Mein Weg mit Medikinet Adult (und später Elvanse)

On Point. Japp genau so ist das jetzt gefühlt. Schon krass. :sweat_smile:

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Hallo JuliOs

Ich bin mit Elvanse recht gut klargekomnen, hatte aber häufig Probleme nachts ein und durchzuschlafen, da ich mit 30 mg tgl wohl schon überdosiert war und am kommenden Tag noch Restwirkung hatte.

Ausserdem habe ich mit Elvanse noch schneller gedacht und geredet als ich das eh schon tue und habe egoistisch nur noch mein Ding durchgezogen das geht aber in einer Partnerschaft nicht und führt zu Problemen

Daraufhin habe ich zu Medikinet adult gewechselt was mir von der Wirkung her gut gefiel aber die Dosierung war bei mir immer unterschiedlich, wenn ich viel Stress hatte oder lange Autofahrten machen wollte brauchte ich 15mg morgens und dann noch mal 10 mittags

Der Rebount kam je nach Stress auch immer anders so dass ich teilweise nachmittags trotz 2x 10 mg Wirkstoff total erschöpft war.

Ausserdem bin ich eher ein schlechter Esser und achte sehr stark darauf mich gesund und ausgewogen zu ernähren

Durch das Medikinet habe ich mir einen Essenszwang angeeignet ich habe mit Mittags 2 Scheiben Brot reingehauen obwohl ich gar keinen Hunger hatte und nach der Arbeit hatte ich einer Heisshunger auf Kaffee und Schokolade
Früher hätte ich mir einen Naturjoghurt mit Heidelbeeren gemacht

Durch das Medikinet habe ich 2kg zugelegt was mir nicht passt und die Wirkung war nicht optimal

Das Concerta nehme ich morgens um 8:00 und habe eine gute gleichmäßige Wirkung bis abends um 20:00 und ich bin abends nicht mal um 21:00 Uhr total erledigt und schlafen kann ich auch gut

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Mit Concerta hatte ich persönlich auch eine sehr gute Verteilung über den ganzen Tag, als meine Scheidung über die Bühne war konnte ich auch wieder besser abschalten, vorher war der Druck halt schon extrem, jedenfalls konnte ich dann auch wieder verhältnismässig gut schlafen.

Das einzige was Zeitweilig etwas schwierig war, dass ich eigentlich fast den ganzen Tag keinerlei Hungergefühl hatte und deshalb kaum noch etwas ass.

Im ersten Moment war das toll, weil ich wieder Kleider Grössen wie in meiner Jugend tragen konnte, aber je länger je mehr merkte ich das ich langsam aufpassen muss damit ich nicht zuviel abnehme und noch normal esse, zu was ich mich dann zum Teil wirklich schon zwingen musste.

Jedenfalls war dann eines meiner Probleme, dass das Hungergefühl immer erst sehr spät eintrat, heisst ich dann nächtliche Fressattacken hatte, was natürlich eigentlich alles andere als schön war.

Andererseits war ich zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich überdosiert, und wäre wahrscheinlich auch besser verlaufen, hätte ich nicht zusätzlich noch das Venlafaxin gehabt, aber da ich in einer schweren Depression war, brauchte ich eben auch das zusätzlich.

Aber nicht desto trotz, damals in meiner Situation, war meine Medikation trotzdem die richtige, daran halte ich fest, bin fest überzeugt davon das meine Ärztin und meine Psychologin keine falsche Entscheidung getroffen hatten.

Ohne meine damalige Medikation wäre ich nicht so gut aus meinem Burnout wieder raus gekommen, insofern bereue ich nichts und mache auch weder meiner Ärztin noch meiner Psychologin irgend welche Vorwürfe, im Gegenteil, meine Diagnose, meine Medikation, und auch meine Therapie, haben mir damals geholfen mein Leben zu verbessern.

Ah okay. Ich habe mit Schlafen keine Probleme. Hatte auch mit MPH keine Probleme. Ganz im Gegenteil, ich profitiere eher von einer leichten Stimulation im Schlaf.

Das was du beschreibst mit Egoismus hatte ich mit MPH in der Überdosierung. Mit Elvanse bin ich viel sozialer geworden. Ich meine mal gelesen zu haben, dass Leute mit Autismus Anteilen eher auf kleine Dosen ansprechen. Meine das auch in den Aspi-Foren gelesen zu haben.

Aber grundsätzlich gut, dass du mit Concerta dein Mittel gefunden hast. Stimmung war bei dir nie ein größeres Thema? Das ist für mich ein absolut wichtiges Thema und war bei MPH nicht wirklich gut.

