Setze den Fokus hier auf die hilfreichen Äußerungen, die sind ja ebenso da.
Manchmal entgleitet was in den Äußerungen und es ist glaube ich manchmal weniger böse gemeint wie es sich so gelesen anfühlt.
Vielleicht ist es aber auch deren Meinung, aber es gab ja auch ein Austausch und Gegenmeinungen dazu.
An manchen Stellen ging es dann auch schon gar nicht mehr um euch.
Hier werden schnell auch mal eigene Kindheitstraumen „angetriggert“.
Vielleicht machst Du einfach einen neuen Thread mit weiteren Fragen auf. Wäre doch blöd wenn du vor dich alleine hindümpelst und hier im Forum doch trotzdem noch Austausch möglich wäre.
Erziehungstipps sind von außen immer einfach zu geben. Jeder noch so gute Erziehungsberater oder Pädagoge ist ebenso von Problemen mit seinen Kindern in irgendeiner Form betroffen.
Ich weiß noch aus der Realschule , da war Randale auf dem Flur und unser Lehrer ist raus .
Mit hochroten Kopf und peinlich bedrückt kam er zurück und sagte :“ Die haben auch noch mit dem Feuerlöscher gespielt und ich musste vor allem meinen Sohn rügen“!
Ich hab in Erinnerung, dass es einen Thread über Familienmahlzeiten gibt, wo sehr unterschiedliche Lösungen und Varianten beschrieben werden. Vielleicht hilft dir das ein bisschen, dich von deiner Idealvorstellung zu lösen und andere Möglichkeiten ‚zu akzeptieren‘.
Ich habe es z.B. vor langer Zeit aufgegeben, dass unsere Kinder sitzen bleiben sollen, wenn sie fertig sind. Wenn wir Besuch haben oder woanders sind, kommt manchmal dieser Gedanke hoch, dass andere denken könnten, sie sind unhöflich oder ‚schlecht erzogen‘. Eigentlich weiß ich aber, dass es für uns so gut ist und uns allen Druck und Stress erspart. Mit zunehmendem Alter kann man das ja auch wieder anders thematisieren und üben.
Wir hatten auch Zeiten, da bin ich mit einem Kind zum Essen in ein anderes Zimmer gegangen und hab dabei vorgelesen, damit sie sich entspannt und etwas isst. Am Tisch war es zu trubelig und es war für das Kind stressig und sie konnte nix essen. Auch heute gibt es dann manchmal noch den Schnittchen- und Rohkost-Teller ins Kinderzimmer.
Was ich eigentlich damit sagen will: Ich verstehe, dass es schwer sein kann, sich von der eigenen Vorstellung, wie es schön ‚wäre‘ zu lösen. Gleichzeitig kann es sehr befreiend sein und viel Druck für euch alle nehmen. Und es muss nichts für immer sein. Die Kinder werden älter und lernen dazu (und wir Eltern natürlich auch ).
Mir wird gerade noch etwas bewusst (und ich lasse euch mal an meinen Gedanken teilhaben )…
Dieses sich lösen von Idealvorstellungen ist wahrscheinlich eine der großen Herausforderungen von Menschen oder Eltern von Kindern mit ADHS, ASS, besonderen Eigenschaften oder Handicaps (gilt mehr oder weniger natürlichen für alle Menschen und Eltern).
Ich finde das immer wieder schwierig, schmerzhaft, traurig,… Und zwar nicht, weil ich mein Kind irgendwie falsch finden würde!! Und weil das womöglich doch so verstanden werden kann, beschämt dieser Gedanke auch noch zusätzlich und ich fühle mich noch schlechter, denn natürlich liebe ich mein Kind über alles! Und das schlechte Gewissen macht es dann nur noch schwieriger einen konstruktiven und entspannten Umgang zu finden.
Vielleicht sollten wir uns daher erlauben, dass es sich manchmal sch**** anfühlen darf, dass wir so oft nach alternativen Lösungen suchen müssen, dass wir damit vielleicht auffallen und uns ggf. rechtfertigen müssen, dass wir selber manchmal traurig sind, dass bestimmte Dinge nicht klappen, dass wir uns von bestimmten Vorstellungen und Wünschen verabschieden müssen, usw.
