Ich nehme nun seit Februar diesen Jahres Medikinet, anfangs 10 mg Medikinet adult. Ursprünglich war der Plan, dass ich „engmaschig“ von meinem Neurologen betreut werde, aber hier in der Gegend muss man schon froh sein, überhaupt bei einem Facharzt untergekommen zu sein. Aus dem „engmaschig“ wurden immer wieder verschobene Termine, gleiches gilt bei den Videoterminen. Meine Rezepte bekomme ich beim Hausarzt, weil die Facharztpraxis ca. 75 km entfernt ist und mein Hausarzt deutlich näher. Aber auch beim einfachen Versenden der Arztbriefe bzgl. Dosierung … eine Katastrophe.
Aber zum Thema: Mir fällt es ungeheuer schwer, neue Gewohnheiten zu etablieren. So z.B. mit dem Frühstück/Essen. Ich habe mein Leben lang nie gefrühstückt und bekomme das einfach nicht in meinen Tagesablauf rein, so dass ich das Medikament regelmäßig auf nüchternen Magen einnehme. Nachdem die 10 mg anfänglich schon eine deutliche Besserung im alltäglichen Ablauf (Erledigung der kleinen Dinge) brachte, aber noch nicht den durchschlagenden Erfolg bei der Bewältigung der großen Veränderungen, wurde die Dosierung in Absprache mit den Facharzt auf 20 mg erhöht. Dies brachte eine höhere „Tagesleistung“ als mit 10mg, aber ich hatte anfänglich auch nach ca. 1,5 - 2 Std. nach der Einnahme das Gefühl von Herzrasen in der Brust. Blutdruckkontrolle (und Puls) zeigten aber keine Unregelmäßigkeiten, so dass ich mir dieses Gefühl nicht erklären konnte.
Dies habe ich dem Arzt im letzten Gespräch auch mitgeteilt und Elvanse ins Spiel gebracht. Ob dies etwas verändern würde? Seine Antwort war, dass das keinen Sinn machen würde, weil ja dann schon eine Dosis über den gesamten Tag eingenommen wird und es eigentlich durch den gleichen Wirkstoff genauso wie Medikinet sei.
Ich habe also erstmal 20mg weiter genommen und irgendwann verschwand das gefühlte Herzrasen. In den letzten Tagen habe ich mich dann eigenmächtig getraut, die Dosis mal auf 30mg zu erhöhen. Damit komme ich auch sehr gut klar, sogar etwas besser, und überlege, ob nicht 40mg nicht „noch besser“ wären. Oder erstmal die Finger von einer weiteren Erhöhung lassen?
Und wie sind Eure Erfahrungen mit den Reaktionen der Ärzte bzgl. einer eigenmächtigen Erhöhung? Ich habe hier gelesen, dass einige mal zum Austesten erhöht haben, frage mich aber, wie sie das mit dem „Vorrat“ hinkriegen? Ich bekomme das Rezept so, dass ich gerade mal einen Monat hinkomme, wenn ich mich an die Einnahme 2x am Tag halten würde. Ich vergesse aber nur allzu oft die zweite Dosis am Tag, selbst Apps mit Erinnerungen helfen kaum. Und da bin ich dann auch wieder bei den Gewohnheiten, die ich einfach nicht etablieren kann. Wie wichtig ist die regelmäßige zweite Dosis hinsichtlich des Erfolgs bei der Medikation?
Wie das mit Elvanse ist und ob 40mg viel sind weiß ich nicht genau, ich meine sogar das man bei Elvanse mit 30mg anfängt.
Erhören würde ich nur 1 in der Woche. Also Woche 1. 30mg - Woche 2. dann 40mg. Aber nicht schneller.
Ich persönlich würde immer abraten es eigenmächtig zu erhöhen, weiß aber das viele das tun und wir sind ja alle Erwachsen, also muss jeder das für sich entscheiden.
Ein sehr informativer Link. Danke! Das liest sich, als ob Medikinet für mich nicht ideal wäre. Ich muss wohl noch einmal einen Termin vor Ort mit dem Arzt machen, um dies ausführlich besprechen zu können.
Ob ich die zweite Einnahme vermisse? Hmmmmmm. Irgendwie nicht. Das hängt aber vermutlich auch damit zusammen, dass ich die täglichen „wichtigen“ Erledigungen früher am Tag angehe und zum Nachmittag/Abend hin nur die „ruhigeren“ Termine wie z.B. Sport absolviere.
ich bin leider nicht berufstätig, das ist ja mein Ziel bei der ganzen Therapie. Endlich wieder arbeiten zu können.
Und ja, das hat der Arzt so am Telefon gesagt. Ich war auch überrascht. Aber so richtig „motiviert“ scheint mir der Arzt ohnehin nicht zu sein.
Elvanse ist kein Methylphenidat, wie Medikinet oder Ritalin.
Ritalin würde ich dir ohnehin empfehlen, wenn der Wirkstoff grundsätzlich funktioniert, aber die Galenik des Präperats nicht passt. Hier Medikinet. Bei Medikinet adult ist es zwingend erforderlich etwas zu essen, damit die Retardierung auch funktioniert.
Bei Ritalin und anderen Präperaten mit dem Wirkstoff Methylphenidat ist das nicht der Fall.
Elvanse ist nen anderer Stoff. Lisdexamfetamin. Es ist eine Prodrug von Dexamfetamin und funktioniert nicht über die Art, wie die Tablette/Kapsel aufgebaut ist, sondern über den Abbau der Verbindung von Lysin mit Dexamfetamin im Blutkreislauf. Erst dann wird es vom inaktiven Lisdexamfetamin zum aktiven Dexamfetamin.
Funktioniert also ganz anders und die Aussage des Arztes lässt mich drauf schließen, dass er nicht sehr kompetent ist, was das angeht.
Vielleicht hast du ja glück und due findest im Umkreis noch etwas.
Du kannst auf adxs.org auch gerne eine Adressliste anfordern. Vielleicht findest du etwas.
Viel Erfolg
Das stimmt so auch nicht. Normalerweise bespricht man mit dem Arzt wann man während der Eindosierung die Dosis erhöhen soll und vereinbart auch einen Spielraum.
Ich habe doch geschrieben eigenmächtig? Damit ist doch gemeint ohne Wissen des Arztes. Ich selber habe nie an der Medikation ohne nachfrage Rumprobiert nur nach Absprache und da wurde mir das dann so gesagt. Ich sag es euch ich bin manchmal echt zu Blöd die Ärzte und Regeln zu verstehen.
Habe denen auch alte Elvanse Kapseln mitgebracht die ich noch von der alten Dosierung über hatte zum entsorgen. Das fanden die glaube ich schon merkwürdig. Mein Neurologe, Psychiater meinte dann mal im Gespräch darüber, das man die auch im Hausmüll entsorgen kann. Das hat mir gar nicht gepasst und finde ich nicht richtig. Ich bring die denen jetzt aus trotz mit. Das ist ein Btm Arzneimittel, das hat mich viel Energie gekostet das verschrieben zu bekommen und dann soll ich alte in den Müll werfen.