Irgendwann ohne Medikamente möglich?

Sie gehören schon dazu.
Nur weil DSM und ICD viele AD(H)S-Symptome nicht für die Diagnostik nutzen, weil sie zu verwechselbar mit anderen Störungsbildern seien, sind es dennoch originäre (unmittelbar aus AD(H)S selbst) stammende Symptome.
Sie können auch aus anderen Störungen resultieren, wenn es solche komorbid gibt.

1 „Gefällt mir“

Stimme dir zu, dass zB Reizüberflutung ein zentrales Moment ist. Meine Anmerkung bezog sich btw nur auf die „begleitenden neurologischen Symptome“, war etwas missverständlich fomuliert.

Damit meine ich vor allem Visual snow (Bild flimmert, flackert, negative Nachbilder etc.), manchmal sehr kurz und manchmal über Tage fast konstant bis hin zu „richtiger“ Migräne. Sehe auch hier durchaus einen Zusammenhang zur Reizüberflutung, geringer Stresstoleranz und damit zum Komplex ADHS/Autismus bei mir. Ob AD(H)S und Visual snow oder Migräne jetzt eine gemeinsame primäre Ursache haben ist soweit ich weiß noch sehr unklar. Zumindest hatte ich schon lange gelegentliche Migräneanfälle, auch visuell, und erst eine sehr stressige Phase im Winter-Lockdown 2020 hat die Symptome im jetzigen Ausmaß hervorgebracht. Und wir leben ja auch in einer sehr stressigen und reizüberflutenden Zeit, die Erfahrung machen ja nicht nur AD(H)S-Betroffene (wenn auch im Durchschnitt wahrscheinlich nicht so ausgeprägt).

Haben wir jetzt schon wieder ein neues Thema aufgemacht? Sorry :laughing:

Hallo UlBre,

ist Imipramin wirkbeständiger als nortriptylin?
Zweiteres hat bei mir sehr gut gewirkt ab dem ersten Tag, aber leider nur für ca. eine Woche.
Werde mal meinen Neurologen darauf ansprechen.

Nortriptylin ist stark noradrenerg und weniger serotonerg als Imipramin.
Steht auch so unter Nortriptylin bei ADHS - ADxS.org.
Ich fände es schon charmant, wenn ihr wenigstens mal nachlesen würdet, bevor Ihr Fragen stellt, um Euch das vorlesen zu lassen…

Stark noradrenerge Mittel können bei AD(H)S häufiger mal Anpassungsreaktionen auslösen. Eine Option wäre, es nur jeden zweiten Tag zu nehmen oder es jeden dritten Tag wegzulassen oder es am Wochenende wegzulassen. Bitte besprich das mit Deinem Doc.

1 „Gefällt mir“

Entschuldige bitte, Danke

1 „Gefällt mir“

Schön,dass es diesen Thread gibt. Hab ihn leider etwas verspätet gefunden.
Ich denke, dass es sehr wohl möglich ist, ohne Medikamente auszukommen, wenn man bereit ist, seine Lebensumstände (mehr oder weniger radikal) zu ändern. Wenn man aber in einem weitestgehend normalen Rahmen mit Familie, Anstellung bzw. normalem Arbeitsumfeld und vielen Kontakten leben will, kommt man glaube ich nicht um eine Medikation herum. Ich habe bisher nur Erfahrungen mit MPH, Cannabis (Blüten, verdampft) und den Hausmitteln wie Kaffee, Sport, spannende und fordernde Erlebnisse wie weite Reisen etc.gemacht. Für mich geht es in erster Linie darum, das Dopamin möglichst lange verfügbar zu machen. Das kann auch durch eine spannende und erfüllende Beziehung oder durch eine Alpenüberquerung zu Fuß oder den stundenlangen Spaziergang durch Shanghai oder Mexico City geschehen. Jedes Medikament , jedes Hausmittel hat seine Vor- und Nachteile. Cannabis sorgt z.B. bei mir für mehr verfügbares Dopamin, ist aber so schwer zu dosieren und lässt mich weniger genau arbeiten, ich habe aber z.B. mehr Empathie. Vielleicht besser für pflegende, therapeutische Berufe. Für eine hohe Präzision und Konzentration ist für mich MPH besser. Wenn ich eine reizarme Umgebung habe und etwas tue, was mir Spaß macht, kann ich manchmal am besten in meinem unmedikamentierten ADHS-Hyperfokus arbeiten. Ich glaube, es ist für jeden anders und eine Reise ins Ungewisse. Das Wichtigste ist, dass man sich immer besser kennenlernt und die verschiedenen Gesiteszustände mit und ohne Medikamente verstehen, bewerten und auch positiv für sich nutzen lernt.

