Noch nie eine Beziehung, macht das was mit einem?

In der Tat viel Input, ich kann gar nicht auf alles eingehen.

Mir ging es nicht um Datingtipps oder so sondern darum ob dass Alleinsein etwas mit meiner Psyche macht. Ich möchte keine Beziehung (zumindest derzeit nicht). Ich frage mich lediglich ob es schädlich für die Psyche ist, wenn ich keine Beziehung habe. Meine Psyche ist ohnehin schon angeschlagen von Depressionen und Ängsten.

Anmerkung: Generell fehlt mir seit einiger Zeit die Motivation zu allem was kein unmittelbares Bedürfnis ist oder mit meinem Job zutun hat.

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Der Begriff nach dem du suchen kannst ist „Absolute Beginners“.

Da gibt es wohl auch Foren, die sich speziell mit dem Thema auseinandersetzen. Sicherlich wird da der oder die eine oder andere deine Fragen konkreter beantworten können.

Drücke dir die Daumen, dass du zunächst mal die Depression und die Ängste in den Griff bekommst.

Da wird sich nicht mehr viel bewegen. Ich schleppe das jetzt schon seit ca. 2 Jahrzehnten mit mir herum und gebessert hat sich nichts. Auch „professionelle Hilfe“ hat nichts bewirkt, eher ging es mir dadurch noch schlechter. Das ist einfach eine Konstante in meinem Leben um die ich irgendwie herum arbeiten muss.

Hast Du es mal mit „Philosophie statt (noch mehr) Psychologie“ versucht? Ich finde das manchmal ganz erfrischend. Insbesondere, weil man damit nochmal die Prämisse hinterfragen kann, ob bestimmte Eigenheiten behandlungsbedürftige Abweichungen von der Norm sind oder nicht eine eigene Berechtigung haben und Wertschätzung verdienen, auch durch sich selbst.

Vielleicht lässt sich irgendwo innen noch etwas Neugier entfachen, ob Dir wirklich selbst etwas fehlt ohne Beziehung oder ob eher das „Anderssein als der 08/15-Durchschnitt“ belastend und anstrengend ist. Und so oder so gelingt dann vielleicht auch Frieden durch das Betrauern, dass gerade mit ADHS vielleicht nicht alles parallel umzusetzen war im bisherigen Leben. Aber dass Dir gerade der Fokus ermöglicht hat, Dich in der Spur zu halten, so gut das eben ging.

Falls das auch was für Dich sein könnte:

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Finde ich gut, ich werfe mal das philosophische Radio von Wdr5 als zusätzliche Anregung in den Raum. Den Podcast dazu gibt es auf entsprechenden Audio-Streaming-Diensten oder auf der Homepage vom WDR5.

Hab letztens eine Folge vielleicht für dich passende Folge gehört:

Gesellschaftsbedingt? Über die Einsamkeit:

Unsere Gesellschaft ist vom Wunsch nach Individualität geprägt. Das Gefühl der Einsamkeit hat dadurch eine neue Dimension gewonnen: Wir leben vereinzelt in der Masse. Was bedeutet das für den Zusammenhalt?

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Übrigens:
Das Schlusswort jeder Folge liebe ich, auch wenn es sich nach Phrase anfühlt!

….grübeln Sie nicht so viel.

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Nicht so viel grübeln, dem kann man nur zustimmen, ABER: grübeln tut man zum Beispiel bei Depression automatisch… was wiederum gut gegen Grübeln hilft: sich ablenken mit Aktivitäten, Sport, sozialen Kontakten… raus aus m Haus!

ab einer gewissen Schwere der Depression gehts allerdings ohne Medikamente nicht…

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Naja, die einen grübeln zuviel, die andern zuwenig.

So oder so, im Prinzip „macht es nur etwas mit einem“, wenn man sich selbst A: wirklich sehr unglücklich fühlt ohne Beziehung.
B: man denkt das man sich unglücklich fühlen „müsste“ weil andere Dir „einreden“ das Du ohne Beziehung doch unglücklich sein „musst“.

