Kein Ritalin wegen Cannabis Patient

Hallo Leute,

puh hier hat sich ja einiges getan…

Vielen Dank für die Ganze Antworten. Und sehr schön das auch eigene Diskussionen entstanden sind :slight_smile:

Ich werde noch etwas brauchen und um das alles Nachzuholen…

Aber ich dachte ich erzähle mal, was ich bisher so getrieben und herausgefunden habe.

Also zu Beginn:

Das Atomoxetin nehme ich seit 1. Monat nicht mehr. Nach 5 bis 6 Wochen waren die Nebenwirkungen (oder die Wirkung keine Ahnung) schrecklich. Mir war alles egal und ich war Müde. Das wars.
Zu dieser Psychiaterin gehe ich auch nicht mehr.

Ich suche noch immer nach Therapie und Eindosierung.
zwischenzeitlich war ich bei 5 Psychiatern:
Alle haben mich nach dem Lesen meiner Akte weggeschickt.
Außnahmslos.
Immer mit der Begründung: bin leider voll oder in der Akte stehen Drogen und Alkohol, ich werde Ihnen kein Ritalin verschreiben.
Sehr gut, Sehr gut.
Auf Nachfrage was ich denn sonst tun soll heißt es immer:
FiNdEn SiE eInEn ExPeRtEn.
Jaja schon klar.

Dann hatte ich von meiner Arbeit aus so ein Coaching für 4 bis 5 Sitzungen bekommen mit einer Psychiaterin.
Leider ist diese über diese Coaching Agentur tätig und darf/kann keine „richtige Therapie“ oder Verschreibungen anbieten.

Im laufe des Coachings kamen wir dann beide darauf das Psychiater einfach keinen Bock haben mit mir zu Arbeiten.
Denn Sie sieht, so wie auch ich keine Suchterkrankung. Sie sagte mir das ich leider wirklich einen Psychiater brauche der sich gut auskennt und vorallem:
Der Lust hat sich mal wirklich mir anzunehmen und mal ne Stunde oder Zwei mit mir spricht.
Aber das passiert nicht:
Reinkommen, 10 Minuten da sitzen während der Doc meine Akte liest, ahh ne sind leider voll oder mache ich nicht such jemand anderen.
Sehr schön.

Also unterm Strich:
Ich bin gefestigter denn je und suche weiterhin einen Psychiater der mit mir zusammen Arbeiten möchte.

Bleibt mir ja nichts anderes übrig. Immer Kopf Hoch und weiter machen, darin sind wir ja alle vermutlich gar nicht soo schlecht :smiley:

P.S. einen Psychiater anlügen und den Konsum verschweigen wäre eine Möglichkeit, aber da ich einen Guten Psychiater möchte, mit dem ich über alles sprechen kann ist das leider keine Option.

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@RaZe
ich komm nochmal auf deine Geschichte zurück, da ich ja an ähnlichen Problemen scheitere.

Es scheint wirklich schwierig zu sein, einen Psychiater zu finden, der sich gleichzeitig mit Sucht und ADHS auskennt.
Du hattest aber jemanden gefunden, der dir Atomoxetin verschrieben hat, will dir aber nix anderes verschreiben, wegen der Sucht?

Ich hatte die Psychiaterin nach Atomoxetin gefragt und sie meinte nur, keine Chance, Lieferschwierigkeiten. Alles andere, was BTM ist, verschreibt sie nicht, außer ich kann nachweisen, daß ich keine positiven Test mehr habe auf cannabis.

Ich hatte jedoch auch mit einem Suchtmediziner, der Psychiater ist, telefoniert, der mir sagte, eine gleichzeitige Einstellung auf ADHS Medikamente, sei auch unter noch bestehendem cannabis Konsum möglich, das sei, so seine Worte, überhaupt gar kein Problem.
Leider hatte dieser Mann aber auch Aufnahme Stopp und konnte mir nicht weiterhelfen.

