Konsumsucht (und weitere Verhaltenssüchte): Input, Tipps und Rat gegen Schuldenspirale gesucht

Oh man, da krieg ich direkt Wut, wenn ich so etwas lese… (Trauer wäre natürlich angemessener, deine Eltern können ja auch nichts für ihr Weltbild)

Auf jeden Fall kann diese Reaktion deiner Eltern doch schon ziemlich erkenntnisreich sein.

Wenn einem Kind von den wichtigsten Bezugspersonen ständig gespiegelt wird, dass seine Gefühle/ Bedürfnisse falsch sind, da es sich nur „anstellt“ oder nicht verstanden hat, worum es WIRKLICH geht - wie soll es dann lernen, auf seine Gefühle / Bedürfnisse zu achten und sie ernst zu nehmen? Für ein Kind muss das doch völlig verwirrend und verunsichernd sein, sich selbst nicht trauen zu können.

Dazu kommt, sich ständig nicht verstanden zu fühlen, was wahrscheinlich nicht unbedingt bindungsförderlich ist.

Und was das vermeintlich „falsch sein / fühlen“ mit dem Selbstwert macht, :scream:

Also eine freundliche Einladung zur Selbstreflexion an deine Eltern :face_with_peeking_eye:

Wie auch immer, ich glaube, ADHSler und traumatisierte Menschen haben eh schon erschwerte Bedingungen, ihre Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen, weil sie sich ständig außerhalb des Toleranzfensters befinden, da braucht es nicht noch zusätzlich kontraproduktive Kommentare von außen.

Daher fühl dich - wenn auch unbekannterweise -zumindest von mir verstanden :heart:

Gemerkt zu haben, dass es sich „falsch“ anfühlt, wie es ist, ist ja schon der erste Schritt - dieses Gefühl kann nicht falsch sein.

Ich wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und Zuversicht für deinen Weg und finde es richtig stark und toll, dass du ihn angehst :flexed_biceps::four_leaf_clover::heart:

Denn: Weg ist das Ziel… das Ziel ist im Weg…? :thinking:
Dieses Forum verwirrt mich :upside_down_face:

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Und wieder ein Update von mir:

Ich war zum Erstgespräch im ZI Mannheim (Psychiatrie).

Der Psychiater hat sich 2 h Zeit genommen für mich, obwohl er laut Plan nur 45 min hatte.

Er hat eine schwere Depression diagnostiziert.
Wollte mich am liebsten nicht gehen lassen, weil ich ihm nicht versprechen konnte, dass es keine weiteren Suizidversuche gibt.

Und er ist überzeugt, dass meine Probleme mehr von Borderline und kPTBS kommen als von ADHS. Das ADHS sitze da sozusagen drauf und verstärke die Symptome, die von Borderline und kPTBS kommen.

Der konnte den Bericht von 1998 einsehen als meine Eltern Therapie verweigert haben. Er gab sich geschockt, wie Eltern das tun können

Er sagt es gibt bestimmt Regler bei mir und mit passender Therapie kann man die aktivieren und ich sie sinnvoll einsetzen, sodass ich eines Tages nicht mehr 24/7 zwanghafh kontrolliert sein muss.
Glaube ich nicht.

Soll am Montag hin zum Blut abnehmen und EKG,
Am 24.7. zur Besprechung auch des weiteren Vorgehens.

Plan ist wohl, dass ich dann regelmäßig also ca einmal die Woche zur ambulanten Therapie hingehe.
Das mache ich aber nicht. Das kostet jedes Mal ca 8 € Fahrtkosten. Geld, das wir nicht haben bzw das wir nicht für mich verschwenden sollten. Meine Psyche hat schon viel zu viel Geld verschwendet.

Hoffentlich sprichst Du es Montag an.

Was man als Laie jetzt dazu schreiben möchte, wird vermutlich nicht ausreichend oder förderlich sein.

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Nein, aber am 24. Juli.

Montag ist nicht bei einem fertig ausgebildeten Psychiater, sondern bei Wissenschaftlichen Mitarbeitenden.

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… eine ganz wichtige Investition in die Zukunft ist.

Für mich sieht es so aus, als ob Ihr und auch Du auf einem guten Weg seid.

Ihr kämpft euch durch.

Ihr werdet es schaffen.

Und ihr werdet Euch - genau mit dieser Investition - nicht umsonst gemeinsam abmühen.

Diese Investition zu tätigen, ist für Dich, für Euch, für Dein restliches Leben eine wichtige Basis.

Sei zuversichtlich, dass Ihr es schafft.

Dann ist das Fahrgeld hundertmal wieder herausgeholt.

Weil die Therapie dich doch ganz persönlich unterstützt genau auf diesem Weg.

Du bist das Geld millionenfach wert!

Du tust es in erster Linie für Dich, aber nicht nur für Dich.

Wenn Ihr da durch seid, wirst Du Dich vermutlich an den Kopf fassen, dass so wenig Geld im Vergleich zum Eintritt in einen Vergnügungspark plus zusätzliche Kosten Dir so viel erschien.

Es ist sicher richtig, jetzt jeden Cent zweimal umzudrehen.

Aber für das, was Du bekommst, ist es sehr günstig.

Überleg mal, so eine Therapiesitzung kostet wahrscheinlich 80-250 Euro jedes Mal. Aber das zahlt ja zum Glück die Kasse…

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Danke @Nono für diesen wirklich wirklich wirklich sehr verständnisvollen, empathischen Post.

Ich sehe halt, dass es jetzt jeweils 8 € sind, die wir nicht aufbringen sollten, sondern sparen.

Ich möchte nicht den Rest meines Lebens in Relation zum Freizeitpark denken. Dagegen ist ja offensichtlich alles günstig… :astonished_face:

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Ja das ist völlig richtig :face_blowing_a_kiss:

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Und deshalb wir können nicht Geld ausgeben nur weil die Ausgabe niedriger ist als Freizeitpark.

Völlig richtig.

So war das von mir auch überhaupt nicht gemeint.

Aber schon, wenn es einen langfristigen Nutzen für einen wichtigen Menschen, für eine Beziehung, und damit für einen weiteren wichtigen Menschen hat - und für euer gemeinsames wichtiges Ziel…

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Ich schaue jetzt erstmal, dass ich das Wochenende überstehe. Das Gespräch hat mich ordentlich getriggert.

Und dann, dass ich da Montag zum nächsten Termin hin gehe.

Ein Schritt nach dem anderen.

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Zum Glück musst Du das ja nicht jetzt heute endgültig entscheiden.

Du kannst ja wahrscheinlich sowieso dann auch erstmal ausprobieren, wie es ist.

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