Methylphenidat vs. Elvanse/Attentin, wer hat Erfahrungswerte?

Tag Leute!

Wer hat schon beides genommen und könnte mir darüber den Unterschied in der Wirkung noch mal genauer erklären.
(Alltagsbeispiele)
Ich kann mir das so schlecht vorstellen was und wie ein anderes Medikament in einer ADHS-Symptomatik soviel anders bewirken kann.??

Das Thema evtl. mal Elvanse zu testen war bei mir etwas in den Hintergrund geraten und wurde in einem anderem Thread wieder aktiviert.

Ein Argument für Elvanse wäre bei mir die Zyklusunabhängigkeit.

Ein wenig Sorge hätte ich schon vor einem Wechsel, weil ich ja froh bin das MPH bei mir überhaupt was bewirkt und Elvanse schlimmsten Fall dann weniger :shock: aber wenn es umgekehrt sein könnte wäre ich ja fein blöd es nicht in Erwägung zu ziehen.

Aber es gibt glaube ich auch welche die sogar beides nehmen?

Bei Medikinet Adult war ich richtig gut fokussiert beim Arbeiten und das Aufräumen und Ausmisten fiel mir leichter.

Immerhin konnte ich gelegentlich bewusst aus der übergeordneten Ebene heraus entscheiden, dass ich jetzt mal Ruhe halten sollte. Aber so richtig kam ich dann nicht zur Ruhe dabei.

Das in meinem Alltag zu Hause, aber auch bei der Arbeit notwendige häufige Wechseln zwischen Tätigkeiten fiel entsprechend aber schwerer. Es sind entgegengesetzte Anforderungen.

Ich fühlte mich bei MPH ziemlich gepusht und kam meiner Meinung nach so in einen bedenklichen Überlastungszustand, weil ich zugleich erhebliche Schlafstörungen hatte, gegen die es nicht half.

Attentin und Elvanse waren dann meine nächsten Mittel, damit habe ich weniger Gedanken gleichzeitig im Kopf, fühle mich irgendwie klarer, ruhiger.

Aber ich bin damit noch ziemlich reizoffen. Ich mache zu viel Hin und her und mache nichts fertig.

Was sehr positiv ist, dass ich mit einer extrem geringen Dosis besser schlafe. Auch profitiere ich deutlich mehr von Meditation und Qigong, wenn ich eine kleine Dosis genommen habe.

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Hallo Nelumba,

ich hatte in der Anfangszeit Amfetaminsaft (also vom Wirkstoff das Gleiche wie Attentin) genommen und fand die Wirkung nicht so beeindruckend.

Es wurde ja schon öfters berichtet dass bei MPH der Beginn der Wirkung stärker zu bemerken ist. Das hat Vor- und Nachteile. Ich bin zu MPH zurückgekehrt und sehr zufrieden.

Mein Sohn nahm zuerst unretardiertes MPH, das wirkte gut, aber er wurde sehr ruhig und teilnahmslos, außer wenn er eine Dosis nahm, die für die übrige Wirkung eigentlich zu niedrig war (Einzeldosis war zuletzt eine Dritteltablette=3,33 mg, diese dreimal am Tag). Jetzt nimmt er Attentin, und zwar eine Dreivierteltablette und später eine Vierteltablette (3,75 mg / 1,25 mg), die Wirkung ist besser und er ist nicht zu ruhig.

Sorge musst du nicht haben, wenn es nichts ist dann bleibt es eben beim Versuch.

Aber das mit der Zyklusunabhängigkeit- bist du sicher?? Ich bin ja keine Frau und daher kein Zyklusexperte, fände es aber unplausibel. Viele Frauen berichten ja, dass die Wirkung in bestimmten Zyklusphasen viel schlechter sei bzw. der Bedarf an MPH höher, aber ich gehe (solange ihr Frauen mir jetzt nicht das Gegenteil bestätigt) davon aus, dass es bei Elvanse auch so ist. Oder??

Mit keine Sorge machen müssen hast du ja eigentlich recht stimmt !!!
Es ist ja kein Spiegelmedikament wo man warten muss.
Wenn dann würde ich meinem Arzt eh zunächst eine kleine Packung Attentin vorschlagen um die Dosis herauszufinden und wenn es nichts ist, dass man dann nicht zu viel Geld in den Sand gesetzt hat.
Das hat mich damals voll gewurmt als ich um Geld zu sparen, Methylphenidat unrteardiert von HExal genommen habe und es echt für die Tonne wirkte

Das mit dem Zyklus habe ich aus Erfahrungswerten gelesen und fachlich irgendwo gelesen. Wobei ich da mitlerweile ein besser Gespür für habe, aber ich muss halt gut in mich reinspüren und das ist in ruhigen Coronazeiten einfacher wie im blanken Alltag.

Medikinet hat mich fokussierfähiger gemacht, aber nicht innerlich ruhig. Ich war verrückt wie eh und je, nur etwas besser in der Lage, nicht jeden zu unterbrechen und mir 3 Aufgaben zu merken. Und es hat nach 2 Jahren Einnahme bei mir Psychosen und Halluzinationen hervorgerufen (oder zumindest nicht verhindert). Die Esszeiten waren auch sehr, sehr wichtig. Ab 10:30 hat mein Gehirn angefangen unruhig zu werden, weil es die nächste Dosis vom Mittagessen wollte.
Bei Elvanse ist für mich der krasseste Unterschied, dass es mich innerlich ruhig stellt. Ich empfinde die Wirkung als gleichmäßiger, wobei es an der allgemeinen inneren Mehrruhe liegen kann. Und ein Segen ist es, mittags keine Tablette mehr nehmen zu müssen (Mittagessen mit Arbeitskollegen, die es nichts angeht).
Dafür ist es um Längen teurer und darf nur als 2. Wahl verschrieben werden, wenn Medikinet nicht passend ist.

Hallo KTT,

und nimmst du Elvanse zur Zeit weiter? Und du hast damit keine Probleme mit Psychosen und Halluzinationen?

Die Bedingung, dass Medikinet nicht passend ist, wäre ja bei dir erfüllt, nehme ich an.

Ja, morgens 50 mg und ab Mitte Juni wieder 30 mg (wenn meine Ausbildung abgeschlossen ist). Wenn solche Symptome auftreten kann man nie sagen, ob es auch ohne gekommen wäre oder ob MPH es hervorgerufen hat. Fest steht, dass ich seit dem Wechsel von Medikinet zu Elvanse keine Symptome dieser Sorte mehr habe - allerdings brauche ich wohl, nehme zumindest, ein Antipsychotikum dazu. Werde es also wahrscheinlich nie erfahren, ob mich MPH kaputter gemacht hat oder ob mein Kopf sowieso darauf ausgelegt war, sich in diese Richtung zu entwickeln.
Edit: mein Tagebuch sagt, dass das Antipsychotikum im Dezember 19 zum Medikinet kam und der Wechsel von Medikinet zu Elvanse Mitte Januar. Aber jeder ist anders, ich sehe es daran, dass viele damit gut auskommen.

Elvanse kostet in der größten Dosierung (30Stk a 70mg) exakt 78,94€… (hab den Bon gerade vor mir liegen :smiley: )

Ritalin Adult kommt für 56Stk a 30mg mit 69,03€ daher…

Wo ist das denn um Längen teurer… :?: gut, letztes Jahr kostete Elvanse 70mg noch Hundertpaarnzwanzig Tacken… (wohl billiger geworden) aber mal Ehrlich, auch zu dem Preis wäre der ‚Porsche-Vergleich‘ der hier schon bemüht wurde unpassend :wink: Da ich zu Ritalin-Zeiten 3 Tagesdosen gebraucht habe (und noch Bupropion dazu…) spart die Krankenkasse sogar Geld seit ich Elvanse nehme…

Andere Medikamente sind übrigens auch nicht umsonst :idea:
Strattera zum Beispiel kostet für 28Stk a 40mg 111,55€ und für 56Stk a 80mg 287,56€…

Wenn man mal bedenkt, welche Kosten bei unbehandeltem Adhs evtl auf die Kassen zukommen… alles geschenkt :sunglasses:
Und wer gut eingestellt ist und Arbeitsfähig bleibt (oder wieder wird) zahlt auch (wieder) mehr ein!

