Medikinet und Alkohol

Oh ja ich hatte das so verstanden, da es so aussieht das 10 bei mir nichts bewirken. Und da mir 10 mg Tabletten verschreiben wurden, habe ich ja dann keine andere Wahl als 20 mg auf einmal zu nehmen. Weil 10 mg Bringen ja nichts, da bringt es ja dann nichts wenn ich die 2 mal am Tag nehme, wenn ich davon keine Wirkung merke. Aber kurz vor dem Wechsel werde ich dort nochmal anrufen und nachfragen zur Sicherheit. Weißt du ob man die immer exakt zur selben uhrzeit nehmen muss? Weil ich frühstücke zu unterschiedlichen Zeiten (zwischen 8 und 10) ist es da okay, dass ich das in der Zeitspanne einnehme, oder muss es immer genau eine Uhrzeit sein? Bzw muss es zwingend zum/direkt nach dem Frühstück sein, oder kann ich auch sagen ich esse um 8, aber nehme die Tablette erst um 10 Uhr?

Lg

1 „Gefällt mir“

Medikinet muss zwingend beim essen genommen werden.
Geht darum, dass du (angenommen es wirkt bei dir) sonst in einen Peak geschossen wirst der nach sehr kurzer Zeit wieder abfällt. Der darauf folgende sogenannte Rebound ist / kann die Hölle sein.

Das ganze ist in der Retardierung begründet.
Diese funktioniert nur, wenn die Kapsel(n) mit der zerkauten Nahrung zusammen runter gehen.

Es muss jedoch zwingend feste Nahrung sein die du zerkauen musst.
Alternativ kann es (nach eigener Erfahrung) auch mal ausreichend sein, zwei / drei Hand voll Chips zu essen.

Was jedoch nicht klappt ist (ebenfalls eigene Erfahrung) das Frühstück durch Bspw. flüssige Nahrungsergänzungsmittel zu ersetzen. Egal wie hochkalorisch die sind.
Der Effekt mit dem Rebound ist hier leider genau der gleiche.

Was du nicht zwingend machen musst, ist, immer zur gleichen Zeit frühstücken.

Jedoch solltest du, wenn du weist wie lange eine Dosis bei dir wirkt, peinlich genau darauf achten die u.U. folgende Einnahme rechtzeitig vorzunehmen um ebenfalls einem Rebound vorzubeugen.

Aber warten wir erstmal ab ob, und wenn inwiefern, du auf das Medikinet ansprichst :slight_smile:

Spoiler: Es gibt etwa 30% die nicht darauf ansprechen oder es nicht gut / überhaupt nicht vertragen.
Aber mit dem Thema beschäftigen wir uns erst, wenn bzw. falls es auftreten sollte :wink:

AHA, damit hast du zumindest MIR verdammt viel erklärt und geholfen!
Ich bin aktuell auch noch in der Eindosierung (von Medikinet retard) und bei 20-20-0-0 (von Psychologin vorgegeben). Morgens hab ich nix gemerkt aber mittags nach der Einnahme dachte ich WOW, so ist das also ohne den ganzen scheiss. Ich konnte konzentriert an der Sache dranbleiben usw. Einnahme Morgens: 7.30 Einnahme Mittags 13:00 ca. gegen 17 Uhr merkte ich wie es nachlässt und 18:00 Uhr wars dann ganz rum mit der Wirkung. Dann Tippe ich für mich einfach mal ich werde irgendwo bei 30-20-0-0 landen.

Vielen vielen Dank!

1 „Gefällt mir“

Ok super danke :slight_smile:
Heißt ich esse erstmal was und nehme direkt nach meiner Mahlzeit die Tablette. Oder meintest du das ich die mit dem gekauten essen schlucken soll? Weil ich habe gelesen, dass der Stoff in der Kapsel nicht zerkaut werden darf.

Ich habe es dann aber gestern und heute schon vermasselt :joy: vielleicht hatte ich deshalb keine Wirkung, weil ich um 8/9 gegessen habe und um 10 die Tablette genommen habe

Sie hat mir 10 mg Tabletten verschrieben. Die kann ich ja schlecht halbieren. Also denke ich schon, dass sie möchte, dass ich in 10er Schritten steigere. Allerdings erstmal nur bis 30 mg.

Entweder direkt beim Essen oder umgehend danach.

Oh da mach dir keine Sorgen…
Den rebound hättest du garantiert gemerkt :wink:

Ich konnte mich, je nachdem wie heftig der war, nahezu gar nicht mehr bewegen.
Jedoch sollte ich dazu sagen, dass ich das Medikinet überhaupt nicht vertragen habe…

1 „Gefällt mir“

Liebe AnGe,

ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen. Bei mir wurde ADHS erst mit 41 diagnostiziert. Ich nehme seit 03/2022 morgens 20 mg Medikinet und bei Bedarf gegen 13/14 Uhr nochmal 10 mg.

