Imposter Syndrom bezüglich "Diagnose"

Hi :slight_smile:

ich bin ziemlich verzweifelt und dachte ich schreibe einfach mal hier dazu. Vielleicht hat ja jemand die Energie sich das durchzulesen und seine/ihre Meinung zum Thema zu sagen.

ich war vor einiger Zeit beim Neurologen für eine ADHS Diagnostik und fühle mich seitdem deutlich verwirrter als vorher. Ich hatte vorher oft ein hin und her: es gab Momente in denen ich mir soo sicher war dass es nur AD(H)S sein kann, dann gab es Momente in denen ich dachte es kann nicht sein, weil ich mit vielen Erfahrungsberichten nicht wirklich relaten konnte und ich gefühlt eine viel zu hohe Funktionalität habe… das hat mich sehr verunsichert und dachte mit der Diagnostik würde alles besser werden. Jetzt geht’s mir aber irgendwie noch schlechter. Der Neurologe hat mir nicht klar gesagt, dass ich ADHS habe. Er hat mir aber Medikamente (Elvanse) verschrieben und einen Nachteilsausgleich für die Uni gegeben. Heißt das jetzt es ist eine offizielle Diagnose? Oder wollte er erstmal nur gucken ob die Medikamente helfen?
Ich glaube auch dass er bei der Diagnostik etwas unsicher war, weil er meinte dass die Symptome die ich momentan habe schon sehr gut zu ADHS passen würden, ich in der Kindheit allerdings nie Probleme hatte. Ich war (in der Grundschule, und das ist ja das was abgefragt wird) sehr gut in der Schule, konnte vor der Schule schon lesen, keine Probleme mit Unkonzentriertheit bei Hausaufgaben (glaube ich) z.B. und meine Eltern würden mich als Kind als fleißig und ehrgeizig bezeichnen und das passt ja alles irgendwie nicht zu ADHS. (kann es auch sein dass mir die Grundschule einfach leicht gefallen ist und die Symptome deshalb nicht deutlich wurden? In der weiterführenden Schule sind meine Leistungen schon stark abgefallen, aber das lag glaube ich auch viel an social anxiety, also mündlichen Noten). Ich war glaube ich etwas langsamer als andere und ruhig und vllt etwas verträumt aber das wars. Sehr unauffällig einfach und keine Probleme beim lernen oder so… Er hat mir am Ende noch einen Fragebogen mitgegeben den meine Eltern ausfüllen sollen um herauszufinden wie sie das sehen, aber ich traue mich nicht mit ihnen darüber zu reden, weil ich GENAU weiß was dabei rauskommen wird. „Wie kommst du denn darauf, du hast doch so gute Noten und bist so fleißig“ und so weiter.

Ich weiß nicht ob sich das alles hier irgendwer durchliest aber ich bin so verzweifelt weil ich mich so alleine fühle mit alldem und nicht weiß mit wem ich reden soll weil ich auch niemanden nerven will und sowieso das Gefühl habe andere nehmen mich anders war und würden mir das ganze nur weiter absprechen. Ich hab auch soo Angst dass ich mich da nur reingesteigert habe weil ich mir sonst eingestehen müsste dass ich einfach faul oder dumm bin.

Ich würde mich wirklich sehr sehr sehr über Antworten und eure Meinung freuen!
Viele Grüße an alle :))

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War es denn eine Diagnostik und wie sah die aus?

Ein Fragebogen für die Fremdbeurteilung durch die Eltern wäre eigentlich etwas, das man vor einer Diagnostik ausfüllt, nicht nachher.

ADHS ist ein Spektrum.
Hier liest man auch andere Fälle, wo es in der Kindheit ebenso unauffällig war. Vor allem bei Frauen. Da würdest du sicher was finden.

Hast du mal auf adxs.org ein bisschen herumgelesen, oder sonstwo im Netz?

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Hallo!
Erst mal fühl dich gefühlt!