5 „Gefällt mir“

Das ist schön beschrieben - aber leider haben es die Wenigsten in der Hand, und ein gar nicht so geringer Prozentsatz ist leider einfach zu stark betroffen, um diese Wahl zu haben…

Insofern… Wenn man nicht so stark betroffen ist, kann es so gehen, aber das ist wirklich nicht der Normalfall.

Die Medikation ist ja doch bei vielen nicht so perfekt und bleibt immer eine Krücke, mit der es erträglicher wird, aber immer noch mühsam bleibt.

Wenn die alle eigentlich auch ohne könnten… wieso sollten sie sich überhaupt die Mühe machen, diese doofen Medikamente verschreiben zu lassen und BTM Rezepte persönlich abholen zu müssen und innerhalb einer Woche einlösen zu müssen und zur rechten Zeit einnehmen zu müssen…

3 „Gefällt mir“

Bedeutet was nochmal?

Ernsthaft?

Mal davon abgesehen, dass Mega-Citys der mentale Overkill wären…

Sorry, mir geht gerade der Hut hoch…

1 „Gefällt mir“

Ich verstehe, dass manchen der Hut hochgeht bei solchen Vorstellungen. aber hast du das mal ausprobiert, vier Stunden oder länger alleine durch eine fremde Großstadt zu laufen, ohne ein Ziel zu haben? Am besten nachts? Ich hab das schon oft genossen. Nichts zu wollen, nichts zu suchen, nichts zu kaufen. Nichts an dich ranzulassen, nur die positiven Eindrücke. Wir brauchen ja Stimulanzien, chemisch - medikamentös oder eben auf andere Art. Als Kind habe ich große Kaffeehäuser und Restaurants geliebt, in denen so viel los war, dass man gar nichts Genaues mehr mitbekommen konnte. Man war positiv stimuliert durch die vielen Geräusche, Farben, Gerüche, Bilder und konnte, anders als im Klassenraum oder zu Hause, dadurch besser zu sich kommen. Ich meine ja nicht, in Mexico City oder Shanghai zu leben!! Das wäre sicher der Alptraum. Ein Basar in Marokko geht auch an die psychischen Grenzen, weil alle dir etwas verkaufen wollen. Ich war aber z.B. in chinesischen Großstädten oder in Süd - und Mittelamerika, als Tourist oder beruflich bedingt und fand sie ganz ähnlich wie mein Gehirn. Und konnte manchmal mitten im Chaos sitzen und Tee trinken oder spazieren und genießen, dass das Chaos mal nicht in meinem Hirn, sondern außerhalb von mir war und nichts mit mir zu tun hatte!

Die Lebensumstände radikal ändern würde für mich heißen, alleine zu leben, wahrscheinlich eher abgeschieden als in einer lauten Großstadt, freiberuflich zu arbeiten,z.B. zu schreiben, und mir selbst aussuchen zu können,ob ich gerade eine reizarme oder eben einen Aufenthalt in einer sehr bunten Umgebung mit vielen stimulierenden Eindrücken brauche.

Sei mir nicht böse, ich bin ein Grossstadtkind durch und durch und ich kann dir sagen, es gibt als Frau nix Dümmeres als nachts durch die Stadt stundenlang allein zu laufen. Von Mexico will ich garnicht erst anfangen :laughing:

Aber mal im Ernst:
Deine exotischen Vergleiche in allen Ehren, aber welcher normal arbeitende einfache Mensch kann, nur um seine Sinne zu schärfen, durch die halbe Weltgeschichte reisen?

Von „bereit sein“ kann keine Rede sein, wer kann sich das leisten mit Familie, Kindern, Job, Rechnungen?

Und: manche Menschen sind extrem beeinträchtigt durch ihr Adhs, sie könnten nicht mal allein zum Hauptbahnhof mit der Bahn geschweige denn ohne Medikamente aus dem Haus.