Denn uns wird ja von Kindheit an eingetrichtert das ein erfolgreicher Mensch eine Top Ausbildung haben „muss“ wo er VIEL Geld verdient, „er“ eine schöne Frau, „sie“ einen reichen Mann haben „muss“, dann folgen fast schon „obligatorisch“ zwei „Wunsch“ Kinder (im Idealfall 1 Junge + 1 Mädchen), + 1 Hund/1 Katze, ein Haus mit Garten, 1 oder besser noch 2 teure Autos in der Garage, 2-3 x pro Jahr im Ausland Urlaub machen, und fertig ist die „Traum Familie“ Tralala.

Mit so einem Druck der einem da von unserer Gesellschaft auferlegt wird, wer fühlt sich da eigentlich nicht überfordert?, oder möchte dann doch lieber allein bleiben weil er/sie sich diesem Druck nicht gewachsen fühlt, oder auch, sich nicht in dieses kitschige 08/15 Korsett rein pressen lassen will.

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Das Problem ist auch die Frequenz des gesellschaftlichen Dauerfeuers… die Frequenz und Ständigkeit, in der einem die Gesellschaft sagt, Du bist erfolgreich und Du nicht…

…die Hälfte meiner Kollegen kann kein Deutsch, das sind alles bodenständige, unkomplizierte und nette Leute, in deren Gegenwart ich mich wohlfühle… aber sag das mal so Schnöseln mit Gucci-Gürtel und „Status“ und von ner bestimmten anderen Person bekomm ich auch ständig zu hören wie unfancy ich bin…

…bei mir ist nicht alles so gelaufen biographisch wie aus dem Bilderbuch, mit Wendungen, Höhen und Tiefen… in den Spiegel schau ich trotzdem erhobenen Hauptes und auf Leute, die in ihrem Bild der Gesellschaft in den 50ern stecken geblieben sind mit faschistoiden Ansätzen und Menschenbildern, auf die scheiße ich…

…das Gesellschaftsbild und die Prioritäten in Gesellschaft und Lebensentwürfen haben sich mit zunehmender Geschwindigkeit gewandelt und eben gerade ein erfülltes Leben wird nicht mehr an Schrankwand, Perserteppichen und Status-Dingen festgemacht, sondern zunehmend die sozialen Dinge zum Beispiel…

…dennoch: das gesellschaftliche Dauerfeuer (Stichwort Social Media) besteht grundsätzlich weiterhin…

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Was bei mir in dieser Hinsicht schwierig ist, ist das mein Selbstwertgefühl/Selbstbewusstsein an dem aufgehängt ist was ich zu leisten im Stande bin. Was ziemlich blöd, wenn einem bedingt durch ADHS mit erhöhter Wahrscheinlichkeit selbst einfach Sachen immer wieder misslingen. Das Selbstbewusstsein steht damit natürlich auf wackeligen Beinen. Ich vermute Mal, dass das ein Erbe meiner Erziehung ist. Bei mir würde viel Wert auf Leistung und gute Noten gelegt.

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Tja Leute mit Gucci Gürtel, oder Lippen wie ein Schlauchboot, bestimmen anscheinend zunehmend wo’s lang geht, es lebe der/die Bacholer/rett & Co. . :wink:

Zum Glück brauche ich diesen Unterhaltungsstil nicht, aber einer grossen Mehrheit scheint’s zu gefallen, und auf „Social Media“ wimmelt es ja richtig von diesen Barbie und Ken Leutchen, die ja zum Teil so „unheimlich“ gut aussehen, dass es gelegentlich schon gruselig wird, auf mich wirkt es jedenfalls so. :joy:

Keine Ahnung warum Du @lavieestbelle immer von den 50’ern schreibst?, ich bin in den 60’ern geboren, in denen war es gesellschaftlich bereits doch schon um einiges fortschrittlicher, als noch in den 50’ern, aber egal.

Ich verstehe den Frust vieler junger Leute auf die älteren Generationen sehr gut, finde aber auch, dass man auch hier nicht blindlings „alle“ Leute in einen Topf rühren darf.

Genauso wie man nicht „alle“ jungen Leute in einen Topf rühren darf, denn nicht „alle“ sind immer „gleich“, zum Glück. :wink:

Auf Jeden Fall wünsche ich @Herausforderer alles Gute für die Zukunft. :+1:

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Davon kann ich nur abraten.
Der Männerüberschuss auf diesen Portalen ist so extrem dass viele Frauen erst garnicht antworten, wegen der enormen Auswahl oder weil sie einfach zuviel Nachrichten bekommen.
Außerdem herrscht dort eine gewisse Kaufhaus/Katalogmentalität.
Das kann einen ganz schön zermürben.

Ich, also ich spreche nur für mich, mache meine besten Erfahrungen da nur im realen Leben.
Ich habe mal eine übers Internet kennengelernt, aber nicht über ne Datingseite.

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Ist ja wie bei mir :wink:

Mir hat eigentlich auch nichts geholfen, von einigen Medis zur Unterstützung abgesehn.
Psychotherapie ist für mich inzwischen ein rotes Tuch.
Hat es bei mir auch öfters noch schlimmer gemacht.
Es ist eben kompliziert.

Das kenne ich nur zu gut!
Das ist ja letztlich Dein Selbstkonzept, und da steckt ja auch Dein Anspruch drin, Dein Potential, Deine Interessen.
Nur ADHSist da nicht mit eingepreist.
Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle: wie werde ich beidem gerecht, bzw. wie bringe ich meine Anlagen mit meiner Einschränkung unter einen Hut? und merke nach und nach, wie sich das nach und nach unter ADHS-Bedingungen einpendelt. Was sich u.a. darin äußert, dass ich auf vieles sehr stolz bin, bzw. das feiere, was früher selbstverständlich war, an dem ich aber immer verzweifelt gescheitert war.

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Ich bin ja in einer ähnlichen Situation. Hab mich eigentlich mit der Intention mal wieder angemeldet, einen Thread zu einem ähnlichen Thema zu eröffnen (werd ich wohl die Tage noch machen), aber dann bin ich über diesen hier gestolpert.

Ich habe mich mal ne Zeit lang etwas damit beschäftigt, aber nicht nur damit sondern deutlich umfassender, es gibt so einige „Subkulturen“ die Hilfe bei Beziehungslosigkeit versprechen.

  1. Die Red Pill/Incel Bewegung.
    Offengesagt, da hab ich nur mal einen Blick durch den offenen Türspalt gewagt. Ich habe also nicht wirklich Ahnung davon, und will mich nicht sicher festlegen ob es dabei irgendwelche „guten Ansätze“ gibt, aber im großen und ganzen fand ich die dort vorherrschende Misogynie einfach nur ekelerregend. Deren Mindset lautet so ungefähr:
  • die „normalen netten Männer“ haben keine Chance bei Frauen, weil diese nur auf lackierte Arschlöcher (sogenannte Chads) stehen
  • Frauen sind grundsätzlich Schlampen, hässlich oder bösartig oder am besten alles zusammen
    *Ne Menge Selbstmitleid, Schuld sind die Anderen

Ingesamt echt mega abstoßend, obwohl sicher nicht jeder einzelne Kerl dort ein Arschloch sein wird.

  1. Die Absolut-Beginner (AB) Bewegung
    Schon weitaus sympathischer als die erstgenannten Kameraden, auch nicht nur Männer sondern eine gemischte Truppe. Auch hier aber einiges an Selbstmitleid und vor allem Resignation. Die Meisten suchen die Schuld bei sich selbst, aber verharren eher in einer Art Schockstarre, als sich zu überlegen was sie tun können. Da gibt’s nette Leute, aber die Stimmung ist für meinen Geschmack zu negativ. (Natürlich habe ich auch hier wieder pauschalisiert was das Zeug hält, sorry dafür.)