…du bist eine Frau ?Oder?
Ich weiss nie wo man das hier genau sehen kann :sweat_smile:

Jedenfalls hört sich das für mich typisch an für Frau mit adhx, , die oft spät diagnostiziert wurden , eben noch nicht im Kindesalter.

Warum viele grade in der Grundschule noch durchgerutscht sind ( ich habe auch relativ gut „ funktioniert „ trotzdem mit Auffälligkeiten, die aber nicht so plakativ im Zeugnis stehe‘, dazu gibt es mittlerweile viele Erklärungen.
( Frauenforschung, Nadeau ist eine gute Quelle)
Ab der Vorpubertät ging es dann richtig ab. So mit 10…
Die Zeugnisse ab der 5/6. Klasse sprechen eine andere Sprache als die drei Noten in der Grundchule,
Mein Eltern hatten auch viel mit meinm Zwillingsbruder zu tun ( Legasthenie), dazu schon in der 2. Klasse als „ hyperkinetisches Kind diagnostiziert und auch Medikamente, das war späte 1970er Jahre.
Ich habe mich angestrengt dann alles in der Schule gut zu machen, aber trotz sehe guter Intekligenz bin ich wohl hinter meinem Potenzial geblieben. Im sozialen , privaten Kotext gab es da Auffälligkeiten, die in den paar Schulstunden eben halbwegs äußerlich im Griff blieben.
Hast du Tagesbuch geschrieben?
Wenn ich meins lese, wird mir auch klar, dass es in mir innen auch anders aussag. Ängste, Zweifel , Unsicherheiten, Selbstwahrnehmung, soz. Andersartigkeiten… das alles im Grundschulalter.

Vielleicht gibt es bei dir da Hinweise, Aufzeichnungen, Erzählungen, oder du kannst dich erinnern wie du dich gefühlt hast.

Wie waren denn deine späteren Noten/ Kopfnoten/ Zeugnisse?

Die Hormone in der Pubertät scheinen auch bei Frauen oft die Adhs Symptomatik offensichtlicher zu machen , zu verstärken
( Korrigiert wenn ich falsch liege)…
Grade wenn du ein ads Mädchen warst läuft die Symptomatik innerlicher ab ( das bekommt oft kein Lehrer u auch Eltern mit).
Du schreibst auch über soz, Ängste.
Woher kamen die?
Vielleicht eben „durch ADHX?

Viele Ärzte sehen dann , dass man definitiv adhx smpytomatik hat, krallen sich aber an diesen Grundschulzeugnissen fest und wenn die fehlen, oder Notenmässig unauffällig sind, dann sagen sie nur „ Verdacht auf adhx…
Ich denk das hat eher so bürokratische Hintergründe/ ICD etc
Weil der Standart, auch wenn mittlerweile hochgesetzt auf das 12. Lebensjahr , glaube ich, immer so sehr auf Kindheit liegt.

In der Kindheit hat man ja mitunter eine starke Strukturierung auch durchs Elternhaus.

Dazu heisst es immer, grade mit Intelligenz, Coaching durch zb ein strukturiertes Elternhaus, dazu noch cpoing und masking und die ganze Sozialisierung als Mãdchen, kann es sein, dass du nach aussen eben ausreichend gut funktioniert hast und gute Noten… sind natürlich Leistung, aber manchmal auch ein Politikum…
Wie anstrengend war denn Schule für dich?
Wie gut und leicht kamst du auf die guten Leistungen,
Man kennt ja nur sich und weiss natürlich nicht, wie leicht oder schwer andere es hatten/ haben.

Ich verstehe aber auch was du meinst mit dem imposter adhs.

Also ich kann das voll nachvollziehen.
Ich hatte grade bei Adhs Literatur über Frauen ettliche AHA UND Wiedererkennungsmomente.
Irgendwann dachte, ich wie toll dass es jemand so treffend beschreibt wie ich fühle und wie mein Leben ist,

Was mir nach der Diagnose half war auch noch mal hier die Fragebögen auszufüllen.
Dort hast du es dann auch schwarz auf weiss, in welchen Bereichen du Symptome/ Probleme hast.

Mich hat es , als ich die 7 Jahre nach meiner Diagnose gemacht habe noch mak richtig aus den Socken gehauen, dass auch mein Wert nichr nur leicht oder mittelgradig betroffen, sondern stark ausgeprägte adhs war.
Ich hatte sogar eher untertrieben… bei Ausfüllen, aus Sorge , dass ich zu dramatisch ankreuze, oder mich selbst ver*sche.
Auch ich denke manchmal kurz, komm,… ich habe kein adhs vielleicht, dann muss ich fast über mich lachen… pure Verleugnung aus Angst, mich wieder falsch einschätze.

Auch das ist glaube ich typsisch… adhx
Viele liebe Grüße!
Hoffe es war nun nicht queerbeet,
Bin nun erst z zt in der Eindosierung, alles noch etwas queerbeer

P.S. Frag doch deine Eltern was sie genau meinen, wie sie dich sehen, Steh drüber.
Vielleicht kommt auch was ganz anderes raus

Meine Mutter hat damals allerdings gesagt, femme geh nun endlich bitte mal zu Diagnostik,…
Sie ist Oma meine beiden betroffenen diagnostizierten Söhne, Mutter meines Zwillingsbruder, dem hyperkenetischen Kind :wink: sagte immer du stehst dir selbst im Weg ( mit deinem sehr wahrscheinlich adhs).

Wie alt bist du @Lala1 ?
Ich bin nun ü50 und im Rückblick meins Lebens so absolut adhs…mit 35 war ich mir darüber nicht bewusst, aber die ganzen Komorbiditäten, Resultate eines unbehandelten, ungecoachten adhs hatte ich…

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Also ich bin zu einem Neurologen gegangen für eine ADHS Diagnostik. Er ist auch unter anderem auf ADHS spzialisiert.
Bei der Diagnostik hat er nach den Symptomen gefragt und ich habe noch so Fragebögen ausgefüllt.

Ja, ich habe ein bisschen gelesen und hab jetzt wieder zum Teil das Gefühl es passt richtig gut und zum Teil das Gefühl es passt nicht. Ich habe das Gefühl ich komme einfach nicht so richtig weiter sondern drehe mich im Kreis.

Viielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ja ich bin eine frau und 25 Jahre alt.

Sozial auffällig war ich in der weitferführenden Schule auch nicht wirklich (höchstens weil ich so ruhig und zurückhaltend/schüchtern war, aber das ist ja eigentlich das Gegenteil von auffällig).

Ich glaube ich wollte immer Tagebuch schreiben, habe es dann einen Tag gemacht und dann wieder aufgehört :smiley: ich könnte aber echt mal reingucken, ob da irgendetwas interessantes drinsteht. Dass ich schon immer viele Unsicherheiten hatte, weiß ich aber mit ziemlicher Sicherheit, aber weiß nicht so genau woran das liegt. Ich gucke auf jeden Fall mal rein, danke für den Tipp!!

Woher die sozialen Ängste kamen weiß ich leider auch nicht :frowning: irgendwie war es glaub ich schon immer da. Ich habe immer gedacht ich kann Dinge weniger gut als andere und hatte Angst Fehler zu machen oder falsche Sachen zu sagen. Ob das mit ADHS zusammenhängen könnte, kann ich nicht so richtig sagen.

In der Grundschulzeit war die Schule für mich glaube ich nicht anstrengend (weiteres Problem: ich kann mich irgendwie kaum an meine Kindheit erinnern, weiß wirklich nur was man mir erzählt hat). In der weiterführenden Schule dann schon eher „Probleme“. Schlechtere Leistungen, bei manchen Fächern war ich wirklich komplett raus (sowas wie Chemie und Physik, aber ist ja vllt auch irgendwie normal in der Pubertät?), oft glaube ich auch nur mittelmäßige Noten weil ich nicht so richtig verstanden habe was die Lehrer von mir wollten in Klausuren. Ich habe auch Hausaufgaben oft kurz vor knapp gemacht, aber nur selten Hausaufgaben nicht gemacht weil ich glaube ich wirklich viel Angst hatte in der Zeit negativ aufzufallen und Ärger von Lehrern zu bekommen oder bloßgestellt zu werden.

