Man muss halt auch mal Prioritäten im Leben setzen, ist doch erstmal ein überschaubarer Zeitraum. Was sind schon 3 Monate.
Naja, die Option ergibt sich ja nur, wenn der Arzt das wirklich so sagen würde, dass er 3 Monate Abstinenz verlangt. Ob er das wirklich tut, war ja meine Spekulation!
Nur so Abstinenz, ohne eine Zusage zu haben, dass er danach Stimulanzien kriegt und was und wie lange genau sein muss, wäre mir auch zu vage und zu wenig motivierend. Der Arzt hat sich bisher nicht mal auf eine ADHS-Diagnose festgelegt, von daher sind wir bei diesem Punkt noch gar nicht.
Wobei es natürlich immer lohnend ist, von Tabak, Alkohol, Cannabis oder Sonstigem frei zu werden, schon klar. Das entscheidet aber natürlich jeder selbst.
Ich verstehe was du meinst aber wie soll der Arzt denn überhaupt vernünftig Feststellen das jemand ein ADHS hat, wenn dieser sich selbst „Medikamentiert“?
Er kann doch gar nicht einschätzen wie der Patient ist, ohne Einfluss von Betäubungsmittel bzw. wie dieser sich verhält. Ich vermute mal es geht ja auch um Langzeitkonsum?
Ist auf jeden Fall eine schwierige Situation, würde ich jetzt meinen.
Kenne nur wenige Personen, die ganz abstinent sind und die eine ist Multiallergiker und kompensiert mit Unmengen an Zucker und die andere hatte Krebs.
Ich behaupte mal, dass der Anteil an Abstinenzlern unter nicht-medikamentierten ADHSlern eher gering ist.
Hatte auch schon Phasen, in denen ich komplett abstinent war aber da hab ich meistens mit Zucker kompensiert und das erachte ich als ziemlich lebensbedrohlich. Zucker ist wirklich eine der schlimmsten Drogen denn sie macht hochgradig süchtig und hat schlimme gesundheitliche Konsequenzen.
Mal sehen, ob ich es ganz ohne alles schaffe. Kaffee geht bei mir auch nicht wirklich, da ich darauf mit Magenproblemen und Schlaflosigkeit reagiere.
Wenn ich drei Monate clean wäre und dann feststelle, dass ich gar keine ADHS Symptome mehr hätte, kann ich dem Arzt doch trotzdem vorgaukeln, dass ich welche hätte, um das Medikament zu bekommen.
An irgendeiner Stelle muss der Arzt doch vertrauen, der Drogentest ist deswegen meiner Meinung nach relativ sinnlos.
Ich hatte in meinem Leben abgesehen davon schon oft Phasen in denen ich lange nix geraucht hatte und trotzdem hatte ich Symptome wie Getriebensein, Prokrastination und schlechte Selbstkontrolle z.B. bei Süßis.
Das Kiffen führte bei mir ja insgesamt zu einer Steigerung der Konzentration, Produktivität und geistiger Entspannung, also eher eine Abnahme der Symptome.
Von daher hinkt das Argument für mich etwas.
Vielleicht dir selber mal was zutrauen und dann mal weiterschauen.
das glaube ich dir, der arzt denkt sich das vielleicht auch schon.
@Traumfresserchen , also wenn Du nicht 3 Monate abstinent sein kannst, oder willst, dann bist Du doch in Wahrheit süchtig und brauchst das ja eigentlich hier garnicht versuchen grossartig abzustreiten zu wollen.
Ausserdem führst Du ja hier ständig alle möglichen Gründe „pro“ Deinem Drogenkonsum an, willst Deine Abhängigkeit unbedingt vor anderen rechtfertigen.
Denn so wie es scheint willst Du ja auch in Wahrheit überhaupt nicht abstinent von Deinen Drogen werden, sondern geniesst Deine Drogen Sucht ja sogar, denn deshalb musst Du ja ständig betonen wie in Ordnung Du es findest wenn Menschen Drogen konsumieren.
Und ja klar, wenn man süchtig ist muss man sich ja seine Drogensucht schön reden, dass machen ja eigentlich vermutlich auch alle Süchtigen gleich.
Entweder verharmlosen Süchtige ihre Sucht, oder sie blenden alles was daran schädlich ist komplett aus, denn wenn sie zugeben müssen wie schädlich ihre Droge in Wahrheit für sie ist, dann fühlen sie sich schuldig und schlecht.
Und sich schuldig und schlecht zu fühlen ist ein beschissenes Gefühl, also belügt man sich lieber weiterhin selber, indem man sich einredet das doch alles doch garnicht so schlimm sei.
Das kenne ich ja zum Beispiel von meiner Zigaretten Sucht, sobald ich zu lange darüber nachdenke wie schädlich das Zeug für mich ist fühle ich mich nur noch schlecht, und das macht mich dann depressiv, denn eigentlich weiss ich ja was für eine Scheisse ich mir selbst jeden Tag antue.
Und das ist das Dilemma mit der Sucht, und deshalb ruderst Du hier vermutlich auch so rum, weil Du im Grunde Deines Herzens eigentlich genau weisst wie Scheisse Drogensucht ist, nur Du kommst halt nicht davon los, und deshalb schreibst Du darüber und versuchst Deine Sucht hier irgendwie zu rechtfertigen.
Und klar das Dein Psychiater dann sehen möchte was für Drogen Du eventuell sonst noch alles so konsumierst, denn Du scheinst ja diesbezüglich recht aufgeschlossen zu sein.
Und klar das der Mann dann wissen will „wem“ er in Zukunft möglicherweise ein Adhs Medikament verschreibt.
Also ich verstehe es schon wenn Dein Psychiater erst mal einen Drogen Test von Dir verlangt.
Immerhin ist der Mann ein Arzt und muss sich gut darüber informieren wem er vielleicht in nicht ferner Zukunft Rezepte für ein Adhs Medikament ausstellt.
Ja, vielleicht bin ich ja süchtig. Hab damit schon als Kind mit Tonnen an Zucker angefangen, ab 12 Alkohol, mit 18 Kiffen, wenn auch nicht viel, dann Psychedelika, dann relativ lange nur Alkohol und ab und an kiffen. Seit so 8 Jahren dann vermehrtes Kiffen und letztes Jahr habe ich angefangen wieder mit Psychedelika zu experimentieren was richtig toll war.
Mit dem regelmäßigen Kiffen habe ich im Herbst aufgehört und mache das meiner Meinung nach nun in einem gesunden Maße.
Aber jetzt ganz ohne was zu bleiben wäre wirklich eine ganz neue Erfahrung und ich weiß nicht ob ich das in mir habe, da ich schon mein ganzes Leben nach irgendwas abhängig war und wens´s nur Zucker und Sex war. Da meine Abhängigkeit eher nicht spezifisch ist vermute ich eben, dass ein Dopaminmangel im Gehirn dafür verantwortlich ist.
Das Dilemma ist nun, diesem Mangel für eine lange Zeit ausgeliefert zu sein bevor ich vielleicht ein Medikament bekomme, das ihn behebt.
Alles nur ne Theorie, weiß ja nicht ob das so ist. Weiß nicht mal ob das Medikament mir hilft.
Ich weiß nur, dass es sich für mich Scheiße anfühlt, wenn mir jemand vorschreibt, was ich zu lassen habe. Da geh ich innerlich sofort auf die Barrikaden, was auch nicht wirklich hilfreich ist.
Ist aber schon bisschen fies, dass Du Dir jeden Tag Deine Fluppen rein ziehst und vielleicht ja auch Dein ADHS Medikament nimmst aber mir vorwirfst, dass ich mich gegen den Drogentest wehre.
@Traumfresserchen ich nehme seit Corona bis heute keine Adhs Medikamente, will mich aber jetzt wieder darum bemühen das ich mein altes Adhs Medikament wieder verschrieben bekomme.
Denn der positive Nebeneffekt von meinem Adhs Medikament war bei mir, unter anderem auch das sich meine Sucht Veranlagung dadurch gebessert hatte, zum Beispiel habe ich keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt, dass Rauchen hatte ich allerdings trotzdem nicht ganz aufgeben.
Das Problem bei der Stoff gebundenen Sucht ist ja das man nicht nur von einem bestimmten Wirkstoff abhängig wird, sondern auch psychisch abhängig wird, wie z.B. mit bestimmten Ritualen die mit dem Konsum der Droge verbunden sind.
Nehmen wir die Zigaretten Sucht, wer kennt das als Raucher:in nicht?, die Kaffe Pause mit Kippen und mit seinen mit qualmenden Kollegen: innen quatschen und gemeinsam Spass haben, damit verbindet man ein „gutes Gefühl“, raucht man nicht mehr, gehört man nicht mehr zu dieser Gruppe dazu, und das fühlt sich dann überhaupt nicht gut an.
Also verstehst Du was ich meine?, eine Sucht ist viel Komplexer als viele vielleicht denken, da steckt mehr dahinter als sich nur berauschen zu wollen.
Zum Beispiel weiss man ja heute das eben gerade zum Beispiel beim Rauchen, die körperliche Abhängigkeit nach dem Wirkstoff Nikotin bereits nach einer Woche Rauch Stop überwunden ist, was aber noch nicht überwunden ist, dass ist die psychische Abhängigkeit, und diese zu überwinden dauert meist viel länger.
Wie auch immer, Süchte sind jedenfalls schädlich, im Endeffekt egal um „was für eine Sucht“ es geht.
Clean zu werden lohnt sich von daher immer, auch wenn es schwer ist von einer Sucht wieder los zu kommen, aber man kann es schaffen, und wenn man es geschafft hat, dann hat man allen Grund um stolz auf sich selbst zu sein, denn dann hat man eine echt starke Leistung vollbracht die nicht jedem gelingt.