In meinen 20ern hatte ich zeitweise ein richtiges Problem mit Alkohol und führe das auf meine fehlende Impulskontrolle zurück. Damit möchte ich dir nicht unterstellen, dass du eines hast. Ich erzähle nur von mir selbst.

Ich gehe noch immer sehr gerne auf Partys und auf Konzerte, jetzt wo es wieder möglich ist. Und seit ich MPH nehme hat sich vieles verändert, denn ich neige nicht mehr dazu zu schnell zu viel zu trinken. Daher nehme ich, wenn ich weiß, dass ich ausgehe am späten Nachmittag nochmal 10 mg. Dadurch bin ich weniger aufgekratzt und abends ruhiger und trinke nicht zu schnell und viel. Mir persönlich hilft das MPH den Überblick zu behalten. Ich habe dazu auch mit meiner Verhaltenstherapeuthin gesprochen und mit meinem Neurologen, der mir das MPH verschreibt.

Ich habe in meinem Leben sehr viele, unkontrollierte Abstürze erlebt, weil ich viel zu viel getrunken habe. Bei mir war der Punkt, der Sorglosigkeit dadurch schnell erreicht.

Seit ich regelmäßig MPH nehme, trinke ich privat kaum noch Alkohol. Es ist nicht so, dass ich in den letzten 10 Jahren privat viel konsumiert hätte. Ich bin Mama von zwei Kindern und lege viel Wert darauf, dass sie lernen, dass wir z. B. nicht selbstverständlich zu jedem Essen Bier oder Wein trinken. Gleichzeitig haben mein Mann und ich im ersten Lockdown, der Pandemie gerne abends ein Weinchen getrunken und das wurde zu einer kleinen Gewohnheit. Ich bin nie betrunken zu Hause, doch das Gläschen Wein hat mir abends, auf der Terrasse einfach sehr gut geschmeckt.
Ich habe, als ich erkannt habe, dass ich mir das zu einer Gewohnheit werden lasse, das von ganz alleine wieder abgestellt. Mit der Verantwortung, als Mutter, fiel mir das sehr leicht. Daher trinke ich eigentlich nur noch zu bestimmten Anlässen mal ein Gläschen mit, oder wenn ich wirklich ausser Haus bin und z. B. bei einer Freundin, in einer anderen Stadt übernachte. Meine Lebensumstände sind einfach ganz andere, wie die deinen :slight_smile:

Ich bin mir sicher, hätte ich schon mit Anfang 20 Medikinet bekommen, dass ich dann ein viel besseres Gefühl für mein Trinkverhalten entwickelt hätte. Daher kann ich deine Frage sehr gut verstehen und finde es gut, dass du sie stellst.

Alles Liebe
JeanneDark

3 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,

ich nehme nun seit 3 Wochen 10mg Medikinet täglich.

Ich habe seit ich in der Eindosierungsphase bin komplett auf Alkohol verzichtet.

Nun habe ich gestern ein Bier (0,5 Liter) und heute ein Glas Wein (0,2 Liter) getrunken und es war erschreckend…
Ich fühlte mich, als hätte ich die vierfache Menge getrunken und mir wurde richtig übel.

Frage: Muss ich mich damit abfinden, dass mein Körper bei gleichzeitiger Einnahme von ADHS -Medikamenten sich gegen den Alkohol wehrt?

Grundsätzlich kann ich sehr gut auf Alkohol verzichten, da die positiven Effekte der Medikamente überwiegen.
Allerdings muss ich mich auf (Familien -) Feiern rechtfertigen, warum ich schon wieder kein Bier oder Wein trinke.
Mir gehen langsam die Ausreden aus, da die Fastenzeit ja endet… :wink:

Ich wünsche frohe Ostern!

Der Trick ist, je weniger man Ausreden benutzt, desto unspektakulärer wird es. Ich trinke keinen Alkohol, ohne Begründung, fertig.

Bald denken dann die anderen Familienmitglieder, sich rechtfertigen zu müssen, weil sie noch Alkohol trinken. :adxs_grins:

2 „Gefällt mir“

Ich kann Falschparker nur beipflichten.

Ich habe den letzen Alkohol Silvester getrunken. Das hat gereicht. Ich hatte da nur das AD und kein Elvanse und trotzdem wurde mir vom Sekt speiübel.

Kaffee war vor Elvanse schon eine absolute Vollkatastrophe mit dem AD.

