hunter Farmer theory

ja ja diese Theorien :wink: also mal wieder so wild rumgedacht …

manchmal Denke ich weil ja viele ADHSsler Nachteulen sind und wegen des Reizfilters auf die Geräusch der Nacht vielleicht auch schlecht schlafen.

Aber sagen wir mal am Lagerfeuer und in der Nacht wenn die Gruppe dann schläft sind wir ja wie Wächter , weil wir alles hören.
Der Rest der Gruppe kann sicher schlafen kann weil einer aufpasst , und über Tag sind die anderen wach und man kann schlafen weil ja die anderen aufpassen.
Das würde ja so hunterframert, oder gefarmhuntert unser Tagesschlafbedürfniss erklären :lol:


Ich meinte nicht die Existenz des Hyperfokus an sich, sondern den Hyperfokus als willentlich steuerbare „Gabe“, wie sie ja im Rahmen der Hunter-Farmer-Theorie postuliert wird: ADHS also nicht als Störung, sondern als andere Art des Seins, nicht nur mit Nachteilen, sondern auch mit Vorteilen, z.B. der Hyperfokusfähgikeit in der Rolle des Jägers.

Das zweifelt z.B. Barkley an, der den Hyperfokus allenfalls als spontan auftretendes Phänomen sieht, wodurch es dann natürlich nicht den Stellenwert hat, als wäre er willentlich steuerbar, im Gegenteil: Dadurch, dass er nicht steuerbar ist, kann er auch zum Hemmschuh werden, da er auch auftreten kann, wenn man ihn gerade nicht braucht. Das kennen sicher auch viele von uns.

Das selbstwertstiftende Element wird dadurch natürlich entwertet. Barkley lehnt ja sowieso jedwede „Beschönigung“ von ADHS kategorisch ab, u.a. eben auch die Hunter-Farmer-Theorie.

Quelle liefer ich gerne noch nach, falls gewünscht, aber heute wird es zeitlich eng.

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ich bin alles andere als eine Nachteule. Ich hasse es, wenn ich in der Nacht als einzige wach bin. Mein Schönheitsschlaf in der Woche von 22:00 bis 05:00 Uhr ist mir auch sehr wichtig. Auch am Wochenende kann ich nicht sehr lange wach bleiben. Als ich junger war,sah das natürlich viel anders aus.
Mittagsschläfchen mache ich je nach Möglichkeit immer. Ohne Mittagsschlaf an freien Tagen trotz ein Schlaf wie Stein in der Nacht macht mich richtig agressiv und launisch.

Das ist interessant!
Ich glaube ich schlafe recht gut, allerdings nur, wenn ich völlig erschöpft ins Bett falle. Die ersten Tage mit Elvanse hatte ich ja mal einen Eindruck, wie Müdigkeit sich neurotypisch anfühlt. Ich glaub ich kenne das Gefühl nicht.

Als meine Kinder Säuglinge waren - und ich habe ja mehrere Kinder schnell hintereinander - da war es so, dass der Vater der Kinder immer sofort bei jedem Pieps wach war und zu dem jeweiligen Kind ist. (Ich nehme eh an, dass er auch ADHS hat.)
Er war schon davon genervt, dass ich nix hörte und hat mich gern auch als Rabenmutter bezeichnet. Ich habe damals schon gesagt, dass mein Filter so eingestellt ist, dass ich die Kinder erst höre, wenn es wirklich nötig ist. Ich habe damals auch wirklich den Schlaf gebraucht, ich war körperlich am Ende.

Einmal war es dann so, dass ein Kind einen Krampfanfall hatte. Da war ich dann die erste, die im Kinderzimmer stand.

Ich habe daraus geschlossen, dass das Gehirn die Filter bei mir angepasst hat und habe mich seither darauf verlassen, dass ich schon wach werde wenn was ist. Außerdem habe ich dem Vater meiner Kinder auch völlig vertraut und konnte neben ihm entspannt schlafen.

Hi Andy,

prima, verstanden und 100 % d‘accord.
Hyperfocus unterliegt keiner willentlichen Steuerung. Wenn genug Interesse da ist, klappt’s auch mit dem Hyperfokus, aber nur dann. Und Interesse lässt sich nicht willentlich steuern.

