Hallo zusammen,
tl;dr: Elvanse auf 45mg seit Ende 2022 aufdosiert, überhaupt keine positive Wirkung, immer wieder Nebenwirkungen, bei 45mg an random Tagen leicht bis sehr überdosiert (Protein beim Frühstück, kein Kaffee oä). Gibts dazu eine logische Erklärung? Mache ich etwas falsch? Soll ich bei der Auswahl des nächsten Medikaments auf etwas achten?
Ich (w, 31) habe seit Ende letztes Jahres meine Diagnose und habe mit Elvanse nur Probleme und nun ehrlich gesagt keine Geduld mehr. In paar Tagen habe ich auch den zweiten Arzttermin, aber vielleicht könnt ihr mir helfen zu verstehen, was da überhaupt passiert?
Arzt verschreibt 30mg Elvanse mit der Anweisung erst mal eine Woche nur 15mg zu nehmen.
Das macht mich so müde, dass ich buchstäblich die Woche im Bett verbringe und vermutlich 20h pro Tag Schlafe. Die Erhöhung auf 30mg hilft zwar bei der Müdigkeit, aber der Rest des Körpers dreht absolut durch und es fühlt sich so an, als ob ich den ganzen Tag lang ne Panikattacke hätte…
Ich rufe nach 2 Wochen bei dem Arzt an, er sagt mir nur, dass ich zu viel erwarte und es einfach Nebenwirkungen sind, die mit der Zeit weg gehen sollen. Mittlerweile habe ich mich hier eingelesen und entscheide mit 2,5mg neu einzudosieren. Davor oder danach verputze ich ein Päckchen Magenquark, da ihr auch oft Proteine empfiehlt.
Das geht deutlich besser - die Müdigkeit ist weniger schlimm und mit (viel) Kaffee erträglich, das leichte Schwindelgefühl ist nervig, aber auch erträglich. Ich führe (mehr oder minder fleißig) eine Art Symptome-Tagebuch und mein Partner hat die Aufgabe auf mein Verhalten aufzupassen, falls ich Änderungen nicht merke.
So dosiere ich auf 30mg relativ unfallfrei auf - eine positive Wirkung bleibt allerdings auch nach 2-3 Wochen komplett aus. Ich weiß nicht, ob mein Partner oder ich was subtiles übersehen, aber ich habe noch nie so viele Fehler gemacht, Sachen vercheckt und Fristen überzogen wie in den letzten paar Monaten. Ob das mit den Pillen zusammen hängt, weiß ich nicht. Mir ist sogar die Kraft ausgegangen regelmäßig Ausdauertraining zu machen, was letztes Jahr eigentlich schon zur Gewohnheit geworden ist. Sollten die Pillen nicht bei sowas helfen?
Meine Pillen gehen so langsam aus, also rufe ich an und frag nach ob es normal ist, und ob ich trotzdem die 30mg weiter nehmen soll. Der Arzt beschwerte sich, dass ich ungeduldig bin, schlägt aber vor auch mal 15mg mehr auszuprobieren, also 45mg.
Okay, also wieder in kleinen Schritten auf 45mg aufdosieren (dieses Pulvermischen, messen, schütteln macht mich übrigens absolut irre) und bin seit Anfang März drauf. Und. das. läuft. nicht. gut. Seit ich angefangen habe von 30mg aufzudosieren, trinke ich kein Kaffee mehr um die Erfahrung nicht zu verfälschen.
Im besten Fall spüre ich gar nichts. An mehreren Tagen habe ich das Gefühl „leicht“ überdosiert zu sein? Meine Gedanken fühlen sich so an, als ob sie in slo-mo in einem Sumpf versinken würden. Das war am Anfang nice weniger Gedanken zu haben, ich stellte aber schnell fest, dass mir so auch die Gedanken fehlten mich an die „wichtigen“ Sachen zu erinnern. Entweder starre ich den Wasserkocher an und merk gar nicht, dass er fertig ist, oder ich lasse den Dampfreiniger „kurz“ abkühlen und merke erst 4h später, dass er immer noch eingesteckt ist. An den gleichen Tagen sagte mir auch, dass ich mich so oft verspreche, dass man mir kaum folgen kann - ich verwechselte entweder einfach Wörter „Mass-Fass“ oder sagte sowas wie „2 mal die Woche“ statt „jede zweite Woche“ und es ist mir überhaupt nicht aufgefallen. Vor den Pillen passierte mir sowas natürlich auch, aber nicht so oft und ich war im Stande mich selbst in angemessener Zeit zu korrigieren.
Was jedoch noch komischer ist, dass an zwei absolut zufällig Tagen war ich plötzlich wirklich überdosiert und es fühlte sich einfach scheiße an. Ich habe nichts anderes gegessen oder getrunken als sonst, und plötzlich paar Stunden nach der Einnahme kriege ich Kopfweh, Nackenverspannung, Tunnelblick, Herzrasen, mein Kopf läuft rot an und ist heiß… Beim ersten Mal war das Herzrasen deutlich schlimmer, das zweite Mal war heute und ich habe mich einfach ins Bett gelegt und von 15 bis 19 Uhr geschlafen?! WTF?
Mir platzt grad echt der Kragen wie viele Tage ich wegen Elvanse schon „verloren“ habe. Vielleicht wäre ich ohne auch nicht produktiver, aber dann würde es mir immerhin nicht so scheiße gehen… Zu keinem Zeitpunkt dieser Geschichte hatte ich Probleme zu Essen (wobei Heißhunger auf Snack deutlich geringer ist) oder Schlafen.
Gibt es irgendeine Erklärung für diese komische (nicht-)Wirkung? Das ganze März fühlt sich so an, als ob ich morgens blind in eine Pralinenbox greife und mich überraschen lasse welchen Geschmack ich heute erwische. Nur ist die Auswahl zwischen „gar keine Praline“ oder „scheiß Geschmack“ und „noch schlimmer“.
Vielen Dank und sorry für den Rant :-/