Keine Wirkung medikinet?

Guten Morgen zusammen,

lange war ich hier stiller Mitleser, jetzt wende ich, 27 Jahre, mich aber auch mal aktiv an euch.

Ich habe schon länger das Gefühl, dass ich ADS haben könnte. Habe die Diagnose allerdings immer vor mir her geschoben, da es kaum Termine gab und alle Wartelisten voll waren. Wenn das mal nicht nach Prokrastination klingt - ihr kennt das ja wahrscheinlich. :wink: Aber alle gemachten Selbsttests wiesen Auffälligkeiten auf.
Dieses Jahr bin ich dann endlich an Diagnostik-Termine in einer Spezialambulanz für ADHS im Erwachsenenalter gekommen. Wie zu erwarten war, gibt es bezüglich Hyperaktivität und Impulsivität keine/ nahezu kaum Hinweise. In der Kategorie Aufmerksamkeitsdefizite gibt es aber einige Auffälligkeiten und laut Psychologen auch deutlich zu viele, um dem nicht weiter nachzugehen. Laut seinen Aussagen ein etwas diffuses Bild. Er sagt, dass wir nur raus bekommen können, ob wirklich ein ADS vorliegt, wenn sich die Symptome durch Gabe von Medikamenten bessert. In meinem Fall wäre das aber zu rechtfertigen.
Angeboten wurden mir Methyphenidat oder Lisdexamphetamin (wenn ich es richtig im Kopf habe). Wir haben uns gemeinsam für Methylphenidat, welches ich nun in Form von medikinet adult nehme, entschieden. Anfangen soll ich mit 10mg morgens und bei Bedarfs mittags. Ich soll die Dosierung allerdings auch selber anpassen bis max. 2 x 40 mg. Bei gesunden Menschen soll die Wirkung laut ihm eher in Richtung eines Kaffees gehen. Ich nehme medikinet nun seit 4 Tagen (mit 2 x 10 mg), allerdings habe ich weder das Gefühl, einen Kaffee getrunken zu haben, noch dass ich mich sonderlich fokussieren könnte o.ä… Meist werde ich so 40 min bis 1,5 h nach der Einnahme auch sehr müde und könnte mich direkt schlafen legen. Mein Kopf fühlt sich eher schwammig an (ein bisschen wie durch Alkohol), Kopfschmerzen hatte ich auch und Bauchschmerzen habe ich auch im oberen Bereich.
Meinen nächsten Termin bei ihm habe ich durch seinen mehr als vollen Terminkalender leider erst Anfang September… Ich möchte meine Unsicherheiten allerdings gerne mit euch besprechen.

  1. Wie wirkt medikinet bei euch? Ist meine Wirkung eher atypisch? Oder habe ich eine Wirkung und merke es nur nicht?
  2. Wirkt medikinet direkt mit der ersten Tablette, oder braucht es ein paar Tage, bis es sich einpendelt?
  3. Sollte ich die Dosis überhaupt erhöhen, wenn ich jetzt schon so deutliche Nebenwirkungen spüre?
  4. Was meint ihr? Bin ich „gesund“ oder reagiere ich nur nicht angemessen auf medikinet? Es soll ja doch eine nicht zu vernachlässigende Anzahl Menschen geben, die nicht auf methylphenidat anschlagen.
  5. Die Aussage bzgl. des Kaffees verunsichert mich etwas. Liest man die ganzen Selbstversuche von Student*innen, so hört sich das eher so an, als verfallen gesunde Menschen eher in einen Hyperfokus und werden zu wahren Arbeitstieren.

Hallo und herzlich willkommen,


Ja, es gibt halt Adsler ohne H. Sollte eigentlich eine spezialisierte Ambulanz wissen.

Hm, kommische Aussage, denn es gibt halt auch non responder. Finde ich etwas komisch die Diagnose an die Mediwirkung fest zu machen.


Das geht überhaupt nicht. Ein seriöser Arzt würde dich in der Einstellungsphase spätestend nach einem Monat zu sich bitten. Ich musste damals jede Woche für insgesamt 3 Wochen zu meinem Arzt gehen und Feedback geben. Danach nur noch alle 3 Monate.
Musstest du davor Blutbild und EKG liefern? Wenn nicht, mache es bitte trotzdem bei deinem Hausarzt.

Also du fühlst dich tief entspannt? Hast du sonst Probleme mit innerlicher Unruhe/ Nervorsität?
Mich machen die Medis auch ruhig und entspannt.
Als ich am Anfang die richtige Dosis von Elvanse gefunden habe, war ich auch sehr müde und konnte nur schlafen. Ich glaube, es war eine Reaktion des Körpers endlich Ruhe zu finden.

Welche Nebenwirkungen hast du sonst? Kopfschmerzen am Anfang kommen vor, Bauchschmerzen auch. Diese verschwinden meistens mit der Zeit.

Ich würde die Dosis eine Woche beibehalten und danach steigern.

Zusammegefasst: Ich kann dir leider keine Ferndiagnose geben, dir aber raten dich an einen richtigen Spezialisten zu wenden, der dich richtig medikamentös unterstützt und einstellt.

Die Müdigkeit empfinde ich nach meiner unfachlichen Meinung schon als eine Wirkung in die richtige Richtung. Ich glaube „gesunde“ Menschen werden nicht müde, sondern ziemlich hibbelig.

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Natürlich. Ich meinte damit, dass ich nur bzgl Aufmerksamkeitsdefiziten auffällig war. Natürlich wurde mir gesagt, dass alles nach ADS aussieht, es aber nicht mit 100 %iger Sicherheit gesagt werden kann.


Hmm, okay. Dachte, dass das ein gängiges Vorgehen wäre.


Er sagte mir, dass ich ihm eine E-Mail schreiben soll, wie es mir ergeht und wir dann drüber sprechen. Aber einen festen Termin habe ich leider erst im September… Und falls ich sonst Fragen habe, kann ich ihm auch jeder Zeit schreiben. Mir war aber die Meinung von anderen Betroffenen gerade wichtig.
Ein Blutbild habe ich abgegeben, ja. Ein EKG habe ich nicht gemacht. Aber danke für die Anmerkung.


Puh. Tiefenentspannt fühle ich mich nicht. Gefühlt nicht groß anders als sonst, wenn ich ehrlich bin. Zumindest nicht, dass ich es merken würde.
Die Müdigkeit lässt bei mir dann nach 2 Stunden ca. auch wieder nach.


Sonst habe ich noch eher einen schwammigen Kopf (keine Ahnung, wie ich das genau erklären soll) und etwas trockene/ brennende Augen für so 2 Stunden ca. Mehr ist mir bisher nicht aufgefallen.


Jetzt wo du es sagst, fällt mir auch auf, dass er dasselbe gesagt hat. :oops: Echt nervig, wenn man sich an Dinge einfach nicht erinnert… Dabei habe ich mir extra Notizen gemacht.


Das hatte ich auch keinesfalls erwartet. Eigentlich hatte ich gedacht, endlich einen passenden Ansprechpartner gefunden zu haben. Und es schien bisher auch nicht so, als sei er kein Spezialist, wenn ich ehrlich bin…


Okay. Das hatte ich auch eher gedacht nach meinen bisherigen Recherchen. Und geht ja auch eher in die Kaffee-Richtung.

Danke auf jeden Fall für deine ausführliche Antwort. Ich werde mir das auf jeden Fall noch mal weiter anschauen. Und vielleicht habe ich ja doch eine größere Wirkung, die mir bisher noch nicht aufgefallen ist.

Hallo Hansi

Ich habe ein ähnliches Problem.
Im folgenen Thread kannst du es nachlesen, falls du möchtest:

<URL url="https://adhs-forum.adxs.org/t/gibt-es-hier-mph-oder-dexmethylpenidat-non-responser/1168/1 text=„viewtopic.php?f=8&t=2186“>https://adhs-forum.adxs.org/t/gibt-es-hier-mph-oder-dexmethylpenidat-non-responser/1168/1

Liebe Grüsse

Hi,

es kann sein, dass du durch das Medi deine eigentlichen Bedürfnisse bzw. die deines Körpers schlicht besser spürst. Wenn da z.B. bei dir zuvor eine Art Müdigkeit/Erschöpfung (unterschwellig) da gewesen sein sollte, kann es sein, dass du diese durch das Medikinet nun einfach nur besser wahrnimmst.

