Ich denke, das ist ein sehr entscheidender Punkt!
Viele hier haben unter genau einer solchen Interpretation ihres Verhaltens sehr gelitten, teilweise sehr nachhaltig und mit Auswirkung auf ihre Gesundheit (Stichwort Komorbiditäten).
Ich kann einerseits nachvollziehen, dass der Ton von @Disastercluster in dem Kommentar als schroff empfunden wurde, andererseits finde ich die Kritik an bestimmten Interpretationen/Sichtweisen (nicht an der Person) in Anbetracht der möglichen Auswirkungen nachvollziehbar und wichtig.
Wir alle können nicht wirklich beurteilen wie der Umgang von der TE mit dem Kind ist und ob er größtenteils verständnisvoll, wertschätzend und unterstützend ist. Wir lesen hier ja nur ein paar Kommentare über einzelne, schwierige Situationen und kennen die Personen nicht wirklich. Daher will ich damit auf keinen Fall sagen, dass die TE ihrem Kind nachhaltig schaden würde! Das Betroffene aber auf einige Formulierungen hier empfindlich reagieren und diese Kritisieren kann meiner Meinung nach auch ein wertvolles Feedback im Sinne des Kindes sein.
Auch wenn ich jetzt hier nichts zu kritisieren hatte, aber alles im Bezug rund ums schlafen , so nach dem Motto „Ein jedes Kind kann schlafen lernen!“ ist bei mir auch ein wunder Punkt wo ich empfindlicher reagiere oder reagieren könnte.
Mein früheres abendliches Schlafzenario weil das böse Kind ja nicht schlafen will und dann diese stillen unheimlich dunklen Nöchte wo ich einfach nur wach lag und wach lag und alles so unheimlich war und ich traurig war und mich so alleine fühlte. Also ob ich sowas ab dem Moment noch extra gemacht hätte. Ich wäre so gerne einfach nur eingeschlafen mehr nicht . Und dann morgens wieder der Ärger , weil meine Augen am Tisch wieder zufielen und ich wieder Ärger bekam weil ich ja selber Schuld an meiner Müdigkeit war.
Und wenn einem dann als Erwachsen auch noch die Ärzte mit „ein jedes Kind auch ein Erwachsener kann schlafen lerne!“ kommen dann bin ich richtig
Aber wenn ich auf mein AdHS ein Kind mit ADHS hätte was ebenso die Probleme hätte , dann wäre das für mich ja auch suboptimal und meinen Nerven würden immer blanker liegen und ich würde bestimmt auch mal denken , das es doch einfach nur schlafen soll und irgendwann gäb es dann auch Konflikte egal wie sehr ich darüber Bescheid weiß ,denn mein dadurch ausgelöster Schlafmangel würde sich auch wieder auf mein ADHS auswirken
Ja, manchmal sind Posts vom Ton her unpassend.
Ich finde aber, dass das in der Summe doch eher selten der Fall ist. Für ein ADHS-Forum finde ich den Umgang insgesamt sehr angemessen.
Und ich finde es besser, wenn unpassende Posts entsprechend kommentiert werden. Optimalerweise mit der freundlichen Gelassenheit, die wir uns alle hier wünschen.
Wir sind alle Menschen und nicht immer auf der Höhe unserer Theorie.
Shit happens.
Lasst uns lieber daraus lernen, wie wir es besser machen können und auch, dass die Welt nicht untergeht, wenn man mal eine schlechte Minute hat.
Das hilft uns allen.
Danke euch allen
Beim Nachlesen habe ich überlegt, ob diese Sache auch als Angriff aufgenommen wurde, wenn ja: Ist nicht als solcher gedacht. Ich frage mich nach wie vor was @MariJul damit gemeint hat.
Hallo Liebe @Lela
In meinem Post hatte ich ja EXTRA zu allererst geschrieben das ich NICHT alle Beiträge gelesen hatte als ich auf dieses Thema hier geantwortet hatte, und das EXTRA um darauf aufmerksam zu machen das mich persönlich in diesem Thema die Überschrift, nämlich „Immer erst mal NEIN“ irgendwie getriggert hatte.
Viele meiner Vorednerinnen haben bereits erklärt warum auch ihnen dieses Thema, „ich vermute mal“, auch nicht unbedingt so leicht gefallen ist, nämlich das ein 7 jähriges Kind von Dir hier im Forum so stark angegriffen wird, nur weil es über anscheinend hohe Intelligenz, sowie eine Hypersensibilität und höchstwahrscheinlich auch eine Hochbegabung und ausserdem einen starken Charakter verfügt, und sich gelinde formuliert, („meiner persönlichen Vermutung nach“), vielleicht * „nicht einfach immer dem NEIN der Eltern fügen mag“, sondern dagegen aufbegehrt, und DAS eventuell weil es JEDEN TAG viel zu oft NEIN von seinen Eltern hört?.
Und DAS eventuell nur schon wegen „kleinster Anlässe in denen das Kind anscheinend den Ansprüchen der Eltern nicht entspricht“, und das Kind im Alter von wohlgemerkt ERST 7 Jahren, (heisst im Alter eines Kindes das gerade mal in die erste Klasse geht!), dann irgendwann keine andere Chance mehr sieht als sich gegen die „vielleicht ständigen Massregelungen“ der Eltern zur Wehr zu setzen.
Als wenn es dann irgendwann den Spiess umdreht und den Eltern den eigenen Spiegel vorhält, nämlich indem es dann genau das selbe tut, heisst bei jeder Gelegenheit die ihm nicht „passt“ trotzig zu reagieren und prinzipiell zu allem erst mal NEIN zu sagen.
Meiner eigenen Erfahrung nach, erstens als Kind aus einer Familie in der Erziehung bedingungslose Unterwürfigkeit, und falls nicht, dafür mit dragkonischen Strafen bestraft worden zu sein, aber auch als Mutter von zwei inzwischen erwachsenen Kindern, weiss ich das eine Erziehung zu einem bedingungslosen Gehorsam bei Kindern das genaue Gegenteil bewirkt, und ganz besonders bei Kindern mit ADHS, oder Kindern die aus dem Autismus Spektrum sind, oder beides zusammen zutrifft.
Du magst Dich jetzt hier angegriffen fühlen, oder Du bist wirklich daran interessiert Dir hier Erfahrungen von erwachsenen ADHS betroffenen anzuhören und Dich auf eine Diskussion einzulassen in der Du vielleicht nicht sofort die Antworten erhalten wirst die Du Dir hierzu erhoffst, doch wenn Du offen bist und weiterhin bleibst, dann kann die Diskussion zu diesem Thema hier für Dich vielleicht fruchtbarer werden als Du das im Moment vielleicht für möglich hälst.
Und ja, viele Menschen hier haben selbst eine Vergangenheit in ihren Herkunftsfamilien, aber auch in anderen Beziehungen hinter sich, die ganz gewiss nicht immer leicht für sie waren, und auch auf mich trifft das zu, weshalb ich persönlich sehr oft zu aller erst auf der Seite von betroffenen Kindern bin statt auf der Seite der Eltern, dass gebe ich ohne schlechtes Gewissen zu.
Denn die Kinder sind immer die schwächeren, und die Erwachsenen sind diejenigen die die Starken sein müssen und für ihre Kinder die vollumfängliche Pflicht haben um für diese gut sorgen zu können und ihnen eine Kindheit zu bieten in der sie sich zu gesunden Menschen entwickeln können.
Statt umgekehrt, dass Eltern ihr eigenes Versagen auf ihre Kinder abschieben, so wie ich und meine Brüder das in unserem Elternhaus von unseren Eltern erlebt haben, und bis HEUTE wo wir inzwischen weit über 50 Jahre alt sind, immer noch unter den Nachwirkungen des Versagens unserer Eltern leiden müssen.
Wie gesagt, ich persönlich habe den Eindruck gewonnen das Dir hier im Forum sehr viele Leute ernsthaft helfen möchten, was übrigens genauso auf mich zutrifft, denn ansonsten hätte ich nichts geschrieben, ob und in wie weit Du Dich aber auf eine tiefgründige Diskussion mit allen Usern*innen hier einlassen willst, dass bestimmst nur Du selbst, und ich werde mich Dir auf keinen Fall „aufzwingen“, auch wenn ich mich jetzt dazu verpflichtet gefühlt hatte Dir zu antworten weil Du meinen Namen in einem sehr anklagenden Ton zur Sprache gebracht hattest.
