Lektüre, Bücher und Ratgeber

Ein recht neuer Artikel in Psychology Today hat gestern vielleicht wirklich mein Leben ein bisschen verändert. (Wir werden sehen.)

Warum? Der Autor, der offenbar häufiger über ADHS schreibt, macht darin sehr elaborierte Ausflüge über Leonardo Da Vinci, Schmerz, Kraft, Paradoxie und Poesie… und fasst dann seine Weisheit in diesen zwei Absätzen zusammen:

"Mit den Herausforderungen von ADHS umgehen. Finden Sie Wege, um Zeit und Termine einzuhalten. Halten Sie inne und denken Sie nach, bevor Sie ein unüberlegtes Projekt vorantreiben. Bei ADHS ist Multitasking nicht unbedingt eine Tugend. Verwenden Sie Kalender, Zeitpläne, eine Uhr, Post-it-Notizen und andere Methoden, um sich zu organisieren und auf Kurs zu halten.

Schaffen Sie ein positives Umfeld für sich selbst. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Sie unterstützen, statt Sie zu kritisieren oder zu ärgern - bemühen Sie sich um gute soziale Beziehungen. Nehmen Sie an Vereinen teil, engagieren Sie sich ehrenamtlich."

Warum das mein Leben (vielleicht) verändert? Da ist jemand vom Fach und vermeintlich sogar noch tief im Thema. Und seine Expertise lässt sich Anfang 2022 zusammenfassen mit „Verwenden Sie Kalender, Zeitpläne, eine Uhr, Post-it-Notizen und andere Methoden, um sich zu organisieren und auf Kurs zu halten.“

Anders als @lavieestbelle hatte mich ja schon die Nüchternheit von Keanu Reeves als „To the bone“-Therapeut durchaus inspiriert („Face some hard facts and you can have an incredible life.“ <3)…

Und dieser Artikel scheint mir nun so eine Art ADHS-real life-Version davon, mit der Quintessenz: „Hilf Dir selbst. Ganz dringend. Mehr denn je. Wenn Du keinen Fluchtweg hast, musst Du Dir nämlich irgendwann solche fachlichen Ratschläge anhören. Warte nicht länger. Lies nicht noch ein Buch. Hoffe nicht auf Rettung. Mehr ist da nicht. Mehr kommt da nicht.“

Paradoxe Wirkung der Banalität. Pain- and powerful. Stimmt schon. Ich packe jedenfalls jetzt das Buch „Der kleine Taschentherapeut“ ein, ergänzt um ein DIY-ADHS-Kapitel in Form eines Post-Its mit diesen beiden Absätzen („extended ADHD-Version 2022“), steig in den Ballon, werfe ein bisschen Ballast ab und dann mal sehen, welche Wege sich aus der Perspektive eröffnen…

Wenn Ihr auch Euer Leben verändern wollt, hier ist der Link:

connie_hotairballoon

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Sorry für die Späte Rückmeldung, also aktuell liegt es mal wieder vor mir auf dem Tisch. Ich würde nicht sagen, dass ich bisher kontinuierlich damit gearbeitet hätte. Bisher habe ich es mir in „Momenten“ immer mal wieder zur Brust genommen und darin geblättert. Alleine das hilft aber häufig schon, da etwas Psychoedukation im Querleser-Freestyle häufig schon Erleichterung bringt.

Es liegt aber wie gesagt grade vor mir und ich finde eigentlich immer ein Thema, was mich abholt, deswegen klare Kaufempfehlung von mir. Vor allem da es viele Arbeitsblätter bietet.

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Habe mich schon durch einige Bücher über AD(H)S gewälzt.
Wenn dich englisch nicht stört, dann unbedingt „Thriving with Adult ADHD: Skills to Strengthen Executive Functioning“ von Phil Boissiere MFT lesen. Hat bisher alle anderen Bücher in den Schatten gestellt, insbesondere weil es sehr orientiert an den individuellen Problemen ansetzt.
(https://www.amazon.de/gp/product/B07KZJ9WS4/ref=ku_mi_rw_edp_ku)

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Das Buch von Stefanie Stahl - Das Kind muss Heimat finden.

Und für ADHS.
Ruth Huggenberger: ADHS in der Familie + ADHS spitze des Eisberg.

Hat jemand von euch schon dieses Buch gelesen: „Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S“ von Christine Carl, Ismene Ditrich, Christa Koentges und Swantje Matthies?