  2. Die Pickup-Bewegung.
    Sieht sich selbst nicht unbedingt als Auffangbecken der Beziehungslosen, ist es aber sehr wohl bis zu einem gewissen Grad. Damit kann ich mich selbst noch am ehesten identifizieren, dennoch sehe ich diese Leute auch am ambivalentesten. Die Pick Up Lehren sind unglaublich heterogen. Die oftmals in den Mainstream-Medien gezeigten Pick-Upler (ficken, ficken, ficken, Massenansprechen und Frauen manipulieren) gibt es, aber der Großteil der Leute sind definitiv Männer, die einfach nicht wissen, wie sie mit Frauen in Kontakt kommen. Es gibt auch hier absolut widerliches Zeug, z.B. Threads, die sich mit vergebenen Frauen beschäftigen, bah :nauseated_face:, aber vieles dreht sich einfach darum mehr aus sich selbst zu machen. Das sogenannte Inner-Game, also z.B. Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und der Mut neue Dinge auszuprobieren, werden heute viel stärker betont als das Abspielen einstudierter Routinen. Die Einreihung von Anderen und sich selbst (!) auf einer optischen 10er Skala ist kindisch und peinlich, ebenso wie die ganzen „Fachbegriffe“. Dennoch kann das glaube ich für manche Männer der nötige Arschtritt sein, einfach mal was zu tun, statt immer nur zu lamentieren. Das Credo lautet „Du bist deines Glückes Schmied, und du kannst vieles schaffen, wenn du den Mut hast, es zu probieren.“, und das gefällt mir, auch wenn ich ganz explizit kein Anhänger der Szene bin. Ich picke nur ab und zu einige positive Rosinen.

Sollten ich einer der Gruppen unrecht getan haben, darf mich gerne jemand korrigieren, immer her mit dem Feedback!

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Auf Tinder und Co. geht ohne gute Bilder gar nichts und selbst dann keine Garantie, dass was zurück geschrieben wird (und das sind gestrichen - hallo, du redest hier von Menschen

…und ja, auf Dating-Apps herrscht eine oberflächliche Katalog-Mentalität… swipe, swipe, Zack, der nächste bzw. die Nächste, ein Spiegelbild der Beschleunigung des 21. Jahrhunderts, das weniger Zeit für Tiefe lässt…

…was man auch braucht, Distinktion, und die lässt sich faken … hab mal von einem Freund aus Spanien, der beim Dreh von Game of Thrones in Caceres war, dessen Bild, dass er mir geschickt hat, auf mein Tinder-Profil gestellt… dass ich selber nicht beim Dreh von Game of Thrones als Zuschauer war, spielte keine Rolle, es zog trotzdem…

…ansonsten: die Lüge ist die Mutter der Dating-Apps… und da stehen die Damen allerdings den Herrschaften in nichts nach…

… noch ne Anmerkung zu unfreiwillig beziehungslos bei jungen Männern mit ADHS: Frauen wollen Interessant was Frauen wollen, nur sagt das nichts über Frauen und viel über dich aus.

Äh, nein, er sagt ausdrücklich, dass er das nicht wünscht. Hättest Du mitbekommen, wärst Du nicht wild um den eigenen Nabel kreiselnd in Stereotypistan abhanden gekommen…

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Lieber lavieestbelle,

ich hab ein Bisschen gestrichen in deinem letzten Beitrag, nicht traurig sein!

Kriegen wir das untereinander nicht besser hin als mit Löschung/Streichung?

Ich habe die Position ja auch kritisiert und vielleicht fühle ich mich im Moment auch deshalb nicht gut, weil sich bei mir gerade so eine „mehrere auf einen“-Eindruck einstellt.

Aber grds. muss es doch möglich sein und bleiben, dass etwas geäußert wird - solange legal - und wir uns dann dazu austauschen und ggf. annähern?

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Woke Cancel Culture lässt grüßen…

…allerdings waren die Formulierungen zumindest unhöflich und in einem Internet Forum , zumal bei ADHS sollte sehr wohl auf den Tonfall geachtet werden, der hier aber meistens eher herzlich ist Forum (Stichwort herzliche Leute und ADHS…):

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