Jedes mal, wenn ich bei Schwiegermutti aufn Kaffee bin, wurde ich bis letztens noch ständig gefragt ob ich Kaffee möge.
Bei einer kleinen Famileineinkunft am Abend, letztens, gab es Cocktails. Schwiegermutter hat manchmal nen loses Maul und als ich jedes mal verneint hatte, dass ich keinen haben mag, war dann die Antwort: „Die nephilim trinkt ja nix, was Spaß macht.“
Ich fands nicht so dolle und hab mich aufn Slips getreten gefühlt. Habs ihr am nächsten Tag gesagt, dass ich es unsensibel fand und ihr das nochmal mit den Medikamenten erklärt.
Sie hat sich entschuldigt und fragt seit dem ob ich einen Tee haben mag, statt nem Kaffee.

Manchmal muss man einfach auf seine Bedürfnisse pochen, damit alle die auch verstehen und berücksichtigen, denn mir ist die Wirkung der Medis weitaus lieber als Spaß mit Alkohol zu haben. Und fürn Kaffee gibt es tolle Alternativen. Und für Cola gibt es die Cola zero koffeinfrei. :wink:

Wenn keiner versteht, dass ich keinen Alkohol trinke, dann ist das halt so. Und wenns mich nervt, geh ich einfach aus der Situation raus und mach was anderes. Wenns die anderen „so sehr stört“, dass ich keinen trinke, frage ich mich schon, was für Prioritäten die haben. Dann muss ich halt nicht dabei sein und komm auch nicht wieder. Punkt.
Wenn die dann einen Fragen, warum man denn nicht mehr käme, gib es dann nur die Antwort: „Ich finde es schade, dass ihr mein Bedürfnis, keinen Alkohol/Kaffee, trinken zu wollen, nicht respektier(t)en wollt/könnt. Das verletzt mich.“
Natürlich kann die Aussage andere zum Nachdenken anregen und wenn sie es dann verstanden haben, ist gut. Wenn nicht, dann bleibt es halt dabei, nicht mehr wieder zu kommen, weil dann offensichtlich ich gar nicht gewünscht/gebraucht bin. :woman_shrugging:

Es hat einfach was mit Respekt dem anderen gegenüber zu tun, nicht auf sowas zu pochen, oder zu überreden, sondern es einfach gut sein zu lassen, wenn man auf die Frage verneint.

Also ich lass mich da nicht mehr so einfach aus der Bahn werfen, was das angeht.
Wenn dus nicht willst, muss du es nicht, nur um sich anderen anzupassen. Ist auch fein. :wink:

2 „Gefällt mir“

Absolut korrekt!

Ich finde es ehrlich gesagt absolut erschreckend wie akzeptiert / normalisiert dieser teilweise massive Alkoholkonsum in der Gesellschaft ist.

Das geht sogar soweit dass ich letztes Jahr beispielsweise im BÜRO! darauf angesprochen wurde und dass meine Unverträglichkeiten ja kein Wunder seien wenn ich mich nicht „innerlich desinfizieren“ würde… WTF? :man_facepalming:

Sorry aber was für traurige leben müssen Menschen haben die meinen sich regelmäßig abschießen zu müssen?

4 „Gefällt mir“

Ja, leider.
Ich hatte auf einem Seminar mit meinen Kollegen abends im Biergarten auch zuviel getrunken und vormittags Elvanse genommen.
Gefühlt war ich dadurch zwar nicht so angeschickert wie die anderen, aber der nächste Tag war furchtbar…und leider war da auch noch Seminar :sweat_smile:

Also, ich kann dir nur abraten vom Alkohol plus Medikamenten. Es ist echt nicht angenehm.

Auch für dich frohe Ostern :rabbit:

1 „Gefällt mir“

Wait… what? :flushed: :adxs_ai:

Nachtrag…

Was zum Geier… Ich bin da echt nur noch Sprachlos. :woman_facepalming:

1 „Gefällt mir“

Danke für eure Antworten, auch wenn sie mir nicht gefallen :frowning:

Ich möchte Nachfragen: Ist es ein Unterschied, ob ich Methylphenidat oder einen anderen Wirkstoff nehme?

Bitte nicht falsch verstehen: Es geht mir nicht um übermäßigen Konsum von Alkohol.
Es ist nur so, dass wir in einer Weinregion leben und in unserer Familie und im Freundeskreis auch Winzer sind.
Wenn ich dann sage: „Nein, danke. Ich möchte kein Glas (VON DEINEM) Wein.“ käme das einer persönlichen Beleidigung gleich.

Mit dem Verzicht auf Koffein habe ich kein Problem. Ich frage nach entkoffeiniertem Kaffee oder nach Tee.
Wenn gefragt wird, warum kein normaler Kaffee, kann ich sagen, dass der mir seit neuestem auf den Magen schlägt. Da kommen dann auch keine Nachfragen.

Dann erklär einfach, dass du gemerkt hast, dass du den Alkohol nicht mehr gut verträgst und lieber ganz verzichstest.

Wieso sollte sich jemand beleidigt fühlen, wenn man das Produkt nicht möchte.

Wenn ich Konditorin wäre und in der Familie jemanden mit Zöliakie hätte, ich das aber zunächst nicht wüsste, ich der Person dann ein Stück nicht glutenfreie Torte anbiete, die Person nicht essen will, weil sie es nicht verträgt, frag ich nicht weiter?
Wieso sollte ich mich beleidigt fühlen?

Sei einfach ehrlich. Ich habs auch so gemacht und seit dem weniger Probleme. Die, die sich wirklich dran stören, muss du nicht besuchen/ in deinem Freundes/Familienkreis haben.

Ich hab auch ein paar Familienmitglieder, die ich nicht mehr in meinem Kreise als Willkommen erachte, noch dass ich die wieder sehen mag.
Famillie sucht man sich nicht aus. Entscheiden wen man mag und wen man lieber nicht in seinem Kreis haben mag kannst du. Sonst niemand anders.

1 „Gefällt mir“

Oh das kann ich gut verstehen!
Wein trinken hat ja auch mit Kultur zu tun und richtig guter Wein, dessen Reben du besuchen kannst, das ist schon etwas Besonderes. Ein grossartiges Handwerk.
Insoweit, ja, das kann ich nachvollziehen.

Was wäre denn, wenn ihr zu einer Weinprobe geht, könntest du ggf an diesem Tag die Medikamente einfach weglassen?

Medikinet wirkt ja nicht so lange und wenn du zB samstags abends zu deinen Freunden gehst und am Freitag auf der Arbeit letztmalig Medikinet nimmst, dann dürfte es keine Auswirkungen mehr am Samstag haben, da es 24 Std später ist. (->Vorsichtshalber aber mal den Doc dazu befragen!)

Bei Elvanse ist das anders. Das ist einfach länger im Blut. Da würde ich die Finger vom Wein lassen, das ist ziemlich übel.

Im Beipackzettel steht, nicht zusammen mit Alkohol nehmen, da es die Nebenwirkungen des Medikamentes verstärken kann. Und das kann ich auch echt nicht empfehlen. Man fühlt sich mies, hat Herzklopfen und Kreislauf.

Also bessser Weinprobe nur an Medikamentenfreien Tagen planen :wink:

Ansonsten sprich es ruhig beim nächsten Arztbesuch an. Ich denke diese Frage umtreibt viele, auch wenn sie sich nicht trauen zu fragen. Ein Arzt kann das am besten einschätzen, da er dich „ganzheitlich“ kennt.

1 „Gefällt mir“

Jap.
Das ist einer der Gründe warum ich außer meinem Chef nur zwei Personen in der Firma von meiner Erkrankung wissen.

Ja, kann ich prinzipiell verstehen.

Stellt sich mir jedoch grade die Frage, inwieweit deine Erkrankung im familiären / bekannten Umfeld bekannt ist.

Denn ob Winzer oder nicht.
Ja, wenn man etwas erschafft, möchte man normalerweise Wertschätzung dafür.
Soweit verständlich.

Aber wenn du es aus gesundheitlichen Gründen (und dazu zähle ich die Medikamente jetzt mal) nicht probieren kannst, sollte, wenn denen auch nur halbwegs was an dir liegt, Verständnis dafür da sein.

Wie @nephilim schon sagte…
Familie kann man sich nicht aussuchen.
Freunde / Bekannte jedoch schon :man_shrugging:

Klar. Würdest du diesen Wein nicht trinken, aber anderen schon, wäre der Winzer eventuell verletzt.

Wenn du aber keinen Wein trinkst, letzte Woche auch nicht und nächsten Monat auch nicht, und auch keinen Sekt und kein Bier und auch keinen Ouzo, der im griechischen Restaurant an alle ausgeteilt wird, wird der Winzer es nicht persönlich nehmen. Würde er ja auch nicht bei Kindern, oder?

Es gibt so viele Leute, die Epileptiker sind, die Neuroleptika nehmen, schwanger sind oder auch trockene Alkoholiker - auch im Weinbaugebiet. Und die eben nicht jedem erzählen möchten, warum genau es bei ihnen so ist.

1 „Gefällt mir“

MPH und Alkohol gleichzeitig geht gar nicht.
AMP ist da nicht ganz so kritisch.

Finde weniger das Befinden während des Alkoholkonsums problematisch, sonder die Tage nach sind einfach scheisse. Ich brauche einfach mehrere Tage um wieder auf Spur zu kommen und darauf habe ich keinen Bock. Da reichen auch schon zwei Bier.

Aber ich habe auch früher schon Alkohol nicht so gut vertragen. Mir hat es da immer dermaßen den Dopaminspiegel nach unten gehauen, dass ich richtig depressiv wurde die Tage danach.

2 „Gefällt mir“