Wenn sich das für dich aber total unstimmig anfühlt, fände ich das seltsam. Ich musste z.B. mal auf Medikinet wechseln, weil Ritalin zwischenzeitlich nicht verfügbar war und hatte damals als Nebenwirkung im Rebound, z.B. plötzliche Traurigkeit für die in objektiver Hinsicht aber überhaupt gar kein Anlass bestand. D.h. Medikinet passt für mich nicht.

Generell finde ich es komisch, wenn Ärzt:innen sofort retadierte MPH-Präparate wie Ritalin oder Medikinet verschreiben. Meiner Info nach, ist es eigentlich Usus gewesen und entsprach bis Anfang 2019 den Leitlinien (Elvanse ist ja nun das Mittel der 1. Wahl), dass man zunächst unretadiertes (!) MPH ausprobiert; dies auch um für die retadierten Präparate überhaupt die richtige Dosis zu finden. Bei unretadiertem MPH spürt man eine Wirkung bzw. das sog. „Anfluten“ nämlich nach 20-30 Minuten sehr deutlich und auch das „Abfluten“. Auf ADHSler wirkt MPH entspannend/beruhigend und zugleich - paradoxerweise - aber auch aktivierend, auf Nicht-ADHSler eben sofort als hätten sie viel zu viel Kaffee getrunken.

Von daher: frag doch deinen Arzt vielleicht mal, ob du nicht erstmal unretadiertes MPH ausprobieren darfst. Das ist mE anfangs auch wirklich hilfreich, um z.B. auch zwischen den Wirkungen und Nebenwirkungen unterscheiden zu können.

Hallo Hansi und herzlich willkommen,

ich finde die Aussage auch etwas sonderbar. Nur weil Symptome von Hyperaktivität und Impulsivität fehlen, heißt das nicht dass man keine sichere Diagnose stellen könnte. (Wobei 100 % ohnehin unsinnig sind, 80 % wären schon mal nicht schlecht. In erstaunlich vielen Fällen arbeitet man mit vorläufigen Diagnosen, nicht nur im psychischen, sondern auch im körperlichen Bereich der Medizin.)

Wie auch immer, es gibt ja auch den Verlauf der Lebensgeschichte, den man betrachten könnte, emotionale Schwankungen, familiäres Verhalten, Schul- und Ausbildungsverlauf usw. Aber es ist eigentlich nicht meine Aufgabe, ADHS-Ambulanzen zu erklären, wie sie arbeiten sollen. :wink:

Nein, ich kann dich beruhigen, du hast weder Anlass zu befürchten, dass Methylphenidat bei dir nicht wirkt, noch sind die Nebenwirkungen ein Grund die Medikation abzubrechen.

Es ist sehr richtig, langsam zu steigern, also erstmal eine Woche bei 2x 10 mg zu bleiben. In einem parallelen Thread ist ein Teilnehmer ganz ungeduldig und wir versuchen ihm zu erklären, dass es keine gute Idee ist, innerhalb von zwei, drei Tagen mehrfach zu steigern. Aber drei Wochen bei einer Dosis bleiben, wo man kaum Wirkung spürt, ist natürlich auch nicht sinnvoll.

Guck mal in der zweiten Woche, wie morgens 20 mg wirken (und bleib vorsichtshalber nachmittags bei den 10 mg). 5-er Kapseln hast du nicht, ansonsten könntest du noch kleinschrittiger steigern.

Das mit den Mahlzeiten hat dir dein Arzt gesagt? Damit die Retardierung von Medikinet Adult funktioniert, muss ein bestimmter ph-Wert im Magen vorhanden sein, und dafür sollte man etwas essen. Anders gesagt, für Nichtfrühstücker, von denen es unter AD(H)S-lern nicht wenige gibt, ist Medikinet Adult das falsche Medikament; und wenn man die Schachtel schon zu Hause hat, muss man sich eben eine Weile das Frühstücken angewöhnen und beim nächsten Arztbesuch nach Ritalin Adult fragen.

Bauch- und Kopfschmerzen gehen nach einer Weile weg, und die Müdigkeit ist paradoxerweise ein Zeichen dafür, dass eine Wirkung da ist und du beim nächsten Dosisschritt vermutlich mehr Erfolg sehen wirst.

