@Nelumba_Nucifera Das mit der Zyklusunabhängigkeit kann ich leider aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, im Gegenteil. Das ist jetzt subjektiv und muss nicht maßgebend sein, aber kurz meine Erfahrung dazu: Ohne Medikation hatte ich ein heftiges PMS-Problem. Die Stimmung ist manchmal so schnell und ohne adäquaten äußeren Anlass in sehr tiefe Etagen gefahren, mit einem sehr unfreundlichen „hyperrealistischen“ Blick auf die Welt.
Ich hatte schon einen Vertrag mit mir abgeschlossen, in dieser Phase keine irreversiblen Entscheidungen zu fällen. @Nono hat so ein Abkommen mit sich, glaube ich, mal ähnlich beschrieben bezogen auf Job-Themen.
Das Phänomen hätte ich übrigens nie mit ADxS in Verbindung gebracht und hielt es immer für rein hormonelles Pech. Mit MPH hatte ich diese PMS-Abstürze dann aber überhaupt nicht mehr, auch wenn es in diesen Tagen kaum eine Verbesserung bei Konzentration, etc. gab.
Mit Elvanse kamen sie - wenn auch merklich abgeschwächt - nun wieder zurück. Ich wäge gerade dieses (auf ganz wenige Tage beschränkte, aber da leider recht existentielle) Risiko mit meinen individuellen Vorteilen von Elvanse ab. Dann entscheide ich das vor dem nächsten Termin neu. Vermutlich werde ich wieder wechseln bzw. versuche immerhin zu klären, ob es ggf. vertretbar ist, nur in der PMS-kritischen Zeit auf MPH zu wechseln.
Ich hatte aus Informationen von Fr. Neuhaus die Verallgemeinerung mitgenommen: Ein Elvanse-Versuch lohnt sich auch bei brauchbarer MPH-Wirkung, wenn man 1. schnell „Berge vor sich“ sieht im Sinne eines Sich-Erschlagen-Fühlens von Aufgaben. Und wenn man 2. „innerlich schnell hochfährt“. Ich selbst fand mich aber zB mit MPH insgesamt „verträglicher“ bzw. harmonischer.
Im Ergebnis verschafft der Versuch vor allem, dass man sich nicht ständig die Frage stellt „Wie wäre es wohl mit xyz?“ Das war bei mir zuletzt phasenweise so, ähnlich wie vor der Diagnose mit Blick auf mögliche Medikation insgesamt. Und es hat mir zB noch mehr Vertrauen in meine Ärztin gegeben, dass sie sich in keiner Form zwischen mich und ein mögliches „Porsche-Leben“ stellte, weil sie einen Rezeptblock hat und ich nicht. (Ich hatte mich an dem Porsche-Bild auch gerieben in dem anderen Thread. Aber evtl. fällt es leichter, vom Porsche wieder auf den Volvo zu wechseln, wenn mann testen konnte, dass es am einem bestimmten Alter den Porsche ohnehin nur kombiniert mit einem Physiotherapeuten gibt und er für die eigenen Knochen gar nicht passt. )
Vielen Dank, @desteny, für die Aufbereitung. Die Aufteilung finde ich sehr sinnvoll. Meine Wirkung ist aber teilweise gegensätzlich. Ich vermute daher, die Wirkweise ist doch sehr individuell und eine übertragbare „wenn das, dann das“-Tabelle gibt es eher nicht.
Gerade, weil Du Erfahrung mit der Wirkweise hast, kannst Du für Dich sicher wunderbar vergleichen, was Dir wichtig ist, @Nelumba_Nucifera. Wenn das Klavier für Dich zB sehr wichtig ist und das mit Wechsel besser klappen sollte, könnte das doch den Ausschlag geben, selbst wenn drei, vier andere Stellschrauben schlechter laufen würden.
Es scheint mir eine sehr individuelle Gleichung. Je besser die Sensorik für das eigene Funktionieren nachreifen konnte, auch durch die Medis m.E., desto besser kann man entscheiden, was passt oder gemessen am aktuellen Anforderungsprofil am besten ist.