Manche Dinge/ Situationen/ Notwendigkeiten sind einfach traurig und aufwühlend und ungerecht und Schrottmist.
Wenn dann noch Leute dumm daherkommen und alles besser wissen, ist das eine zusätzliche Belastung. Manches kann ich gut überhören oder überlesen, anderes tut zusätzlich weh. Als ob die Lage ohne blöde Kommentare (oder zumindest so verstandene Aussagen) nicht schon doof genug wäre.
Das Kind im Schlafanzug mit ins Einkaufen nehmen? Guckt halt doof. Abendessen zusammen? Einmal die Woche als was besonderes. Kein Problem.
Eine geplatzter Sommerurlaub wegen einem Kind, was sich weigert ins Auto einzusteigen? Wehe du sagst irgendeinen Ton, dass dein Teeny manchmal auch nicht so gerne mitwill, man dann halt auch mal was interessantes für den Teeny planen muss
Woher kommt dieser Gedanke? Wer hat festgelegt, dass „man“ das sollte?
Du darfst hinterfragen, ob solche Regeln sinnvoll und/oder für die eigene Familie tauglich sind. Nicht alles, was „man sollte“, taugt für einen selbst. Nur weil es „schon immer so gemacht“ wurde oder „sich gehört“, ist es nicht für alle richtig. Wer es für die eigene Familie als nicht passend empfindet, macht eigene Regeln, die für die eigene Familie passen.
Ich denke, hier sieht sich keiner als Profi. Hier straucheln alle oft genug selbst und fragen nach Hilfe. Der Großteil hat hat nicht „nur“ Kinder mit ADHS, sondern ist selbst betroffen und haut auch mal unbedacht/impulsiv Sachen raus, die ihm gerade durch den Kopf gehen.
Sowas kränkt natürlich (auch wenn es vom Schreiber vielleicht gar nicht so gemeint war). Und das darfst Du auch schreiben, ohne Dich rechtfertigen zu müssen. So können wir alle voneinander lernen.
Kann ich verstehen, finde es aber sehr schade. Vielleicht überlegst Du es Dir nochmal.
Also das @MariJul hier @Disastercluster „als fehl am Platz im Forum“ bezeichnet finde ich persönlich ja alles andere als in Ordnung, sondern ehrlich gesagt ziemlich aggressiv.
MariJul beschwert sich hier zwar darüber das sie sich durch manche Beiträge angegriffen fühlt, schreibt dann aber einen Beitrag an Disastercluster gerichtet indem sie dieses Forenmitglied sehr deutlich und sehr offen direkt angreift.
Von daher habe ich persönlich den Eindruck das eine offene und fruchtbare Diskussion unter solchen Voraussetzungen hier wirklich mehr als schwierig werden könnte, und wahrscheinlich sowieso, wenn überhaupt, einem Eiertanz gleicht, weil man jedesmal aufpassen muss das man seine Wörter ja zuerst auf die Goldwaage gelegt hat bevor man MariJul antworten darf, und dann hoffen muss das ihr die Antwort dann ja „angehnem“ ist.
Von daher sehe ich persönlich hier eine weitere Diskussion als echt schwierig an, weil Diskussionen halt nicht so funktionieren das man immer nur das zu hören kriegt was einem gefällt, es gehört auch dazu Dinge zu hören die einem nicht unbedingt gefallen, und auch damit sollte man umgehen können wenn man erwachsen ist.
Wenn Dein Sohn kein Störfaktor ist, warum behandelst Du ihn dann so, statt ihm zu helfen, wie er im Familiensystem besser klarkommen kann?
Ich würde drauf wetten, dass er sich genau so fühlt.
Ein Kind mit ADHS hat in dem Alter bereits 20 000 (gibt’s Untersuchungen drüber) negative Rückmeldungen zu seinem Verhalten bekommen. Wenn er zuhause keinen Schutzraum hat oder bekommt, wird sein Selbstwertgefühl im Keller landen.
Das kannst Du als Angriff von mir werten oder als Hinweis.
Habt ihr schon mal Melatonin versucht? Gibt es als Spray oder auch so Fruchtgummis aus dem Drogeriemarkt. War bei unserem Sohn der absolute Gamechanger.