Es ist sicherlich eine Meinung und hat ihre Berechtigung, dennoch gebe ich zu bedenken, dass viele von uns nicht mal annähernd die Wahl haben und traurig werden, wenn sie solche Formulierungen lesen.

Nix für ungut,
Lg, Lea

2 „Gefällt mir“

Vielleicht liegt hier die Betonung auf „Als Kind“?

Als Erwachsene habe ich mal am Frankfurter Hauptbahnhof in einem eigentlich netten Café gesessen, um mich auf einen Termin vorzubereiten. Und die Umgebungsgeräusche haben mich so abgelenkt, dass ich - ernsthaft - meine Noise Cancelling Kopfhörer rausgeholt habe, um mit der App Noisli (konkret: der Einstellung „laute Café-Umgebung“) zu besserem Fokus zu kommen.

Und kürzlich habe ich bei einer ziemlich knappen Frist einen Hyperfokus auf einen aktuellen Film entwickelt, in dem die Hauptdarstellerin in einer ähnlichen Situation ist wie eine meiner Kundinnen. Ich habe kurz ihre Oscar-Aussichten gegoogelt (sehr gut) und das Oberteil, das sie beim BAFTA-Award anhatte - und kam mir immerhin auch selbst so absurd vor wie eine Ärztin, die Arztserien guckt, während der Patient schon genervt wartend im Wartezimmer sitzt.

Es ist so als hätte das Default Mode Network eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was in der Realität stimulierend sein könnte… Und wenn das Task Positive Network dann eine Wirklichkeit baut, die eigentlich ziemlich nah rankommt, schaltet das Default Mode Network trotzdem nicht ab, sondern sagt sich „Mäh, … ist nur ungefähr so, wie ich mir das ausgemalt hatte… Ich mal mal weiter.“

Und es fegt dann nicht mal den Scherbenhaufen zusammen, den es dabei anrichten kann. Es geht zurück ins Kinderzimmer und träumt da weiter.

Montag findet es sich super dabei, Dienstag schämt es sich in Grund und Boden. Beides muss es unbedingt im Forum verewigen. Mittwoch bekommt es Medikamente. Donnerstag setzt es die wieder ab, weil richtig gut klappt es nicht. Freitag hängt es sein Herz an einen Stern, folgt dem und kommt zeitweise klar. Samstag nicht mehr und daher wieder Medis. Sonntag eigentlich Ruhetag. Überall, nur nicht im Default Mode Network.

Jeder ist ein Individuum. Würde ich nicht verallgemeinern. Sicher gibt es Leute die ohne auskommen können. Aber nicht jeder hat die Möglichkeiten seine Lebensumstände zu ändern. Zudem letzteres sehr umständlich werden kann und für viele ohne Medikamente wieder unmöglich wird. Feste Strukturen helfen ADHSlern, jedes Mal die Welt neu zu erfinden ist manchmal schön. Raubt aber Energie. Man muss dann mit den Konsequenzen leben können und sich nicht beklagen… Ein Nomadenleben kann interessant sein, ist für 99% der Leute unmöglich und nicht vorstellbar. Wäre ich finanziell frei - also Finanzen annähernd wie ein Millionärserbe, würde ich mit Sicherheit die Welt erkunden, da ich keine Probleme hätte die Rahmenbedingungen anzupassen. Ich hätte einen Verwalter, ich hätte eine BahnCard 100, einen Chauffeur, würde flexibel Flugtickets buchen lassen, Wäsche waschen lassen, einen persönlichen Fitnesstrainer und einen Assistenten der für mich im Hintergrund existiert und Sachen für mit packt sowie ständig auswärts essen gehen bzw. für mich kochen lassen. Den Winter würde ich dann auch eher weniger auf der Nordhalbkugel verbringen. Leider heiße ich nicht Fallon Carrington.

Oder die Beziehung wird ohne Medikamente für den Angehörigen zum Alptraum…liest man immer wieder. Und zwei unbehandelte ADHSler als Paar… spannend und sicher serienreif…und geht regelmäßig schief wegen übertriebener Gefühle (Zurückweisungsthematik, Vergesslichkeit etc).

Alpenquerung kann jeder machen, der dazu physisch in der Lage ist. Und sicher hilft Bewegung bei ADHS. Aber solche Tipps sind halt im Kern so hilfreich wie „geh dich mal öfters mit Leuten treffen“, „geh mal an die frische Luft“ oder „tu dir was gutes“ bei Depressionen.

Großstadtrauschen: Ja, wenn ich dazu in der Stimmung bin. Mir gefällt die Anonymität. Ich brauche aber auch kein Hintertupfingen wo sich jeder kennt.

Für mich sind beispielsweise laute Bars und Kneipen jetzt kein Alptraum, ich meide es mittlerweile so gut es geht, weil ich danach ausgelaugt bin. Ich nehme da dann auch am späten Nachmittag noch etwas ein um es erträglicher zu machen. Alleine in Kaffees habe ich meine Kopfhörer, trinke meinen Kaffee, esse langsam mein Dessert und lese was. Hin und wieder beobachte ich die Menschen. Aber ohne Kopfhörer ginge das nicht und ich wäre schnell auf der Flucht.

2 „Gefällt mir“

Ich bin halbwegs klar gekommen, solange ich alleine wohnte, solo war und ein Orchideenfach studierte zu Zeiten, als es den Bachelor- und Master-Terror nicht nicht gab.

Als Ruckscktourist in Asien habe ich mich immer gefragt, warum ich immer so viel alleine in der Unterkunft saß und nicht alle zwei, drei Tage eine andere Stadt aufgesucht habe, sondern meine Route radikal kürzen musste, weil ich mindestens eine Woche oder zwei an einem Ort verbrachte.

Mit Beginn des ersten Vollzeitjobs ging es nur noch mit mir bergab, seit ich Kinder habe, geht gar nichts mehr. Und seit beide Kinder ihre Neurodiversität zeigen, kann ich nichtmal mehr Teilzeit arbeiten. Dazu kommt noch eine eigene Erkrankung - das Maß ist voll.

Ich kann mir nichts einrichten, ich verwalte vormittags die Neurodiversität und nachmittags muss ich die Neurodiversen heil durch den restlichen Tag lotsen, derweil prüfen, ob ihre und meine Medikamente in der Dosierung passen, dokumentieren, wenn sie nicht passen und versuchen, das in Trainings und Therapiestunden Empfohlene bei den Kindern bzw mir anzuwenden.

Zur Ruhe komme ich eigentlich nie und ohne meine Medikamente kämen die Kinder und ich vermutlich recht bald in die vollstationäre Psychiatrie bzw die Kinder in eine Inobhutnahme.

Ohne Medikamente läuft leider hier überhaupt nichts.

Und ich habe vier Jahre lang alles andere ausprobiert über Homöopathie, Akupunktur, Heilpraktiker… weil man keine Medikamente empfahl und ich nicht ahnte, wie dringend sie eigentlich nötig gewesen wären.

2 „Gefällt mir“

Mir half es die Mängel Erscheinungen mit Nahrungsergänzungsmittel zu kompensieren, die der gestörte Stoffwechsel mit sich bringt. Das sind Vitamin D3, Magnesium, Vitamin K2, B Komplex als die Wichtigsten wenn man kein Veganer ist.

Dazu kommt Zucker Konsum reduzieren, viel davon steigert meine ohnehin schon vorhandene hohe Aggression.

Als Notfall Medikament bei Verlust der Impulskontrolle half mir Tilidin 50/4mg als Bedarfsmedikation, das war 2018.

Wenn ich die Kindheits Diagnose nochmal bestätigt bekomme, werde ich mit Ritalin oder Elvanse gering Dosiert optimieren und einer Therapie den letzten Schliff machen.

Ohne geht’s leider nicht. Es half zwar die Depression seit 2020 nicht mehr durchbrechen zu lassen, aber der Rest blieb.

Na gut, mal angenommen das stimmt, ist es für 99 % aller Menschen nur schwer zu verwirklichen, oder bestenfalls punktuell. Und selbst wenn man so leben kann - das Dopamin ist dann nur ideal, so lange die Beziehung oder die exotische Stadt neu ist.