@tosh Du hast schon recht, aber das würde eben voraussetzen, dass die/der Ärzt/in mit dem Patienten über Selbstzahlen diskutiert, und dazu hat eben nicht jede/r Lust, schon gar nicht ein Arzt der so wenig Zeit zu haben scheint wie der von Hansi. :oops:

Viele Grüße
Falschparker

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Hallo Hansi,
Zunächst einmal herzlich willkommen hier und schön, dass du uns gefunden hast.

Ich finde meine Vorredner haben schon so ziemlich alles gesagt. Nur eine Sache möchte ich noch anmerken. Das ist zwar auch sehr individuell, aber dennoch sollte man es- meiner Meinung nach - auch im Hinterkopf haben.

Ich selbst habe auch ADS (also ohne Hyperaktivität). Ein Signal dass ich ÜBERDOSIERT bin, ist und war bei mir (sowohl bei MPH als auch bei Lisdexamphetamin/Dexamphetamin) eine extreme Müdigkeit und brennende Augen…


Es ist nicht so, dass ich sonst nicht müde wäre. Gerade bei Aufgaben, die mich etwas fordern und mich gleichzeitig aber nicht interessieren (z.B. wissenschaftliche Texte lesen), gähne ich ununterbrochen. Es kann sein, dass das durch die Medikation bereits etwas besser geworden ist, fällt mir gerade auf. Aber sicher sagen kann ich es nicht.
Als „Nebenwirkung“ von medikinet finde ich es schon auffällig. Weil es zeitlich immer gleich war bisher und ohne extern bestimmbaren Auslöser.


Interessanter Punkt. Das halte ich mal im Hinterkopf. Klingt auf jeden Fall schlüssig.
Elvanse (War es das? Ich weiß es nicht mehr. Aber ich meine schon.) verschreibt der Psychologe derzeit etwas weniger. Bis vor kurzem eigentlich nur ausschließlich, aber in letzter Zeit kamen einige Patienten, die damit schlechtere Erfahrungen hatten, weshalb es sich momentan nicht mehr ganz so sicher in der Verschreibung ist, wie davor.

Aber was ich immernoch seltsam finde: Welches Bild passt nicht? Dass Gesunde von Methyphenidat einen totalen Hyperfokus bekommen (irgendwie lesen sich ja alle Selbstversuche in die Richtung und daher kommt ja auch das Gehirn-Doping-Image mMn) oder einfach nur das Gefühl von zu viel Kaffee bekommen? Oder hängt das auch mit retard/ unretard zusammmen?

@Falschparker Ah ja, ok. Aber die ca. 35 € für die eine Packung wird man ja wohl noch irgendwie aufbringen können - zumindest zwecks späterer Einstellung auf ein retadiertes Präparat. Zumal die Kassen die Kosten dafür auch übernhemen, wenn der Arzt schreibt, warum man auf das unretadierte MPH angewiesen ist. Aber ja, ist halt auch Aufwand für Ärzt:innen. Und ja, klar, kann sein, dass einige Betroffene nach der Diagnosestellung sich erstmal darüber wundern, warum sie dies (erstmal) selbst bezahlen müssten. Ich versteh auch gar nicht, warum das überhaupt so geregelt ist. Also, dass man das unretadierte MPH selbst bezahlen muss.


Das wurde selbstverständlich alles durchleuchtet. Und selbstverständlich gab es auch da Anzeichen, welche für die Diagnose sprechen.


Mehr ist meine Sorge die Kaffeeaussage. Dass ich vielleicht doch wirklich kein ADS haben könnte und dann wieder ohne Ansatz für meine Probleme da stehe. Auch wenn sich das jetzt so anhört, als wenn ich es mir auch gerne einrede. Aber es würde einfach sehr vieles erklären.


Richtig, 5er habe ich leider nicht…
Aber dann werde ich wirklich erstmal bei der Dosis bleiben.


Das kam zur Sprache und ist zum Glück auch kein Problem für mich.


Das hört sich schon mal gut an. Ich fand es einfach komisch, dass genau das Gegenteil von dem passiert, was ich mir erhoffe.

Auch eine interessante Aussage. Schade, dass ich keine 5 mg Dosen bekommen habe.
Wie lange hält die Müdigkeit bei dir so ca. an? Und die brennenden Augen?

Also ich kann es leider nur von Attentin genau sagen da ich seit über einem Jahr kein MPH mehr habe aber es hält so lang an bis ich nicht mehr überdosiert bin. Das passiert mir hauptsächlich dann, wenn ich mich verrechnet habe beim nachnehmen (habe unretardiert)
Wenn ich also statt nach 5,15h schon nach 5h nach genommen habe bin ich also etwa 15 Minuten lang überdosiert. Und so lang hält es auch an.

Müde bin ich im übrigen immer, wenn ich keine medis genommen habe aber die Müdigkeit beim überdosiert sein fühlt sich irgendwie ganz anders an.

Danke für die Info bezüglich deines Psychiaters und Elvanse!

Zum Rest: Einfach ausgedrückt und meiner persönlichen Erfahrung nach zu MPH: „Gesunde“ bekommen, wenn sie es einnehmen, davon erst das Gefühl unter Strom zu stehen. ADH(!)Sler, also die mit dem H für Hyperaktivität stehen sowieso ständig unter Strom, selbst wenn es keine Stressoren im Leben gibt, die das erklären könnten, und kommen mit MPH im Gegensatz dazu aber „vom Strom“ runter und können dadurch die Dinge in (relativer) Ruhe überhaupt erst angehen. Nennt sich auch „paradoxe Wirkung“.


Alles klar. Ich werde mal im Auge behalten, ob ich einen Unterschied merke, was die Art der Müdigkeit angeht. Ich glaube, dass es eher so ein flaues gähnen ist, wie wenn mich eine Aufgabe fordert und nicht interessiert zugleich.
Allgemein bin ich aber glaube ich tendenziell etwas weniger müde als ohne Medis, wenn ich so drüber nachdenke. Außer halt in dem Bereich, wo ich so flau gähne.


Okay. Das habe Gefühl unter Strom zu stehen habe ich zumindest schon mal nicht. Nicht mehr oder noch weniger als vorher. Eigentlich ziemlich gleich. Allgemein ist es nämlich eher so, dass ich gefühlt meist zu wenig unter Strom stehe und deswegen sachen nicht angepackt bekomme.

Noch etwas zu Überdosierung:

Ich habe ja schon lange den Verdacht, schnell überdosiert zu sein.
Seit einigen Tagen geht es recht gut mit 5mg + 2.5 mg + 2.5 mg Focalin. Für die 2.5 mg teile ich den Kapselinhalt.

Da ich aber auch nicht viel von einer positiven Wirkung spüre habe ich heute einen Versuch gestartet mit 7.5mg Morgens. Und siehe da; Ich fühle mich recht mies. Zittrig, beschwippst, innerlich unruhig und doch müde, schlechte Konzentration.

Ich wollte auch schon an meiner Diagnose zweifeln. Aber eigentlich bin ich mir zu 98 % sicher, dass ich ADHS habe.

Ich denke, wir werden das richtige Medi in der richtigen Dosis noch finden :slight_smile:


Zumindest zu medikinet steht auf ADHSpedia:


Denke daher nicht, dass ich daher darauf zurückgreifen werde.

Das ist auch nicht sinnvoll. Medikinet Adult gibt es in Größen ab 5 mg, da muss man keine Kapseln aufteilen.

Über Focalin weiß ich zu wenig, außer dass die mg nicht eins zu eins umzurechnen sind.

Ich denke auch, dass es nicht optimal ist. Aber so läuft es gerade am besten. Wenn ich das nicht mache, müsste ich bereits jetzt auf ein neues Medi einstellen. Ich will dem hier aber noch eine Chance geben, resp. alles versucht haben, bevor ich wieder umsteige.

Wenn es irgendwie ohne geht, dann würde ich natürlich die Finger davon lassen.