Ich verstehe dich und teile deine Sorgen. Vielleicht setzt du dich einfach zu ihm. Er wird von Zeit zu Zeit seine Zeiten brauchen (ohne euch Essen) und du deine (gemeinsam Essen) Ihr werdet einen Kompromiss finden, immer wieder
Mein Sohn verschiebt auch immer wieder seine Schlafzeiten. Er ist inzwischen groß, aber die Sorgen sind mitgewachsen. Ich muss lernen, dass meine Angst mich nicht dazu berechtigt ihn unter Druck zu setzen.
Ihr findet euren Weg und du wirst mitwachsen. Es bleibt herausfordernd aber es lohnt sich
Mmmmhhh…
Hier haben viele Menschen sehr freundlich und zugewandt reagiert.
Wenn du wegen einzelnen, die unangemessen kritisch sind, so verletzt reagierst, dass du flüchtest, ist das für mich nicht gerade ein Zeichen einer gelassenen Souveränität.
Je weniger an einer Kritik einzelner dran ist, desto entbehrlicher ist es, deswegen zu gehen - erst recht, wenn genug andere da sind, die positiv resonieren.
Ich wünsche deinem Kind jedenfalls eine souverän gelassene Mama.
Nun ja ein bisschen kann ich @MariJul verstehen. Sie ist offensichtlich verzweifelt und manche Antworten würden mich auch sehr verletzten und ich glaube gerade Eltern sind schnell verletzt, wenn es um ihre Kinder geht und Menschen gewichten einige negative Aussagen einfach viel stärker als viele positive.
Kinder sagen nicht einfach so Nein oder machen es einfach so nicht nicht. Kinder sind auf ihre Bezugspersonen in hohem Maße angewiesen und daher liegt ihnen viel daran diesen zu gefallen. Wenn ein Kind bockig ist, dann weil es eigentlich überfordert ist oder sich in seinen Bedürfnissen nicht gesehen fühlt.
Warum zum Beispiel macht er so ein Stress beim Zähneputzen? Was braucht er damit ihn das nicht mehr stresst. Zahnbürste vielleicht zu hart? Zahnpasta komische Geschmacksrichtung? Klar muss er wissen ohne Zähneputzen geht es nicht darüber kann man nicht diskutieren. Aber man kann ihn Fragen, was er wie braucht um die goldene Regel „Zähneputzen muss man“ erfüllen zu können.
Beim Essen ähnlich. Klar muss er essen. Nur die Medis lassen ihn vielleicht nicht mehr hungrig sein, dann ist es schwer. Vielleicht klappt es aber mit dem Lieblingsessen. Auch hier kann man fragen, wie das für ihn möglich ist.
Rückblickend würde ich auch sagen, dass sehr viele meiner NEINs früher einfach Angst vor Kontrollverlust waren, weil mir ein Notausgang oder Exitstrategie gefehlt hatte. Also z.B. einkaufen gehen, Klamotten anprobieren müssen, die vielen Reize usw. zu verarbeiten und keine Rückzugsmöglichkeit zu haben. Und durch die Blindheit bin ich ja in fremden Umgebungen nochmal mehr auf die Hilfe von anderen angewiesen. Einfach mal weglaufen, sich abreagieren und durchschnaufen ist da auch schwierig. Um solche Overwhelm-Situationen zu vermeiden, hab ich dann schnell nein gesagt. Ist heute manchmal immer noch so. Ein Deal wie „Wenn es dir zu viel wird, darfst du dich kurz ins Auto setzen“ hätte evtl. viele meiner NEINs besiegt.
Ich war auch so ein Nein Kind :). Also konnte ich sein und das eigentlich immer dann wenn ich überfordert oder mich nicht ernst genommen gefühlt habe und ich konnte die Erfahrung machen, dass Kinder super mitmachen, wenn sie die Möglichkeit bekommen das ihnen zugehört wird. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich auch manche Situationen vermasselt habe, weil ich selbst überfordert war und das ist eine weitere Erfahrung, je gestresster ich bin desto mehr widerstand bei dem Kind.
Einerseits kann ich das auch sehr gut verstehen, Verzweiflung wünscht sich Hilfe.
Andererseits hab ich da so ein ungutes Gefühl, das ich versucht habe, zu kommunizieren. Je empfindlicher jemand auf Kritik reagiert, desto weniger scheint mir jemand mit sich im Reinen und desto empfindlicher reagiert er vermutlich auch auf unerfreuliche Verhaltensweisen des Kindes.
Klar, ich weiss viel zu wenig, wie wir alle.
Aber wenn wir hier nur sagen sollten, was wir sicher wissen, sollte es in diesem Forum seeehr seeehr still sein, denn dann wäre ein Forum ein paradoxer Ort: Mit wenig Infos Fragen zu stellen, impliziert, dass Antworten kommen, die nur auf diesen wenigen Infos basieren können. Der Rest wird dazu interpretiert, teils aus dem, was zwischen den Zeilen steht, teils aus dem eigenen Lebensbild.
In einem Forum Fragen zu stellen und dann zu erwarten, nur das zu lesen zu bekommen, was man sich wünscht, ist für mich ein Zeichen für ein Ungleichgewicht, das ich thematisieren möchte. Eigene innere Ungleichgewichte spiegeln sich immer auch in der Beziehung zum Kind. Daher halte ich es für sachdienlich und meine es konstruktiv, nicht als Angriff.
Sorry, ich kann es nicht genauer formulieren. Da ich es nicht genauer beschreiben kann, muss ich es einkreisen ;-)))
Rational betrachtet volle Zustimmung. Aber unterschätze nicht die Angst vor dem Anderssein. Ich kann hier natürlich auch nur spekulieren, aber Eltern wünschen sich insgeheim nicht selten, dass ihr Kind irgendwie wieder normal gemacht werden kann. Der Grund ist dann nicht, dass sie es als Störfaktor sehen würden, sondern dass sie ihr Kind lieben, sich eine gute konventionelle Zukunft für das Kind wünschen ohne Stigmatisierung und aber zu unkreativ sind um sich ein neues geeigneteres Bild einer guten Zukunft auszumalen und es zu gestalten. Wurde ja hier schon geschrieben, dass man sich auch von vielen Konventionen trennen und sich sozusagen neu erfinden muss. Das ist für viele echt ein schwieriger Schritt und kann Angst machen.
Ich finde, dass das ständige Einfordern von einem Kommunikationsstil, bei dem grundsätzlich wegen der guten Sitten oder der Konfliktunfähigkeit der Leute, durch die Blume kommuniziert werden soll, ein riesiges, krankmachendes, Problem ist.
Denn dabei handelt es sich nämlich um eine Form von Masking. Es gibt Studien darüber, dass neurodivergente Personen, die hochgradig maskieren, also täglich eine hohe Anpassungsleistung erbringen, im Endeffekt aber doch keine Chance haben dazuzugehören, häufig mit dem Burnout dafür bezahlen.
Na klar kann man versuchen, nur gewaltfrei nach Marshall Rosenberg zu kommunizieren. Am Ende bleib die so verpackte Wahrheit eben diese. Und leider geht das zu Lasten der Authentizität, erhöht den inneren Druck und macht dann auf Dauer krank.
Sogar Verhaltenstherapie, die das Masking fördert, steht in Zusammenhang damit, so die mit dem damit verbundenen Folgen (Erschöpfungssyndrome, Depressionen, Gefühl von Isoliertheit und Falschsein trotz äußerer Anpassung) insbesondere bei Autismus, aber auch bei ADHS in vielen Fällen zu verschlimmern.
Natürlich will ich damit nicht nahelegen, hier ohne Rücksicht auf Verluste zu kommunizieren wie die Axt. Ich bin schon grundsätzlich dafür, respektvoll miteinander umzugehen. Nur darf das eben keine Einbahnstraße sein.
Ich schreibe in diesem Forum, weil ich denke, ich kann etwas für andere Betroffene Hilfreiches beitragen. Ich könnte auch einfach nur lesen und die ganzen wertvollen Infos hier für mich abgreifen. Also quasi Info-Vampirismus.
Man sollte vielleicht auch, bevor man sich über das Betragen anderer beschwert, mal schauen, was sie außer des Steins des aktuellen Anstoßes an anderer Stelle schon an Hilfreichem angebracht haben.
Da ist die Bilanz dann eventuell sehr eindeutig verglichen mit denjenigen, die z.B. gerne möchten, dass Kommentare gelöscht werden oder Leute hier verschwinden. Cancel Culture halt