Keine AD(H)S Diagnose - Zweitmeinung?

Hallo ihr Lieben!
Da ich aktuell etwas verzweifelt bin und in meinem Kopf derzeit viele Fragezeichen herrschen, dachte ich ich frage mal hier bei Leuten, die selbst viel Erfahrung mit ADHS haben nach der allgemeinen Meinung. Selbst das niederschreiben tut mir schon gut :slight_smile:

Kurz zu meiner Person, ich bin Mel und 31 Jahre alt. Seit ich denken kann, hab ich Probleme damit, Dinge aufzunehmen, die mich einfach nicht interessiert haben, oder über mehrere Stunden dem Unterricht hochkonzentriert zu folgen. Vor allem in Fächern wie Mathe oder Sprachen. Dadurch hat mein Allgemeinwissen all die Jahre sehr gelitten und ich musste es mir jahrelang aufbauen. Selbst heute ist es nicht das gelbe vom Ei. Grundsätzlich hab ich mir in der Schule nie sonderlich leicht getan. Ich musste gefühlt immer 200% geben. Immer…. Bis heute…

Im Alter von 12 Jahren wurde dann eine Rechtschreibschwäche und auditive Wahrnehmungsschwäche festgestellt. Durch gezielte Therapien gelang es mir dann meine Deutschnoten wieder zu verbessern. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass das enorm am Selbstwertgefühl nagt. Ich hatte immer das Gefühl nicht genug oder sogar dumm zu sein. Als Kleinkind war ich sehr oft wütend. Wie am Spieß geschrien, wenn ich nicht das bekam was ich wollte oder etwas nicht nach meinem Kopf ging. Danach wurde ich auf einmal eher ruhiger und sensibler.

Mit 14 Jahren entwickelte ich dann eine starke Zwangsstörung, die intensiv therapiert werden musste, damit ich den Alltag wieder halbwegs normal stemmen konnte. Doch sie begleitet mich bis heute. Als ich älter wurde, kamen immer wieder mal Depressionen hinzu, bis hin zu einem annähernden Burnout.

Trotz den Schwierigkeiten habe ich mit meinem 200% Ehrgeiz meine Matura und Studium geschafft. Relativ schnell machte ich mich im Bereich Werbegrafik selbstständig, denn Kreativität prägte schon immer mein Leben. Es ist meine Leidenschaft und darin bin ich auch gut.

Als Kind hatte ich viele Hobbies, die sich bis auf eines in den Sand verliefen. Dieses eine Hobby hat sich gehalten, aber vielleicht auch nur deshalb weil es etwas ist was meine halbe Familie betreibt.

Neben meiner Selbstständigkeit hatte ich immer auch noch einen zweiten Beruf als Angestellte. Auch immer im Werbe- und Marketingbereich. Jedoch nie länger als 2-3 Jahre. Immer voll motivierend gestartet, fand ich es plötzlich nach 2-3 Jahren langweilig und nervend.
Kurz gesagt mein Erwachsenenleben ist geprägt von Stress im Beruf, Stress mit Dingen des alltäglichen Lebens, einem Kopf der bumvoll ist mit hundert Sachen, dauernd neue Ideen, die nach einer Woche wieder uninteressant sind, impulsiven Entscheidungen die sich nachher als nicht gut erwiesen, und sogar viel Geld gekostet haben. Ein Gefühl von beruflich irgendwie nicht so richtig dort hinzukommen wo man hin will, nicht ruhig sitzen können, Hyperfokus in meine Arbeit für die ich große Leidenschaft hege um nach Stunden festzustellen, dass ich viel zu lange an einer Sache gearbeitet habe und Dinge falsch priorisiert habe. Mit 26 auf einmal zu rauchen begonnen und und und

Nun ja… ich persönlich wäre nie auf die Idee gekommen mich mal auf ADHS zu testen, doch ein guter Bekannter der selbst ADHS hat, sich eines Abends lang meine ganze Lebensgeschichte angehört und hat mich dann gefragt, ob ich mich schon mal auf Autismus oder ADHS habe testen lassen. Er ist sich sicher, dass da mehr dahintersteckt als all die Symptomdiagnosen.

Daraufhin hab ich mir einen Termin bei einer Diagnostikerin ausgemacht. Und da ich es natürlich (ganz typisch für mich) sofort auf der Stelle wissen wollte, habe ich mir die einzige herausgesucht, die sehr schnell Termine frei hatte, auch wenn ich dafür mehr zahlen musste.
Lange Rede kurzer Sinn, wir waren nach einer 2 1/2 Stunden Sitzung durch. Keine ADHS Diagnose dafür all die Dinge die ich eh schon wusste bzw. manche der Diagnosen hab ich ihr einfach vorgelegt und sie hat sie quasi „nachgeplappert“.
Der ganze Prozess gab mir ein Gefühl von sie will schnell fertig werden, hört mir nur halb zu, geht strickt den Test durch ohne auf mich und meine Geschichten einzugehen. Danach kamen Aussagen wie, es kann kein ADHS sein, weil ich ja das eine Hobbie schon so lange ausführe. Dass ich aber 100 andere Ideen und Hobbies nie weiter verfolgt habe, fällt nicht in die Wertung? Außerdem: bei dem Hobby (es ist professionelles Minigolf) muss ich mich ja konzentrieren, also schließt es ADHS aus. Mein Cousin bei dem ADHS bereits als Kind diagnostiziert wurde, spielt es zwar nicht so intensiv wie ich aber er ist sehr gut darin… Ich persönlich empfinde es sogar als sehr angenehm, weil es dann endlich mal kurzzeitig ruhig ist in meinem Kopf!
Außerdem meint sie es passt nicht zu meiner Kindheit. Kann man das nach 2 1/2 Stunden schnell schnell durchkommen beurteilen? Ich hab mich selten von einer Psychologin so missverstanden gefühlt.
Danach hat sie nicht mal gefragt wie es mir jetzt geht…

Ich bin niemand der jetzt darauf besteht ADHS zu haben. Gar nicht! Ich merke nur irgendwas ist da was und wenn’s was anderes ist, ist es was anderes. Ich suche nur nach einer Erklärung für all diese Dinge. Mich würde deshalb eure ehrliche Meinung interessieren. Klingt das überhaupt nach ADHS? Wie empfindet ihr die Psychologin? War das wirklich schlecht oder bilde ich mir das nur ein? Hättet ihr gute Empfehlungene für Diagnostiker? Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen :slight_smile:

Danke schon mal im Voraus!
Liebe Grüße
Meli

3 „Gefällt mir“

Moin und willkommen im Forum. Ich finde es nicht in Ordnung, wie deine Psychologin mit dir umgegangen ist. Ich finde auch ihr Ausschlussverfahren nach Hobbies sehr fragwürdig, generell den gesamten Rahmen der Sitzungen. Bei mir hat sich die Diagnostik über ein paar Monate erstreckt, und ich hab mich während des Prozesses auch sehr wohl und verstanden gefühlt.

Die genauen Ursachen für deine Probleme sind natürlich schwierig zu ermitteln, aber ich sehe an Hand der Beschreibungen nicht, weshalb dort eine AD(H)S gänzlich ausgeschlossen sein sollte. Ich denke viele Erfahrungen, die du teilst, passen gut in das diagnostische Bild.

Bezüglich des weiteren Vorgehens: Ich wage mich zu entsinnen, dass hier eine Liste empfehlenswerter Psychologen herumschwirrt. Wie genau das nun funktioniert bzw. ob diese öffentlich einsehbar ist, kann ich dir grad nicht sagen. Da wird sich aber sicher noch eine Seele finden, die in diesem Forum ortskundiger ist, als ich.

Liebe Grüße

1 „Gefällt mir“

Bei mir fand es auch ein Pschotherapeut seltsam und ADHS-Untypisch dass ich einem Hobby mit Vereinszugehörigkeit schon über 30 Jahre nachgehe.

Aber eben aufgrund der anderen Indizien gab es trotzdem die Diagnose

1 „Gefällt mir“

Hast du schon mal in diese Richtung geschaut?

1 „Gefällt mir“

Hey liebe Mel, Danke für deine Erzählungen. Es tut mir leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest, bzw. ja schon dein Leben lang… Falls es dich beruhigt: Ich war zuerst auch bei einem Psychiater, der durchgehgend meinte „Sie haben Abitur? Dann können Sie kein ADHS haben. Sie sitzen doch seit 20 Minuten still, dann können Sie kein ADHS haben“ etc. :smiley:

Also für mich klingt das tatsächlich auch so, als könnte ADHS definitiv besser passen, als die Psychologin meint. Das Ding damit, dass man ein bestimmtes Hobby nicht länger durchziehen könnte oder dass man sich absolut bei nichts konzentrieren könnte, ist ein Mythos dem sich viele Ärztinnen und Psychologinnen gerne bedienen und ich finde das um ehrlich zu sein extrem ableistisch so etwas zu sagen.