Für mich stimmt es nicht. Ich würde mir selbst durch meine Unausgeglichenheit auf den Nerv gehen, bei der Alpenüberquerung würde ich Gegenstände im Hostel vergessen, meinen Proviant falsch berechnen, der Akku der Kamera oder des Telefons wären immer leer, mal abgesehen davon dass ich eh keine längeren Wanderungen, ohne wenigstens alle 5 Stunden eine Toilette aufsuchen zu können, mag.

1 „Gefällt mir“

Die Geschichte mit den Nahrungsergänzungsmitteln habe ich auch schon durch, das war ein Tropfen auf den heißen Stein.

Wer davon „gesund“ wird, den hat es - zum Glück - nicht schlimm genug erwischt.

1 „Gefällt mir“

Vitamin D3 Wert war trotz vorheriger Supplementation bei 23ng/ml und Ärztin meint wäre alles gut. Melz Rechner und Recherche im Netz und dann aufgefüllt.

Mit über 10.000 IE, 400mg Magnesium Citrat, 100ug K2 Mk7 All jeden Tag und der Wert war bei über 80ng/ml.

Hatte seit 2011 bis 2020 Mittelschwere bis Schwere Depressionen, Burnout etc. Psychofarmaka halfen mir nicht, statt dessen üble Nebenwirkungen. Und seit Mitte 2020 mit Supplementation angefangen.

Mit A bis Z Mitteln oder Baby Dosis sind die Mängel nicht auszugleichen, bevor man glaubt ich war nicht krank genug gewesen. Und Vitamin D3 hochdosiert ohne seine Atagonisten einzunehmen grob Fahrlässig wäre. Mehr wie 20.000 IE zum Auffüllen sind nicht ratsam. Die Erhaltungsdosis war um die 8000 IE, im Sommer.

Und ja ich habe ADHS als Kind diagnostiziert wurde, und die Symptome sprechend deutlich dafür als auch die Selbsttests dieser Seite und dem was meine Freundin über mich ausgefüllt hat. Leider wurde ich nicht drauf getestet trotz meiner Anamese und Vordergründig die Depression behandelt wurde, war über 1 Jahr 2x krankgeschrieben.

Gemäß RKI innerhalb der Norm und kein Anlass zur Sorge.

Laut RKI viel zu hoch. Viel Spaß mit Nierensteinen und Hyperkalzämie sowie diversen Folgeerscheinungen.

Aber natürlich kann man den Herstellern dieser aus Wollfett billig herzustellenden Mittel Geld zuführen.

Bekanntlich halte ich nichts von dieser Vitamin-D-Hysterie. Aus der Korrelation „niedriger Vitamin-D-Spiegel“ und „Depression“ wurde medial ein Kausalzusammenhang gemacht… es gibt keine Dopppelblindstudie, die diesen angeblichen Kausalzusammenhang überprüft hat.

Mir ist klar, dass da viele Widersprüche kommen werden. Das Thema ist gefühlt schon eine Religion die Diskussionen auslöst die an Kreuzzüge erinnert. Ich warne nur vor den Folgen von Überdosierungen und zu hohen Vit-D-Werten.

1 „Gefällt mir“

Nur die halbe Wahrheit, wenn man hochdosiert Vitamin D3 nimmt ohne ausreichend Magnesium und K2 zu nehmen entsteht ein Kalzium Überschuss im Blut. Ohne Magnesium wird es auch den Knochen abgebaut, und Osteoporose entsteht

Aber gut bei Psychofarmaka hatte ich starke Suizid Gedanken bei Citalopram und 48 Stunden Schlafen
Bei Cymbalta. Ein ehemaliger Kollege ist Körperlich davon ein Wrack geworden. Und hatte ich starkes Übergewicht bekommen über 100
Kg.

Optimale Vitamin D Werte sind ab 60ng/ml gibt genug seriöse Artikel die das belegen und damit meine ich nicht den Artikel vom Axel Springer Verlag.

Grosses Blutbild war Top, lasse die Blutwerte alle halbe Jahr checken.

Anbei kann der Körper im Sommer am FKK bis zu 20.000 IE D3 erzeugen. Nur sollte man sich UVB Strahlung nicht zu lange aussetzen. Kleidung und hohe Lichtschutzfaktoren hemmen die Aufnahme.

In Winter baut der Spiegel zu schnell ab, durch Essen kann man die benötigte Menge nicht ausgleichen, trotz das ausgeglichen gut gekocht wird.

Nono, vieles geht mir auch so. Bist du krasserweise auch noch alleinerziehend? Oder nur nachmittags alleine mit zwei besonderen Kindern? Ich habe ein ganz normales und ein ADHS -Kind , betreue sie zusammen mit meiner Frau, und das ist schon viel.

Ich hatte davor, ohne Kinder und Verantwortung, auch dieses Leben, was einigermaßen funktionierte und durch bunte und verrückte Erlebnisse auszuhalten war und konnte das nicht mehr so ganz in die Zeit mit Familie übernehmen. Ich habe die weiten Reisen auch nicht durch Geld machen können, sondern durch meinen Beruf und Glück und mich dafür einsetzen, seit ich 4 Jahre alt bin. Ich mache beruflich Musik und bin dadurch immer einer, der nirgendwo ganz dazugehört, von vielen belächelt, manchen bewundert, und den meisten nicht verstanden wird.

Oft habe ich mich auch nach einem ganz normalen Leben gesehnt, merke aber immer wieder, dass mich das nicht glücklich macht und eigentlich auch nicht meine Mitmenschen. Ein bisschen ruhiger und geordneter werden, klar, dass brauche ich auch, ich mache, was ihr auch macht, nehme Medikamente, plane, gehe zur Verhaltenstherapie, aber versuche nicht zu vergessen, was mich wirklich glücklich macht, und das sind eben die Künstlerischen Dinge, die Welt erkunden, das muss nicht immer Mexiko sein, auch Hohenfelden in Thüringen ist wunderbar oder ein unbekannter Biobauernhof im norddeutschen Moor. auch mal mit den Händen arbeiten und viele neue Menschen und Denkweisen kennenlernen.

Ich denke, wir sind mit ADHS alle krasse Lebenskünstler, und leisten, auch wenn wir nur gegen unseren Biorhythmus ein neurodiverses Kind wecken, Frühstück machen, und es dann halbwegs pünktlich in die Schule kommt Enormes. Auf der Arbeit. Die ganze Anpassungsarbeit an die 95% der nicht Neurodiversen. Dann dürfen wir uns auch mal für etwas anstrengen, dass uns wirklich glücklich macht und durch die Erinnerung durch den harten Alltag trägt. Wir haben es z.B. mal geschafft, dass unsere Tochter mitten in der Schulzeit mitdurfte nach Marokko, ein Konzert, das die Königin von Marokko veranstaltet hat. Den Lehrern haben wir erklärt dass wir in den Schulferien und Feiertagen immer arbeiten müssen und dass das die einzige Gelegenheit in diesem Jahr wäre,mal zusammen zu verreisen. Dann saß unsere Tochter im Winter in der Sonne auf der Dachterrasse eines Riads und beim Konzert auf einem goldenen Plüschsofa und machte Hausaufgaben. Die Königin saß vorne auf ihrem goldenen Thron und nippte an ihrer Kristallkaraffe. Und unsere Tochter lernte dort sehr viel. Wie man im Mittelalter gehandelt,gefischt und Dinge hergestellt hat. @BrainBuzz : Teuer war das alles übrigens nicht. Eine Übernachtung lag bei 20-60€ und am ersten Tag habe ich Kleinigkeiten zu essen, Brot, Äpfel, Käse für umgerechnet 1 € gekauft, ein Essengehen vielleicht 15-20€. Das führt aber vielleicht zu weit… Was ich sagen wollte: Statistik, mit diesen 99,9% und soweiter ist interessant und praktisch für vieles, wir hier im Forum gehören aber alle zu einer Minderheit und ich gehöre zu einer winzigen Minderheit in dieser Minderheit , die sagt, man kann auch die positiven Dinge aus seiner Besonderheit erkennen und sich manchmal nicht anpassen.

