Keine Wirkung bei Medikinet

Erstmal vielen Dank für deine Antwort!

Ich möchte hierzu kurz sagen, dass ich wirklich dankbar bin für das Mitgefühl und auch die Wortwahl! :joy: Ich rede mir ständig ein, dass es selbstverständlich viele Menschen gibt, die richtig scheiße Nebenwirkungen haben und ich im Gegensatz dazu nur Medikinet wie Pralinen schlucke. Aber diese Unwissenheit, diese fast schon Angst, dass ich der Looser bin, der vielleicht zu 6% (so viel Pech muss man ja erst haben!) non-responder auf beide erfolgreichste Wirkstoffe bin, das ist schon hart auf eigene Art und Weise.

Ich fang mal damit an. Ende März hatte ich dazu einen ausführlichen Thread verfasst: Nur Nebenwirkungen & Überdosierung mit Elvanse?, kurze Zusammenfassung: ich hatte etliche Nebenwirkungen auch bei kleinsten Dosen - extreme Müdigkeit, leichter Schwindel, die mir den Alltag echt versaut haben. Die wurden zwar erträglicher, aber eine Wirkung blieb auch aus. Als ich dann bei 45mg angelangt bin, war ich an mehreren voneinander unabhängigen Tagen leicht bis eklig (nicht aktiv-produktiv) überdosiert (kein Kaffee o.ä.).

Im Gegensatz dazu ist die absolute (Neben-) Wirkungslosigkeit von Medikinet echt eine Verbesserung :joy:

Mein letzter Termin war vor etwa 2 Monaten, da war ich auf 20-0-20-0 Medikinet retard. Wegen falschem Rezept vom Vertretungsarzt aber tatsächlich auf 10-10-10-10 Medikinet unretardiert. Beides ohne Wirkung. Die Ärztin sagte, dass es grundsätzlich eine gute Nachricht ist, denn ich das Medikament offensichtlich sehr gut vertrage und es bei der Dosierung noch „Luft nach oben“ ist.

Andere Anweisungen von ihr finde ich dagegen nicht ganz logisch und nachvollziehbar. So war ihr Eindosierungsplan von 20 - 0 - 20 - 0 auf 30 - 0 - 30 - 0 in 3!!! Monaten und ich solle das Medikament grundsätzlich nicht am WE nehmen? :woman_shrugging: Für beide Sachen konnte ich keine richtige Evidenz in der Literatur finden. Selbst wenn ich übervorsichtig mit 5mg retardiert pro Dosis pro Woche erhöhe, dann bin ich in 4 Wochen bei 30-0-30-0 und hätte nach 5 Wochen den nächsten Termin haben sollen. Stattdessen sollte ich dann 8! Wochen bei 30-0-30-0 bleiben? WHYYYY?

Gleichzeitig darf ich aber „probieren mal ein bisschen mehr oder weniger, was gut tut“?, was auch immer es genau bedeutet. Bis jetzt kam ich auch immer zurück mit der leicht erhöhten Dosis, als sie offiziell geplant hat, es war aber absolut ok für sie, hab sie das auch extra gefragt letztes mal. Deswegen bin ich jetzt auf 40mg hoch, würde aber ohne Rücksprache auch nicht weiter erhöhen.

Ich bin da bei Ärzten ein bisschen frecher. Vor ein paar Jahren hatte ich eine Depression und wurde fast 2 Jahre vom Arzt zu Arzt geschickt und mir wurden jegliche Diagnosen und Medikamente angedreht, obwohl ich jedes Mal den Verdacht auf die Depression geäußert habe. Das hörte erst auf, als ich unter größten Qual zufällig ein Therapieplatz bekommen habe und mein Therapeut absolut schockiert eine Ärztin empfohlen und dort angerufen hat, damit mich kurzfristig in den Terminplan reinschiebt.

Deswegen möchte ich da ein bisschen vorbereiteter in die Termine gehen und mir nichts aufschwätzen zu lassen. Ich habe zwar davor und danach übelst Panik, aber es ist mir lieber, als wenn ich die nächsten 3 Monate damit verschwende von 30 auf 40 zu erhöhen…

Darf ich fragen wie sich bei dir die Unverträglichkeit äußert? Viele Nebenwirkungen? Unzufriedenstellende Wirkung? Beides?

Mein aktueller Plan ist beim nächsten Termin (in 1 Monat erst :roll_eyes:) freundlich nachzufragen, ob sie mir vllh. auf einem Privatrezept das unretardierte Medikinet/Ritalin verschreiben kann und ich mir damit vllh das Durchprobieren der verschiedensten Zusätze bei Ritalin + Generika sparen kann. Ob sich das lohnt, hängt aber auch davon ab, wie hoch meine Ärztin bereit ist aufzudosieren. Ich hatte ja 2x 10mg unretardiertes Medikinet übrig, was ja quasi der Hälfte der 40mg Retardierung entspricht, und auch da keinen Unterschied gemerkt. Wenn also meine Ärztin nicht bereit ist höher als 80mg/Tag zu gehen, kann ich es gleich sein lassen.

Aktuell bin ich noch am Recherchieren zu der ganzen non-responder Sache und wie man es sicher feststellen kann. Klar, wenn man das Medikament nicht verträgt, ist es eine Sache. Aber bei Wirkungslosigkeit? Vielleicht erstelle ich da in paar Wochen einen eigenen Thread dazu xD

Auf jeden Fall vielen Dank für deine sehr nette Antwort! Es hat mir den Montag sehr versüßt, ein bisschen wieder Mut gemacht und Trost gespendet und ich finde es wirklich sehr sympathisch wie reflektiert du bist!

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