Hey @hansi

Ich bin auch „frisch“ dabei, hab ebenfalls Medikinet bekommen und kann mal ein bisschen aus meinem „Einstellungs-Alltag“ (seit 16 Wochen jetzt) erzählen:

Begonnen habe ich mit 10-10-0 und sollte, laut Ärztin aus der Diagnose-Ambulanz wo ich war, alle drei Tage jeweils um 10mg steigern bis ich eine „angenehme“ Wirkung spüre. Ich hab eigentlich sehr schnell „etwas bemerkt“ und zwar dass ich deutlich „aktiver“ mit Medikinet wurde. Vormalig war ich den Tag über auch bei ausreichend Schlaf super müde und total „behäbig“. Oftmals (besonders in Zeiten in denen ich eine depressive Phase hatte) habe ich Mittags 2 bis 3 schlafen „müssen“, weil ich so lethargisch/schlapp war. Da hat sich seit Beginn der Einnahme von Medikinet völlig „erledigt“. Mein Körper ist deutlich „aktiver“. Hinzu kam dann bei mir auch die deutliche „Leistungssteigerung“ im Kopf. Ich konnte Aufgaben deutlich „fokussierter“ angehen und vor allem auch „am Stück“ durchziehen. Ganz gleich was für Aufgaben… Ob es jetzt Alltagsaufgaben wie Wäsche machen, Putzen o.ä. war, aber eben auch solche Dinge wie Anschreiben -am Stück schreiben-, Anrufen machen, Organisatorische etc.

Nebenwirkungen sind bei mir eigentlich nur ganz zu Beginn aufgetreten (Ein leichter Schwindel wahrscheinlich eben durch die „anregende Wirkung“) und an manchen Tagen habe ich Abend den s.g. „Rebound“ (D.h. wenn der Wirkstoff nachlässt, fällt man in einer Art „Loch“ was bei manchen Betroffenen zu verstärken Depressionen führen kann). Aber mit (starker) Müdigkeit habe ich während der ganzen Zeit nicht zu kämpfen gehabt.

Eventuell kannst Du ja mal ausprobieren, das Medikinet mal zwei/drei Tage auszulassen. Dann kann man zumindest schon mal eingrenzen, ob die Symbtome/Nebenwirkungen wirklich am Medikinet liegen. Und dann könnte man natürlich auch gemeinsam mit dem Arzt noch mal ein anderes Präparat ausprobieren. Wie Du schon sagst, es gibt wohl durchaus nicht wenige, denen Medikinet „nicht liegt“.

Das jetzt bei Dir nicht sonderlich viele „Hyperaktivitätsanteile“ vorhanden sind, sollte Dich nicht unbedingt „beunruhigen“. Mir hat die Psychologin in der Ambulanz sehr gut erklärt, dass es gerade bei erwachsenen ADSlern total unterschiedlich ist (Weil man eben auch im Laufen des Leben gewisse „Strategien“ selbst erlernt hat) und es ja zudem auch verschiedene Typen von ADS gibt. Da ist also tatsächlich jeder unterschiedlich… Ich denke das können die Betroffenen hier auch alles bestätigen…

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Das könnte ich sein :smiley:


Davon merke ich leider (noch) gar nichts, weshalb ich ja ins Zweifeln gekommen bin. Das war sowas, was ich mir erhofft hatte. Aber mir war eigentlich vorher schon klar, dass es eben keine Pille gibt, die alles in Luft auflösen wird. Eine etwas andere Wirkung hatte ich mir hingegen schon erhofft.


Also bei den Nebenwirkungen bin ich mir sehr sicher, dass die vom medikinet kommen. Das passt alles auf die in der Packungsbeilage aufgelisteten Nebenwirkungen und hat auch erst seit der Einnahme begonnen.


Ne, das beunruhigt mich auch in keinster Weise. Dem war ich mir ja schon vorher bewusst. Sonst wäre ich auch gar nicht zur Diagnose gegangen. Meine Selbstdiagnose war von Anfang an ADS ohne nahezu jegliche ADHS Symptome.

Aber wahrscheinlich lohnt es sich, nach 1, 2 Wochen mal wirklich auf die Einnahme zu verzichten, um zu schauen, wie die Wirkung vielleicht doch aussieht, ohne dass ich sie großartig merke.

Es könnte sein, dass du noch unterdosiert bist.

Daher finde ich übrigens die Einstellung mit unretadiertem MPH so gut. Weil man die Wirkung und auch deren Nachlassen eben deutlich merkt und dann kann man auf ein retadiertes Präparat umsteigen.