Gerade durch Zufall entdeckt - eine Fachärztin, welche die Diagnostik komplett online macht.
Gibts da noch andere Ärzte die das machen?
War eigentlich auf der Suche nach online Psychotherapeuten - die können wohl auch von der Krankenkasse bezahlt werden. Hat da jemand Erfahrungen? Gibts da welche mit ADHS Kompetenz?
Ich hab nur Erfahrung mit „normaler“ Online Psychotherapie.
Einige meiner Sitzungen hatte ich online gemacht.
Einerseits ware ich froh, dass meine Therapeutin dies überhaupt anbietet, aber für mich ist es eine Notlösung auf die ich nur ungern zurückgreife.
Mir fehlt da der menschliche Kontakt, die zwischenmenschlichen Nuancen, die online verloren gehen und ich fühl mich unwohler als wenn ich face-to-face bin.
Aber ich mag schon online calls auf Arbeit nicht, insofern bin ich nicht erstaunt, dass es nix für mich ist
Was mich stutzig macht, ist dass sie für die Onlinediagnostik Zoom verwenden. Man kann es schon DSGVO-konform einrichten, aber in ihren Datenschutzbestimmungen steht, dass sie Software aus den USA verwenden, und dass die Daten auch dorthin weitergeleitet werden. Soweit ich weiß, gäbe es schon die Möglichkeit, Zoom über ein EU-Cluster zu nutzen. Davon habe ich aber jetzt beim Überfliegen nix in den Datenschutzbestimmungen der Praxis gefunden. Wäre schade, wenn es schon daran hapern würde.
Das hat mich dann davon abgehalten, dort anzufragen.
Ich habe beim User nachgefragt: es handelt sich tatsächlich um genau das Angebot, das du @Justine verlinkt hast.
Jetzt lese ich das zweite Mal innerhalb weniger Tage (!) von schlechten Erfahrungen mit einer Diagnoseeinrichtung, die über Gugel für sich wirbt.
Ich gehe davon aus, dass gute Ärzte/Psychologen ohnehin so überrannt werden, dass sie keine solche Anzeigen nötig haben. Und auch unabhängig davon gibt es gute Gründe, andere Suchmaschinen zu verwenden.
Das war genau die Praxis, die ich angefragt habe als „Privatzahler“!
Habe gerade nochmal @cmos Thread gelesen und bin gerade ganz froh, da nicht gelandet zu sein
ich bin neu hier und wollte an dieser Stelle nochmal anknüpfen.
Hat jemand neuere Erfahrungen gemacht?
Vielleicht auch zur letztgenannten Privatpraxis?
Zu mir:
Ich bin weiblich, 44 Jahre alt und vor ein paar Monaten zufällig auf das Thema gestoßen.
Wie so viele andere konnte ich mich selbst in Beschreibungen und Verhaltensweisen wiedererkennen und hatte dieses Gefühl von „Jetzt-erklärt-sich-mein-verkorkstes-Leben“.
Bei meiner Hausärztin wurde ich ziemlich schnell wegen Verdacht auf Depressionen und Angststörung sowohl zum Psychotherapeuten als auch zur Psychiaterin geschickt.
Der Therapeut bestätigt zwar meinen ADHS-Verdacht dem Grunde nach, ihm fehlt aber das Spezialwissen, um eine schriftliche Diagnose zu erstellen.
Meine Psychiaterin macht keine Diagnostik und hat mich auf die Ambulanz im ortsansässigen Uniklinikum verwiesen.
Dort stehe ich auf der Warteliste (6-12) Monate.
Meine Ungeduld, mein Ganz-oder-gar-nicht-Denken und mein, sagen wir mal Hyperfokus, lassen mich die Warterei aber nicht aushalten, so dass ich bei o.g. Online-Diagnostik einen Termin gemacht habe.
Hat jemand Erfahrungen in letzter Zeit damit machen können?
Herzlichen Dank und ganz liebe Grüße
Pulverfässchen
Guten Morgen in die Runde!
Da ich selbst weiß, wie sehr ich nach Informationen gesucht habe, möchte ich an dieser Stelle ein kurzes Update schreiben.
Nachdem ich den Online-Termin gebucht habe, kam eine Bestätigungsmail vom Buchungssystem.
Kein Link, nichts anderes…
Ich hab ewig gegrübelt, ob das wohl alles funktioniert oder ob ich irgendwas falsch gemacht oder übersehen habe.
Am Wochenende kam dann aber eine Email mit einer Honorar-Vereinbarung, die ich digital unterschreiben musste und gestern dann der Link zum Meeting (Zoom).
Eben hatte ich dann das Erstgespräch und Frau Dr. Krämer hat mich mit gezielten Fragen gut geführt.
Ich war total aufgeregt, hatte ewig viele Blätter mit Notizen über meine Vergangenheit und meine Belastungen vor mir liegen und ich konnte vieles erzählen.
Tatsächlich habe ich nicht mal alles erzählt, aber das hat wohl für den Anfangs-Verdacht genügt.
Für die Diagnose bedarf es aber weiterer Tests.
Nun werden mir Links zu den Tests zugeschickt und danach folgt das zweite Gespräch, das ich nun auch online gebucht habe - hätte ich wohl schon vorher direkt machen können.
Ich bin nun erstmal sehr erleichtert über den Verlauf und werde weiter berichten.
Das klingt sehr spannend. Ich habe mir die Seite angeschaut. Dort steht:
80% der erwachsenen Patienten mit AD(H)S leiden noch an weiteren psychischen Erkrankungen (sog. komorbide Störungen), die nicht nur Verlauf und Schweregrad der AD(H)S beeinflussen, sondern auch Berücksichtigung in der Therapieplanung erfordern. Zur Erfassung komorbider Erkrankungen wird das Testinstrument Klenico verwendet, das an der Universität Zürich entwickelt und wissenschaftlich erprobt wurde. Klenico bildet psychische Beschwerden aller Störungsbereich ab und zeigt sämtliche Komorbiditäten auf. Das Klenico-System ist wissenschaftlich fundiert und wurde im Rahmen mehrjähriger Forschungsarbeit entwickelt.
Ich habe ein bisschen zu Klenico recherchiert und die haben genau die Ansätze, die ich mir wünsche.
Haben vielleicht schon Menschen mit komorbiden Störungen Erfahrungen mit den Ergebnissen von Klenico gemacht und können etwas dazu berichten?
Ich kann mir vorstellen, dass die Akzeptanz noch nicht hoch ist. Und der nächste Schritt ist natürlich Behandlungen daraus abzuleiten.
Was kostet das denn. Ich bin momentan so verzweifelt, dass ich das in Erwägung ziehe und dann würde ich mir das quasi zu Weihnachten wünschen von meiner Mutter .
Ich habe im August exakt 371,55€ gezahlt.
Irgendwie habe ich Sorge, dass meine Psychiaterin das nicht anerkennt. Der Bericht ist nur 3 Seiten lang.
Die diagnostizierende Ärztin hielt aber meine Sorge für unberechtigt, weil Kollegen und so.
Ich bin dennoch skeptisch.
Meinen Termin hier vor Ort habe ich erst Ende Oktober und dann wollte ich ohnehin dazu hier ein Update schreiben.
Mal sehen, ob meine ansässige Ärztin nun den Weg mit Medikamenten mit mir geht.
Hallo ihr Lieben,
hier nun mein Update:
Ich hatte letzte Woche Dienstag meinen Termin bei meiner örtlichen Psychiaterin.
Sie hatte den Bericht vorliegen und fragte noch, welche Bereiche/Themen mich besonders belasten und entschied, mir Atomoxetin aufzuschreiben.
Sie wolle erstmal keine BTM also MPH und Co verschreiben.
Finde ich nun erstmal eher fragwürdig, da der Wirkstoff als Mittel der dritten Wahl gilt, aber ich werde es versuchen.
Nachdem ich das Medikament leider nicht vor Ort bekommen habe, habe ich das Netz abgesucht und schlussendlich auch eine Apotheke gefunden, die es versendet hat.
Heute ist es angekommen und morgen starte ich.
In gut zwei Wochen muss ich wieder zur Psychiaterin.
Sie meinte zwar einerseits, dass es gut verträglich sei, aber es etwas dauern würde bis es wirke und erst so nach und nach die Dosis erhöht werde.
Ich bleibe also gespannt und hoffe auf nicht zu starke Nebenwirkungen.
Fazit:
Private Diagnose hat funktioniert, aber mit Abstrichen. Ich denke meine Ärztin hat da doch so ihre Problemchen mit und traut sich nicht, richtig zu verschreiben. Ganz ignorieren konnte sie es dann aber doch nicht.