Das Wichtigste ist mir, niemanden zu belehren, jeder hier kennt sich selbst am besten und hat verdammt viel gearbeitet um sich überhaupt irgendwie am Leben zu halten. Ich wollte in einem Thread mitphilosophieren, ob es ein denkbares und lebenswertes Leben mit ADHS , aber ohne Medikamente geben kann. Das ist natürlich für jeden verschieden. Und auch @anon9590100 die natürliche Art mit Nahrungsergänzungsmitteln halte ich für eine tolle Möglichkeit. Ähnlich wie mit meinem endlosen Üben, jeden Tag seit 30Jahren auf meinem Instrument, dass mir jetzt manchmal Glücksgefühle und die Möglichkeit zu reisen schenkt, kann auch die Vertiefung in die Biochemie des Körpers, auf deine gewissenhafte und durchdachte Art, helfen, ein angenehmeres Leben mit ADHS zu führen. Dass eine Mehrheit eine Sache schlecht findet, heißt bei mir oft, dass ich sie mir genau angucke. Die Mehrheit hat ja nicht unbedingt Recht, z.B. ist die Mehrheit der Deutschen nicht so zufrieden mit ihrem Land, ihrem Lebensstandard und ihrer Freiheit.
Deutschland ist eines der reichsten Länder, man hat unglaubliche Möglichkeiten und eigentlich wenig Sorgen durch viele Sozialleistungen und Absicherungen, in aufwändigen weltweiten Zufriedenheits-Umfragen von UN, Bundesstatiskamt und anderen kommt Deutschland seit einigen Jahren aber nicht mehr unter die Top 10. Gute Organisation, Krankenkasse für alle, sauberes Trinkwasser, Geld, neue Autos und Versicherungen für jeden Lebensbereich sind kein Garant fürs große Glück. Ich weiß, das löst jetzt wieder einen Sturm der Entrüstung aus. Aber wenn man von einem China - Aufenthalt kommt, hat bei minus 34Grad in einer völlig verseuchten und versmogten Stahlindustriestadt an der sibirischen Grenze nachts um 2 sein Hotel gesucht, was dann voller Kakerlaken war, hat sich eine fürchterliche Bronchitis zugezogen , gelbbraunes Leitungswasser im Hotel gehabt, nachts um 12 in Shanghai vierjährige elternlose Kinder an deiner Hose kleben gehabt, die dich erst loslassen, wenn du ihnen Papierblumen abkaufst, bist zum Schweigen ermahnt worden, wenn du in einer Kneipe von Menschenrechten oder Politik reden wolltest, bist von einem Motorradfahrer umgefahren worden, der dich nicht mal angeguckt hat, einfach wortlos sein Motorrad aufgehoben hat und weitergerast ist, dann kommst du in Deutschland an, atmest die 2000x frischere Luft an jeder x-beliebigen Kreuzung in Berlin Mitte ein , freust dich über jedes Auto, das tatsächlich bei Rot hält, genießt es, das echtes Trinkwasser aus der Leitung kommt und merkst, du bist in ein ziemlich krass luxuriöses Land reingeboren worden, in dem die Leute aber ziemlich viel meckern.
Hab jetzt leider das Thema wieder massiv verlassen, sorry… Obwohl, ja, es ging mir darum, dass der Blick über den Tellerrand so wichtig ist. Dass wir mit unserem Hunger auf Neues und Fremdes und Fernes und unserer manchmal überwachen, unkonventionellen Art so viel mitkriegen, dass wir das nutzen können, um Andere, vermeintlich Normale, aus ihrem Alltags-Mecker-Trott wachrütteln können. Natürlich nicht, wenn wir uns immer versuchen, ihnen anzupassen. Ich hatte seit 2003 Schüler. Am liebsten waren mir die Neurodiversen, an die erinnere ich mich, denen konnte ich weiterhelfen in ihrem Hunger nach Neuem und Verrückten. Sie machen die Erde bunt. In einem Konzertsaal oder Zirkuszelt sitzen oft 1000 Menschen, die zuschauen, wie ein einziger Mensch völlig verrückte Körper- oder Klangkunststücke vorführt. Oft sind das auch neurodiverse Menschen.

Und es ist schön, dass Menschen, die nicht die Möglichkeit hatten, durch viel, mitunter qualvolles Üben einen solchen Beruf zu finden, der ihnen richtig Spaß macht oder auch wenn sie unter ihrer Besonderheit leiden und so ähnlich sein wollen wir die meisten, Hilfe bekommen können durch Medikamente und Therapien.

1 „Gefällt mir“