Nur weil man eine Neurodivergenz hat ist man also AUSNAHMSLOS nicht fähig dazu, sich bei KEINER EINZIGEN Sache zu konzentrieren oder sie lange zu machen, weil sie einem wichtig ist? Da frage ich mich tatsächlich, was Leute, die so über ADHS reden, denken wie wir unser Leben führen. Dann könnte ja niemand von uns in einer gesunden Beziehung sein, vernünftig Kinder groß ziehen, irgendwelche Hobbys oder Berufe haben - weil wir ja an allem das Interesse verlieren. Was für ein bullshit. Macht mich richtig sauer so ein Scheiß. Vor allem weil es ja unterschiedliche Ausprägungen gibt - natürlich gibt es Menschen, die ihr Leben lang rastlos in all diesen Facetten unterwegs sind. Genauso gibt es aber auch Menschen, die Dinge entdecken, in denen sie gut und glücklich sind und dies zu ihrem Hobby oder Beruf machen und somit in ihrer ADHS gut leben können. Ganz zu schweigen davon, zu was für „hoch funktionalen“, angepassten Menschen die meisten Mädchen in den 90ern und 2000ern erzogen wurden :raising_hand_woman: , die als Erwachsene genau an dieser Erziehung jetzt durch Depressionen, Ängste, etc. kaputt gehen, weil sie so unfassbar hohem Stress ausgeliefert sind von Innen.

Wenn man etwas gefunden hat, was einen wirklich interessiert und was einem vor allem Selbstwirksamkeitserwartung und gute Gefühle gibt, hat das ADHS Gehirn doch allen Grund danach immer wieder zu craven und es als zuverlässige Dopaminquelle zu betrachten?! Kein Grund meiner Meinung nach, um eine ADHS auszuschließen. Ich habe meine ADHS Diagnose von Kindheit bis Erwachsenenalter vollumfänglich erfüllt und habe übrigens auch mehrere Hobbys, die ich seit meiner Kindheit durchziehe. Weil sie mir zuverlässig Dopamin liefern. :slight_smile: Setze mich in jeder langweiligen Minute an mein Hobby und sofort bin ich im Film.

Eine Rechtschreib- und auditive Wahrnehmungsschwäche sind sehr oft mit Neurodivergenz verbunden - auch hier verstehe ich also dass du da einen Zusammenhang siehst. Zwangsstörung und Depression sind so wie ich es verstehe dann Komorbiditäten gewesen, die sich daraus entwickelt haben, dass etwas davor liegendes bei dir nicht richtig erkannt und behandelt wurde als du Kind warst…

Ich möchte auf keinen Fall Details erfragen! Aber als deine Zwangsstörung therapiert wurde, wurde da denn der Grund dafür herausgefunden? ADHS kann einerseits genetisch vererbt werden, genauso können ADHS-Symptome sich jedoch auch durch ein eigenes Kindheitstrauma entwickeln.

Hattest du bei der Psychologin vorher einen Fragebogen bekommen? Hat sie eine Fremdbeurteilung erfragt von jemandem der dich sehr gut kennt? Hat sie mit dir einen Wahrnehmungstest gemacht? Oder war es einfach nur ein Gespräch und das wars?

3 „Gefällt mir“

Hi @Mel1 und erst Mal herzlich Willkommen! :adxs_wink:

Der Anlass, der Dich hierher geführt hat, ist natürlich nicht schön. :adxs_trost:

Die „Diagnostik“ erscheint mir genauso fragwürdig, wie dir „Gründe“ für den Ausschluss von ADHS.
Wenn es danach ginge, habe ich auch kein ADHS: Abi, studiert, 30 Jahre im selben Job, 25 Jahre mit dem selben Mann zusammen, auch unveränderte Hobbies seit meiner Jugendzeit - ja, sogar mehrere :adxs_lol: Ich habe trotzdem eine Diagnose. Sogar eine sehr eindeutige. :adxs_gruebel:

Ich finde es auch echt erschreckend, wenn „Fachpersonen“ ernsthaft meinen, man könne kein ADHS haben, weil man sich ja konzentrieren könne. Mal ehrlich: Wie lange muss man sich beim Minigolf am Stück konzentrieren? :golf: :golfing_woman: Außerdem hat die Dame wohl noch nie was von Hyperfocus gehört…

Nach dem was Du erzählst, halte ich ADHS für möglich. Ich würde also auch nach jemandem suchen, der sich auskennt. Beim nächsten Anlauf würde ich aber erst Mal nur sagen, welche Diagnosen bisher gestellt wurden und nicht gleich die Berichte vorlegen. Falls dann nach schriftlichen Diagnosen/Berichten gefragt wird, kannst Du ja sagen, dass Du gern eine wirklich neutrale Diagnostik/Meinung hättest und die Berichte deswegen lieber erst nach der Diagnostik vorlegen möchtest.

2 „Gefällt mir“

Es tut mir leid für dich, wie du deine „Diagnostik“ erlebet hast, soviel nur vornweg, meine Frage, wieso musstest du mehr bezahlen? Bist du nicht gesetzlich versichert? Und wenn du privat versichert bist, bekommst du das doch von deiner Krankenkasse zurückerstattet.
Oder liege ich da völlig falsch?

1 „Gefällt mir“

Ich war mal bei einer Psychiaterin mit dieser Vermutung nachdem mich sogar meine Psychotherapeutin darauf angesprochen hatte ich solle das abklären lassen weil sie selbst keine Expertin dafür ist.

Naja, die Psychiaterin hatte mehr oder weniger gesagt ADHS ist quatsch, die Leute können nur einfach nicht mehr planen und organisieren und sie meinte auch es kann bei mir sowieso nicht sein, weil ich ja im Tischtennisverein war.

ADHS und Tischtennisspielen können schließt sich quasi aus :smile: .

Das war ein starker Rückschlag, aber habe dann meine Diagnose als Privatzahler erhalten. Und dort wurden auch ausgiebig Fragebögen, Tests und Gespräche geführt.

2 „Gefällt mir“

Ich kann mir vorstellen dass Mel (so wie ich) eine Selbstzahler-Diagnostik gemacht hat, weil man in Kassenpraxen oft keine Termine innerhalb der nächsten 9-12 Monate bekommt. Als Selbstzahlerin habe ich knapp 400€ bezahlt für insgesamt 2 Stunden Gespräch, Interview, Differentialdiagnostik, Tests vor Ort, vorher Symptomtest Zuhause, und Fremdbeurteilungsbogen von jemandem der mich gut kennt und nach der Diagnostik Abschlussgespräch mit Therapieempfehlungen und ausführlicher Patientenakte in der alle Tests und Ergebnisse erklärt wurden. Diesen Termin habe ich innerhalb von ein paar Wochen bekommen und die Diagnostik hat insgesamt auch nur 4 Wochen gedauert.

Auch in der Kassenpraxis einer Bekannten wurde die ADHS Diagnostik als solche aber nicht vollumfänglich übernommen, sie hat 180€ bezahlt für die Leistungen, die nicht bei der KK abrechenbar sind und am Ende wurde einfach ein einseitiger Wisch auf Word ausgedruckt wo steht „ADHS könnte möglich sein, Differentialdiagnostiken müssten noch abgeklärt werden“. Damit konnte man nu wirklich nichts anfangen…

1 „Gefällt mir“

Hach ja, wir lieben medizinisches „FACHPERSONAL“, was einfach kein Interesse daran hat, sich im Leben auch mal ein bisschen weiterzubilden :slightly_smiling_face: :slightly_smiling_face: :slightly_smiling_face: :slightly_smiling_face: :slightly_smiling_face:

1 „Gefällt mir“

Definitiv ein klares JA!!! von mir!!!

Hallo erstmal, :smile:

Meine erste Diagnostik war zum weglaufen:

  • 3 Fragebögen ausgefüllt
  • eeg geschrieben ,was dann auch noch falsch abgespeichert wurde und nicht mehr auffindbar war
  • 10 Minuten Interview mit zwei zielgerichtete Fragen an mich: wie war ich in der Schule? Warum glaube ich ADHS zu haben?
  • zwei Fragebögen sagten aus, ich hätte ADHS ( sogar der wichtige aus der Kindheit ) , für den dritten würde es nicht reichen.