Wegen strukturiertem Elternhaus: ich habe auch sehr schnell NAchhilfe bekommen wenn ich eine schlechtere Note in einer KLausur hatte, weil meine Eltern dann schnell besorgt waren.

Das ist auch eine gute Idee, ich werde auf jeden Fall mal die Fragebögen hier anschauen.

Mit meinen Eltern sollte ich wirklich mal reden. Ich habe nur Angst davor weil ich das Gefühl habe dann viel erklären zu müssen (z.B. dass ADHS sich bei Mädchen sehr anders äußern kann und Vergesslichkeit, Schusseligkeit, Verträumtheit eben auch dazugehören). Ich denke ich muss mich da „einfach“ mal überwinden.

Hat übrigens jemand Erfahrung mit dem EIS-B Fremdbeurteilungsbogen? Ich habe irgendwie den Eindruck dass der noch auf etwas veralteter Forschung beruht und sehr auf die auffälligen, Hyperaktiven Symptome ausgelegt ist?

Vielen dank für die Ideen und Erfahrungsberichte :slight_smile:

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Der Ablauf klingt vielleicht bissl untypisch, aber viele Wege führen nach Rom.

Die Kommunikation bzgl. der Ergebnisse der Diagnostik war vielleicht etwas seltsam und vielleicht ist er sich noch nicht ganz sicher.

Ein Medikament und Nachteilsausgleich hast du aber schon bekommen. Da würde ich annehmen, der Neurologe sieht da etwas, oder ist sich doch sicher?

Da wirst du später wahrscheinlich nochmal nachhaken müssen und vielleicht kommt beim Fragebogen der Eltern ja auch nochwas heraus, was weiterhilft.

Vielleicht klappts mit dem Medikament auch auf anhieb gut und dir wird mit der Zeit noch einiges bewusster.

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Wie der Fragebogen aussieht, weiß ich nicht.
Bei mir war es ein anderer Fragebogen bzw. stand oben nichts drüber.

Laut Gutachten wurden da die Homburger ADHS Skalen, WURS und UTAH Kriterien berücksichtigt.

Was ist EIS-B überhaupt?

Das Essener Interview zur schulzeitbezogenen Biographie bei ADHS (EIS-B) ist ein neuer innovativer Ansatz in der Diagnostik von Erwachsenen mit Verdacht auf ADHS.

EIS-B wurde entwickelt, da Bedenken hinsichtlich der Validität der Wender Utah-Rating-Scale (WURS) bestehen (Mannuzza et al., 2002, Suhr et al., 2009).

Methode:
Das Essener Interview legt den Schwerpunkt der Diagnostik auf die Kindheit der Patienten und untersucht, ob in diesem Lebensabschnitt ausreichend Symptome nach ICD-10 und DSM-V vorhanden waren, um die Diagnose nachträglich stellen zu können.

EIS-B vertritt die Auffassung, dass zur Diagnosestellung ein eindeutiger Nachweis einer kindlichen ADHS im Sinne der Klassifikationssysteme erforderlich ist, um logische Widersprüche im Kalkül der Diagnosefindung zu vermeiden.

Dieses Axiom steht in einem Spannungsverhältnis zu dem Phänomen, dass Patienten teilweise nicht ausreichend valide Informationen über ihre eigene Kindheit erinnern können. Hieraus kann abgeleitet werden, dass im Erwachsenenbereich die Möglichkeit diskutiert werden muss, dass die Diagnose ADHS aufgrund mangelnder Erinnerung nicht mehr gestellt werden kann.

EIS-B bietet Strategien an, aus dem episodischen Gedächtnis abrufbare Informationen zu allen kindlichen Symptomen der ADHS beim erwachsenen Patienten zu wecken.