Das Wichtigste ist doch, dass das Medikament (welches auch immer) einem hilft! Wenn es das tut, gewinnen am Ende alle :geek:

PS: Das Elvanse nur als 2. Wahl verschieben werden darf ist glaube ich nicht mehr so… laut Leitlinie ist es doch bei Erwachsenen sogar 1. Wahl. Nur, was bedeutet das jetzt in der Praxis?

@all: Weiß da jemand genaueres zu?


Was meinst du mit „verrückt wie eh und je“?

Hat sich das sehr auf deine Leistungsfähigkeit auf der Arbeit ausgewirkt?

Zum Thema: Ich kann leider nichts zu Elvanse sagen.
MPH lässt aufjedenfall meine Impulsivität dahinschwinden und ich bin konzentrierter.
Zudem fällt mir auf, dass ich wesentlich länger an Aufgaben dran bleiben kann. Nur leider stelle ich meine berufliche Karriere/Leistung über die Gesundheit.
Ich denke, dass das ein großes Problem ist, weshalb ich mich definitiv mehr auf die Erholungsphasen konzentrieren sollte.

Hatte erst MPH bis zu 80mg tägl. , nun Elvanse 70mg + 10mg Attentin Werktags. Vorweg, beide/drei Medikamente helfen, wirken aber gefühlsmäßig total Unterschiedlich.

MPH - Pro:

  • weniger Hyperaktivität und innere Unruhe
  • weniger Wut oder Agression
  • mehr Gedankliche Leistung abrufbar
  • Eliminierung des Hungers und der müdigkeit Tagsüber.

MPH - Con:

  • weniger Antrieb für Routinearbeiten welche nicht auf der Arbeit sind (Putzen/Staubsaugen)
    (MPH hat allen negativen (Unruhe) sowie positiven (Einkaufen, Putzen) Antrieb deutlich reduziert.)
  • hohe Gefahr der Überlastung (Hunger und Müdigkeit waren weg, Signale des Körpers werden schlecht wahrgenommen).
  • Spürbare Wirkspitzen und Tiefs!!
  • oft war die neue Dosis perfekt, nach 5 Tagen viel zu wenig.

LDX - Pro:

  • EINE DURCHGEHEND GLEICHBLEIBENDE ANGENEHME KONSTANTE WIRKUNG!!! Wichtigstes PRO!!
  • Stärkerer Hyperfokus als ohne oder mit MPH
  • Nach jeweils 2 Monaten 50mg und 70mg immer noch jeden Tag das Gefühl, dass die Dosis in Ordnung ist.
  • mehr das Gefühl dass alles „normal“ ist ohne das typische Wirkgefühl
    (Jedoch merke ich Elvanse genau nach 90-95 Minuten, es ist einfach ein angenehmes „Jetzt fühle ich die sanfte Unterstützung“ und kein „Hier kommt MPH und knallt erstmal“.
  • VIEL mehr positiven Antrieb für normale Haushaltssachen und sonstige Pflichten.
    (Als wenn die negative Hyperaktivität weg geschnitten worden ist und die gute positive Aktivität verstärkt worden ist).
  • weniger einnahmen pro Tag
  • gefühlsmäßig einen Stimmungsaufhellenden Effekt

LDX - Con:

  • weniger Effektiv bei Hyperaktivität und Impulsivität, sagen wir mal 15-20% schlechter als MPH. Für mich aber inzwischen zu handlen.
  • Etwas unstrukturierter und Vergesslicher als mit MPH

Attentin Pro/CON:

  • Teuer
  • wirkt schnell
  • etwas stärkere Ruhe und reduzierte Agression als mit dem Elvanse, tatsächlich vergleichbar mit dem MPH.
  • wirkt 4-5 Stunden.
  • Lohnt sich.

Fazit: Elvanse Elvanse Elvanse. In Summe 9/10 Sterne. (MPH 7/10). Ein Medikament welches Unterstützt und für wohlbefinden sorgt und nicht wie MPH knallt und man dort sich nach jeder Wirkspitze (1h/5h) sehnt, damit die Wirkung konstant ist.

Wer mit MPH zufrieden ist - alles so lassen.
Wer nicht: Elvanse ausprobieren, ein Versuch ist es Wert. Erst durch das (für mich gute) Komplettpaket an Pros (aber auch Con’s) fühle ich mich recht gut medizinisch behandelt und kann tägich lernen normal zu sein.

