Ich finde es nicht gut, alle 4- 5 Tage die Dosis zu erhöhen. Man sollte immer möglichst eine Woche bei einer Dosis bleiben, so wie es auch vorgesehen ist (siehe Fachinfo sowohl Elvanse als auch Ritalin).
Bei Elvanse noch wichtiger, da die HWZ wesentlich länger als bei MPH ist und man den steady state berücksichtigen muss.
Eher noch länger als eine Woche bei einer Dosis bleiben - es sei denn, man hat wirklich unangenehme Wirkungen.
Nach allen Umfragen und Berichten die ich gelesen und gehört habe hat sich gezeigt, das die große Mehrheit mit der empfohlenen Initialdosis von 30 mg Elvanse besser fährt, als mit sehr niedrigen Dosierungen. Bzw mit den empfohlenen Dosierungen überhaupt.
Die Titrationsphase dienst dazu, die individuell passende Dosis zu finden. Es scheint mir, das die individuelle therapeutische Breite bei Elvanse kleiner ist als bei mph.
Wir haben hier sehr viele Berichte aus denen hervorgeht, das Elvanse individuell zu niedrig dosiert genauso zu Nebenwirkungen führt, wie zu hoch dosiert. Die optimale Dosis liegt für die meisten Patienten zwischen 30-70 mg.
Deshalb würde ich erst dann einen Versuch ausserhalb der empfohlenen (und zugelassenen!) Dosierungen empfehlen, wenn es mit den üblichen Dosierungen nicht funktioniert.
Ausserdem ist es wichtig die Leser darüber aufzuklären, welche Dosierungen zugelassen sind und was eine Off label Dosierung überhaupt bedeutet.
Langsam und niedrig eindosierten bedeutet nicht - das dies besser oder sicherer ist.
Ich würde unbedingt beides - Eindosierung MPH und LDX - etwas voneinander trennen.
Ganz wichtig finde ich, das man nicht „umrechnet“ nach Äquivanlenztabelle!! Im Gegenteil - genau davor muss man eher warnen. Das ist ja nur eine geschätzte errechnete Umrechnung aufgrund von angenommener Potenz der Medikamente. Das ist irreführend.
Aber - beides wird unterschiedlich verstoffwechselt und einige benötigen viel Elvanse und wenig mph sowie umgekehrt.
Auch Noradrenalin allein wirkt dosisabhängig unterschiedlich an den Rezeptoren.
Das gleiche gilt für Dopamin.
Da Stimulanzien jedoch nur indirekte Sympathomimetika sind - kann man nicht klar sagen wann welche Wirkung an den adrenergen Rezeptoren auftreten. Aber deutlich ist, das die Wirkung nicht linear verläuft.
In Bezug auf MPH hatte ich nie unangenehme Wirkungen durch Unterdosierung, andere haben jedoch auch davon berichtet.
Hier noch die Ergebnisse der Umfrage bezüglich Elvanse:
Man kann weiterhin an der Umfrage teilnehmen. Bisher gibt es 86 Antworten. Die Ergebnisse zeigen deutlich, das die meisten Betroffenen mit den zugelassenen Dosierungen gut bedient sind und andere Dosierungen einen Ausnahme darstellen.
Den Begriff gibt es nicht. Das ist quasi eine Neuschöpfung von Ulbre oder? Halbtagesretard und Ganztagesretard sind quasi erfundene Begriffe. Die können irreführend sein. Es ist vielleicht besser, die Wirkdauer anzugeben. Ritalin adult wirkt oft 6 Stunden und Concerta 1,5 mal so lange. Auch deshalb - sind die Begriffe eher irreführend glaube ich.
Man muss sich eher anschauen, welche ist für die meisten Patienten die passende Dosierung. Und das sind die empfohlenen Dosierungen zwischen 30-70 mg Elvanse. Für diese Patienten bedeutet dann „klein“ starten, das sie damit unterdosiert sind. Und wenn sie „klein“ starten und in Minischritten steigern - bedeutet dies, das es sehr vielen Patienten während einer relativ langen Zeit nicht gut geht, weil sie unangenehme Wirkungen erleben. Die restlichen haben keine Nebenwirkungen, aber auch keine positive Wirkung und nur eine Minderheit, profitiert von dieser Vorgehensweise - welche zusätzlich weder evidenzbasierten noch zugelassen ist.
Also - den Text find ich eigentlich perfekt - nur müsste es heissen, das wöchentlich gesteigert werden sollte: