Orientierungslos nach IQ-Testergebnis

Hallo, melde mich nach langer Zeit mal wieder hier im Forum. Inzwischen ist meine Adhs-Diagnostik beinahe abgeschlossen (beim nächsten Termin erhalte ich den Befund) und so wie aussieht, sprechen alle Anzeichen dafür. Zugleich wurde auf Anregung meiner Psychologin ein IQ-Test durchgeführt - mit Verdacht auf Hochbegabung, da ich trotz ausgeprägter Adhs-Symptomatik einen sehr guten Studienabschluss ablegen und auch beruflich rasch aufsteigen konnte. Als ich mein Umfeld darüber in Kenntnis setzte, wurde ich durchwegs bestärkt, mich auf die IQ-Testung einzulassen (Zitat meiner Mutter: „Das haben wir ja schon immer gewusst, dass du hochintelligent bist“). Ich habe mich mit dem Thema im Vorfeld der Testung intensiv auseinandergesetzt und mich tatsächlich in vielen Punkten wiedererkannt, obgleich ich mich bemühte, keine zu hohen Erwartungen an das Ergebnis zu knüpfen. Ich habe ein sehr geringes Selbstbewusstsein, einen harten inneren Kritiker und bin krankhaft perfektionistisch - ich wollte mich einfach vor einer anschließenden Enttäuschung bewahren.
Doch zu dieser kam es leider : Gesamt-IQ 105, Arbeitsgedächtnis knapp an der Lernbehinderung vorbei. Und das trotz 1er Abitur, 1er Studium und Stipendium (und ich war wirklich nie eine disziplinierte Lernerin). Ich finde das Ergebnis an sich nicht schlimm, da es sich ja komplett im Durchschnitt bewegt. Nur: Es lässt mich ratlos zurück, denn die Argumentation, ich hätte durch überdurchschnittliche Intelligenz kompensieren können, fällt damit ja eigentlich weg. Nun habe ich das Gefühl, ich stehe wieder am Anfang meiner Reise zu mir selbst ubd habe wieder keinerlei Anhaltspunkte. Stattdessen kam meiner Psychologin heute die Idee, ich könne ja eine Depression und Sozialphobie haben (worin ich mich aber im Großen und Ganzen nicht wiedererkenne). Vielleicht hat jemand von Euch ja Erfahrungen mit IQ-Tests im klinischen Bereich und kann mir sagen, was mein Ergebnis im Kontext einer möglichen Adhs nun bedeutet bzw. wie zuverlässig solche Tests (Wais V) sind? Ich fand es sehr seltsam ehrlich gesagt, dass ich während der Testung Aufgaben überspringen sollte (da mit Verdacht auf Hochbegabung getestet wurde) und ich im restlichen (insbesondere sprachlich) sehr gut war und trotzdem kaum ein Wert über 100 in der Auswertung erschien. Ich weiß, man sollte auf derlei Tests nicht zu viel geben, aber meine Psyche knabbert da gerade daran, wie in der Schulzeit bei einer schlechten Note. Und das obwohl ich es eigentlich gar nicht will. Ich dachte, ich hätte mit dem Adhs-Thema nun endlich eine Erklärung gefunden … :frowning:

Vielen Dank euch für Eure Antworten und schon mal ganz liebe (aber etwas orientuerungslose) Grüße,
die Chaosqueen :slight_smile:

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Moin @Chaosqueen96

Ganz ehrlich?
Schlechtes Arbeitsgedächtnis ist bei ADHS’lern typisch. Vor allem wenn du nicht für die bestimmte Aufgabe „brennst“ :wink:

Mach dir bitte wegen dem Ergebnis keine Sorgen.

Falls bei dir noch Depressionen usw dazu kommen sollten ist auch das nicht ungewöhnlich.
Depressionen sind bei ADHS oftmals serienmäßig dabei.
Nicht schön aber auch nicht ungewöhnlich.

Lass dich bitte nicht entmutigen und warte „einfach“ das Ergebnis ab.
Auch wenn es leichter gesagt als getan ist…

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Vielleicht beruhigt Dich, wenn Du in den entsprechenden Threads mal herumliest, hier z.B.:

Dass das Ergebnis nicht belastbar ist, wird Dir doch auch einleuchten angesichts:

Diese Passage

erinnert mich, ohne dabei gewesen zu sein, ehrlicherweise ein bisschen an dieses Video von Gunther Schmidt: Symposium: Würde in der Psychotherapie - YouTube

Ab etwa 1 h 8 Minuten, direkt hinspulbar, sagt er, er hatte eine Zeit lang einen Schaumstoffwürfel mit sechs gängigen Diagnosen. Die Patienten/Kunden durften würfeln, was sie auf das Kassenformular eingetragen haben wollten…

Vielleicht nimmst Du den Würfel mal eine Weile wieder an Dich, schließt die Diagnostik ab, schaust, ob Dir Medikation weiterhilft und wenn ja, in welcher Dosis am besten… Und ein Indikator für eine gute Wirkung ist dann vielleicht genau die Differenz zur jetzigen Baseline. Eigentlich ganz praktisch, solange Du Deinem Inneren Kritiker nicht die Würfel und den Rest des Spielbretts überlässt.

Soweit ich weiß, wird Hochleistungsfähigkeit - insb. schulische - inzwischen sogar eher um die 120 verortet, weil man sich damit vielleicht tendenziell am wenigsten im Weg steht. Wenn man den IQ bei Wish bestellen könnte, wäre der Bereich also vielleicht erwägenswert, aber man sucht es sich ja ohnehin nicht aus.

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Das ist für mich dein persönlicher „heiliger Gral“ liebe @Chaosqueen96
Du kannst so unfassbar stolz auf dich sein! Was für eine enorme Leistung!

Gib nicht soviel auf das Testergebnis. Was faktisch zählt ist das, was du unter Adhs erschwerten Bedingungen erreicht hast und darauf kannst du verdammt stolz sein :slight_smile:

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Was es nicht gibt, dass jemand ein „zu gutes“ Ergebnis beim IQ Test hat und „in Wirklichkeit“ „überhaupt nicht hochbegabt ist“.

Aber „zu schlecht“ im Sinne von „im Verhältnis zum Potential“ kann ein Test schon ausfallen… schlechte Tagesform, … ADHS ohne Medikamente… Bauchweh Kopfweh… Perfektionismus, abgelenkt sein, was weiß ich…

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Falsch. Absolut falsch.

IQ-Tests sagen recht wenig über die reale Intelligenz einer Person aus. Es gibt auch keine allgemeingültige Definition von „der“ Intelligenz. Von diesen Tests wird sehr viel gar nicht erfasst.

Ich habe Leute in der Schule erlebt, die super Noten hatten, aber nichts verstanden haben und Leute, die durchschnittliche Noten hatten, aber Zusammenhänge erkannt hab. Von allem ein bisschen.

Doch, die hast du:

Ich kenne vereinzelt Leute die mit ihrer Mensa-Mitgliedschaft angeben. War genauso nervig wie „Ich bin geiiiimpft“ Diente denen dem Ego und bringt sonst wenig… man kann sich die Ergebnisse einrahmen und über das Bett hängen…

Hab über eine Testteilnahme auch schon nachgedacht, kam aber zum Entschluss: Wozu? :man_shrugging:

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Vielen Dank für die vielen lieben Antworten!
Ihr habt mich tatsächlich wieder etwas aufgebaut, war vorhin echt niedergeschlagen und verzweifelt, weil ich dachte, ich darf jetzt keine Freude mehr an Dingen haben, die mir sonst Spaß machen, weil ich die wohl lt. Test eh nicht könnte (z.B. berufsbegleitend promovieren, was fest geplant ist; Rätsel lösen, Geschichten schreiben, etc.)
Eigentlich total dumm, weil so ein Test ja auch von irgendwem konzipiert wurde & wer bitte sagt denn, dass die Definition eines Begriffs im Sprachtest jetzt genau B lauten soll, wenn mir aber z.B. zuerst C einfällt. Das hat ja eigtl. wenig damit zu tun, ob ich jetzt z.B. gute Gedichte schreiben kann oder nicht.