Ich bin nach 1 ½h frustriert znd verwirrt wieder nach Hause gefahren.
Dann hab ich mir hier Rat geholt und wurde ermuntert einen zweiten Versuch zu starten.
Und siehe da: klares ADHS mit H.

Ich habe der Psychiaterin aber nicht gesagt,dass es mein zweiter Anlauf ist,weil ich wollte das Sie unvoreingenommen auf mich schaut.

Ein versuch ist es alle mal wert. Und wenn dann immer noch kein ADHS diagnostiziert wird ,kannst du noch in andere Richtungen schauen. Dann wäre es nur ausgeschlossen.
Mir hat der Symptomcheck hier viel Sicherheit gegeben und der Tipp ein Symptomtagebuch zu schreiben. Immer nur kurze Stichpunkte,wann ich mein ADHS spüre. Das habe ich dann zur zweiten Psychiaterin mitgenommen und war vorbereiteter und sicherer.
Go for it!!!

1 „Gefällt mir“

Oh Gott :scream:…… ich finde gerade Tischtennis ist optimal bei ADHS, weil da es da um viele schnelle Reaktion geht und man ganz viel Spaß dabei haben kann und das nicht so brav ist.

2 „Gefällt mir“

Diese Dame hat keine Ahnung und nimmt auch noch Geld für diesen Unsinn?

(Ich meine, Geld von der Krankenkasse zu bekommen für eine schlechte Leistung ist natürlich nicht besser, klar.)

Ich finde bei dir so viele Eigenschaften, bei denen sich zusammen genommen der ADHS-Verdacht geradezu aufdrängt - die Rechtschreibschwäche, die Depression, die Selbstständigkeit im kreativen Bereich, die Schwierigkeit Dinge aufzunehmen die dich nicht sofort interessieren, alles sofort wissen wollen - wenn du keine ADHS hast, würde es mich sehr sehr wundern, wenn ich mir auch selbstverständlich nicht anmaße eine Fachärztin zu ersetzen.

3 „Gefällt mir“

Hallo meine Lieben!
Ich bedanke mich jetzt schon mal für die zahlreichen Antworten, es ist wirklich schön so verstanden zu werden! :slight_smile:
Ich gehe natürlich noch auf jede Antwort näher ein :slight_smile:

Hi!
Danke für deine Antwort und das entgegengebrachte Verständnis.
Ja es war wirklich sehr unschön, wie das alles abgelaufen ist. Ich hab mich auch total unter Druck gesetzt gefühlt, weil sie mir laufend das Gefühl gab es interessiert sie nicht, sobald ich weiter aushole. Natürlich hab ich jetzt Probleme damit, zu wem ich für eine Zweitmeinung gehen soll, da das Vertrauen jetzt natürlich etwas angeknackst ist. Im Nachhinein betrachtet hätte ich wohl nicht zu jemanden gehen sollen, die als einzige so schnell Termine frei hatte – das hätte mir vielleicht zu denken geben sollen.

Liebe Grüße
Mel

Hi Nelumba_Nucifera!
Es kann ja auch durchaus sein, dass ein tiefergehender Grund dahinter liegt, warum man eventuell doch zumindest ein Hobby hat, dass man lange ausübt. Sei es weil es Dopamin ausschüttet, weil man es gewohnt ist da man es seit der Kindheit durch die Familie betreibt etc. Ich betreibe es ja auf professioneller Ebene. Ich war auf Staatsmeisterschaften, Weltmeisterschaften etc. und wenn man dann einen Titel holt… was das für ein Kick ist… Aber das wurde ja gar nicht hinterfragt. Viele meiner aktuellen sehr ausgeprägten Symptome und damit einhergehenden Probleme konnte ich ja nicht mal schildern.

Hi Chrusafan!
Ich hab immer wieder schon mal online IQ Tests absolviert. Da lag ich eigentlich immer so zwischen 125 und 133. Seit längerem möchte ich auch einen offiziellen machen. Spielt der IQ bei Adhs eine Rolle?