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Schon mal an dieser Stelle herzlichen Danke für die hilfreichen Beiträge !

Wie sieht das aus mit gezielter Konzentration, wo es suboptimal ist wenn man auch nur kurz abschweift.

Unter MPH wurde es mir erst möglich richtig gezielt Klavier zu üben. Vor MPH war das höchstens oft nur ¼ h möglich und dann habe ich gefrustet aufgehört , weil ich immer rauskam weil immer was anderes noch in meinen Kopf schoss und das einfach keine Spass machte.
Unter MPH gelang es mir dann plötzlich auch mal 1h- 1 ½ ha einfach weiterzüben. Auch wenn ich rauskam , ich blieb einfach am Ball und konnte so schon einige Fortschritte machen von denen ich vorher nur geträumt habe.
Was auch dazu führte das ich grundlegend mehr Lust habe zu üben und ohne MPH mag ich schon gar nicht mehr üben.

Es ist aber so das ich seltenst eine Stück mal wirklich durchspielen kann ohne rauszukommen.
Es sind auch immer andere Stellen , also das Stück kann ich eigentlich.

Kann sogar sein wenn ich ein Stelle plötzlich nicht mehr Spielen kann, dass ich die wenn ich es schnell dahinklatsche, doch alles im Kopf ist.

Raus bringen können mich alle möglichen Gedanken aus jeder Richtung, oder das ich zig musikaliche Ideen spüre die ich ausdrücken möchte, aber meine Finger und Koordination das noch gar nicht kann.

Also ich bin kurz im Flow das Stück läuft , Gedanken kommt und zack out of Flow.
Dadurch das ich insgesamt mehr übe kann ich die ein oder andere Stelle zumindestens so umspielen oder weiterspielen das ich nicht ganz abbrechen muss.

Aber es ist einfach nicht schön so.

Könnte da Elvanse / Attentin evtl. besser sein.?

Hallo @desteny,

vielen Dank für deinen sehr aufschlussreichen Beitrag! :smiley:

Für mich bestätigt er allerdings, dass ich gute Gründe habe, bei MPH zu bleiben. Für mich entscheidend:

Denn Impulsivität und Unausgeglichenheit ist ohne Medikament das, was mich am Meisten stört. Ein Medikament, was hier 15-20 % schlechter ist, kann ich nicht brauchen.

Eine


habe ich glücklicherweise mit MPH auch. Was vermutlich an meiner etwas ausgefallenen Dosierung liegt, ich nehme morgens beim oder nach dem Frühstück Medikinet Adult, nach spätestens 4 1/2 Stunden Ritalin Adult, und dann nach spätestens 5 1/4 Stunden unretardiertes MPH. (Ich unterstelle nicht dass es auf dich zutrifft, aber ich glaube dass Viele die sagen, MPH wirke ungleichmäßig, zu lange mit dem Nachnehmen warten und/oder zu hohe Einzeldosen nehmen.)

Ja, das Medikinet „knallt“ ein wenig, wenn die Wirkung einsetzt, aber keineswegs unangenehm. Bevor ich ADHS-Medis nahm, war es der (starke schwarze) Frühstückstee, der einen schlagartig wach(er) mache; jetzt vertrage und trinke ich gar keine koffeinhaltigen Getränke mehr.

Und was du zu dem teuren Attentin schreibst- um nach der Wirkung von Elvanse etwas für den Abend zu haben, könntest du doch auch unretardiertes MPH nehmen- wo du ohnehin Ähnlichkeit zum MPH feststellst? Die Wirkung ist natürlich kürzer. Jedenfalls, einen Zwang tagsüber Amfetamin, abends auch Amfetamin gibt es ja nicht.

[size=85]Wobei mir gerade einfällt, das würde umgekehrt auch gelten! Vielleicht probiere ich statt meiner 17:30-MPH-Dosis (5 mg unretardiert) mal 2,5 mg Attentin aus? [/size]


Von Unausgeglichenheit war doch gar nicht die Rede… vielmehr von einer ‚durchgehend gleichbleibenden angenehmen konstanten Wirkung!‘ Ich bin mit Elvanse viel ausgeglichener als mit Mph… und Impulsivität in einem normalen Maß ist für mich kein Bug, sondern ein Feature :smiley:

Ich denke wir können froh sein beide Wirkstoffe zu haben, um so mehr Leuten kann geholfen werden :geek:

@Nelumba_Nucifera Es gibt keinen Grund das Medikament zu wechseln, nur weil man dann ‚vielleicht‘ besser Klavier spielen kann… :wink:

Guten Morgen,

also vorweg ist natürlich zu erwähnen, dass MPH erstmal Welten besser ist für mich als gar nichts. Nur LDX ist da in Summe nochmal besser.
Hatte Ritalin Adult, nach 3 Stunden hatte ich ein Tief. Kurz bevor die zweite Wirkung einsetzte.
Und ich nehme Attentin statt MPH unretatidert, weil MPH mich runterfährt und nicht so Stimmungsaufhellend wirkt wie Attentin (oder MPH die Stimmung drückt, weil ohne MPH hätte ich das gefühl ja nicht) . Attentin entfernt nur die paar schlechten Sachen und normal gehts weiter.

Nochmal etwas genauer auf die (Hyper-)Aktivität eingegangen:
Nochmal vorweg: Ich habe ein SEEEEEEEEEEEHR großes H im ADHS. Demnach ist Elvanse ehr weniger für mich geeignet. EIGENTLICH

MPH:

  • Innere Unruhe wird reduziert/entfernt. Je nach Dosis scheint es aber so, als wenn die Innere Unruhe sich nur hinter einem Vorhang versteckt. (=Ist nicht da, aber als wenn diese tief im Bauch aufs herauspreschen wartet).
  • Auf dem Sofa liegen wird durch die entfernte Unruhe eine alternative. Jedoch ist es zu angenehm, sodass ich mit MPH viel liegen geblieben bin und weniger Aufgaben absolviert habe. Nicht weil ich zugedröhnt war oder dergleichen, sondern weil es subjektiv sehr angenehm war und es keinen Anlass (Hyperaktivität oder Antrieb) gab aufzustehen und was zu machen.
  • in drei Monaten MPH bin ich nur zwei mal geplatzt. Das ist wirklich gut. Meine Freundin wird endlich von mir besser behandelt!
  • Hunger und Müdigkeit waren ja komplett weg bei mir. Einerseits erstmal gut, als ich aber nach knapp drei Monaten ein schwächeanfall dadurch hatte (Herzrhytmus, Kurzatmigkeit [pulmonare Hypertonie als Nebenwirkung] etc.) habe ich gelernt, dass das für mich keine positiven Wirkungen sind sondern Nebenwirkungen bei unerfahrenheit. Da bleibste bis 1 Uhr wach, stehst um 6 auf, todes Müde, aber die Tablette richtet es nach einer Stunde. Als wenn du 10 Stundne geschlafen hast. [mit dem Vorsatz hab ich die Tablette nicht genommen im übrigen].

Ergebniss bei mir: Stark runtergefahren - bei jeder Dosierung - durch Fremdkontrolle von MPH.

LDX:

  • die Innere Unruhe wird auch komplett entfernt, fühlt sich anders (nicht schlechter) an als unter MPH.
  • (Hatte allgmein ZWANGSWEISE viel Antrieb für größere Sachen, weil ich „Druck“ der Hyperaktivität abbauen musste) = der allgemeine Antrieb ist so wie vorher bzw. etwas höher. Jedoch, und das ist der riesen Vorteil; ich kann mir aussuchen ob ich das auch will oder nicht. Wenn ich liegen bleiben will, ist das trotz des vielen Antriebes der zur Verfügung steht vollumfänglich möglich. Ich würde darüber hinaus auch behaupten, dass die Hyperaktivität nicht „gelöscht“ wird, sondern bei Nutzung des gesteuerten Antriebs mit Verbraucht werden kann. Also kurzum: LDX ermöglicht mir scheinbar das gezielte Einsetzen von Antrieb und der Energie der Hyperaktivität ohne negative Gefühle (wie vorher ohne Medis Unruhe etc.).
  • Müdigkeit und Hunger werden leicht reduziert. Es bleibt alles merkbar, aber nicht schmerzhaft und quelend. Am Abend so um 21/22 Uhr (7-8 Uhr aufgestanden) setzt eine starke angenehme Müdigkeit ein.
  • Agression, Wut und Impulsivität:
    → in den Vergangenen 5 Monaten 3x geplatzt. Finde ich für mich OK.
    → sonst im vergleich nur etwas schneller LEICHT gereizt unter MPH. ABER; das war es auch. Nix mit eskalieren.
    → hier beim LDX ist jedoch etwas mehr selbstkontrolle notwendig als unter MPH. ETWAS!
    → bei der Impulsivität muss man auch aufpassen. Habe zwar die tendenz gelegentlich impulsiv zu reagieren (betrifft nur noch unterbrechen oder Meinung sagen) ABER ich habe die Chance vorher zu reagieren weil ich genug Zeit dafür bekomme. So kann ich bewusst die ganz schlechten und schlechten Sachen abfangen.