Ich habe früher, vor meiner AHDS-Diagnose auch Venlafaxin genommen. Wusste nie so richtig ob das was bringt oder nicht, aber die Nebenwirkungen waren halt schon ne andere Nummer. Vor allem beim Absetzen.

Das mit dem „Fressflash“ Abends / Nachts war mit MPH schlimmer bei mir. Mit Elvanse besser. Muss aber immer darauf achten ausreichend zu Essen und zu trinken. Wenn ich das einen Tag vernachlässige kriege ich das am dauerfolgenden Tag Abends zurück.

Da merkt man Körper dann erst „STOP, das war zu wenig, ich brauch jetzt dringend mehr!..“. Auch wenn ich mich übernehme mit „Denkarbeit“ verstärkt das diesen Effekt.

Allgemeines Update bezüglich Kaffee / Espresso:

Ich muss gestehen, ich dachte mit Elvanse könnte das mit dem Kaffee bzw. Espresso wieder klappen. Bei MPH habe ich relativ schnell die Quittung bekommen. Mit Elvanse ist erstmal alles gut, bekomme aber Abends die Quittung.

Ein Espresso Mittags nach dem Essen reicht, dass ich Abends total fertig bin. Da fühle ich mich so wie vor den Medikamenten. Naja, weiß ich Bescheid. Vielleicht mal in ein paar Wochen nochmal probieren.

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Als ich Medikinet adult genommen habe hatte ich zunächst wenig Hunger da ich mich aber dann morgens und Mittags immer gezwungen habe große Portionen feste Nahrung zu mir zu nehmen hat mein Körper sich darauf eingestellt und ich hatte nachher ständig Hunger und dann nachmittags immer so einen Hunger auf Schokolade was ich vorher nicht kannte
Normal kann ich 2 Stückchen Schokolade zum Kaffee essen das reicht mir zur Medikinet Zeit habe ich mindestens eine halbe Tafel gegessen
Ich versuche jetzt langsam wieder durch gesunde Ernährung und Verzicht auf Süßigkeiten mein 2 kg wieder loszuwerden ich habe zwar Normalgewicht aber das soll auch so bleiben

Kleines Update: 3 Tage mit 15 - 2,5 - 0 Elvanse adult:

Die Steigerung ist in eine anstrengende Weiterbildung gefallen. Einerseits dachte ich ungünstig, andererseits gut weil ich ja dort mehr „verbrauche“.

Die ersten zwei Tage haben sich weniger gut angefühlt. Puls ist etwas hoch / innere Unruhe mehr geworden. Dadurch konnte ich keinen Mittagsschlaf machen (obwohl müde und kaputt) und Abends schlecht einschlafen. Bin dann erst nach 12 eingeschlafen. Dementsprechend war ich nicht fit. Abends hatte ich auch wieder ziemlich Hunger im Bett.

Ich dachte auch zeitweise Vormittage etwas „Nebel im Kopf“ gespürt zu haben und hatte schon Angst, dass es jetzt losgeht wie bei Medikinet. Dort hatte ich ja über 5mg Nebel im Kopf.

Dummerweise habe ich die ersten zwei Tage bei dieser Weiterbildung geraucht. Hatte mir eine Schachtel Moods gekauft für zwischendurch und dann hatte mich die Sucht gepackt. Konnte erst aufhören, als die Schachtel weg war. Das habe ich dann Gott sei Dank geschafft.

Ab Tag 3 hat sich das unangenehme alles ziemlich gut wieder gelegt. Rauchen auch wieder ab Tag 2 gelassen, Gott sei Dank.

Ich habe die 4 Tage Weiterbildung ohne größere Konzentrationsstörungen geschafft. Das wäre früher der Horror für mich gewesen. Bin also echt stolz.

Kann Stand jetzt nicht großartige Sprünge zu 10mg morgens spüren. Der Vergleich ist aber auch echt schlecht weil ich mit 15mg direkt in eine überdurchschnittlich anstrengende Woche gestartet bin.

Werde es jetzt mal so lassen wieder über eine Woche und gegebenenfalls die Nachmittagsdosis auf 5mg erhöhen. Muss ich mal schauen.

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Ich würde das als super Erfolg verbuchen, dass du dich bei der Weiterbildung gut/besser konzentrieren konntest.

Freut mich für dich. :heart::people_hugging:

Apropo Kaffee den habe ich mal gekauft


schmeckt ganz gut, da ich nicht alles im Internet bestellen möchte

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Danke :sweat_smile:

Irgendwie habe ich den Drang nach nem Kaffee gar nicht mehr. Schmeckt mir komischerweise auch nicht mehr, als ich letztens am Kaffee vom Mann kurz nen Schluck nahm. War irgendwie plötzlich nicht mehr mein Ding. :thinking:

Vielleicht irgendwann nen Latte mal probieren. :woman_shrugging:

Schwarztee hingegen ist super toll :heart::thinking::rofl:

Finde ich gut, dass du nicht im Internet bestellen willst. Gehe auch lieber in einen Laden hier in der Nähe. Achte aber bitte trotzdem darauf, dass die Qualität gut ist.

Gerade bei entkoffeinierten Kaffees muss man aufpassen, dass keine chemischem Prozesse verwendet werden. Das kann sich ganz ordentlich auf die Verträglichkeit auswirken.

Vielen Dank dir :slight_smile:. Habe aber immer noch Schwierigkeiten damit einzuschätzen was „normal“ ist bezüglich Erschöpfung und schlechter Stimmung.

Bin nach dieser anstrengenden Woche jetzt ziemlich kaputt und eher unmotiviert und nicht gerade vor Antrieb sprühend. Man denkt dann immer gleich ob was mit der Dosis nicht stimmt. Dabei kann es ja ganz natürlich sein sich mal ein paar Tage so zu fühlen.

Da fehlt mir irgendwie noch die Sicherheit. Man ist ja quasi seit Anfang der Medikamente immer am neuen Kennenlernen und probieren.

Wie siehst du das?

Ja sehe ich auch.

Man kann auch mit Medikamenten nen schlechten Tag haben. Ist ja völlig normal. Wirds jedoch zum Dauerzustand, stimmt was nicht. Aber nen paar Tage in Folge sind nach so einer Woche völlig normal und würde ich nicht so drastisch sehen.

Ja, man muss echt sich komplett neu kennenlernen. Echt nicht einfach :sweat_smile:

Update nach 6 Tagen 15 - 5 - 0 Elvanse adult:

Soweit alles ganz gut gelaufen. Denke wie bereits bei 10mg, dass es mehr sein könnte. Wie gewohnt nach circa 3 Tagen eine Art „Gewöhnungseffekt“. Würde mir wieder etwas mehr Antrieb wünschen. Muss mich schon als ziemlich aufraffen um ins Tun zu kommen. Wenn ich dann mal im Tun bin geht es. Konzentrationsfähigkeit und Reizfilter weiterhin einwandfrei.

Ich habe zurzeit Probleme mit dem Magen. So ein bisschen Sodbrennen, komisches Gefühl im Bauch und ab und zu etwas Durchfall. Ich hoffe, das hat nicht mit dem Auflösen von Elvanse im Wasser zu tun. An der Ernährung habe ich eigentlich nichts geändert.

Werde ich mal noch paar Tage beobachten. Zur Not muss ich auf Kapseln wieder umsteigen. Da habe ich eigentlich gar kein Bock drauf, weil ich so „Fummelarbeit“ gar nicht mag.

Werde übermorgen auf 20mg morgen steigern. Bin gespannt.

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Kleines Update mit der Bitte um Ratschläge zum Schluss:

Also bei jeder Erhöhung war es bis jetzt immer ein sehr ähnliches Muster. Die ersten 3 Tage sind top, abgesehen von dem schwierigerem Einschlafen. Das legt sich dann aber wieder. Oft „gerate“ ich in dieser Zeit in einen Hyperfokus und kann mich nur schwer zu Pausen zwingen. Das legt sich auch wieder.

Wann die Wirkung aufhört ist schwer zu deuten, da subtil. Ich merke es denke ich daran, dass ich wieder impulsiver werde und zerstreuter bin. Die zweite Dosis um circa 15 bis 16 Uhr hält nicht sehr lange. Beziehungsweise wird es eng mit einer Wirkung bis „zu Bett gehen“.

Das könnte auch daran liegen, dass die zweite Dosis mit 5mg im Verhältnis zu ersten Dosis (20mg) eher gering ist. Ein Versuch Nachmittags auf 10mg zu gehen kann denke ich nicht schaden.

Mit MPH hatte ich gar keine Hyperfokusse mehr. Mit Elvanse habe ich die wieder, zumindest die ersten Tage nach Erhöhung der Dosis, wie oben beschrieben. Danach sinkt der Antrieb wieder etwas mehr aufgrund eines „Gewöhnungseffekts“ oder dem Ende der „Honeymoonphase“.

So oder so glaube ich, dass Elvanse mein Medikament ist bleiben wird. Da so vieles gut ist und ich keine Nebenwirkungen habe. Ich glaube MPH fokussiert mir zu krass, dass ich schnell ein Gefühl habe neben mir zu stehen. Ich werde dadurch auch „antisozialer“. Mit Elvanse werde ich im Gegenteil viel mehr sozialer. Das Gedankenchaos in meinem Kopf ist mir Elvanse übrigens auch viel mehr verbessert gegenüber MPH.

Ich muss jetzt schauen ob ich die Nachmittagsdosis (5mg) zuerst erhöhe oder die Morgendosis (20mg). Mache jeweils 5mg Schritte, erhöhe nie beide gleichzeitig. Vom Gefühl her wird mir so oder so eine Dosis nicht langen über den Tag. Ich habe festgestellt, dass ich definitiv einen gewissen Wirkspiegel in den Schlaf rein brauche und gut vertrage. Schlafstörungen waren bei mir noch nie ein größeres Thema.

Erstaunlich ist, dass bei MPH und AMP kleinste Dosen reichen um meine innere Unruhe zu lindern.

Habe nächste Woche einen Termin beim Psychiater. Mal hören was er sagt, ob zweite Dosis Elvanse oder unretardiertes AMP oder MPH Abends. Ich denke er wird mich wieder experimentieren lassen, weil er wenig Erfahrung hat.

Er weiß ja noch nicht mal, dass ich jetzt schon auf zwei Dosen am Tag aufteile :smiley:. Immerhin hat er mir gesagt, dass er keine Ahnung hat davon mit dem Teilen im Wasser und ich bei der Apotheke nachfragen soll, von seiner Seite aus in Ordnung so lange ich die 30mg nicht überschreite.

Was meint ihr wie ich weitergehen soll? So oder so, die Morgendosis will ich weiter versuchen zu steigern. War bisher immer angenehm (spätestens nach 3 Tagen).

Danke für eure Hilfe :slight_smile:

Moin @JuliOs

Wenn ich dich richtig verstanden habe, kommst du mit den 20mg morgens ja eigentlich ganz gut hin.

Daher wäre es für mich logisch, die zweite Dosis anzupassen.

Inwieweit sind denn die 5mg nachmittags problematisch?
Das habe ich leider nicht ganz verstanden.

Eine 100% Wirkung bis zum „zu Bett gehen“ ist relativ schwierig.

Hast ja immer wieder mal Schwankungen :wink:

Aber dafür gibt’s ja das Feintuning.

Ich für meinen Teil habe mich damit abgefunden, dass ich am Tag im Schnitt so 2-3h maximal ohne Wirkpegel unterwegs bin.
Einfach weil das die 40min am morgen und eben die Zeit nach wirkende bis zum Schlafengehen ist.

Wann ist bei dir denn aktuell Ende?

Moin @ZappelPhilipp

Ja ich komme ganz gut hin, nach 3 Tagen lässt das aber immer etwas nach. Wobei ich sagen muss, dass es bei den 20mg weniger nachgelassen hat als bei den kleineren Dosen. Ja, ich will halt die „optimale Dosis“ finden. Also laut Leitfaden hochdosierten bis drüber und dann wieder zurück gehen.

Ich bin mit der Wirkung der zweiten Dosis nicht zufrieden. Es schleicht sich ganz subtil wieder mehr „ADHS“ rein. Die Wirkung vom Vormittag wird nicht „nahtlos“ verlängert" sondern ist direkt schlechter. Vermutlich ist mit der Wirkspiegel dann zu niedrig?

Ich muss sagen, das ging mit 5mg Medikinet Adult um 18 Uhr ganz gut. Das hat super in meinen Schlaf reingewirkt. Das würde ich gerne mit Elvanse ähnlich hinbekommen. Wenn die Wirkung zu stark nachlässt vor dem schlafengehen schlafe ich richtig schlecht ein und die Qualität ist auch nicht so gut.

Also die erste Dosis so circa nach 9 Stunden um 16 Uhr. Nehme die zweite Dosis dann um 15 Uhr. Also, dass ich so richtig raus bin aus einer guten Wirkung merke ich so zwischen 19 und 22 Uhr. Wie gesagt, ziemlich subtil.

Das ist genau der Grund, was ich an Elvanse so angenehm finde.

Ergo, vorsichtig auf 10mg erhöhen.
Kann auch sein dass du im Endeffekt Richtung 20/20 landest.

Ist aber sehr gut, dass du vorsichtig erhöhst :slight_smile:

Allgemein hab ich das Gefühl dass du damit auf dem richtigen Weg bist.

(Gott warum fallen mir Grade so viele Anspielungen auf the mandalorian ein… :sweat_smile: )

Ich denke du hast Recht. Ich bleibe erstmal bei den 20mg und erhöhe auf 10mg Nachmittags. Leider habe ich mich die letzten Tage glaube etwas übernommen.

Bin Abends total erschöpft bei gleichzeitiger Unruhe. Fühle mich dann wie vor den Medikamenten. Ich hoffe mal das hat nichts mit Elvanse zu tun und pendelt sich wieder ein.

Hat vielleicht auch damit zu tun dass ich heute den ersten Tag mit der Nachmittagsdosis hoch bin.