Aber wenn Du mit mir keinen weiteren Austausch mehr wünscht dann brauchst Du das nur kurz hier schriftlich mitzuteilen, und schon bin ich weg und halte mich aus diesem Thema raus, von daher also ganz einfach, sowohl für mich als auch für Dich.
P.s. im Nachhinein habe ich übrigens ALLE Beiträge in diesem Thema hier durchgelesen.
Ich denke du wirfst hier mehrere Personen zu einer zusammen und ziehst daher ‚falsche‘ Schlüsse. Könnte das sein? Ich finde deinen Angriff (als solchen empfinde ich es) Lela gegenüber jedenfalls recht heftig. Sorry, wenn ich mich da einmische, aber ich wollte es so nicht stehen lassen…
(Bearbeitung: hatte Lea statt Lela geschrieben, Tippfehler)
Und noch etwas was mir EXTREM WICHTIG IST damit ich das hier KLAR GESTELLT habe ist, dass ich NIEMANDEN HIER „in seiner Fähigkeit als Mutter“ anzweifle, oder irgendwas anderes negatives was irgendwer vielleicht missverstanden hat oder was weiss ich, sondern im Gegenteil, ich bin ja selbst Mutter, wie könnte ich da jemals irgendeine andere Mutter „angreifen“ wollen?, dass entspricht garnicht meiner Intuition, sondern im Gegenteil, ich möchte die Situation und die Problematik verstehen, und dann versuchen so gut wie es meinen eigenen bescheidenen Möglichkeiten entspricht versuchen jemandem helfen zu können, und das ist eigentlich alles, denn mehr als über seine eigenen Erfahrungen und Kenntnisse kann ja letztendlich sowieso niemand zu solchen Themen sprechen, weil die Einstellung dazu was denn eine „gute Erziehung“ sei sowieso ein umstrittenes Thema unter vielen Menschen ist.
@Wombat2 Sorry Liebe @Wombat2 , meinst Du mich?, und was genau meinst Du?, ich möchte sehr gerne verstehen auf was Du ansprichst, deshalb im Vorraus vielen Dank für eine Erklärung.
P.s. ich meinte @Lela und nicht „Lea“.
Im Bezug zu allen Eltern und Pädagogen sind diese ständig dem Spagat ausgesetzt zu erziehen , zu begleiten zu fördern , Grenzen zu setzen, Freiraum geben und zugleich die Persönlichkeit eines Kindes zu gewahren und auch noch Wissen und Verständniss für neurodiverse Besonderheiten im Blick zu haben.
Es ist schwer zwischen Verständniss und „erziehen müssen“ die Waage zu finden.
Wie oft verlangen wir von uns selbst was ab weil wir es können wollen oder meinen es zu müssen.
Wir haben so klar erfasst wie wichtig der Schlaf ist und es gelingt uns doch oft nicht dafür zu sorgen, obwohl wir schon erwachsen sind und das eigentlich könne müssten.
Wie oft haben wir schon versucht uns selbst zu erziehen
Wie oft haben wir versucht zugleich eine Selbsakzeptanz im Nichtgelingen zu finden.
Ich glaube es ist verdammt schwer ein Kind mit ADHS/ASS zu begleiten , weil es Grenzen und Vorgaben zur Orientierung benötigt und zugleich um so mehr liebevolles Verständnis.
Es ist so schwer dem Kind seine „Besonderheit“ zu gewähren und es zugleich im Anpassen an den Gesellschaftlichen Vorgaben zu fordern.
Wir kämpfen alle mit uns selbst und viele noch mit ihren eigenen Eltern und ihren Kindern.
Es ist Weihnachten und was wir uns selbst schenken können ist, sich nicht im Internet an etwas aufzureiben , wo einem ein klares Gegenüber fehlt.
Wer weiß schon genau wieso, weshalb, warum wie etwas genau gemeint war.
Ich hatte das Gefühl, dass du Lela für die Thread-Erstellerin hältst. Das ist allerdings MariJul und Lela hatte sich nur an der Diskussion beteiligt.
Vielleicht habe ich das aber auch falsch verstanden/interpretiert in deinem Beitrag…
Liebe @Wombat2 damit hast Du absolut Recht!, ich meinerseits habe NUR auf den Post von @Lela geantwortet weil sie mich namentlich erwähnt hatte.
Von daher ist hier anscheinend ein Missverständnis zwischen uns entstanden was aber überhaupt kein Problem zwischen uns beiden darstellt, und genauso wenig übrigens gegenüber anderen Lieben Menschen die hier mitlesen.
Wie gesagt, ich habe jedenfalls nur versucht @Lela eine für sie hoffentlich nachvollziehbare Antwort für sie zu schreiben, weil sie meinen ersten Post zu diesem Thema hier anscheinend missverstanden hatte, respektive nicht sehr eingenommen davon war was ich dort geschrieben hatte.
Wie auch immer, ich persönlich für meinen Teil bin sehr aufgeschlossen dafür das wir uns hier alle miteinander jetzt und auch in Zukunft sehr fruchtbar miteinander austauschen können und jeder hier auf seine eigene Art von den Kommentaren von jedem Foren Teilnehmer in seinem eigenen Leben profitieren kann, oder sich vielleicht noch weitere fruchtbare Diskussionen ausgehend von dieser hier in unserem Forum unter uns entwickeln könnten.
Und by the way wünsche ich euch allen hier übrigens noch einen schönen ausklingenden 2. Weihnachtsfeiertag und einen guten Start in die Arbeitswoche bevor es auf das Jahr 2025 zu geht.
P.s. allerdings hast Du absolut Recht das ich tatsächlich das ein oder andere zwischen @Lela und @MariJul durcheinander gebracht habe.
Nicht desto trotz bleibe ich dabei das ich eine Person bin die IMMER ZUERST AUF DER SEITE VON KINDERN STEHEN WIRD, GANZ EGAL WIE VIEL ELTERN ÜBER IHRE KINDER VIELLEICHT JAMMERN WIE FURCHTBAR IHRE KINDER SEIEN, weil Kinder eben KINDER sind, und ERWACHSENE eben Erwachsene sind, und weil Erwachsene IMMER für IHRE KINDER verantwortlich sind!, und NIEMALS umgekehrt!.
Und von dieser Meinung lasse ich mich persönlich von nichts und niemand umstimmen, und zwar deshalb weil ich persönlich aus eigener Erfahrung weiss wie furchtbar es für Kinder ist wenn sie Eltern haben die als Eltern total versagen.
Ich finde es sehr schwierig zu unterscheiden, ob es grad die ADHS ist oder „nur“ das noch kleine siebenjährige Kind muss ich sagen
Ich glaube das lässt sich nicht trennen - du hast ein 7jähriges Kind im Neurodiversen Spektrum (ADHS).
Ich weiß leider nicht, wie oft er die Nächste quasi durchmacht, ohne das ich es merke.
Ich habe schon als Kind Einschlafschwierigkeiten gehabt. Mein Körper ist müde und mein Kopf hellwach . Dein Kleiner kann einfach nicht schlafen weil er soll oder es ihm gut täte, wir ADHSler suchen uns diese Schwierigkeiten nicht aus, wir scheitern an den einfachsten Anforderungen und anstatt Unterstützung bekommen wir Druck. Daraus entsteht oft ein Druck von innen heraus, denn wir wollen keinen Ärger und ein Druck von Außen, weil wir das Essen vergessen, nicht Schlafen können, unsere Bedürfnisse schlechter regulieren etc.
Zum Essen hat er aktuell keine Zeit, ich mache ihm aber nachts um drei Uhr kein verspätetes Abendessen mehr, nur weil er dann grad Zeit dafür hat.
Das brauchst du nicht, aber du kannst ihm eine Brotdose machen, wenn ihr esst und dann kann er es nachholen. Oder lauter kleine Snacks in sein Zimmer stellen (Äpfelchen, Zwieback, Salzstangen etc.) so dass er zwischendurch etwas zu Essen bekommt.
Kinder mit ADHS brauchen eine andere Begleitung - herkömmliche Regeln sind für sie eher Stolpersteine. Aber du kannst versuchen Absprachen mit ihm zu machen. Und nicht sauer sein, wenn es mal nicht klappt, er wünscht sich manchmal auch, dass seine Wut (wenn er sein Stofftier nicht mitnehmen darf) ihm nicht immer alles kaputt macht. Er schafft es nur nicht, sie zu bändigen. Das nächste mal kannst du ihn fragen, warum er seinen Dino unbedingt mitnehmen will, vielleicht hat er eine Funktion? Was wenn sein Dino ihn beschützt? Er sich mit ihm stärker fühlt? Oder ihr könntet ausmachen, dass ihr Dino was vom Weihnachtsmarkt mitbringen könnt.
So viele Ideen, es ist immer leichter diese hervorzukramen, wenn man nicht in der Situation steckt.
Ich spreche da aus Erfahrung schließlich bin ich selber Mutter mit ADHS und ein Kind mit und eines ohne Diagnose.
Manchmal ist es besser anstatt zu Erziehen, sich selber eine Auszeit zu gönnen und Kraft zu tanken.
Ich wünsche dir alles Liebe.
Kleiner Erfahrungsbericht von jemand, der das sehr gut kennt…
Ich denke, das ist ein sehr entscheidender Punkt!
Viele hier haben unter genau einer solchen Interpretation ihres Verhaltens sehr gelitten, teilweise sehr nachhaltig und mit Auswirkung auf ihre Gesundheit (Stichwort Komorbiditäten).
Ich kann aus Erfahrung sprechen, dass ich mich als Kind immer schlecht gefühlt habe oder „böse“ wenn ich aufgedreht oder wütend war und mich mit meinen Geschwistern geschlagen habe…und wenn Mama dann ausrastet und schubst ist man selber schuld…Ich wurde damals gepackt und aufs Zimmer gezerrt und musste irgendwie mit meiner Wut klarkommen.
Oder wenn Regulation: die kalte Dusche✨ mit Klamotten, man wurde solange festgehalten bis man sich heiser geschrien hat und erschöpft war.
Ich habe dadurch gelernt dass ich alleine klarkommen muss und ziehe mich immer zurück und kann schlecht kommunizieren, wenn es mir schlecht geht.
Mein früheres abendliches Schlafzenario weil das böse Kind ja nicht schlafen will und dann diese stillen unheimlich dunklen Nöchte wo ich einfach nur wach lag und wach lag und alles so unheimlich war und ich traurig war und mich so alleine fühlte. Also ob ich sowas ab dem Moment noch extra gemacht hätte.
Das kenne ich…oder auch wenn man beim Mittagsschlaf festgehalten wurde, weil man ja schlafen sollte. Oft hat man sich so lange einen Kampf geliefert, bis man entweder wütend die Zeit „ablag“ oder vor lauter Weinen und Erschöpfung einschlief.
Mein Sohn hat sich zb auch immer geweigert die Zähne zu putzen. Das geht nunmal nicht und somit habe ich ihn dazu gezwungen.
Ich hatte lange Albträume von einer Mischung aus Monster und Vater, der mir Zahnpasta in die Haare und ins Gesicht schmierte. Das mag jetzt dramatisch klingen, aber es hat mich sehr lange als Kind beschäftigt, auch wenn ich nicht verstand warum ich davon träumte. Auch haben ja viele Neurodiv. Menschen Probleme mit Geschmack von Dingen und bei mir ist es Zahnpasta (bringt mich oft immer noch zum Würgen) was das ganze noch schlimmer gemacht hat
auch das damit verbundene Verhaltensprofil hat das Kind gegebenenfalls nicht, um die Eltern zu tyrannisieren, sondern es liegt meistens eine Angststörung darunter. Das Kind hat Angst, seine Autonomie zu verlieren. Es kann sich nicht selbstständig regulieren und braucht dafür die Eltern, bzw. deren Nervensystem als Co-Regulation
Genau diese Formulierung wurde bei mir immer gebracht, oder auch: du terrorisierst die Familie, Tyrannin, Biest…Kinder merken sich das…
Und bei mir wurde teilweise eine Legitimation daraus: Ich mache xy oder es ist doch egal, weil ich sowieso böse bin.
Ich liebe meine Eltern trotzdem, nachdem ich das alles mal etwas aufgearbeitet habe und darüber nachgedacht habe, dass niemand perfekt ist, aber ich hätte mir mehr Verständnis gewünscht.
Das war jetzt etwas extrem und ich beziehe meine Geschichte NICHT in irgendeiner Weise auf MarieJul, ich wollte nur meine Erfahrungen dazu teilen. Bei mir ging das autoritäre Konzept eher nach hinten los🥴
Hallo ihr alle,
also ich habe jetzt einfach mal 2 Nächte darüber geschlafen, nachdem ich wegen ein paar Kommentaren echt frustriert war. Nun möchte ich doch nochmal etwas hierzu schreiben.
Ich denke, indem ich die strenge Situation mit dem Zähneputzen beschrieben habe, haben sich einige von euch an ihre Kindheit erinnert und daraus vielleicht geschlossen, dass ich auch die ganze Zeit in so einer (von euch erinnerten) Weise mit meinem Kind verfahre.
Ich möchte jetzt mal ganz deutlich sagen, dass ich nicht von meinem Kind erwarte, dass es sich die ganze Zeit fügt oder Gehorsam ist, dass ich es natürlich nicht die ganze Zeit zu etwas zwinge, oder ich irgendwie grob zu meinem Kind bin. Im Gegenteil, und das habe ich auch oben bereits erwähnt, wir haben einen sehr liebevollen Umgang miteinander.
Ich wollte damit lediglich verdeutlichen, dass man als Eltern einfach trotzdem mal an seine Grenzen gerät. Und das war halt beispielsweise so eine Situation. Das Kind will sich nicht die Zähne putzen (nie und nimmer). Keine Ahnung, vielleicht hat es ja gar nichts mit ADHS zu tun? Aber was macht man da? Zunächst alles probieren (Helfen, erklären, Sanduhr, Alexa Routine, Zahnpasta wechseln, Punkteplan, Lila Farbe für die Zähne, Musik, etc.etc. alles gemacht).
Ihr sollt wissen, und das war vorher vielleicht nicht ganz deutlich, dass ich natürlich alles mögliche probiere und nicht einfach nur hart durchgreife.
Ich bin aber auch irgendwie dafür verantwortlich, dass meinem Kind nicht alle Zähne aus dem Mund faulen und aus diesem Grund habe ich das damals meinem Sohn ganz genau erklärt warum ich will, dass er sich die Zähne putzt und ich habe ihm das gesagt, dass er jedenfalls die Zähne putzen muss (beziehungsweise ich das dann mit ihm mache, ob er nun will oder nicht). Natürlich weiß ich, dass es ihm extrem schwer fällt still zu halten und, dass das Zähneputzen unangenehm ist. (Man darf zb nicht gleich losputzen, sondern muss vorher mal rundherum fahren und dann erst einschalten
Und am blödesten ist es, wenn die Medikamente noch nicht wirken (was leider sein kann wenn man Medikinet nimmt, denn zuerst essen, dann erst Medis).
Es tut mir wirklich leid, wenn das bei einigen hier irgendwelche schlechten Erinnerungen oder Gefühle getriggert hat.
Ich kann es mir gut vorstellen, denn mein Mann reagiert bspw. völlig wütend (vielleicht nicht 100% der richtige Ausdruck) wenn man über seine Schulzeit spricht.
Und ich weiß natürlich warum, weil ich seine Hintergründe kenne.
Ich möchte irgendwie zur Frage stellen, dass es wahrscheinlich auch Kinder ohne ADHS gibt, die bestimmte Dinge nicht machen wollen, aber sich dann vielleicht nicht so wehement dagegen wehren oder es vielleicht leichter ist, sie zu etwas zu bewegen???
Mir fällt zb eine Situation ein:
Kind schmeißt aus Übermut etwas auf den Boden, die Mutter sagt, dass es bitte wieder aufgehoben werden soll. Kind sagt nein, mache ich nicht.
Natürlich kann man das mal ignorieren, kein Problem. Aber zur Routine möchte ich bspw. so etwas nicht werden lassen.
Die Schwierigkeit ist, und das merke ich bei und zu Hause halt auch ab und zu, dass es mit ADHS (meiner Meinung nach bei Hyperaktivität) leider häufiger zu Situationen kommt, in denen es schwierig wird (natürlich seitens des Kindes völlig unbeabsichtigt).
Es ist mir auch ganz klar, warum das so ist. Es ist, weil das Kind noch nicht anders reagieren KANN.
Trotzdem muss man im täglichen Leben solche Situationen dann irgendwie meistern und man kann oft nicht zaubern (das soll heißen, man hat oft nicht die Zeit, oder nicht die Mittel, oder irgendwelche anderen Gründe) und man muss in der einen Situation gegen den Willen des Kindes handeln.
Aber bitte nochmals: das sind hier sicher Ausnahmesituationen!
Und ich denke, auch Eltern mit Kindern ohne ADHS entscheiden immer wieder mal gegen den Willen ihrer Kinder. Und ich denke zusätzlich, dass ich so etwas nicht häufiger mache als andere Eltern. Ich mache mir hier diesbezüglich also keine Vorwürfe. Was allerdings deutlich ist, ist dass es ADHS Kinder schwerer auf sich nehmen und schwieriger damit umgehen können.
Ich bin aus diesem Grund auch davon überzeugt, dass die medikamentöse Unterstützung sehr wichtig ist. Ich habe hier schon viel mit meinen Kindern darüber gesprochen (ohne auf sie Einfluss zu nehmen) und ich frage sie oft wie es ihnen damit geht. Es geht ihnen definitiv besser mit als ohne (bzw. viel besser als es vor der Behandlung war). Meine Erfahrung ist, dass solche schwierigen Situationen meistens gar nicht auftreten, wenn die Medikamentation gut passt (und auch gerade die Wirkung da ist).
Es könnte ja vielleicht auch sein, dass für manche ein Spiegelmedikament besser ist???
Das lasse ich jetzt mal so stehen und bin schon gespannt was zurück kommt.
Liebe Grüße und ich hoffe, das war jetzt so verständlich ausgedrückt, dass es keine Missverständnisse gibt
Ich finde, da wird nochmal sehr deutlich, dass jedes ‚Handling’ von Situationen und Problemen eigentlich schädlich ist.
Kind ‚will‘ nicht schlafen —> Tyrann, gehört im Dunkel eingesperrt, bis es aufgibt. Kind dissoziiert, entwickelt Ängste und Regulationsstörungen, verhält sich äußerlich ruhig, liegt aber einsam und ängstlich wach.
Mir z.B. wurde erklärt, dass ich schlafen muss, damit mein Körper entgiften kann. Schlafe ich nicht, werde ich krank werden/sterben. Ich war jahrelang in Panik deswegen, schlafen konnte ich natürlich trotzdem nicht. Dafür ständig der ängstliche Blick auf die Uhr.
Zähne putzen: mir wurde erklärt, ich kriege schwarze Zähne und schlimmste Schmerzen, wenn ich nicht putze. Ergebnis: Angst, Angst, Angst.
Damals gab es noch diese Kinderzahnpasta mit Zucker drin, eventuell war es sogar besser, dass ich das lange verweigert habe. Die Zähne sind inzwischen flachgeknirscht, vom Stress.
Essen am Familientisch, was für ein gigantisches Trauma. Es hat quasi täglich ein Kind auf den Tisch gekotzt.
Aus meiner Sicht muss man vom Verhaltensregulierenden Ansatz wegkommen.
Sinnvoll erscheint mir aus meiner Erfahrung eine individuelle, eingestimmte Begleitung der Kinder. Klar ist das anstrengend und man gerät häufig an seine Grenzen, man ist ja selbst schnell im Overwhelm und hat fast immer zuwenig Schlaf. Aber das ist nunmal die Anforderung mit solchen Kindern.
Wir hatten hier jahrelang eine 1:1-Begleitung, ein Elternteil betreut ein Kind. Unsere Kinder wurden auch nie von Großeltern oder Babysittern betreut, das hätte uns Monate zurückgeworfen. Jeder Familienurlaub war die Katastrophe schlechthin, so dass wir auch das weitestgehend gelassen haben in den ersten Jahren. Schulanfang vom Junior, ich erinnere mich mit Grauen. Vom lebensfrohen Happy-Child zum hoffnungslosen Trauerkloß innerhalb dreier Wochen. Inzwischen ist er ein guter Schüler im Gymnasium. Statt auf dem Fußballplatz war ich dreimal die Woche mit ihm zur Therapie.
Ernährung, das ewige Thema. Bei beiden Kindern jahrelang Untergewicht an der kritischen Grenze. Was habe ich mir alles angehört
Die essen halt nicht bei Stress und auch sonst nur wenige ‚sichere‘ Nahrungsmittel. Jeder Zwang, in Einrichtungen oder am Familientisch zeitigte in eine mittlere Katastrophe. Am Ende haben wir unseren eigenen Weg gefunden und heute ist das bei beiden kein Problem mehr.
Zum Vergleich: einer meiner Brüder, der jahrelang fast nur Schokolade, Wasser und Brot zu sich genommen hatte, wurde deswegen allein zur Kur geschickt. Ergebnis: schwere Essstörung bis heute (unter anderem).
Es gibt wohl keine einzige neurotypische Person in meiner Familie, darum habe ich das alles irgendwie immer für normal gehalten.
Für die Auffälligkeiten wurden auch immer irgendwelche originellen Erklärungen gefunden.
Mein Vater hatte wohl als Kind auch eine Essstörung. Er erzählt immer, dass er mal verdorbene Milch getrunken hätte und davon so krank wurde, dass er jahrelang nichts essen konnte, weshalb meine Oma und Uroma angst hatten, er stirbt.
In meinen Augen ist es ein besonderes Glück und Privileg, solche besonderen Kinder mit dem Wissen von heute zu begleiten. Social Media und frei zugänglichen wissenschaftlichen Informationen sei Dank.
Man wächst an seinen Anforderungen.
Du hast auf jeden Fall Recht und auch wenn es ums Kind geht, muss man auch selber Grenzen setzten und auch die Geduld ist mal am Ende.
Ich fände es nur schön, wenn es vielleicht nicht legitimiert wird und man darüber spricht. Wenn das Kind es jetzt noch nicht versteht, dann vielleicht ein paar Jahre später. Und mal seine Eltern hinterfragt(nur weil die es getan haben, heißt es nicht dass das der einzige Weg ist)
Letztendlich ist Zwang eine Form von Gewalt und ich fände es schade wenn Kinder das als „normal“ empfinden.
Ich dachte damals auch teilweise dass gewisse Maßnahmen bei meinen Geschwistern richtig seien, weil ich es nicht anders kannte. Eltern sind nun mal nicht perfekt und das ist absolut ok, aber es ist wichtig mit den Kindern darüber zu sprechen, da viele Kinder denken, dass die Eltern alles wissen und richtig machen.
Ich musste damals anfangen darüber zu sprechen, bevor sie das hinterfragt haben bzw nach langen Gesprächen mit mir aufgearbeitet haben.
Konkret: Ich weiß gerade nicht, wie wir das Zähneputzen hinbekommen sollen und habe morgens einfach nicht viel Zeit/ bin abends total ko und schaffe es nicht ewig zu diskutieren. Es tut mir leid, dass ich deswegen etwas tue, was du nicht magst, aber bis jetzt haben wir noch keine Lösung gefunden. Ich habe dir erklärt, warum das wichtig ist und manche Dinge müssen leider funktionieren. Ich glaube, dass es nur so gerade klappt.Ich finde es doof, du auch und ich hoffe wir finden noch einen Kompromiss. Ich bin nicht perfekt und verhalte mich auch falsch und wir beide lernen zusammen okay?
Allerdings ist es blöd über andere hier zu urteilen, ohne die Hintergründe zu kennen.
Alle Mütter versuchen doch ihr Bestes zu geben! Jede halt auf ihre eigene Art und wie es in der Situation ist eben geht. Keiner hier ist eine schlechtere Mutter und niemand besser als Andere…
Vielleicht gibt es bessere Strategien, Ansätze, Alternativen, aber das ist ja gut wenn man sich dann austauschen kann.
KEINE meiner Nachrichten ist ein Angriff, wirklich nicht.
Das mit der Brotdose ist eine sehr gute Idee, ich kann mich aber nur sehr schwer von dem Gedanken trennen, dass man zusammen essen sollte und ich habe Angst, dass er gar nicht mehr schläft. Seine Symptome verstärken sich bei zu großer Müdigkeit leider, sodass man da manchmal dann überhaupt mehr weiter weiß.
Natürlich ADHS, weshalb sind wir denn sonst alle hier
Ich werde in Zukunft deutlicher schreiben.
Was ist mit dir? Meinst du mich? Wo habe ich denn geschrieben, dass er das absichtlich macht? Wir haben die Diagnose seit Mai, ich bin leider noch kein Profi wie viele andere hier. Ich finde dich ziemlich fehl am Platz in diesem Forum.
Einmal eine Antwort zum Abschluss, dann war es das für mich.
Mein Kind ist KEIN Störfaktor, das ist extrem verletzend sowas lesen zu müssen Dafür bin ich nicht hierher gekommen. Es ist alles schon herausfordernd genug, da muss ich mir sowas nicht auch noch geben. Ich danke euch für die vielen lieben Kommentare und Tips, aber ich verabschiede mich wieder, dann mache ich lieber alles mit mir selbst aus, als mich hier angreifen zu lassen.