Ergebniss: Absolutes „ICH-Gefühl“ mit Unterstützung durch LDX.

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Doch für mich ja wohl!
Es geht hier nicht um „vielleicht„ besser , sondern um Spielfreude und mein Können nutzen zu können. Also für den Spaß zu Hause oder beim musizieren mit anderen.
Musik ist ein Hobby von mir, welches mir sehr viel bedeutet und mir viel Halt gibt.
Es macht mich traurig dass es so ist, was gibt es da zu zwinkern. :frowning:
Dieses Problem am Klavier hat mich von Jugend an sehr belastet und ich brach in Tränen aus als ich unter MPH zum ersten Mal erlebte was es bedeute gezielt üben zu können.
So was hatte ich noch nie erlebt.
Wenn ich meine Fortschritte höre/erlebe, die ich endlich unter MPH nun machen konnte, Stücke die sich mir erschließen, wo ich nie gedacht habe dass ich sie auch nur Ansatzweise so erlernen kann kommen mir vor Dankbarkeit die Tränen.

Ich weiß jetzt nicht ob du ein Instrument spielst?
Stell dir vor du duschst und es stellt sich immer wieder zwischendurch kurz der schöne, angenehmen, warme Wasserstrahl ab.
Dann möchtest du das ändern und es sagt dir einer.: „wieso , Wasser kommt doch raus und sauber wirst du auch so !“

In anderen Bereichen ist es ja nicht so schlimm wenn man kurz abschweift , weil seltenst eine Konsequenz so spürbar und hörbar ist.

Bei Melodieinstrumenten habe ich das Problem nicht so gravierend bis kaum, da ist MPH gar eher schon Kontra bei mir gewesen.

Obwohl ein Melodieinstrument nur eine Notenlinien hat die man abspielt , ist es so, das ich am Klavier die Stücke Null Komma Nix fast auswendig kann ohne das ich es je forciert habe dies zu können und es sind Unmengen mehr an Noten. DAs habe ich vor MPH z.B nicht mal gewusst , dass so was möglich ist.

Also wenn ein Wechsel auf Elvanse mir da Verbesserung bringen könnte wäre es für mich Wahrlich aus tiefster Seele heraus ein Grund es zu versuchen und dann bliebe es abzuwägen wie es sich allgemein auswirkt um dann entscheiden zu können.

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Ich finde es schön diesen Fortschritt von anderen Betroffenen zu hören. Das stärkt uns alle nur darin an unseren Zielen festzuhalten.

Denn alles ist möglich! :slight_smile:

Ich möchte kurz reingretschen, um dich hinsichtlich @Anders Aussage zu ermutigen. Mir kam es gar nicht schlimm vor. Eventuell hast du es ein wenig emotionaler aufgenommen als es ist. Die Aussage sollte vielmehr den Inhalt plakativ erklären.
Stell dir vor LDX ist gar nichts für dich. Bis du das herausgefunden hast, musst du erst einmal MPH schrittweise abdosieren und LDX langsam aufdosieren, um dann nach quälenden Monaten nicht ausreichender Dosierungshöhe festzustellen, dass LDX nichts für dich ist.

Na, dass @anders in dem Sinne mir nix Böses wollte , da gehe Ich mal von aus. :wink:
trotzdem klang es für mich so, dass er so einen Grund als „PillePalle“ sieht, deswegen habe ich ja noch mal versucht zu erklären warum es mir ausgerechnet da wichtig ist.