Im Teil rechnerisches Denken hatte ich halt leider auch einen total Ausfall, da ich mit Mathe absolute Panik verknüpfe & ich irgendwann einfach nichts mehr geantwortet habe, weil ich mich durch meine mangelnde Fähigkeit, unter Druck Kopfzurechnen, so blamiert gefühlt habe. Daher auch der IQ 77 im Arbeitsgedächtnis.

Sprachteil gibt mir andererseits wieder Rätsel auf, da ich als Sprachwissenschaftlerin eigtl. dachte, dort punkten zu können. Hatte auch gefühlt alles richtig gesagt, aber das schlussendliche Ergebnis war trotzdem nur so lala. Keine Ahnung, wie das gewertet wird :confused:

Ich habe jetzt beschlossen, einen Haken hinter zu machen. Ich denke, es gibt sicher wichtigeres im Leben, als im Kopf innerhalb 30 Sekunden ausrechnen zu können, wie viel Prozent Preissteigerung irgendein Apfel auf einem Markt in Hintertupfing hatte ^^

Ich bin jetzt auf alle Fälle gespannt, was für ein Ergebnis ich in 2 Wochen bekommen werde. Fühle mich wirklich nicht depressiv, obwohl es immer wieder mal Phasen gab … aber diese eben meist tatsächlich aus dem Gefühl einer inneren Blockade rührten - als ob ich noch nicht dort angekommen wäre, wo ich eigentlich stehen könnte. Vermutlich auch deshalb konnte ich mich mit dem HB-Verdacht zunächst ganz gut identifizieren.

Was mir noch einfällt: Bei dem Test war ich tatsächlich mega aufgeregt, wurde kurzzeitig (ausversehen) aus der Praxis ausgesperrt, hatte zittrige Hände, kurz zuvor mit Rauchen aufgehört & war nachher auch echt müde. Vllt. wars auch einfach nicht ganz mein Tag.

Aber wie ihr alle schon geschrieben habt: Das ist mir jetzt auch egal - gibt Wichtigeres :smiley:

Gute Nacht euch allen :slightly_smiling_face:

Eure Chaosqueen

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Hallo Chaosqueen,
ich möchte einfach noch etwas dazu schreiben:

[quote=„Chaosqueen96, post:7, topic:11692“]
wurde kurzzeitig (ausversehen) aus der Praxis ausgesperrt

Solches Vorgehen der Testperson entspricht nicht den Regeln! So wird ein Test verfälscht in seinen Aussagen! Ich habe gerade leider keine Quelle dazu. Die Testperson kann doch vorher gar nicht WISSEN, mit welchem Tempo Du durch die Aufgaben gehst, bzw. wo Deine Grenze bei Zeitvorgabe liegt, oder wie schnell Du durch die leichteren Aufgaben gehst oder eben nicht. Leider UNPROFESSIONELL!

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Doch, im Gegenteil. Und gerade weil einem exzeptionellen Gehirn vielleicht exzeptionelle Dinge Spaß machen, lohnt es sich auch, das eigene Gehirn kennenzulernen:

https://www.können-macht-spass.de/de/hochbegabte-angehoerige.html

Das hat gar nichts zu tun mit dem 135. stinklangweiligen Mensa-Klischee und m.E. ganz viel mit simpler Selbsterkenntnis, die zu einem gelingenden Leben beitragen kann.

Bin mir nicht sicher, ob es das ist oder auch nur sein sollte. Ich würde jedenfalls keinen „Haken dahinter“ machen, wenn das nicht wirklich so ist und wenn da unterschwellig doch noch etwas arbeitet.

Schon allein, weil Du mit dem Keyword „twice exceptional“ vielleicht auf Themen stößt, die mit ADHS allein nicht erklärbar sind.

Dann lohnt sich evtl. etwas Psychoedukation zum Zusammenhang von Nikotin und Dopamin. Und dazu, welche Bedingungen Denksport zu Äpfeln in Hintertupfingen braucht, damit die Äpfel dort nicht wurmstichig sind.

Mir ist egal, ob HB, ADHS oder MFG. Wirklich. Was mir überhaupt gar nicht egal ist, sind u.a. Risiken für das mittel- und langfristige Lebensglück, die entstehen können aus „scheinbar unerklärlicher“ fehlender Passung an eine in Standardabweichungen anders tickende Umwelt, aus Perfektionismus, aus einem (gleichfalls) hochbegabten Inneren Kritiker… Und Orientierungslosigkeit. Die ist auch nicht egal.

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Tjoa…und dann gibt es die Menschen, die einen IQ von über 125 haben und trotzdem nicht wirklich intelligenter rüberkommen, als der " Durchschnittsbürger " :sweat_smile:

Mal ehrlich? Was zeichnet Intelligenz aus? Dass man sich mit den gegebenen Umständen einen guten Abschluß/ Studium / Beruf erarbeitet.

Was zeichnet Dummheit aus? Dass man mit einem hohen IQ mit so vielen Dingen beschäftigt ist, dass man den Überblick verliert und sich selber blockiert. Dass man nicht lernt die Dinge, die man gut beherrscht zu fördern und sich stattdessen mit unwichtigen Sachen aufhält.

So viel zum Thema IQ Test aus meiner Sicht. Ein hohes Ergebnis setzt Erwartungen und kann man diese nicht erfüllen, landet man schnell in einer Spirale aus Depression, Überforderung und Versagen.

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Das interessiert mich sehr. Sowohl, wie man das lernt, als auch, ob das wirklich am Test liegt. Hast Du aus deinem Leben Anzeichen dafür, dass die Erwartungen (und wessen: die eigenen oder die der Umwelt?) weniger erdrückend gewesen wären ohne formelle Testung? Vielleicht willst Du dazu etwas schreiben, hier oder in einem anderen Thread.

Meine Arbeitshypothese ist jedenfalls aktuell, dass man genau das eher lernt, sich zu fördern und sich nicht mit Unwichtigem aufzuhalten, wenn man einigermaßen klar übersieht, was das Gehirn so anstellt und warum. Im Sinne von „Lassen Sie Ihr Gehirn nicht unbeaufsichtigt“. Nicht mehr und nicht weniger.

Wer sich ohnehin nicht im Weg steht, braucht auch keinen Test, keine Psychologin und auch kein Forum wie dieses.

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@connected Dass ich auf den Test nicht zu viel geben soll, da die Wahrscheinlichkeit für eine unprofessionelle Testung erhöht ist, hat mir mein Freund (der mich zum Glück nach wie vor für sehr intelligent hält) auch gesagt. Es fing schon damit an, dass mir beim ersten Termin mitgeteilt wurde, dass die zustäbdige Psychologin krank sei - ich erhielt aber keine Terminabsage und fuhr umsonst 35 km in die Praxis. Dann ging es damit weiter, dass meine Testerin mich bei dem visuellen Puzzle und dem Mosaiklegen je 5 Aufgaben zu Beginn überspringen ließ, was ich nicht verstand. Auch eine ordentliche Analyse des Ergebisses wurde mir versprochen, fand aber dann mit den Worten „Passt ja alles, vollkommen im Durchschnitt“ nicht statt. Wägrend der Testung hatte ich kurz Pause und wurde etwa 10 min lang ausversehen aus der Praxis ausgesperrt, was mich auch etwas konfus machte. Als ich gestern von meinem Ergebnis erzählte, meinte mein Umfeld durch die Bank, dass sie dem Test nicht vertrauen und ich frage mich seitdem, ob ich eine Hochstaplerin bin, die es nur gut darauf versteht, andere Leute glauben zu machen, besonders intelligent zu sein (hatte mich ua. deswegen dazu durchgerungen, den Test zu machen, da ich öfters auch von fremden Personen angesprochen wurde, dass ich ja sicher „nur so durch die Schule geflogen sei“, mir so schnell Zusammenhänge erschließen kann, viele Dinge merke etc.).
@Koouldnotresist Du hast Recht, das arbeitet natürlich noch in mir. Ich hatte kurz überlegt einen 2. Test bei der Mensa zu machen, da ich dem ersten nicht 100 % Glauben schenken kann. Weil ich das Gefühl habe, mit Adhs alleine kann ich mir vieles trotzdem nicht erklären. Zu 2e habe ich mich in englischsprachigen Foren informiert und mich in den Beschreibungen auch deutlich wiedergefunden. Zu deinem Punkt mit Nikotin/Dopamin … ich habe es noch nicht komplett ohne Nikotin geschafft, ich „dampfe“ momentan und der Testtag war, glaube ich, der erste oder zweite Tag, an dem ich nicht zusätzlich normale Zigaretten geraucht habe. Ich dachte mir aufgrund der ja weiterhin bestehenden Nikotinzufuhr würde ich den Unterschied nicht so stark bemerken.
Wie gesagt wundert es mich nach wie vor, dass z.B. mein Freund auch oft auf seine „kluge Freundin“ angesprochen wird und ich nun das Gefühl habe, eine Hochstaplerin zu sein - das macht mich grad irgendwie fertig. Ich habe das Gefühl, die Leute, die mich kennen, enttäuscht zu haben. Auch wenn ich eigentlich weiß, dass das Unsinn ist.

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Hinzu kommt, dass ich seit mehreren Jahren (und ich bin erst 27 J.) in einer beruflichen Sinnkrise stecke und mir das nicht erklären kann, da ich binnen kurzer Zeit Karriere machen durfte und in einer verantwortungsvollen Position beim Staat arbeite. Was mich aber weder fordert, noch erfüllt und glücklich macht. Ich kann daraus kein Selbstbewusstsein ziehen, weil ich nicht das Gefühl habe, mich anstrengen zu müssen. Und ich nicht weiß, wie ich bis zur Rente so weitermachen soll. Am liebsten würde ich mich mit irgendetwas selbstständig machen, um freier und kreativer arbeiten zu können. Diese Leere, die ich durch diese Situation fühle, lähmt mich manchmal direkt und ich hinterfrage den Sinn des Lebens und meiner Existenz. Obwohl ich privat total glücklich bin :slight_smile:

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Eine mögliche Erklärung ist aber doch viel zu naheliegend, um sich deshalb fertig zu machen: Bei ADHS ist zu wenig Dopamin da. Wenn eine bisherige Coping-Strategie (Nikotin) wegfällt, bricht zusätzlich eine Krücke weg.

Auch wenn Du einen Ferrari fährst, musst Du den tanken. Wenn das nicht gewährleistet ist, landest Du auch mit einem first-rate-mind im Straßengraben. Bisschen Fahrsicherheitstraining schadet auch nicht, gerade bei viel PS.

Und wenn man vor einem Mensa-Test nicht das Auto zur Inspektion bringt bzw. seinen Dopamin-Haushalt einigermaßen im Griff hat, kann es wieder bzw. genauso zu wenig aussagekräftigen Ergebnissen kommen.

Gilt übrigens leider auch für die Selbständigkeit… Für die braucht man erst recht Fahrvermögen und einen fahrbereiten Untersatz, der einen nicht bei der ersten Umsatzsteuervoranmeldung aus der Kurve trägt.

Gibt schon Threads dazu. Mit weiteren Nachweisen. So viel, dass es inzwischen fast schon langweilig ist, weil sich jeder Austausch zum Thema IQ binnen Stunden im selben Kreis dreht.

Ich habe letzte Woche in einer hilfreichen Fortbildung gelernt, dass man sich gar nicht so viel Sinnsuche abverlangen muss, solange man seinem Gehirn hinreichend (Selbst-) Kongruenz von Situation und Erleben, in Richtung Verstehbarkeit und Kontrollerleben ermöglicht. Dann erschließt sich Sinn mit der Zeit manchmal von selbst und Erfüllung auch.

Aber das ist ja das Tolle an der Freiheit: Man kann auch einfach die Motorhaube zumachen und weiterfahren.

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Dir ist bewusst, dass dies das „Hochstapler-/Impostersyndrom“ ist? Das ist typisch für ADHS. Diese fehlende Selbstanerkennung macht kaputt, aber es gibt auch Wege damit klar zu kommen. Gute Therapeuten können da helfen.

So lange du dieses negative Gefühl hast, wird sich in der Zukunft nicht viel ändern. Ja, du fängst was neues an. Fühlst dich paar Wochen und Monate wohl und es fängt von vorne an.

Es wäre also ein ständiges auf und ab, keine Stetigkeit und fehlende Nachhaltigkeit weil das Kernproblem nach wie vor besteht.

LG
Pedro

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@Koouldnotresist Also ich habe auch auf jeden Fall vor, Medikation in Anspruch zu nehmen. Mein Freund, der Adhs seit der Kindheit hat, gab mir auch mal seine Tabletten zum testen & es war erstaunlich, aber ich war wie ausgewechselt: Klare Gedanken, total schnell im Kopf und vor allem weniger negative Spiralen im Hirn. Ruhiger und auch motivierter. Und ich beiße nicht ständig auf meinen Lippen herum.
Ich weiß, dass ich es damit probieren muss, weil es bei mir an der Selbstorganisation und Aufmerksamkeit brutal scheitert. Mein Auto ist eine fahrende Müllhalde und wenn mein Freund nicht den Haushalt übernehmen und das auch noch gern machen würde, wäre ich komplett überfordert.

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@BrainBuzz Ist mir bewusst, ja. Ich weiß auch, dass mein Selbstbewusstsein verdammt brüchig ist (Mobbing in der Schule, das Gefühl nirgends richtig dazuzupassen, schlimme Ex-Beziehung, …) - das sind alles Baustellen, die mich mit Sicherheit destabilisieren und anfälliger für eine Krise nach einem (für mich nicht zufriedenstellenden) IQ-Testergebnis machen.
Eigentlich sind das sicher auch Punkte, die für meine Selbstzufriedenheit wichtiger, als ein IQ-Ergebnis wären. Ich hatte halt Hoffnung, durch ein gutes Ergebnis, mich selbst mehr verstehen und mögen zu können. :confused:

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@Koouldnotresist Noch zu deiner Anmerkung hinsichtlich Selbstkongruenz und Kontrollerleben. Das habe ich halt leider gar nicht, ich bin wie eine Nussschale auf hoher See und werde immer von irgendetwas mitgerissen - hauptsächlich meinen Emotionen, die ich kaum regulieren kann.

Wenn ich Dein Auto wäre und Du würdest so über mich sprechen… würde ich auch abwürgen.

Ich mag in letzter Zeit hier irgendwie als Medikations-Predigerin rüberkommen: Bin ich nicht. Sicher nicht. Dafür mache ich selbst zu viele Auslassversuche und es war weder mit MPH noch mit Elvanse ein dauerhafter Honeymoon. Kann auch Sport sein. Vor allem aber Störungsbildeinsicht und ganz nüchternes Verstehen und Durchdringen der eigenen Neurobiologie. Das zu allererst.

Alles, nur sich selbst nicht für eine Müllhalde halten.

Sonst suche ich Dir einen Gebrauchtwagenhändler, der ein Gehirn wie Deins mit Kusshand nimmt.

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Das kann man sich aber besorgen, wenn man das für wichtig hält. Denn die Probleme, die Du gerade hast, hatten andere auch schon. Und manche haben nicht aufgehört zu suchen und eben keinen Haken drangemacht, bevor sie den Eindruck hatten, das ist jetzt kongruent so. Und von denen kann man lernen, dass man keine Müllhalde ist.

Übrigens kann das sogar richtig viel Spaß machen.

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