Neuling - brauche Rat für Schule und Alltag

Hallo zusammen,
schön, dass es dieses Forum gibt!
Unser Sohn ist 6 Jahre alt und war eigentlich schon immer „anders“, wir vermuteten dann schon mit ca. 4 Jahren ADHS. Leider zieht sich die Diagnostik sehr in die Länge. Wir hatten im Juli den Ersttermin, im März geht es weiter und Auswertungsgespräch ist im Mai. Dazu habe ich auch schonmal Fragen:

  1. Ist es normal, dass das Erstgespräch mit den Eltern im Beisein des Kindes stattfindet? Fanden wir komisch…
  2. Es gab keine Blutentnahme o.ä.?!

Wir sind uns ziemlich sicher, dass unser Sohn betroffen ist. Ob vielleicht noch zusätzlich etwas anderes wie ASS dahintersteckt kann man nicht ausschließen.

Aktuell läuft es wirklich schwierig. Er wurde im September eingeschult, bereits nach ein paar Wochen kam schon die erste Nachricht der Klassenlehrerin.
Er stört massiv den Unterricht, läuft herum, redet ununterbrochen, hüpft, macht Krach, kann sich nicht konzentrieren etc…er bekommt fast jeden Tag einen roten Punkt (sie haben eine Art Ampelsystem)
Leider sieht es bei den Hausaufgaben ähnlich aus. Er hat auch keine Lust, es ist jeden Tag ein Theater, er kann 0 sitzen bleiben, verliert ständig irgendwas etc.

Die Lehrerin hat bereits schon noch eine Fachkraft mit hinzugezogen (das ist ein Angebot der Schule). Sie habe ich letzte Woche kennengelernt. Laut ihr stört er auch andere Kinder, er benutzt heftige Wörter, spricht manchmal in komischer Sprache (in unangenehmen Situationen.)
Hinzu kommt, dass er ziemliche graphomotorische Probleme hat: schreiben ist so anstrengend für ihn, dass er dabei die Luft anhält. Ist sowas auch typisch für ADHS?

Wir wissen nicht weiter, ich bin wirklich fix und fertig. Sein ganzes Verhalten…er überschreitet Grenzen noch und nöcher, ist immer laut und leider ein sehr unangenehmen Kind. Wir hatten immer eine tolle Verbindung, auch wenn es nie leicht war aber mittlerweile ist es schwer geworden. Er beleidigt auch uns!

Eigentlich ist er ein so so kluges Kerlchen aber steht sich selbst so im Weg. Wir müssen nun noch Monate auf die Auswertung warten und dann weiß ich nicht mal ob das SPZ auch Medikamente verschreiben kann.
Haben Angst, dass er uns in der Pubertät total entgleitet!

Gibt es hier auch „positive“ Verläufe? Kinder, die starkes ADHS hatten und sich gefangen haben mit gutem Schulabschluss?

Sie, das war lange und ohne richtigen roten Faden aber vielleicht liest es ja dennoch jemand :slight_smile:

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Hallo,

ja, ich lese es und es macht mich wütend!

Da leidet ein Kind und es wird ihm nicht geholfen. Bis Mai sollt ihr warten! So aufwändig ist eine ADHS-Diagnostik nicht; oder wenn doch kann man trotzdem bei einem starken Verdacht sofort Medikamente verordnen und die Diagnostik nachholen.

Ihr wisst noch nicht mal, ob das SPZ Medikamente verordnet. Hier scheint das abzulaufen, was ich von vielen SPZen höre - dass sie sich ewig nicht festlegen wollen und Medikamentenverordnung hinauszögern.

Kann eure Kinderärztin keine Medis verordnen oder gibt es bei euch keine Kinderpsychiaterin, die euch schnell dran nehmen kann und gleich Medikamente verordnet?

Und auf deine Frage: Mit gutem Schulabschluss können wir leider nicht dienen, weil unsere Kinder beide eine Förderschule besuchten bzw. noch besuchen. Aber dass sie viel ausgeglichener und verständiger wurden durch das Medikament können wir bestätigen.

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Hallo @Sanman

Bin auch der Meinung dass es am wichtigsten ist, dass euer Kind so bald wie möglich Medikamente erhält. Alles andere hilft nur ergänzend.

Er IST nicht so, er verhält sich so weil er leidet und das nicht anders ausdrücken kann.

Ganz viele Dinge die du aufzählst können sich mit einer passenden Medikation verbessern.

Unser Sohn kommt mit Medis in der Regelschule ganz gut klar und schreibt gute Noten.

Viel Glück :four_leaf_clover:

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Setzt mal das Thema Schulabschluss ganz nach hinten . Er ist doch erst 6 Jahre alt. Mit diesem Gedanken sollte man sich selbst und ein Kind was easy klarkommt auch noch nicht belasten .

Auch mit weniger gutem Schulabschluss hat man beruflich noch genug Chancen seinen Weg zu gehen.

Ich habe im Freundeskreis jemanden mit Sonderschulabschluss und der ist seid ewigen Meisters bester Geselle.

Setzt erstmal den Fokus auf die Diagnostik und dass er emotional und sozial in der Schule klarkommt. Schulische Inhalte kann man immer nachholen und wer weiß wie lange er bis zur Rente arbeiten muss??
Da kräht später keiner nach .

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Das erste Gespräch war bei uns auch mit dem Kind.

Blutentnahme war erst als die Diagnose stand und Medikamente folgen sollten. Davor nicht

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Moin, Ich hab das hier gerade gelesen und wollte dich eigentlich einfach nur drücken.
Wir haben einen 7 Jährigen der jetzt seit fast einem Jahr daheim ist.
vorher war er ein halbes Jahr in einer Waldkita da ist nichts aufgefallen (obwohl jetzt im Nachhinein werden die Erzieher auch aus einigen verhaltensweisen schlauer, bei den der anderen kitas davor war ständig Corona und fliegender Wechsel der Erzieher, deswegen kannte unser Kind da niemand richtig)
Unser Kind ist ist in einer kleinen Privatschule eingeschult worden, max 40 Kinder sind in der schule, er ist in der ersten Woche auffällig geworden. in der 2´ten Woche hatte ich dann das erste Gespräch. war aber alles noch Ok außer das er alles später anfängt und nur schwer in die Pause kommt , sie haben ihn. dann z.B. mit zählen der Fliesen bis zum Ausgang gelockt usw., Schulbesuch lief dann noch ne ganze weile ganz ok. Und dann kam der Zusammenbruch, er hat sich vorher schon angekündigt er wurde immer unglücklicher dann wurde immer er immer agressiver und hat um sich geschlagen, hatte angst usw.
Das erste Gespräch in der KJP war bei uns auch mit Kind und das 2 ´te auch (und dann war ich als Mutter einfach schuld) . Da die sch… waren haben wir gewechselt (mit viel Glück) und da war es dann anders. Die Testung hat dann aber auch relativ lange gedauert . 3- 4 Monate Wartezeit sind aber wohl normal, zumindest bei uns im Norden, Raum HH.
Damit du ein Gefühl für die Situation bei uns daheim hast:
Ich habe alle Fenster und Türen mit Schlösser ausgestatet, es war immer alles zu jeder Zeit verschlossen. das Kind ist 3 -6 mal am tag eskaliert so das wir ihnFixieren mussten (horror) und ist weg gelaufen, das Haus ist nun etwas kaputter als vorher, aber man kann Türen ersetzen.
Jetzt Plötzlich seit Anfang Januar hat sich das komplett gedreht er flippt fast gar nicht mehr aus, viel ruiger … wir haben bisher noch keine medis, denn es schlägt nichts an . Wir warten auf nen klinik Aufenthalt , Schulbesuch ist noch gar nicht wieder geplant.
Ich vertrete das Credo: niemand wird ihn später fragen: wie waren sie denn so in Ihrer Grundschulzeit :wink: , wir haben das Glück das eine Freundin ebenfalls ADHS Kinder hat. und bei dem Ersten Kind hat alles ewig gedauert. aber es wird besser. Eine andere freundin hat erwachsene Kinder mit schwerem ADHS und die sind toll. mittlerweile Studieren beide. Ich selber hatte ne ADHS Testung Ende letzten Jahres und jetzt ist klar woher unser kleiner das alles hat. Ich finde es sehr wichtig das wir Ihn jetzt unterstützen, ich möchte nicht das er mal so krank wird wie ich. (depressionen usw.)
Ich bin eine typische Mama die sich noch nie Vorher mit ADHS auseinander gesetzt hat und jetzt sehr viel lernen muss.
Aber zur Situation noch mal: es ist mega anstrengend und ich finde es schrecklich. Ich bin sehr oft überfordert und der papa auch. Ich denke aber das es sich lohnt.
Ich hoffe das ist nicht zu viel text.

Ps. hatten auch noch keine Blutentnahme und kein EKG

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