Dir kam es ja auch nicht schlimm vor weil du evtl. das auch nicht so ganz nachvollziehen kannst.
natürlich habe ich das voll emotionaler aufgenommen , weil ich ich ja schon ewig drunter leide , aber da kann @anders ja nichts für.
Aber ist alles ok so, ich habe ja erklärt warum es wichtig für mich ist und freue mich wenn es zu meinem Threadanliegen weitere Rückmledung gibt.

Ich denke langsam abdosieren wäre nicht nötig, da ich auch so mal Phasen habe wo ich weniger nehme oder auch mal ohne Teste.
Umstellen würde ich eh in der Urlaubszeit, weil dann bin ich mir näher und kann besser in mich reinfühlen. Würde da auch selber Attentin zahlen , weil da ein langsames eindosieren glaube ich einfacher ist. Zumal ich bei MPH auch nicht so eine Hohe Dosis habe.

Der Vorteil ist ja, dass ich schon Erfahrung mit MPH habe und grundlegend Erfahrung mit Eindosieren. Und wenn es nix ist , dann bin ich ja schnell von ab und kann bei MPH weitermachen.

@Nelumba_Nucifera Das mit der Zyklusunabhängigkeit kann ich leider aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, im Gegenteil. Das ist jetzt subjektiv und muss nicht maßgebend sein, aber kurz meine Erfahrung dazu: Ohne Medikation hatte ich ein heftiges PMS-Problem. Die Stimmung ist manchmal so schnell und ohne adäquaten äußeren Anlass in sehr tiefe Etagen gefahren, mit einem sehr unfreundlichen „hyperrealistischen“ Blick auf die Welt.

Ich hatte schon einen Vertrag mit mir abgeschlossen, in dieser Phase keine irreversiblen Entscheidungen zu fällen. @Nono hat so ein Abkommen mit sich, glaube ich, mal ähnlich beschrieben bezogen auf Job-Themen.

Das Phänomen hätte ich übrigens nie mit ADxS in Verbindung gebracht und hielt es immer für rein hormonelles Pech. Mit MPH hatte ich diese PMS-Abstürze dann aber überhaupt nicht mehr, auch wenn es in diesen Tagen kaum eine Verbesserung bei Konzentration, etc. gab.

Mit Elvanse kamen sie - wenn auch merklich abgeschwächt - nun wieder zurück. Ich wäge gerade dieses (auf ganz wenige Tage beschränkte, aber da leider recht existentielle) Risiko mit meinen individuellen Vorteilen von Elvanse ab. Dann entscheide ich das vor dem nächsten Termin neu. Vermutlich werde ich wieder wechseln bzw. versuche immerhin zu klären, ob es ggf. vertretbar ist, nur in der PMS-kritischen Zeit auf MPH zu wechseln.

Ich hatte aus Informationen von Fr. Neuhaus die Verallgemeinerung mitgenommen: Ein Elvanse-Versuch lohnt sich auch bei brauchbarer MPH-Wirkung, wenn man 1. schnell „Berge vor sich“ sieht im Sinne eines Sich-Erschlagen-Fühlens von Aufgaben. Und wenn man 2. „innerlich schnell hochfährt“. Ich selbst fand mich aber zB mit MPH insgesamt „verträglicher“ bzw. harmonischer.

Im Ergebnis verschafft der Versuch vor allem, dass man sich nicht ständig die Frage stellt „Wie wäre es wohl mit xyz?“ Das war bei mir zuletzt phasenweise so, ähnlich wie vor der Diagnose mit Blick auf mögliche Medikation insgesamt. Und es hat mir zB noch mehr Vertrauen in meine Ärztin gegeben, dass sie sich in keiner Form zwischen mich und ein mögliches „Porsche-Leben“ :wink: stellte, weil sie einen Rezeptblock hat und ich nicht. (Ich hatte mich an dem Porsche-Bild auch gerieben in dem anderen Thread. Aber evtl. fällt es leichter, vom Porsche wieder auf den Volvo zu wechseln, wenn mann testen konnte, dass es am einem bestimmten Alter den Porsche ohnehin nur kombiniert mit einem Physiotherapeuten gibt und er für die eigenen Knochen gar nicht passt. :slight_smile: )

Vielen Dank, @desteny, für die Aufbereitung. Die Aufteilung finde ich sehr sinnvoll. Meine Wirkung ist aber teilweise gegensätzlich. Ich vermute daher, die Wirkweise ist doch sehr individuell und eine übertragbare „wenn das, dann das“-Tabelle gibt es eher nicht.

Gerade, weil Du Erfahrung mit der Wirkweise hast, kannst Du für Dich sicher wunderbar vergleichen, was Dir wichtig ist, @Nelumba_Nucifera. Wenn das Klavier für Dich zB sehr wichtig ist und das mit Wechsel besser klappen sollte, könnte das doch den Ausschlag geben, selbst wenn drei, vier andere Stellschrauben schlechter laufen würden.

Es scheint mir eine sehr individuelle Gleichung. Je besser die Sensorik für das eigene Funktionieren nachreifen konnte, auch durch die Medis m.E., desto besser kann man entscheiden, was passt oder gemessen am aktuellen Anforderungsprofil am besten ist.

Danke ihr Alle, das was ihr hier schreibt hilft mir wirklich, auch eben in dem Abwägen aber auch verstehen

Das würde ich gar befürworten, wenn sich das mit Elvanse gar noch bessern könnte.
Mangelnds Planungs- und Zeitgefühl ist schon besser zu händeln , aber ich wäre froh wenn sich da auch noch was rausholen lassen würde.

Das wäre mal spannend ob das möglich wäre. Ich wäge ja auch in bestimmten Situation ab auch mal kein MPH zu nehmen.

Danke, ja das wäre ein Deal , aber wenn MPH im Gesamtergebniss besser ist, ja dann würde ich das bevorzugen. Mir bringt es auch nichts, wenn dann der Rest nicht mehr läuft. Oder auch hier ne Kombination :?: als Morgens für die Arbeit MPH, Nachmittags zum Klavierüben Attentin und Abends in geselliger Runde nix, weil ich dann mein ADHS frei und wild auslebe :lol:

Ja ich denke so kann es sein und wie z.B. die Wirkung auf die Hormone ist, dass weiß man ja erst wenn man es nimmt.

Mein Arzt war Anfang des letzten Jahres als es neu rauskam unter anderem auch so skeptisch/unsicher weil er Sorge um die Nebenwirkung auf das Herz hat. Also da sagte er wenn dann auch nur mit ausführlicher und noch regelmessigere Kontrolle der Herzfunktion. ICh hab es ja seit dem nicht wieder angesprochen, mal sehen wenn ich Ende des Quartals da bin wie dann sein Stand ist.

Hab auch schon überlegt ob ich meinen PSychologen von damalas noch mal kontaktiere und im Rahmen von Probatrorik mal einen ADHS-Rückblick mache und was vielleicht noch möglich ist und über Elvanse mit ihm spreche.
Ich war vor über einem Jahr das letzte mal da und davor ab Sommer 2018 waren andere Themen wie mein ADHS in Arbeit.

Dieser Thread stellt auf jeden Fall ja das individuelle und spezifische zwischen den Medikamenten noch mal gut dar.
In diesem Thread
<URL url="Elterncoaching text=„viewtopic.php?f=8&t=402&start=40“>Elterncoaching
Wurde es ja auch schon gut dargestellt.
Ich hatte bei meinem eröffnetet Thread nur nicht im Kopf das LDX ja Elvanse/Attentin ist , dann wäre ein weiterschreiben da ja möglich gewesen, aber so ist der Input noch umfassender.

Strattera war z.B bei mir nie Thema weil ich keine Spiegelmedikament möchte.
MPH kann man ja auslassen wenn man das Gefühl hat es wirkt kontra, bzw, man kann dann besser „überprüfen“ ob einen gerade was anderes hochfährt.
Und eben vor allem , weil ich manchmal auch gerne ohne MPH bin , oder in bestimmten Situationen die neu sind mich lieber erst ohne herantaste.

@Nelumba_Nucifera Kennst du das, wenn man hinterher bemerkt dass man zu einer Aussage besser auch den vorheringen Gedankengang erläutert hätte… :lol: sry, hab mich wohl ein wenig missverständlich ausgedrückt.
War grad auf dem Sprung zur Arbeit und konnte nicht länger darüber nachdenken… :roll:

Schreib dir morgen etwas ausführlicher, wie ich es gemeint habe… das Bett ruft:confounded:

Liebe Grüße