Der Satz kam mir gerade wieder ins Gedächtnis, weil ich hier Sitze, einen Termin um 17:00 Uhr habe und mich das bis dahin völlig blockiert, irgendwas anderes zu machen.
Kennt das noch jemand und wie geht ihr damit um?
Und woher kommt das eigentlich? Hat es mit der verschobenen ZeitWahrnehmung zu tun?
(Die ohnehin begrenzte Wirkung von Elvanse ist jetzt schon länger wieder weg und der rebound heftig, aber das ist ein eigenes Thema)
Schwierig, so richtig weiß ich das nicht. Vermutlich geht es in die Richtung, dass ich nicht einschätzen kann, wie viel Zeit mir nun wirklich noch bleibt und Angst hab, mich in einer anderen Tätigkeit zu verlieren.
Diese Angst ist aber nicht wirklich begründet, da mein Kalender mich 30 Minuten vor dem Termin daran erinnern wird, was mir noch reicht, um pünktlich zu sein
Ich bin diesbezüglich relativ gut organisiert und tendenziell eher überpünktlich als unpünktlich
Aber dieses Gefühl ist immer da, nur unterschiedlich stark ausgeprägt
Kalendererinnerungen verpenn ich öfter, ich brauche immer zusätzlich einen „richtigen“ (= lauten ) Wecker. Für sich wöchentlich wiederholende Termine habe ich schon einen Handywecker, der dann z.B. jeden Dienstag um 12:50 Uhr klingelt.
Ich hab ja auch noch ne Smartwatch, die mir die Erinnerungen zusätzlich mit Ton und Vibration angezeigt.
Das scheint aber immer noch nicht zu genügen
Und ich kann das Gefühl beziehungsweise diesen Zustand auch nicht so richtig benennen.
Damit tue ich mich generell schwer, deshalb hoffe ich auf Inspiration von euch
Ich kann das sehr gut nachvollziehen
Wenn ich z.b einen Termin um 11:00 Uhr habe und noch einen um 13:00 Uhr
Bin ich den ganzen Tag nervös aus Angst ich könnte zu einem oder beiden Terminen zu spät kommen.
Dabei bim ich nie zu spät sondern eher mal 10 min zu früh
Ich kann an solchen Tagen dann nur vor und nach dem Termin Dinge machen die schnell gehen wie Wäsche aufhängen oder den Geschirrspüler ausräumen
Einkaufen gehen würde ich schon nicht mehr da mich das an solchen Tagen zu sehr stressen würde.
@Minzli
Geht mir leider genauso.
Mittags / nachmittags n Termin, das war’s für den Tag gewesen…
Versuche deswegen alle Termine so früh wie möglich zu legen, damit mich das nicht final blockiert.
Auch wenn ich weiß, dass bis ich los muss eigentlich noch zwei drei Stunden hin sind, kann ich nicht groß aus der Wohnung raus und was erledigen.
Interessanterweise geht es etwas besser, wenn ich vorher arbeite und der Termin während der Arbeitszeit ist.
Mal sehen wie das in 1,5 Wochen wird, da hab ich um 1400 n Termin bei meiner Neurologin, muss also vorher definitiv arbeiten (evtl danach auch noch was, je nachdem wie lange der Termin geht ).
Selbst da hab ich Angst, mich zu verzetteln.
Kann ja gerne mal passieren, dass ich beim Spülmaschine ausräumen, dann gleich die Tupperdosen Schublade aufräumen muss
So lange ich schon terminlich denken kann haben mich Termine egal welche, egal wie regelmäßig oder egal wie freudig und schön belastet, blockiert, verwirrt , genervt überfordert und mich an liebsten zu Hause in Ruhe verweilen lassen.