Es sind zum einem die Menschen und weil es mir immer noch Spaß macht und weil man mich schon immer dort so genommen hat wie ich bin und in schweren Phasen unterstützt hat und ich ja genug andere Dinge hatte und habe die eben unbeständig sind wie es sich für einen ADHSler gehört . :sweat_smile:

Hi vollverpeilt (cooler Username :smiley:)
Danke, dass du mir eine so lange verständnisvolle und emphatische Nachricht hinterlässt, das rührt mich sehr :slight_smile:

Ich persönlich habe mich eben auch sehr gewundert, dass sie meint ich könnte deshalb Minigolf gar nicht betreiben. Und genau dasselbe dachte ich mir auch. Gerade wenn etwas meine Leidenschaft erweckt, steigere ich mich voll hinein. Es löst wie du sagst einen Dopaminschub aus. Der Grund warum ich denke bei Minigolf dran geblieben zu sein ist weil es eine Leidenschaft wurde, weil ich richtig gut darin bin und durch die Staatsmeister- oder auch Weltmeistertitel Adrenalin- und Dopaminschübe ausgestoßen werden. Und was für welche. Das will man dann natürlich immer wieder erreichen. Das Problem war, sie hat mir ja gar nicht die Zeit oder den Raum gegeben über diese Dinge näher zu sprechen. Es war generell keine Zeit näher auf Dinge einzugehen. Dass alle anderen Hobbies im Laufe meines Lebens im Keim erstickten, schien sie nicht zu interessieren :sweat_smile:
Es freut mich sehr zu hören, dass du die gleichen Erfahrungen mit deinen Hobbys machst! :slight_smile:
Und da triffst du ins Schwarze, der Stresspegel ist ein Wahnsinn. Das Burnout winkt bereits.

Ich kann dir sehr gerne mehr Details geben, da hab ich kein Problem damit :slight_smile:
Nein als meine Zwangsstörung diagnostiziert wurde, wurde nie so wirklich ein Grund dafür herausgefunden. Es waren eher Vermutungen. Ich glaube Genetik war ein Thema, da auch meine Eltern Züge von Zwangsneurosen haben. Aber eigentlich unmerklich. Absolut nicht damit zu vergleichen, wie stark das bei mir ausgeprägt war. Und zu der Psychologin: Ja ich bekam zwei Fragebögen vorab. Auf einem standen ein paar Fragen zu der Schwangerschaft meiner Mutter mit mir und auf dem anderen waren auf einem A4 Blatt Fragen zu mir im Alter von 8-10 Jahren. Ich hab ihn gemeinsam mit meiner Mutter und Schwester ausgefüllt, allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie ihn sich kaum angesehen hat, weil wohl der Testverlauf für sie schon aussagekräftig genug war. Es war eigentlich das Gegenteil von einem Gespräch, sie hat den Diagnostiktest einfach strikt von A-Z sehr schnell durchgezogen. In 2 1/2 Stunden halt. Wir haben natürlich schon auch geredet aber halt sehr oberflächlich und ich konnte meine Situation gar nicht wirklich darstellen. Sonst wäre sich das alles in 2 1/2 Stunden nie ausgegangen. Ja es war auch ein Leistungstest dabei, der durchschnittlich ausfiel. Der bestand aus Wörter merken und Linien ziehen. Ansonsten hat sie mir sehr viele Ja/Nein Fragen gestellt. Da wurde aber wie gesagt kaum näher darauf eingegangen. Manchmal hat sie dann ein „Nein“ angekreuzt, obwohl es für mich ein „Ja“ war :sweat_smile:

1 „Gefällt mir“

Hi Schusselflummi (Ich feiere alle eure Usernames :joy:)
Danke für deine verstädnisvolle Nachricht! Es freut mich wahnsinnig so viele Antworten bekommen zu haben :slight_smile:
Auch deine Geschichte gibt mir Mut eine Zweitmeinung einzuholen :slight_smile:
Ja also als sie meinte man muss sich bei Minigolf ja konzentrieren und das wäre ja nicht möglich, habe ich mich auch gefragt, ob das jetzt ihr Ernst ist. Auf professioneller Ebene konzentriert man sich im Schnitt 20 Sekunden beim ersten Schlag :rofl: wie auch oben schon beschrieben liefern mir Turniersituationen und Siege einfach Adrenalin und Dopamin. Es ist für mich ehrlich gesagt auch eines der wenigen Dinge, das mich aus meinem alltäglichen Kopfchaos etwas herausholt. Es holt mich aus dem Alltagsstress.

Danke für deinen Tipp die Diagnosen beim zweiten Versuch erst später vorzulegen, das werde ich auf jeden Fall so machen :slight_smile: