Hat euer Psychiater von euch einen Drogentest gefordert?

Ich versteh dich sogar gut. Der Dopaminmangel ist dermaßen schlimm bei Adhs, das kann ein Außenstehender nicht beurteilen.

Ich selbst hab mich oft in Gefahrensitustionen gebracht, einfach weil ich dann enorm wach und fokussiert war. Das war nix Schlimmes, zB nachts regelmäßig durch den Wald radeln, klettern in lost places, im Rhein schwimmen (bitte nicht machen!)…usw. …

das Adrenalin und Dopamin hätte ich mir am liebsten in Flaschen abgefüllt. Sowas Seltenes…am nächsten morgens war alles wieder grau, mein Kopf im Nebel plus dauermüde.

Also ja, es ist mehr als logisch dass Adhsler verzweifelt versuchen den Mangel zu beheben.
Ich verurteile dich nicht. Es ist sicher sehr schwer sowas auszuhalten. Und jeder ist anders. Leuchtende Beispiele bringen da nichts, können sogar demotivieren.

Dennoch: es aufzuschieben richtige Medis zu erhalten ist nicht gut. Langfristig könntest du psychisch durch die Selbstmedikation sehr leiden. Du wirst älter, der Körper kann das nicht auf eweig verpacken.

Was wäre zB mit Bupropion für die 3 Monate Abstinenz? Das ist das Medi was auch Hardcore Raucher für den Nikotin Entzug bekommen? Wirkt auch gg Adhs Symtome. Wäre ein Anfang. Und die 3 Monate Abstinenz sind zackig vorbei, ganz sicher. Dann könntest du im Sommer noch mit den Adhs Medis starten!

Ich würde es versuchen, du kannst nur gewinnen! Langfristig auf jeden Fall :blush:

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Danke für Dein Verständnis. Tatsächlich habe ich auch schon an Bupropion gedacht. Fühlt sich trotzdem scheiße an.
Ich hoffe, der Arzt kann mir gut erklären, was das soll. Es scheinen ja viele ADHSler mit ähnlichen Problemen da nicht so viel Stress mit ihrem Arzt gehabt zu haben. Gibt ja vielleicht auch Ärzte, die mich da besser unterstützen wollen und nicht gegen mich arbeiten (auch wenn´s vielleicht vermeintlich zu meinem Wohle sei)

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„Sucht“, „selbst medikamentieren“ wie auch immer man es nennen will, falls es bei dir der Fall ist.

Ich kann dir nur meine Subjektive Erfahrung schildern. Was ich bereue ist, dass ich aufgeschoben habe mit dem Entzug von Cannabis, konnte mir nicht vorstellen ohne. Naja, und nun in Nachhinein, ärgere ich mich über mich selbst, über jeden verlorenen Tag, bevor ich das Medikament hatte.

Ob das bei dir nun so sein wird, kann ich nicht sagen, wer weiß dies schon außer du selber. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen :+1:, dass du eine Lösung findest, denn eins will ich meinen: Ist ein langer steiniger Weg, auch mit Medi aber man bekommt dann wenigstens mal festes Schuhwerk, welches hoffentlich nicht, direkt durchprobiert werden muss, während man den Berg erklimmt, dass kann nämlich auch passieren.

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Danke!

Als der Verdacht mit ADHS aufkam und ich noch medizinisches Cannabis bekam, hat mich die LVR Klinik / Ambulanz zur Diagnostik wegen des Cannabis abgelehnt.

Man würde sich nicht damit auskennen und es könnte die Tests verfälschen.

Die Therapie zu beenden kam für mich aber nicht infrage, denn die half mir besser als alle Medikamente je zuvor.

Habe mich dann via Privat um eine Diagnostik gekümmert und da auch gleich beim ersten Kontakt erwähnt, dass ich mit Cannabis behandelt wurde, aber dabei völlig klar und nicht stoned oder sowas war. Und dass ich deswegen woanders abgelehnt wurde und ob das für die ebenfalls ein Ausschlusskriterium wäre.

Wars zum Glück nicht, aber der Kontakt fand Ende Juni/ Anfang Juli 23 statt und einen Termin bekam ich Mitte Oktober.

Und das, was ich bis dahin nicht aufgeben wollte, weil es mir ja half, habe ich dann plötzlich freiwillig Anfang August abgesetzt :joy:

Hab einfach alles abgesetzt, auch das Doxepin.
Den Cannabis Entzug hatte ich nach 2 Wochen durch und alles fein ausgeschwitzt.

Aber das war schon heavy.
Hab mir als Stütze dann sogar nochmal Lorazepam Dura 1mg verschreiben lassen, was vor Cannabis mein Notfall Medikament war.

Durfte dann sogar mehr nehmen und paradoxer weise machten mich 2-3mg am Tag sogar fit.

Naja, so war ich dann bis Oktober zur Diagnostik doch clean.

War ne scheiss Phase bis dahin, aber heute bin ich froh darüber.

Und dennoch, ich finde, der Doc sollte dir da eine Chance geben, denn wenn der Dopaminhaushalt stimmt, dann könnte damit auch das Verlangen nach anderen Substanzen verschwinden.

Anders kann ich mir nicht erklären, wie ich von heute auf morgen durch medizinisches Cannabis vom Alkohol wegkam und null Verlangen mehr hatte. Und dann eben, wenn auch nach Absetzen des Cannabis, der Wechsel zum ADHS Medikament.

Ich habe weder Lust, nochmal einen Joint oder Vaporizer zu verwenden, noch Lust auf ein Bier.

Da haben wirs mit dem ausgeglichenen Dopaminhaushalt, würde ich sagen :slight_smile:

Das mit Bupropion könnte aber zur Not wirklich eine Alternative sein, um den Zeitraum hoffentlich erfolgreich zu überbrücken und auch so schon ADHS Symptomen entgegenzuwirken.

Tschakka, du schaffst das irgendwie bis dahin.
Hoffe dennoch auf eine schnellere, einfachere Lösung :adxs_daumen:

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Danke für Deine Offenheit.

Darf ich fragen, was Dich veranlasst hat, mit Cannabis aufzuhören?

Ich habe ja nicht wirklich aufgehört aber ich habe eine Phase des regelmäßigen Konsums beendet und zwar auch ziemlich unmittelbar ohne das vorher geplant zu haben. Ich hatte aber überhaupt keine Entzugserscheinungen. Nach drei Wochen hatte ich dann mal wieder was geraucht aber hatte kein Verlangen mehr nach der baldesmöglich nächsten Dosis. Jetzt würde ich gerne so einmal die Woche was rauchen aber müsste auch nicht. Nur bei besonderen Anlässen mag ich halt ungern drauf verzichten.

Kleine Anmerkung zum Lorazepam, das wundert mich nicht, dass dich das fit gemacht hat. Das Medikament wird auf dem Schwarzmarkt als Recreational Drug verkauft. Ist oft so bei Tranquillizern, dass man das auch anders verwenden kann, insbesondere in höheren Dosen. Bestes Beispiel wäre Ketamin, wobei da die Dosis niedriger gewählt wird.

Wegen dem Abstinenzzeitraum hab ich halt Bedenken, dass ich sehr unproduktiv sein könnte. Ich habe massive Schwierigkeiten in meinem Beruf und dazu kam jetzt im letzten Jahr ein Burnout so dass ich sehr unproduktiv war. Seit dem ich mit dem Cannabis für´s Arbeiten aufgehört habe bin ich wieder ziemlich unproduktiv. Nach zwei Stunden Arbeit ist die Luft raus. Manchmal kann ich dann nochmal zwei Stunden dran hängen aber das Konzentrieren fällt schwer.
Wenn ich drüber nachdenke, habe ich das Problem früher auch schon gehabt, hatte aber ein paar Kompensationshandlungen, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, die mich auf Kurs gehalten haben.

Heißt jetzt nicht, dass ich wieder mit dem Kiffen anfangen will, dazu bin ich mittlerweile zu alt, aber es wird dennoch eine schwere Zeit werden vermute ich. Naja, im Moment bekomme ich in den ca. drei Stunden Arbeit pro Tag wenigstens was brauchbares hin.
Vielleicht kann ich mich durch Disziplin und gesunde Lebensführung auch noch steigern.

Hatte mich nur mit ADHS befasst und ob Cannabis dabei überhaupt hilfreich wäre.

In einem Podcast sprach eine Psychologin oder Neurologin darüber und sagte, laut Studien wäre es auf Dauer kontraproduktiv.

Genaue Studien hat sie nicht genannt und ich fand auch keine 100% aussagekräftigen im Netz.
Aber mittlerweile lief mir das auch öfter übern Weg, wo Hirnforscher das auch gesagt haben.

Habs 8 Monate genommen.
Davon waren 5 Monate echt gut, aber später nicht mehr so. Obs am Wechseln zwischen den Sorten lag, oder ich einfach schon ordentlich Toleranz aufgebaut hatte, oder es mit 18-21% THC einfach zu viel war, das kann ich nicht sagen.

Aber bei 21% anfangen und dann runtergehen war wohl auch nicht so optimal.

Bei 18% brauchte ich dann schon deutlich mehr Mikro Dosen, um ähnlichen Effekt zu bemerken.
Und da wollte ichs halt auch wirklich merken.

Beim ADHS Medikament ist es ganz anders.

Meiner auch. Auf Drogen, Alkohol und sonstige Medikamente ( Antidepressiva)

Mal ne Frage an all diejenigen die getestet wurden, wie lief der Test denn ab? Blut oder Urin? Quantitativ oder nur qualitativ?

Bei mir war’s ein Bluttest. Da wurden gleichzeitig auch Leberwerte und Schilddrüse mit abgenommen.

Genaues hat man mir nicht gesagt, nur dass es zum Basis checkup vor der Medikamenten Verordnung für jeden der Patienten dort gehört

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Bei mir war’s Bluttest und halt der regelmäßige Pieselteststreifen (die gibts auch in der Apotheke für nen 10er). Habe dem ja gesagt das ich ziemlich viel Cannabis konsumiert hatte.
Als der sauber war, gabs sofort Medis, hat halt fast 3 Monate gedauert, bis alles raus war.

Das Cannabis war drei Monate im Pieseltest nachweisebar??
Wow, das ist krass! Denke mal bei mir würde das nicht so lange dauern. Hab ja nur sporadisch geraucht im letzten halben Jahr.

das lagert sich im körperfett an wenn ich das richtig verstanden habe
und wird dann langsam ausgeschieden
das dauert bis das raus ist
bei dem ein oder anderen
je nach konsum menge und dauer

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Kleines Update:
das mit dem Drogentest hat sich jetzt erst mal erledigt. Der Psychiater hat mir Adressen von Kollegen gegeben, die sich mit ADHS beschäftigen würden! Kam dann auch raus, dass er nur ganz ganz selten ASHS Medikamente verschreiben würde. Warum er dann überhaupt mit dem Thema Drogentest anfing verstehe ich kein Stück, denn er hatte nie vor, mir ein ADHS Medikament zu verschreiben.
Frage mich jetzt irgendwie auch warum der das Schlagwort dann auf seine Homepage schreibt wenn er gar nicht wirklich Ahnung davon hat.

Nun ja, in ein paar Wochen beginne ich eine Behandlung mit Bupropion und ende September habe ich dann einen Zweitmeinungstermin.
Das Bupropion brauche ich wegen dem Psychiater weil der mich psychisch so belastet hat :wink: Naja, vielleicht hilft es ja gegen´s kiffen-wollen. Dann wär zumindest ein bisschen was geholfen.

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Und das kostet dich jetzt 6 Monate! :adxs_aufsmaul:

Dann nötige ihn, Aussagekräftiges für seinen Kollegen über deine ADHS zu schreiben. Ansonsten würde es nämlich noch länger dauern, wenn der neu anfängt mit dem Untersuchen!