Termine „nerven“ weil……
Ich mich dann in keine Tätigkeit reinfallen lassen kann,
ich nicht im Gammel Look belieben kann
Ich denke , nichts lohnt sich anzufangen
ich nicht weiß was ich anfangen könnte ohne mich zu verzetteln
Ich doch wieder zu knapp loskomme
Ich bestimmte wieder was vergesse
Mein ganzes Sytem kurz vorher immer so hochfährt
Ich bestimmt wieder knapp oder zu spät komme
Ich mich dann fertig mach muss
Ich nicht alles fertig bekommen habe was mir vorgenommen und der Termin mich davon abhält
Weil ich diese wieder falsch mache , oder jenes
Ich nach wieder nach Hause komme und sehe was ich nicht geschafft habe
Ich oft zu den Terminen nicht alles fertig habe was ich mir vorgenommen habe
Ich danach wieder runterfahren muss
Ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich mal wieder los will (verknüpft mit einer alten Erinnerungen, weil ich immer Ärger und blöde Kommentare bekam , weil ich immer überall war nur nicht zu Hause)
Morgens um 8:00 an eine 17:00 Uhr denken sich anfühlt, als ob es schon gleich direkt ist und für nichts anderes mehr Zeit beliebt
Jeder Termin sich anfühlt als ob er meine ganze Lebenszeit raubt
Es sich anfühlt also ob die ganze Welt was von mir will
Es sich so anfühlt , dass mich keiner in Ruhe lässt
Ich am liebsten immer nur Ruhe für mich selbst
Jeder Termin mir in dem Moment wenn ich los muss, aufzeigt, was ich alles nicht hinbekommen habe
Jeder Termin für mich bedeutet , dass ich soviel 1000 andere Dinge hätte auch noch machen können.
ich was interessantes unterbrechen muss und wenn es auch nur meine Chillmodus ist
Das schlimme ist, das ich mich sobald ich los bin meist auf die Sachen freue und meist keine Termin schlimm war und ich ganz oft und meiste schöne Sachen gemacht habe. Aber es ist egal was es ist Termin ist Termin und das es eine feste Uhrzeit gibt , nervt mich. Selbst ein Termin wo ich 1 Millionen Lottogewinn abholen dürfte würde mich nerven oder wenn ich einen Termin hätte um auf einen Schalter zu drücken wo ab dem Moment alle Kriege auf der Welt sofort stoppen würden, selbst dann wäre es eine Termin. halt eine Uhrzeit zu der ich was „müssen muss“
Es ist halt diese Zeitblindheit und keine Gefühl für Tagesablauf und Tätigkeit , alles ist immer ein Mount Everest der zu beklimmen gilt.
Dabei ist schon einiges über die Jahre und auch mit der Medikation besser geworden, aber all die Jahre, Chaos , Stress und Ärger schwingen immer noch als alte Erinnerung mit und mit jeder Blockade denke ich , das dass alte Spiel wieder losgehen könnte. Darin habe ich einfach kein Vertrauen mehr
Danke für deine ausführliche Erklärung. Exakt so fühle ich mich auch, finde bloß nicht die richtigen Worte dafür.
Und mit dem Vertrauen hast du glaube ich was wichtiges angesprochen
Mir fehlt da auch ein bisschen das Vertrauen in mich selbst, die Kurve zu kriegen
Obwohl ich meinen Kram ja schon meistens hinkriege und Außenstehende mich sogar für gut organisiert halten🤪
Die sehen halt nicht, was mich das am Blut, Schweiß und Tränen kostet und wie ist es mich an meine Grenze gebracht hat und darüber hinaus. Bis in die psychosomatische Klinik - 3 mal!
Ich schätze mal dass mein Tag vorher durch das Arbeiten strukturierter ist, als wenn ich stur da sitze und auf Zeitpunkt x warte.
Ja, ich muss dann auch, ne Stunde bevor ich los muss, mich langsam anfangen nebenbei fertig zu machen, nochmal austreten und keine Ahnung was alles und dann immer noch zu spät dran sein
Ich habe es vorgestern sogar geschafft, zu meiner Hausärztin 5min zu spät zu kommen, obwohl die nur 2min Laufweite entfernt ist
Ist teilweise halt auch noch Zeitblindheit irgendwie mit dabei
Oder der Fremdbestimmung?
Die macht mir in Büro nämlich sehr zu schaffen, über die Zeit auch noch nicht selbst verfügen zu können.
Geht im HO deutlich besser
Von Zuhause aus, sind die Strecken faktisch kürzer, bin also nicht so lange unterwegs und muss mich nicht noch mehr hetzen.
Zudem kommt / kam im Büro damals immer ein schlechtes Gewissen dazu, wenn ich da mit Argusaugen beobachtet wurde und schon gespürt hatte, wie das lästern anfängt, noch bevor ich den Raum überhaupt richtig verlassen hatte…
Und das war noch zu Ausbildungszeiten, also deutlich vor meiner Diagnose.
Danach wurde es kaum besser.
Zum Glück gibt es bei meinem aktuellen Arbeitgeber vollstes Verständnis dafür und da werde ich dahingehend auch echt unterstützt dass ich mich um meine Gesundheit kümmern kann (ist bei mir ja eben nicht „nur“ das ADHS, sondern n paar mehr so unlustige Dinge