Ich habe mir inzwischen wie du, auch schon 5 Termine bis Dezember, bei anderen Psychiatern gemacht und hoffe, dass darunter der Eine ist, der sich das zutraut. Ich würde inzwischen auch in ein anderes Bundesland fahren, aber da hieß es dann, wir nehmen nur noch Patienten aus dem unmittelbaren Umkreis :see_no_evil:

Da heißt es nicht aufgeben und weiter kämpfen. Ist halt blöd, da ich nicht arbeitsfähig bin und mir inzwischen denke, bevor ich keine Hilfe habe, weigere ich mich auch, wieder zu funktionieren.
Ich warte noch auf die zweite Ablehnung der Krankenkasse, mir mittels Kostenerstattungsverfahren eine private Psychotherapeutin zu genehmigen und die gleichzeitige Anfrage nach Wiedereingliederung.

Ich bin es langsam echt satt, die bezahlen lieber Krankengeld, als eine Behandlung beim privaten Arzt.
Ich wünsche dir weiterhin gutes Durchhaltevermögen und falls du jemanden gefunden hast und du rund um NRW wohnst, könntest du mir evtl den Namen des Arztes sagen?
Falls du ebenfalls bereit bist, weitere Wege in Kauf zu nehmen, würde ich im Gegenzug sobald ich was habe, dir auch bescheid geben.
LG

Vielleicht könnte der dir diese Tatsache als Arztbrief schreiben, als seine Erfahrung unabhängig von dir als Patient, damit du das zu einem anderen Arzt mitnehmen kannst?

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@UlBre Es ist leider so, daß jeder Mediziner es mit seinem Gewissen vereinbaren muß und genau darauf wird sich der Arzt, der nicht verschreiben will, oder die Diagnose anzweifelt auch berufen. Er oder sie ist fein raus, mit dem einfachen Kommentar, daß sie die Verantwortung tragen und dies eben für sich nicht verantworten können.
Da kannst du dann andere Kollegen zitieren, oder aber ihnen Dokumente liefern, trotzdem werden sie immer sagen dürfen, nein mit mir als Arzt gibt es das nicht, gehen sie eben
woanders hin. Daher denke ich, das es einfach nix bringen wird, wenn ein Arzt das nicht möchte.

Die Ärztin, der ich in der ADHS Ambulanz begegnet bin und die der Überzeugung war, ohne Entzug und anschließende Neubeurteilung, ginge nix, hab ich rausgefunden, daß sie zig Referenzen in Suchtmedizin zu bieten hat und dies quasi ihr Spezialgebiet, von ADHS als Expertise, steht dort nichts. Sie arbeitet als chefärztin der Sucht Station in der angeschlossenen Klinik. Denke da liegt der Hase begraben.
Jedenfalls hat sie mich nochmal zum Gespräch gebeten in zwei Wochen, mit etwas mehr Zeit. Dort werde ich sie auf ihre eindeutige Expertise im Bereich sucht ansprechen und fragen, was sie denn im Bezug auf ADHS spezialisiert hat, daß sie in der ADHS Ambulanz arbeitet. Meine Vermutung wäre da ein gewisser Eigennutz. Das reizt mich ja total, ich werde gern mit ihr diskutieren und hab mich da entsprechend vorbereitet. Ein Kompromiss meinerseits wäre, dass ich mich stationär behandeln lasse, bei gleichzeitiger Medikation des ADHS. Das dürfte ja wohl in Ordnung gehen, schließlich begeb ich mich freiwillig auf ihre Station, bin bereit zum Entzug und sie ist Expertin für suchtmedizin und dürfte erkennen wenn ich das Medikament missbräuchlich verwenden würde oder gar rückfällig werden würde. Ihre Expertise, gepaart mit meiner Bereitschaft, sollte ja wohl klar gehen.
Wenn nicht, wars das sowieso für mich und ich muß auf die kommenden Termine im November Dezember, bei anderen Psychiatern warten.