Soweit ich weiß (aus anderen Threads denk ich mal) glaubt @Traumfresserchen s aktueller Psychiater ja nicht, dass er ADHS hat, sondern dass seine Symptome von einer Depression her rühren.
Von daher wäre das evtl. Kontraproduktiv.

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Ich denke, das kann man schon beeinflussen. Traumfresserchen sagt dem Arzt, er soll aufschreiben, was bei ihm für ADHS spricht.

Und wie auch immer, wenn er mit dem Bericht dann unzufrieden ist, zeigt er ihn dem neuen Arzt eben nicht. Welche von den eigenen Berichten zu anderen Ärzten weitergegeben werden und welche nicht ist ja immer Entscheidung des Patienten.

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Ja ist schon ärgerlich, aber ich kann mich jetzt als Opfer sehen oder es einfach als Erfahrung abhaken. Vielleicht hilfts ja für den nächsten Psychiater und am Schluss ist alles gut. Mal sehen.
Aber der war schon krass drauf, in einer Sitzung lässt er mich glauben, dass er vor hat ernsthaft ADHS zu untersuchen und in der nächsten Sitzung fängt er dann wieder mit der Depressionsgeschichte an. Er wusste auch nicht, dass Drogenkonsum auch ein Symptom von ADHS sein kann. Und als er mir dann endlich mal ein paar Fragebögen zu ADHS gegeben hat, die ich über mehrere Wochen ausfüllen sollte hat er sie einfach als unbedeutend abgetan weil ich nicht überall die höchsten Punkte angekreuzt habe, obwohl die Hälfte der Bewertungsthemen gar nichts mit ADHS zu tun hatten.

Nun gut, dass ich etwas depressiv bin hat er schon richtig erkannt. Man könnte jetzt halt über die Ursache diskutieren.
Aber wer weiß, vielleicht hat er ja auch recht mit allem. Dann hilft mir das Antidepressivum vielleicht und es wäre doch für was gut gewesen.

Vielleicht überlagert die Depression das ADHS und muss dringender angegangen werden des weiteren kommt ja nun der evtl. Cannabis Entzug dazu. Gibt im übrigen auch was Störungsverwandtes mit einer 75% Symptomüberlappung, kommt gar nicht mal so selten vor, relativ häufig sogar, beides zusammen sowieso. Da wird auch viel gekifft.

Vielleicht wärs sinnvoll dran zu bleiben beim alten Arzt und parallel nach einem weiteren behandelnden zu suchen aber das machst du ja jetzt sicher. :+1:

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Ja, ich zweifle seine Diagnose mit der Depression ja nicht an. Besonders seit ich mich in die Diagnostik begeben habe geht es mir nicht wirklich gut. Kommen auch noch ein paar psychosomatische Symptome dazu.
Nur dass es eine Dysthymie sein soll die ich dann im Endeffekt schon seit zwei Dekaden hätte haben sollen kann ich nicht glauben denn bis vor einem Jahr habe ich mich nie depressiv gefühlt. Die Gründe warum ich glaube, ADHS zu haben bestanden jedenfalls unabhängig davon schon seit meiner Kindheit. Es fühlt sich für mich eher so an, dass ich halt mittlerweile zu alt bin, um meine Coping-Strategien weiter auszuhalten.
Dass man eine Depression bei Überlagerung erst behandeln soll ist übrigens nicht Konsens in der Ärzteschaft. Es gibt auch welche die sagen, dass man immer erst das ADHS behandeln sollte, denn wenn das die Ursache für die Depression ist macht es ja keinen Sinn die Wirkung zu behandeln.
Cannabis Entzug habe ich ausgeschlossen, habe ein ganze Weile nichts konsumiert und denke doch, dass das nach ein paar Wochen hätte vorbei sein müssen. Hatte ja auch schon früher Jahre wo ich nichts geraucht habe ohne da jetzt einen Unterschied zu haben.

Und ja, ich bleibe bei dem Psychiater für das Antidepressivum aber gehe zu einer anderen Psychiaterin wegen einer neuen ADHS-Diagnostik.

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