Für mich ist es toll, aus dem geschlechtsspezifischen Blick auf ADXS zu schauen, gerade weil ich dadurch (?) erst mit 32 Jahren diagnostiziert wurde. Und auch der gesellschaftliche Blick und Druck auf Frauen* beschrieben wird, der bei ADXS nochmal viel dazu beitragen kann, das Selbstwertgefühl in den Keller zu drücken. Der Aufbau und die Systematik der Kapitel passen für mein Gehirn super, sodass ich gut einfach immer weiterlesen kann.

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Ich glaube dazu gibt es auch ein YouTube Video - kennst du das?

(„Erst“ mit 31 diagnostiziert - da bist du im Schnitt hier noch gut dran, viele der User, die schon länger dabei sind, wurden erst Mitte 40 oder Anfang 50 diagnostiziert…) :grinning:

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Nee. Kannte ich noch nicht. Werd ich mir mal anhören. Für alle anderen hier der Link: https://youtu.be/I_5HP-Vy_4M

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Ja, das stimmt wohl auf der objektiven Ebene. Persönlich ist es, denk ich, für jede:n zu spät, egal in welchem Erwachsenenalter :frowning:

Die Lektüre der Bücher von Barkley. Er ist der führende Neurowissenschaftler in den Staaten zu diesem Thema.
Und er romantisiert die Diagnose nicht so stark.

„Gesundes Gehirn, gesunde Psyche“ von Dr. Daniel A. Amen. Teils mit Vorsicht zu genießen, da er viel Eigenwerbung macht und halt etwas einseitig denkt.
Seine Studien mittels SPECT Gehirnscans sind sehr aufschlussreich.
Die Bright-Minds-Diät die er „entwickelt“ hat kann man getrost als Anleitung nehmen.

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„ADHS ist kein Makel“ von Hallowell gibts auch als Audiobook auf spotify:

open.spotify.com/album/3INOjsUdVaGUK1RJZXbMrr&sa=U&sqi=2&ved=2ahUKEwiwx9n38oD_AhUKzaQKHX6xCCwQFnoECB0QAQ&usg=AOvVaw0IiJIXt5dyN0KdbLhZ4Ucd)

Kann man mal beim Joggen :running_woman:t2: anhören.

Und kein ADHS Buch - aber einfach sehr hilfreich:

Paul Watzlawick „Anleitung zum Unglücklichsein“

Hier als pdf:

http://flusenkram.de/GLAUBEN/BUECHER/PDF/BUCH_Watzlawick_Paul_Anleitung_zum_Unglucklichsein.pdf

Ich mag einfach aber auch paradoxe Interventionen :blush:

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Das gibt es inzwischen wohl auch auf Spotify als Hörbuch.

Ich lese grad
Kirmes im Kopf: Wie ich als Erwachsene herausfand, dass ich AD(H)S habe
von Angelina Boerger
kann aber noch nicht sagen ob es gut ist oder nicht, hab erst 2 Kapitel gelesen und musste aufhören um alle Gedanken die aufgeploppt sind aufzuschreiben.

Ein anderes Buch was ich angefangen habe und aufgeben ist
ADS - das kreative Chaos
von Walter Beerwerth
Dieses Buch war mir zu trocken geschrieben und habe das Interesse verloren.

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Du solltest vielleicht unbedingt dazu schreiben, dass man Ironie können muss, um das Buch gut zu finden.

Ist das die Person mit dem gleichnamigen Instagramaccount? Den mag ich.

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Das hat mich heute wirklich beschäftigt. Ob das jemand verstehen könnte, der Ironie nicht versteht.

Aber ich kann es mir vorstellen. Zumindest einige Geschichten, hab’s aber jetzt auch nicht mehr alles auf dem Schirm.

Ich stöbere gerade bei spotify. Da gibts ja auch viele Podcasts über Autismus. Kann da jemand was besonders empfehlen? Podcast oder Hörbuch?

Ja genau.

Wirkt sehr sympathisch und das Buch will dem Leser zeigen und aufklären was ADHS ist.

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Ich hab gestern mit „ADHS ist kein Makel“ angefangen. Gestern hat es mich nicht so abgeholt, weil der Autor eingangs stark die positiven Merkmale betont und ich nach einem 10-Stunden-Tag nicht in der Lage war, an meiner Verfassung auch nur irgendwas Positives zu finden.
Heute aber bin ich bei den medizinischen/physiologischen Hintergründen angekommen und habe zudem zum ersten Mal eine für mich verständliche, bildhafte Beschreibung von dem, was im Hirn von ADHSler*innen so abgeht. Eine, die ich auch weitergeben kann.

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