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Eine Referenz eines Spezialisten ist etwas wert. So funktioniert Wissenschaft, so funktioniert Meinungsbildung des Homo sapiens.
Richtig ist, dass eine einzelne Referenz / Studie / Meinung keinen Sommer macht. Aber ohne diese eine Schwalbe ist der Schwarm schon kleiner. Und wenn du einen neuen Schwarm bilden willst, ist die allererste Schwalbe die wertvollste.

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Oh wow, hört sich blöd an.
Gibt mir aber hoffnung das ich nicht alleine bin :slight_smile:
Ich komme aus dem Raum Stuttgart also etwas weiter weg ^^

Krass das es dir gebauso wie mir geht.
Ich wurde immer so als total unnornal und sogar als adhs,ler nicht nornal hingestellt.

Was du zu den Psychiatern und der Verantwortung gesagt hat stimmt. Ich hatte ja die selben gespräche.
Von denen kommt dann immer: naja dann soll dein Referent die Verschreibung machen wenn er sagt das das geht.

Wenn ich etwas gefunden haben sollte, werde ich mich hier natürlich sofort melden

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Trotzdem ist es die Entscheidung des Arztes zu sagen, daß, was der Kollege macht, mache ich nicht.
Das ist sein gutes Recht und darauf wird er sich berufen, vor allem wenn er /sie nicht behandeln möchte oder die vorgegeben Strukturen es nicht vorsehen. Ich werde es sicherlich erwähnen, jedoch wird es leider nicht helfen.

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Ja da scheinen wir wohl Leidensgenossen zu sein. Ist halt nochmal was anderes, als nur ADHS, nein ADHS mit Substanzmissbrauch, wohl ganz schlechte Kombi.
Ja exakt das ist es, was gesagt wird, dann steht es ihnen frei woanders hinzugehen,was bei der Fülle an Anlaufstellen für das Thema ADHS, richtig toll ist.

Stuttgart ist natürlich schon ein paar Bundesländer weiter als NRW, aber sollten alle stricke reißen würde ich da mal Urlaub machen.
Vielen Dank und alles Gute auf deinem Weg. Falls du Erfolg hast, berichte doch bitte mal, was der Psychiater zu der cannabis Problematik sagt.

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Hey,

also mir ist heute endlich ein Stein vom Herzen gefallen.
Ich halte grade mein Medikinet in der Hand.

Endlich habe ich einen Platz bei einer Großen Psychiatrie bei welcher ich jetzt in der Ambulanz bin.
Ich Starte heute mit 10 mg und soll Wöchentlich auf 30 hoch.

Ich würde euch natürlich auf dem Laufenden halten. Grade was die Medikation und Cannabis angeht. Ob und welche Fortschritte ich mache.

Ich bin Jetzt im Psychiatrischer Behandlung in der Psychatrie in Weinsberg.
Ich war zur Diagnose dort und bin nun wieder dort.

Bisher bin ich recht Zufrieden. War aber mein erster Termin.
Trotzdem:
Sie findet das eine Frechheit das mir niemand geholfen hat, obwohl ich sogar 2 voneinander Unabhängige Diagnosen habe.
Sie wollte sogar die Namen Ihrer „Kollegen“ haben. Sie war sehr Sauer, was ich ehrlich gesagt auch gut fand.
Auch das Thema Cannabis wurde gar nicht Thematisiert, obwohl die alles wissen.

Ich habe nun wieder sehrt viel Hoffnung bekommen.

Also die Psychiatrie in Weinsberg kann ich bisher Empfehlen.
Klinikum am Weissenhof - Zentrum für Psychatrie (ZfP) Weinsberg

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Glückwunsch :heart:

Auch positives Feedback hilft:

Danke!!!

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erledigt

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Das Psychoserisiko in der Kombination ist halt schon deutlich erhöht. Das kehren viele unter den Teppich und wollen es nicht hören, aber kiffe + Upper sind in Kombination für die mentale Gesundheit Gift.
Wenn Patienten dann beides parallel wollen drängt sich da eben auch der Verdacht auf dass da bunt missbraucht wir oder eben ne Affinität gegeben ist.

Bin selbst sagen wir mal „vorbelastet“ und mein Arzt vertraut mir da, aber bei Fragen bezüglich Kombination würde er mir vermutlich den Arsch aufreißen.

Das mag frustrierend sein, ist aber relativ logisch zu begründen. Da trifft zu viel vermeidbares aufeinander.

Du kannst ihr das Angebot machen eine Zeit lang aufzuhören und Ritalin zu testen.
Das wird dann vermutlich überprüft mittels Urin oder Blut. Wenn du dann im Anschluss argumentieren kannst wie unterschiedlich dir beides hilft hast du bessere Karten.

Neuen Psychiater kannst du suchen, mit dem Ziel, aber ohne Erfolg.
Kiffen als Medikation für ADHS ist Bullshit^10. Das hilft bei den Komorbiditäten, aber nicht bei ADHS im eigentlichen Sinne.

Nachdem ich jetzt seit 3 Tagen Medikinet nehme bezweifele ich die Wirksamkeit von Cannabis auch etwas…
Anders gesagt: ICH FINDE das Kiffen das ADHS erträglich gemacht hat und mir definitiv durch mein Leben geholfen hat.
Aber jetzt nach der Diagnose und dem Medikinet weis ich gar nicht mehr ob ich noch so richtig „kiffen“ möchte…
Da ich mich mit dem Medikinet so wohl fühle und mir das Kiffen und bekifft sein gar nicht fehlen.
Nur wenn die Medikamente nicht mehr wirken und der Rebound kommt ist es echt hart.

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Strong!
Warte erstmal ab, bis die richtige Dosis/ das richtige Medikament gefunden ist!
Das kann aber dauern, bin auch von Medikinet zu AL und Ritalin zu Elvanse und zurück auf Medikinet + Bupropion in der Kombination habe ich keinen Rebound.

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Das hört sich echt gut an :+1:t2:

Ik freu mir riiiisisch für dir !!!

Rebound lässt sich abfedern mit

  • einer Mini-Dosis unretardiertem MPH 15 Minuten vor dem Rebound
  • länger wirkenden Retardpräparaten
  • 15 Minuten vorher was essen hat bei bei manchen ein bisschen was gebracht, glaube ich

Die meisten Eindosierungsnebenwirkungen lassen innerhalb der ersten Wochen nach. Ob auch der Rebound schwächer wird, weiss ich gar nicht, aber es könnte gut sein.

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Kleines Update:
Aktuell nehme ich 10 mg Medikinet adult retardiert morgens
Und nochmal 5 mg mittags

Von heute auf morgen ist mein Cannabis Konsum über den Tag auf Null gegangen.
Viel wichtiger, auch die Lust und das Verlangen.
Spät am Abend vor dem schlafen ist es wie gesagt immer noch etwas schwierig, auch wenn ich sagen muss das ich nach dem Ganzen Medikinet abends nun echt relativ fertig bin.
Kenne ich so eigentlich gar nicht. Normalerweise werde ich um die Uhrzeit erst so richtig fit.

Wegen dem Medikinet:

Aktuell habe ich das gefühl das ich Mittags etwas zu hoch fahre,
auch das schwitzen ist echt nervig.
Aber naja ist erst der 4. Tag, da wird sich also noch einiges tun.
Das essen zwischen den Einnahmen fällt mir natürlich echt schwer, aber da ich sowieso untergewicht habe und ich weis das ich etwas essen muss, naja muss halt. Ist schon gut so eigentlich.

Also ich denke das ich endlich auf dem richtig weg bin.

Und an alle die noch nicht an dem Punkt sind… meine Gesamte Geschichten und viele andere sind hier.
Ja es ist nicht leicht, oft beschissen und vorallem unfair.
Dennoch: niemals aufgeben.
(„Sogar“) ich habe jemanden gefunden.

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