Schade eigentlich, denn das wär ja die Lösung :wink:

Viele Grüße

UlBre

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Hunter farmer hat nichts mit Hyperfokus zu tun, sondern damit <URL url="Tendenziell souveräne Reaktion im Notfall bei ADHS text=„viewtopic.php?f=11&t=317“>Tendenziell souveräne Reaktion im Notfall bei ADHS

Was ist denn deiner Meinung nach die souveräne Reaktion im Notfall, wenn kein Hyperfokus?

Und was ist als Jäger auf die Beute warten und blitzschnell zuschlagen, wenn kein Hyperfokus?

Habe den Thread gerade erst entdeckt, und hätte die Frage, was spricht denn konkret gegen die hunter-farmer theorie?
Die These wird ja nun von einigen, oder den meisten, als abwegig betrachtet, wenn ich das hier richtig gelesen habe. Warum?

… das wird doch in diesem Thread ausgiebig diskutiert….

Mein Hauptargument ( auf der ersten Seit): nicht wissenschaftlich, und ursprünglich nicht einmal auf ADHS bezogen.
Es handelt sich damit um die unwissenschaftliche Hypothese eines Journalisten.
Ob da was dran ist mögen Leute entscheiden, die etwas davon verstehen.

Was verstehst Du denn unter „wissenschaftlich“?
Die Theorie als genetische Normvariante vertritt ja nicht nur Hartmann, die gab es schon vor ihm.
Immerhin ist er selbst Betroffener, und seine Kinder auch.

Unser „Sein“ als Menschen bzw. wir als Menschen laufen ja ohnehin immernoch im Jäger Sammler Modus, rein wissenschaftlich (zumindest nach offizieller Lehrmeinung) waren wir Menschen zu 95% der Zeit eben Jäger und Sammler, und das steckt eben in uns. Ob wir wollen oder nicht.
Die Hypothese ist schon ursprünglich auf ADXS bezogen, sie wurde später dann ins Businessthema gezogen.
Zu Deinem letzten Satz: Ja wer soll denn da entscheiden, ob etwas dran ist, wenn nicht wir als „Betroffene“?
Leute, „Wissenschaftler“, Psychiater, die selbst nicht wissen, wie es sich anfühlt, mit den ADXS Ausprägungen zu leben?

ausführlichere Erklärung, ich persönlich finde es ziemlich interessant und gut beschrieben

<LINK_TEXT text=„http://dipl-ing-andreas-mueller-beraten … ese%2Ehtml“>Evolutionäre Spaltungsthese|Was ist ADHS|ADHS - Krankheit oder Gabe!</LINK_TEXT>

Ich bin jedenfalls froh darüber, dass ich als „zivilisierter“ „Jäger und Sammler“ das Billig-Sushi beim Penny mit hole und davon heute sofort satt geworden bin, ohne vorher Jagen, Fischen oder Beeren, Nüsse, etc. sammeln zu müssen… und dass ich das hier mit dem Smartphone kund tue, diese Annehmlichkeit der modernen Zivilisation finde ich auch ziemlich cool im Vergleich mit sich Austauschen am Lagerfeuer…

…was die Wissenschaftlichkeit der Hunter-Farmer-Theorie angeht, erstens ergibt die Wissenschaft mehr und mehr die Substanz der Hunter-Farmer-Theorie, zweitens: Daten, Zahlen und Papier der Wissenschaft sind langsam und schwerfällig und hinken der „Intuition“ oftmals um Jahrzehnte hinterher…

…und was Intuition angeht, man muss doch oftmals nur die Augen aufmachen…


Das eine schließt das andere ja nicht aus. Die hunter/gatherer vs. farmer These bedeutet ja nicht, daß alle ADXS nun „Jäger“ wären. Es geht doch um primäre Merkmale und Wesenszüge aus dem Feld, die das Leben eben zu Jäger-Sammler Zeiten prägten (oder auch bei heutigen noch existenten bilden).
Neue Dinge, die das Leben erleichtern hinzuzunehmen wird ja nicht ausgeschlossen (siehe die Verwendung von Metallwerkzeugen die Siedler in die Staaten mitbrachten) oder ähnliches, was man auch heute noch beobachten kann.
Ich glaube die hunter-farmer Theorie wird sehr oft einfach nur mißverstanden oder fehlinterpretiert, weil da eher Hollywoodvorstellungen in den Köpfen sind, anstatt eben wirklich soziologische oder kulturelle Umstände betrachtet werden.

Dem stimme ich allem zu… was sind denn nun die „Jäger und Sammler“ im 21. Jahrhundert?.. die gibt es auch, bloß in anderer Form:… abseits von der Aufzählung von dem Mann aus Chemnitz fällt mir gerade spontan nichts ein, bin ohnehin heute im kognitiven Standby-Modus und nicht auf geistige Aktivität aus heute… kleiner unzulänglicher Vergleich dazu: das Rudel Löwen, dass in der Mittagssonne döst und scheinbar endlos Träge ist oder das Krokodil, dass auch in der Mittagssonne döst und das Maul aufsperrt zur Kühlung und scheinbar auch endlos träge und langsam ist, beide brauchen nur den Stimulus und dann „geht’s ab“… solche Vergleiche sind natürlich teilweise weit her geholt, anmaßend und lächerlich aber auch vom evolutionären Konzept nicht ganz falsch… ich jedenfalls bin heute auf Trägheit und Energie-Spar-Modus und wenn Stimulus da, dann geht auch mehr, sowohl kognitiv als auch was aktiv werden angeht…

…mich würde jedenfalls mal interessieren, ob an diesem Vergleich: totale Inaktivität, Trägheit und dann von 0 auf 100% in Null komma nix, ob das in wissenschaftlicher Hinsicht substanziell wäre, das auch auf ADHS zu übertragen, weil komplett ohne ADHS gibt es dieses entweder 0 oder 100% so nicht in dem Ausmaß…

„Der“ Ackerbauer jedenfalls kann sich dieses entweder 0% oder 100% nicht leisten, der muss kontinuierlich zumindest zu einem gewissen Grad aktiv sein, um das Feld zu bestellen…

…auch interessant eventuell: der Gegensatz zwischen Hirten und Ackerbauern, Kain und Abel, welche Rolle ADHS-Gene dabei spielen…


Wie meinst Du das, wegen „in wissenschaftlicher Hinsicht substanziell“?

Die These beschreibt ja u.a. genau auch dieses all or nothing; also von null auf 100 (wenn es sein muß).
bei ADHSlern, was eben auch Merkmale bei Jagd o.ä. usw. sind. und danach das völlige erschöpft sein.

Aus einem Artikel:

Quelle: ADHS und Evolution: Hat ADHS dazu beigetragen, den Menschen am Leben zu erhalten? - Gesundheit - 2023

Auch interessant:
<LINK_TEXT text=„Über Jäger und Bauern – ist ADHS eine Krankheit? – ADHS, Hochbegabung, Asperger … krankheit/“>Über Jäger und Bauern – ist ADHS eine Krankheit? – ADHS, Hochbegabung, Asperger</LINK_TEXT>

Also die Theorie an sich ist spannend.
Es geht allerdings nicht um „Farmer“ und „Jäger“ sondern generell um Unterschiede, die eben stereotyp in diesen 2 Rollen zu sehen sind. In seinem Buch sagt Hartmann auch, dass man stattdessen „Späher“ und „Erzeuger“ sagen könnte. (lookout/cultivator im originalen Wortlaut)

Und weiterhin, dass die Probleme daher kommen, dass Jäger in einer Welt, die von Farmern für Farmer eingerichtet ist, nicht klarkommen. Genauso wie umgekehrt ein „Farmer“ in einer ADHSler-Welt nicht klarkommen würde. Er arbeitet auch den Unterschied heraus, wie die unterschiedlichen Kulturen ihre Kinder erziehen.

Zum Beispiel gehen die Jungen mit den Älteren los und erfahren Wissen durch konkretes Handeln. „Jäger“ werden in dieser Kultur nicht auf einen Stuhl gesetzt und bekommen nicht permanent gesagt: „Du kannst das nicht“, „Was stimmt nicht mit dir?“, „Du bist krank, weil dein Hirn kaputt ist“ usw…
Sie werden bestärkt in ihrem Sein und Selbstwert, lernen auf ihre Instinkte zu vertrauen und haben einen komplett anderen Lebensrhythmus.

Sie sitzen nicht von 8-16 Uhr in einer kleinen Kiste und machen langweilige Aufgaben. Sie machen vermehrt Sachen, die instant gratification bieten.

Und zum Thema Hyperfokus: In Berufen mit hohem Aktivierungspotential und Action kommen ADHSler erstaunlich gut klar. Z.B als Notärzte, Rettungssanitäter, Soldaten usw. Sobald wir über die Schwelle kommen funktionieren wir meist ganz gut und sehr zielgerichtet.

[list][/list]Von 0% auf 100%: Crocodile ate chicken instant attack. Dinosaur clash - YouTube

…zu ADHS und Notärzte oder Militär zum Beispiel, ja, bis zu einem gewissen Schweregrad… ich hab mich mal gefragt, ob man es mit ADHS ins Seal Team 6 schaffen kann, jemand wie Michael Phelps sehr wahrscheinlich ja, jemand wie ich definitiv nicht… und bei diesem Thread ist die breitere Formulierung ADHS-Gene statt ADHS oftmals angebrachter… dennoch eben auch beim Militär zum Beispiel, wenn’s richtig ernst wird, die Kaltschnäuzigkeit (Hein Severlow am Omaha Beach hab ich mich in dem Kontext mal gefragt?) in der „Notfall-Situation“ bei ADHS…

Eben. Deshalb meinte ich ja auch, daß diese These sehr oft falsch verstanden bzw. aufgefasst wird. ADXSler sind nicht Jäger/ Predatoren als Solche, sondern weisen eben spezifische Merkmale auf, die in Jagdkulturen bzw. Nomaden(wo es ja durchaus noch andere „Berufe“ bzw Fertigkeiten gibt, die man braucht) vorteilhaft sind.

In den USA oder Australien, ich weiß es nicht mehr genau wo es war, gab es einen Versuch, bei dem ADHSler (waren wohl 10 oder 12) als Gruppe unter „nomadischen Bedingungen“ (das ganze war Teil eines Therapiekonzeptes) zusammen leben mussten, in der Natur Holz sammeln, Wasser holen usw usf, also die Primärbedürfnisse erfüllen, um zu leben. Es hat keine 48Stunden gedauert, bis selbst die ausgeflipptesten unter ihnen ihre „Rolle“ eingenommen haben, und anfingen die ADHS Symptome für die Gruppe einzusetzen.
War natürlich nicht alles heile Welt und Sonnenschein, aber darum ging es ja auch nicht.
Keine Ahnung ob es das noch bei youtube gibt, war jedenfalls recht spannend und oft auch selbsterklärend.
In dem Rahmen des vorgegebenen Konzeptes funktionierten sie, in der „normalen Gesellschaft“ gab es immer nur Probleme.

Es mag ein paar Menschen mit ADHS geben, die ihr ADHS in manchen Situationen als „Superkraft“ erleben.
Manche reden sich das auch ein…
Und manche haben NEBEN ihrem ADHS noch eine hohe Stressresistenz. Und „Jäger“-Fähigkeiten. Genauso wie es musikalische und kreative Menschen mit und ohne ADHS gibt.
Diejenigen, die ADHS als Superkraft sehen sind auch der Ansicht, dass es ohne Anteile von ADHS keine Kreativität gibt. Hatten wir ja schon alles.

Andere mit ADHS stolpern durch ihr Leben, haben Null Orientierungssinn (häufig bei ADHS) und naja, fokussieren so stark auf den Säbelzahntiger, dass sie versehentlich dabei von einem Bus überrollt werden. Ich habe das bei einem Kind erlebt, das einfach nicht gepeilt hat, was vor ihm liegt. Das ist, wenn es auf irgendwas fixiert war, einfach geradeaus gelaufen. Egal ob da ein Abgrund, eine Straße war, oder ob es auf einer Rutschplattform war. Das hatte dann schon einige böse Unfälle. Jäger? Eher nicht.

Ich bin überzeugt davon, dass es Menschen gibt, die von ihrer Veranlagung her z.B. eher „nomadisch“ leben sollten. Die einen großen Freiraum brauchen. Sich körperlich ausagieren müssen. Vielleicht auch nicht die erträglichsten Zeitgenossen sind, was die Entscheidung für’s unabhängige Leben „in der Wildnis“ sicher erleichtert.

Nur hat das mit ADHS nicht zwingend was damit zu tun. Selbst wenn auch bei diesen Menschen ein gewisser Anteil mit ADHS „gesegnet“ ist.

Damit setzt Du „ADHS-Welt“ gleich mit „Hunter“.
Ich habe ADHS und bin kein Hunter.
Ich bin Farmer mit ADHS.
Und nun?

Naja, da werden auch keine intellektuellen Ansprüche erhoben.
Was aber, wenn DIE PERSON Interesse an Dingen hat, neugierig ist, gerne liest und forscht - und ADHS hat? Ok, dann ab in der Berghütte und weg mit den Träumen?