Das Testverfahren gibt dem Diagnostiker Hinweise, wie er beurteilen kann, ob Informationen valide sind oder nicht und ermöglicht es ihm, Unsicherheiten hinsichtlich dieser Beurteilung diagnostisch nutzbar zu machen.

EIS-B bezieht gezielt fremdanamnestische Informationen durch Zeugnisse und einen Fremdbeurteilungsbogen mit ein und ermöglicht es, sämtliche Informationen über einen Algorithmus komfortabel auszuwerten, um zu einer validen Diagnose für das Kindesalter zu kommen.

Diskussion/Ergebnisse:
Die Teststatistik zeigt, dass es sich bei EIS-B um ein objektives, reliables und valides Verfahren zur Diagnostik der adulten ADHS handelt.

Ja, vielleicht bin ich auch so verwirrt weil er selber verwirrt ist und er mir deshalb auch nichts klares sagen konnte. Ich habe auch im September noch einen Termin und hoffe ich schaffe es in der zwischenzeit mit meinen Eltern darüber zu reden.

Was wäre der normale Ablauf bei einer Diagnostik? Also z.b. Eltern füllen einen Fremdbeurteilungsbogen aus und man hat erst dann den Termin? Und was würde dann bei dem Termin anders gemacht werden?

Es gibt die S3 Leitlinien und Empfehlungen, aber hier liest man von Betroffenen unterschiedlichste Abläufe bei der Diagnostik :man_shrugging:

Den Ablauf meiner Diagnostik gibts hier:

Meine Diagnostik

Frag ansonsten deinen Neurologen bevor du dich noch völlig gaga machst, was denn nun der Stand der Dinge ist, oder nicht.

Alles andere belastet nur unnötig deinen Kopf, finde ich und das hilft dir nicht :slight_smile:

Nicht bekloppt machen.

Medikament ausprobieren und beobachten / dokumentieren (dafür vielleicht die Eindosierungshilfetabelle im Downloadbereich nutzen, oder allgemein ein Symptomtagebuch führen).

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Wow okay, das klingt wirklich viiiel detaillierte mit deiner Diagnostik, das war bei mir völlig anders. Hab auch schon versucht mit dem Neurologen Kontakt aufzunehmen, Auf meine E-Mail wurde nicht reagiert. Dann habe ich versucht anzurufen und eine Sprechstundenhilfe hat gesagt sie würde sich mit ihm besprechen und mich dann zurückrufen. Ist aber bis jetzt nicht passiert. Ich habe auch schon überlegt ob ich fragen soll ob er mich woanders hin überweisen kann, aber ich weiß nicht ob das so einfach geht. Sollte ich vllt einfach mal nachfragen. Bei der mangelnden Kommunikation fühle ich mich da echt nicht so gut aufgehoben… wurde auch mit der Eindosierung ziemlich alleine gelassen.

:slightly_smiling_face:
Einiges kommt mir sehr bekannt vor,
Habe auch kaum Erinnerungen an die Kindheit, nur aus Erzählungen plus Fotos, dann einige was ich heute allerdings noch fast 1:1 fühlen kann.

Mathe, Chemie, Physik alles Katastrophe gewesen bei mir, denke ich hab auch eine Dyskalkulkie und war leider ein Kind der „Mengenlehre“, man hat an unserer Schule ein Projekt gehabt…
Mathes absoluter Horrortip.
Ich wurde auch nicht für s Gymansium vorgeschlagen, bin nach der Förderstufe ( war teilweise Kurssystem 5,&6,) dann doch aufs Gym und bin dort schnell gescheitert, ich war unkonzentriert, unstrukturiert, ausfsässig bei Lehrern die einen auf arrogante Autoritär gemahnt haben und war nur am quasseln, verzettelt sein und mich hat nichts , bis auf Kunst und Werken mitgenommen.
Deutsch war nie ein Problem, aber durch die Handschrift, vest aufgedrückt dass der Tisch wackelt, unleserlich, hingehuscht, verschiedene Ausführung, nie Kontinuität, wurde mir das immer schwer schlecht bewertet,
Bin dann mit Glanz und Gloria trotz Vorwarnung, sitzen geblieben, nichts mehr gemacht,
Dann auf der Realschule meine Ehrenrunde gedreht. Stabilisiert und das Abi gemacht, … allerdings alles Naturwissenschaften abwählen können und halt LK Kunst und Bio …

Meinen weiteren Weg erzähle ich hier erst mal nicht, da der mehr als holprig war. Ich hatte nie Plan, nie geplantes nie vorausschauend, tausend Sachen angefangen nie dabei geblieben,

:round_pushpin:Wie sieht es da aus bei dir?
Projekte, Hobbies, Interessen? Freundschaften?
Im Studium ( abgebrochen) hatte ich eine Kommilitonin, heute noch befreundet m die war 8 Jahre älter und war teilweise mein Coach.
Später hat sie mich dann immer früher zu wichtigen Dingen ( Hochzeiten von Freunden, etc) „ bestellt“, da ich immer zu spät kam, Totale timeblindness…

Ich hab mich immer durch s Leben treiben lassen…

:round_pushpin:Wie schaut s da bei dir aus?
Hast du Dinge eigenverantwortlich geplant, bis strukturiert dahinter geblieben? Wie viel Mühe steckst du in Ordnung, viel viele Post-It s, To do Listen, Erinnerungsscreenshots brauchst du um halbwegs so organisiert zu sein wie andere neurotypische Menschen?

Du scheinst definitiv aber von der ruhigen Sorte zu sein, dadurch ist man natürlich oft weniger auffällig, da sozial/ gesellschaftlich eher pos. wahrgenommen,

Ich war als Kind schon aufbrausend, tobend, Wutausbrüche, affekt labil, war laut meiner Mutter auch Zielscheibe, da leicht angreifbar…
:round_pushpin:wie ist es mit Freundschaften? Strengen die an? Vermisst du?

Google mal Frauen und Adhs, da gibt es mittlerweile, bestimmt auch hier ganz viel!,
Leg das deinen Eltern als link vor, du musst dich nicht erklären.
Das Schlimme ist, dass es immer noch auxh Fachärzte gibt , die die Diagnostik sehr old fashioned machen und eben das Frauen Thema/ Spezifikum nicht berücksichtigen .

Ich habe zwei enge Frauen im Freundeskreis,
In mein m Altern,
Beide auch soz Ängste, Deprssionsbio, Essstörungen, burn out, Selbstzweifel, hinterm Potenzial bleiben, etc pp…

Beide mittlerweile Adhs diagnostiziert.Eine auch Ü50, die andere Mitte 40.
Bei der tat sich das ganze Drama mit dem Mutter sein auf.

Das zb war bei mir dann auch die Apokalypse. Meine Söhne wurde allerdings vor mir diagnostiziert…
Die Ehe ist zerbrochen…

:round_pushpin:Wohnst du alleine? Wie sieht es mit Beziehungen aus?

:cherry_blossom:ich stelle diese :round_pushpin:Fragen mehr für dich für dich als Selbstreflexionsfragn…

Du musst sie hier nicht beantworten,
Aber vemutlich hilft es dir auf die Schliche und weg vom Imposter…

Mir half auch andere Adhslerinnen- Bio s und Beschreibungen zu lesen.
Bücher darüber…
Grade Gefühlsbene, emotionale Komponenente…
Ich habe mich so wiedergefunden und gesehen und erklärt, beschrieben gefühlt.

Alles Liebe für dich

Noch eine Frage
Nachteilsausgleich für die Uni, ohne dass du danach gefragt hast?
Das klingt für mich nach einem kompetenten und wissenden Arzt.Vorausschauend!

Wie macht man das sonst, Antrag?
Auch für die Ausbildung?
Ein Sohn studiert, einer beginnt Berufsausbildung.

NTA in der Schuke kenne ich mich aus.
Die Umsetztung damals für meine Söhne, war trotz in den Dialog gehen, dürftig umgesetzt…

Hast du Elvanse begonnen?

Es klingt auf jeden Fall, als hättest du deutlich extremere Erfahrungen gemacht und hattest/hast auch sehr viel stärkere Symptome. Eigentlich verrückt, dass dann niemand früher darauf gekommen ist…

Ich habe auch Probleme mit time blindness. Oft vergesse ich auch während ich mich beeilen muss dass ich mich beeilen muss und komme ständig zu spät, obwohl ich das wirklich hasse und mich dann respektlos anderen gegenüber fühle.

Bei manchen Fragen weiß ich worauf du hinauswillst, aber was meinst du z.B. bei dem Thema Freundschaften? Und ob ich vermisse? Meinst du das im Bezug auf "Objekt"Permanenz? Und ist es bei ADHS oft so das Freundschaften anstrengen?

Ich werde mich auf jeden Fall noch weiter mit dem Thema und den Fragen die du gestellt hast beschäftigen und evtl versuchen nochmal woanders einen Termin für eine etwas detailliertere Diagnostik zu bekommen. Im Moment fühle ich mich so verloren

Dir wünsche ich auch alles alles liebe!

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Ja, ich habe nicht nach dem Nachteilsausgleich gefragt oder nach Medikamenten. Mir war es erstmal wichtig einfach eine Diagnostik zu machen um selber mit Dingen besser zurechtzukommen und vielleicht etwas netter zu mir zu sein und mir nicht so doll die Schuld zu geben wenn ich etwas verliere oder vergesse oder etwas nicht so hinbekomme wie ich es gerne hätte zum Beispiel. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet direkt ein Medikament verschrieben zu bekommen und dachte eigentlich mein erster Schritt würde sein, eine Psychotherapie anzufangen. Jetzt ist alles etwas anders gekommen.

Ich habe elvanse 30mg angefangen zu nehmen. Das hat erstmal nicht gewirkt und ich habe jetzt (leider selbstständig, weil ich den Arzt nicht erreicht habe) die Dosis etwas erhöht. Ich habe jetzt das Gefühl etwas davon zu merken und mich besser konzentrieren zu können und weniger hibbelig, und irgendwie mehr fokussiert auf den Moment zu sein. Ich kann es schwer beschreiben. Müsste das aber wohl mal mit dem Arzt nochmal absprechen. Das ist wohl nicht so eine gute Idee selber die Dosis zu erhöhen, aber ich konnte einfach nicht mehr warten bis die Praxis sich meldet.

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Ja liebe @Lala1 genau das meine ich mit der Objektpermanenz bei zb Freuden, die man schätzt und lieb hat, aber trotzdem nicht vermisst…

Auch, dass Freundschaften manchmal anstrengen…
Ich lade im Beisammensein auf, gleichzeitig werden meine akkus auch leer und ich brauche lange Pause, oder einfach nicht dieses ständige Klüngeln.

Ich wirke total aufgeschlossen, zugänglich, war immer die die die Partys getragen hat, quirlig, lebendig, flirty(?), aber im Endeffekt brauche ich , auch schon als Kind, ganz viel nur mich.

Man darf nie vergessen, adhs ist ein Spektrum, von leicht ausgeprägten Symptomen bis sehr stark und ( be) hinderlich…

Manche kommen damit zeilebens relativ smooth durch a Leben, mit ein paar Symptomen die je nach Leben eben Probleme machen…

Nun schalte ich mal ab.
Viele liebe Grüße! :cherry_blossom:

Liebe Lala1,
bin zwar schon ziemlich müde und mein Kopf nicht mehr wirklich klar, möchte Dir trotzdem gleich kurz schreiben, weil wer weiß ob’s sonst noch was wird… vor einiger Zeit habe ich diesen Beitrag von Cordula Neuhaus gelesen über ADHS bei (hoch)begabten Mädchen/Frauen, der für mich absolut treffend und aufschlußreich ist:
https://www.adhs-deutschland.de/adhs-erwachsene/gut-bis-sehr-gut-begabte-maedchen-und-frauen-mit-adhs
hier der direkte link, ab Seite 10

Du erwähnst auch ein Gefühl von Unsicherheit, das Du nicht wirklich zuordnen kannst. Das kenne ich sooo gut!!
Im Zusammenhang mit ADHS habe ich dann zum ersten mal von „rejection sensivity“ gehört und schon beim bloßen Hören dieses Begriffs wurde mir so manches klar.
Alles Liebe für Dich und gute Nacht :smiling_face_with_three_hearts:

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… und fühl Dich lieb gedrückt, wenn Du magst… Dein Verlorenfühlen rührt mich (find i’wie den Umarmungs-Emoji nicht, stell ihn dir einfach vor :wink:

Liebe @Lala1, ist schon spät bei mir, aber darauf musste ich jetzt einfach antworten.

Ich habe bisher bei dir noch nicht eine Sache gelesen, die nicht hundert Prozent auf mich zutrifft. Wirklich identisch. Ich konnte auch im Kindergarten schon lesen und schreiben und war dann in der Grundschule sogar Klassenbeste, weil die Grundschule und das Lernen mir echt total Spaß gemacht haben. In der weiterführenden Schule sehr ähnlich wie bei dir, nie fleißig, nie aufgepasst in Mathe, Chemie, Physik aber trotzdem ansonsten befriedigende bis sehr gute Noten.
Ich habe auch erst meine Diagnose angezweifelt, die Diagnostikerin konnte mir jedoch versichern, dass mein Fall eindeutig ist und das Diagnose-Verfahren sehr gründlich. Ich habe da auch sehr drauf geachtet, weil ich mir im Vorhinein schon gedacht hatte, ich würde die Diagnose sonst anzweifeln.
Sie hat sich meine guten schulischen Leistungen dadurch erklärt, dass ich gut kompensieren konnte (ganz viele Kontrollen, ganz oft nochmal durchlesen, lernen, wann sich die extra Anstrengung lohnt etc.), auch durch Intelligenz und ganz viel Unterstützung durch die Eltern. Trotzdem waren ADHS-typische Probleme auch schon damals vorhanden: auffällige Vergesslichkeit, immer verträumt, hab super oft (besonders organisatorische Dinge) nicht mitbekommen.
Und ich habe zwar ein 1,2 Abi geschafft, aber unter Schweiß und Tränen und dabei Burnout und Depression entwickelt (hab interessanterweise auch kaum gelernt, war trotzdem alles sehr sehr anstrengend). Und als Erwachsene ging dann irgendwann gar nichts mehr. Also klär das wirklich gut, denn es scheint, als hättest du ähnliche Probleme wie ich, und in meinem Fall hat das zu ganz viel unnötigen Selbstzweifeln und Imposter-Syndrom gefühlt.

Alles, alles Gute dir! Du wirst deinen Weg schon finden. Und ich geb dir auch mal weiter, was meine beste Freundin meinte vor der Diagnose: Selbst ohne ADHS-Stempel hast du diese Schwierigkeiten und die sind ebenso valide wie wenn du die Diagnose nicht hast!

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@Lala1 ach und übrigens wurde die Fremdanamnese bei mir mit meinem Mann durchgeführt, der eine ganz ganz andere Sicht auf die Dinge hatte als meine Eltern. Seine Einschätzung hat sich interessanterweise komplett mit der meinen gedeckt. Die meiner Eltern leider gar nicht. Die Diagnostikerin meinte, in ihrer Praxis fragen sie nicht so gerne die Eltern, weil sie oft ein verzerrtes Bild ihrer Kinder haben und ich glaube damit hat sie recht. Meine Eltern haben sich ein wenig gegen die Diagnose gewehrt (obwohl mein Bruder ADHS hat), einfach weil das nicht in ihre Wahrnehmung der unproblematischen Einserschülerin gepasst hat :wink:

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Wow, das ist so interessant, danke!! (Hab grad auf Hyperfokus geschaltet hehe)
Vor allem weil ich damals vom Psychotherapeuten als „hochsensibel“ bezeichnet wurde, weil ich so schlecht filtern konnte durch mein ADHS