PMDS und ADHS - Austausch/Erfahrungsbericht

Ok ich hatte jetzt die Geduld mir alles nochmal genau durchzulesen und habe die Zusammenhänge verstanden :bulb:
Ich würde so gerne in meinen Enzymhaushalt reingucken :slight_smile:

Was mir noch komplett unklar ist: Warum erhöht sich bei „Neurotypischen“ durch orale Kontrazeptiva das Depressionsrisiko so deutlich (siehe z.B. Association of Hormonal Contraception With Depression), und bei PMDS ist es andersherum?

Huhu @julai! Du hast vollkommen Recht, Endokrinologie ist super komplex.

Das kann ich verstehen. Ich denke immer, dass solche Kombinationen vor allem in Ausnahmefaellen nicht so prickelnd sind. Ich mache mir sogar schon bei meinem Hund manchmal Sorgen, dass der z.B. irgendwann mal eine Not-OP brauchen koennte und dann die Medikamente zu Interaktionen/Nebenwirkungen fuehren koennten. Deshalb immer „So viel wie noetig, so wenig wie moeglich“.

Also wenn Thromboserisiko ein Problem ist, sollte man mWn lieber eine pure Progestin-Pille nehmen… oder Progesteron oral plus Estradiol transdermal, das kann auch gehen (dann halt nicht mit verlaesslicher verhuetender Wirkung, mindestens wegen Haftungsrisiko). Das wird oefters mal als Hormonersatztherapie verschrieben, und manche Fraeuenaerzte verschreiben das wohl auch gerne in der Perimenopause.

Soweit ich weiss, wird das Ethinylestradiol erst durch den first-pass-Metabolismus so richtig „thrombosegenerierend“. Die transdermale Route umgeht das Problem. Und Progesteron alleine ist soweit ich weiss unproblematisch (im Gegensatz zu den meisten Progestinen).

Meiner Meinung nach ist das relativ egal, ob das jetzt PMDS oder PME (premenstrual exacerbation) einer anderen Sache ist. Die Mechanismen sind derzeit noch nicht ausreichend gut verstanden, um von der Behandlung her einen grossartigen Unterschied zu machen. Im Moment muss man bei allen Ansaetzen ausprobieren, ob sie helfen koennen.

Wenn bei dir ein SSRI nicht gut hilft oder zuviele Nebenwirkungen hat, dann wuerde ich an deiner Stelle wirklich nochmal bedacht verschiedene Eisprung-Unterdrueckungsprotokolle ausprobieren um auszuschliessen, ob da etwas ausreichend helfen koennte.

Ich meine, dass Antipsychotika oft den Lipidhaushalt stoeren (was zumindest korrelationsmaessig mit Depressionen und Dingen wie Herzproblemen assoziiert ist), aber ich weiss nicht, wie das bei Amisulprid genau ist. Wenn Verhuetung sekundaer ist, dann kann man auch versuchen, mit einer reinen Dienogest-Pille den Eisprung zu unterdruecken, um den Hormonschwankungen zu entgehen. Dienogest beeinflusst naemlich soweit ich weiss nicht den Lipidhaushalt (im Gegensatz zu den meisten anderen Progestinen). Meine Frauenaerztin hatte das als letzten Versuch vor der Eierstockunterdrueckung vorgeschlagen. Sie meinte, dass auch das den Eisprung zuverlaessig unterdrueckt, aber man die Pille dazu ziemlich exakt immer zur gleichen Zeit nehmen muss (wenn ich es richtig verstanden habe, ist das auch der Grund, wieso es keine hormonellen Kontrazeptiva mit NUR Dienogest gibt).

Also das waere vmtl das, was ich an deiner Stelle probieren wuerde… schauen, was Dienogest pur macht oder die FA oral Progesteron + transdermal Estradiol verschreiben wuerde (so eingestellt dass es der Wirkung der Pille grob entspricht aber durch die transdermale Route kaum Auswirkung auf den Lipidhaushalt haben sollte).

Ja, verstaendlich. Bei Langzeiteinnahme der Pille muss man auch immer auf die Mikronaehrstoffe achten. Die Pille kann die ganz schoen beeinflussen.

Die richtige Diagnostik wuerde ein Zyklustagebuch (mindestens 3 Monate) brauchen. Ich kenne nur die Uniklinik in Bonn (Abteilung „Gynaekologische Psychosomatik“), die das in DE sinnvoll macht. Hast du die schonmal angeschaut?

Fuer das PMDS nehme ich auf eigene Kosten Zoladex plus transdermales Estradiol, wobei ich bald irgendwas wegen dem Aufbau des Endometriums machen werden muss. Ich werde mich vermutlich einer Hysterektomie mit Ovarektomie unterziehen. Dazu muss ich aber noch 1-2 weitere Frauenaerzte finden, die diesen „extremen“ Behandlungsansatz unterstuetzen wuerden.

Ausserdem nehme ich noch Guanfacin fuer mein ADHS und Ozempic gegen mein staendiges Hungergefuehl (welches genetische Ursachen zu haben scheint). Ich wollte demnaechst nochmal anfragen, ob ich vllt noch eine klitzekleine Minidosis Dextroamphetamin oder Lisdexamfetamin fuer das ADHS ausprobieren kann.

Hihihihi, das kann ich nachvollziehen! Wenn du ca 350-500 Euro fuer einen Gentest uebrig haettest, koenntest du zumindest deine genetische Veranlagung durchleuchten. Mir hat das sehr geholfen. Wenn es dich interessiert, kann ich dir gerne mal zeigen, was ich da herausgefunden habe – ich will dir aber auch natuerlich kein teures Ding andrehen, ich bin ja auch kein Gentest-Vertreter.

Hmmm, bei PMDS-Betroffenen wird zwar die Pille oft gegeben, aber das heisst ja nicht, dass sie keine Nebenwirkungen hat. Ich denke, dass gerade da einfacher ueber Depressionen hinweggesehen wird, weil die Alternative halt auch nicht gut ist. Wenn „Pille gegen das PMDS plus SSRI gegen die daraus resultierende Depression“ funktioniert, kann das auch eine Option sein, solange nichts anderes dagegenspricht.

Es ist aber alles noch nicht gut verstanden. Orale Kontrazeptiva hatten in verschiedenen PMDS-Studien auch unterschiedliche Ergebnisse. Das ist halt auch in PMDS-Kohorten extrem individuell, wer was vertraegt und wie bewertet. Deshalb muss man es leider alles durchprobieren.

Man sollte auch bedenken: PMDS hat deutlich erhoehte Selbstmord-Versuch und -Planungsraten (https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0165032721008879 hat eine Odds Ratio um die 2,2 ermittelt) und es gibt ein paar Studien, die Kohorten von weiblichen Selbstmordversuchen studiert haben und teilweise zwischen 30 und 50% PMDS festgestellt haben (die Vollversion von dem Papier hat ein paar Referenzen dazu, ist aber leider nicht frei verfuegbar). Gerade unter diesem Gesichtspunkt nehmen viele Betroffene vermutlich eine konstante aber ertraegliche Depression in Kauf, wenn es den ganz grossen Leidensdruck reduziert.

Wenn ich kein Zoladex haette ausprobieren koennen, dann haette ich vermutlich auch Dienogest oder Drospirenon pur plus SSRI ausprobiert und dann gehofft, dass es damit zumindest ertraeglich genug wird, um bis zur Menopause irgendwie durchzuhalten.

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Hallihallo mal wieder, mir geht es heute besser :slight_smile: random ADHS-Stimmungsschwankungen oder Medis, ich weiß es nie so genau.
Die Forumssoftware sagt mir gerade, dass ich dir statt ständigem Wortwechsel auch eine PN schicken kann - aber vielleicht finden andere unseren Austausch ja auch interessant.

Bei mir speziell eigentlich nicht, zumindest bzgl. BMI, Rauchen, Familiengeschichte und Bettlägerigkeit oder so bin ich absolut kein Risikopatient. Der Frauenärztin war das trotzdem wichtig, aber ich finde das Restrisiko jetzt bei Drovelis nicht so beängstigend - Estetrol wirkt spezifischer und ist daher weniger gefährlich diesbezüglich als Ethinylestradiol.

Ok, das macht Sinn :slight_smile: Steht nur da als Differentialdiagnose, daher war ich mir nicht sicher.
SSRI in geringer Dosierung gehen eigentlich, nur wegen dieser Interaktion mit Amisulprid mache ich mir Gedanken ob das so gut ist.

Interessant, was genau meinst du mit dem Lipidhaushalt bzw. wie zeigt sich das? Amisulprid ist innerhalb der Antipsychotika sehr untypisch, leider gibt es vergleichweise wenig Studien dazu.
Verhütung ist mir egal, ich habe kein Bedürfnis nach Sex (und bin auch zufrieden damit).

Auch hier muss ich einmal nachfragen, was genau das bedeutet :slight_smile: Kann man durch die Pille irgendwelche Mängel an Mineralstoffen, Vitaminen etc. bekommen?

Noch nicht, aber ich war schon am überlegen. Ganz so krass wie sie bei dir waren sind meine Symptome nicht, vielleicht komme ich mit meinen Ärzt*innen hier noch auf ne gute Lösung… mal sehen.

Spannend was du alles nimmst. Und krass, wieviel du geschafft hast, über dich herauszufinden, wie du das gemanaged hast und immer weiter nach Lösungen gesucht hast. Das inspiriert mich.
Ständiges Hungergefühl hatte ich vor der Medikation auch (Diagnose Bulimie), kann aber auch psychisch bedingt gewesen sein. Amfetaminmedikamente unterdrücken den Appetit deutlich, ich finde das aber positiv - viel besser als unkontrollierter Heißhunger (essgestörte Gedanken hab ich auch nicht mehr).

Das Geld für den Gentest habe ich jetzt gerade zwar nicht, aber ich denke irgendwann im Leben werde ich mir das gönnen :slight_smile: und bei Bedarf frage ich dich, danke schonmal fürs Anbieten!

Irgendwie krass, für mich wären konstante Depressionen so furchtbar - die Depressionen sind ja praktisch das fast einzige PMDS-Symptom bei mir, das ich loswerden möchte. Suizidal war ich aber noch nie, ich werde nur emotional instabil und fühle einen starken inneren Druck. Deshalb habe ich mich so gewundert, weil ich von mir selbst ausgegangen bin, aber ich hatte nicht auf dem Schirm dass es mehr und schlimmere PMDS-Symptome geben kann als Depressionen.

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Huhu nochmal! Heute geht es mir nicht so gut und ich kriege nichts hin, also tue ich Dinge, die mir leichter fallen, so wie quatschen/schreiben und nach Studien schauen.

Ja, das hat sie mir letztes Mal auch gesagt, aber ich habe mir genau dasselbe gedacht wie du :upside_down_face:

Der Haemostaseologe, der mir meine Faktor-V-Leiden-Mutation erklaert hat, hat gesagt, dass das Alter der allerstaerkste Risikofaktor fuer Thrombosen ist und dass eine 80-jaehrige Person gegenueber einer 20-jaehrigen Person ein um einen Faktor 1000x erhoehtes Risiko haette, unabhaengig von sonstigen Risikofaktoren. Von daher ergibt es vermutlich schon Sinn, ab einem gewissen Alter auf das Thromboserisiko zu achten. Ich glaube, deshalb wird auch in der Perimenopause von vielen FAs lieber Estradiol transdermal plus Progesteron oral statt einer Antibabypille gegeben, weil das am wenigsten negativen Effekte haben sollte (auch weniger als die Estetrol-Pille).

Ich habe gelesen (hier: Estetrol/Drospirenone: A Review in Oral Contraception | Drugs), dass Estetrol/Drospirenon (E4/DRSP) im Vergleich zu EE/Drospirenon (EE/DRSP) tatsaechlich einige Dinge weniger beeinflusst, daher leuchtet das mit dem geringeren Thromboserisiko ein. Aber Triglyceride waren in einer Studie auch von E4/DRSP erhoeht worden, nur eben deutlich weniger als bei EE/DRSP.

Bei EE/DRSP-haltigen Pillen habe ich eben kurz gesehen, dass es ein paar Studien gibt, die ein verlaengertes QT-Intervall festgestellt haben. Also aus der Perspektive auch super, dass deine FA dir die E4-Pille verschrieben hat.

Es gibt vermutlich weniger sonstige Studien ueber Interaktionsrisiken, da die E4-Pille noch neuer ist. Da Estetrol nur in der Schwangerschaft produziert wird (in der Leber vom Foetus, was ich eigentlich ziemlich seltsam finde), koennte es vielleicht ein Restrisiko geben, dass E4 irgendwas tut was E2 oder EE nicht tun (hinzugefuegt: weil generell wenige Medikamente in der Schwangerschaft gruendlich erforscht werden). Aber nach aktuellem Kenntnisstand scheint die E4-Pille wirklich auf ganzer Linie besser zu sein als die EE-Pille.

Also mit “Lipidhaushalt” ist meistens sowas wie Cholesterol (HDL und LDL) und Triglycerid-Level gemeint. Es gibt wohl starke Assoziationen zwischen diesen Faktoren und Depressionen, zumindest bei Maennern (von da: Association between lipid ratio and depression: a cross-sectional study | Scientific Reports). Diese Autoren reporten, dass das bei den Frauen in ihrer Kohorte nicht so waere, aber auch dort kann man in der “Depression”-Gruppe erhoehte Triglyceridlevel beobachten, sie wurden in der multifaktoriellen Analyse aber eventuell von anderen Dingen ueberschattet (z.B. “Haushaltseinkommen" war bei Frauen ein viel staerkerer Prediktor als bei Maennern).

Spekulativ koennte diese Assoziation zumindest zum Teil durch Inflammation erklaert werden, da soweit ich weiss erhoehte Triglyceridlevel Inflammation beguenstigen koennen und Depression statistisch mit Inflammation zu korrelieren scheint. Orale Kontrazeptiva haben auch oft einen negativen Einfluss auf die Glukosetoleranz, was ebenfalls soweit ich weiss mit Depressionen assoziiert sein kann. Deshalb denke ich auch, dass es fuer dich einen Versuch wert sein koennte, eine Pille zu probieren, die diese Faktoren gar nicht oder kaum beeinflusst.

Ich habe gerade noch kurz nachgesehen und Dienogest pur scheint auch die Triglyceridlevel zu erhoehen, aber Drospirenon oder Desogestrel scheinen das nicht so zu tun. Also waeren die beiden vllt als Minipille Kandidaten fuer dich (wenn du das ausprobieren wollen wuerdest).

Da gibt es seit ca den 1970er Jahren Studien zu. Bei vielen Mikronaehrstoffen zeigt sich im Laufe der Einnahme der Pille eine Erniedrigung, die nach Absetzen der Pille meistens wieder zurueckgeht (zumindest bei adaequater Ernaehrung). Deshalb gibt es spezielle Praeparate, die man praeventiv zur Pille dazunehmen kann.

Es gibt Leute, die reagieren da ganz allergisch drauf, wenn man das erwaehnt. Ich weiss aber nicht genau, wieso. Vielleicht liegt das daran, dass es im Amiland Spinner gibt, die jedes “Argument” nutzen, um die Pille zu verteufeln und im Endeffekt ein Verbotsversuch schon angekuendigt wurde.

Generell ist es so, dass viele Medikamente (auch welche, die nicht verschreibungspflichtig sind) die Absorption von diversen Mikronaehrstoffen stoeren koennen oder auf unterschiedlichen Wegen den Bedarf erhoehen. Ich habe einen Flyer mit vielen wissenschaftlichen Referenzen bei meiner FA bekommen, aber ich habe die ganzen Referenzen nicht im Kopf.

Ob und welche negativen sonstigen Effekte durch diese Aenderung des Mikronaehrstoffhaushaltes zu erwarten sind, weiss ich nicht genau. Ich denke, dass es vor allem fuer Risikogruppen wichtig ist, darauf zu achten, da es durchaus Studien gibt, die eine Verschlimmerung von Symptomen durch Mikronaehrstoffmangel bei manchen Erkrankungen nahelegen. Bei ADHS gibt es soweit ich weiss ein paar Mikronaehrstoffmaengel haeufiger, aber ich muesste nochmal nachschauen, welche das genau waren.

In jedem Fall kann man das mit dem Arzt besprechen und nachfragen, ob es sich lohnen kann, bestimmte Level zu testen. Wenn das nur praeventiv ist, kenne ich das so, dass man es oft selbst zahlen muss.

Also soweit ich weiss, kann es einen leichten Unterschied in der Behandlung machen: Wenn es “nur” PME von einer existierenden anderen Sache ist, sollte man vermutlich als erstes ueber eine zyklusabhaengige Dosisaenderung von den anderen Medis nachdenken (aber man kann auch die normalen PMDS-Erstlinienansaetze probieren, also SSRI und Pille). Aber abgesehen davon ist die Unterscheidung glaube ich aktuell wirklich eher akademisch.

Wenn du so etwas wirklich nur in der Lutealphase hast und sonst nie, dann wuerde das vmtl eher fuer eine PMDS-Symptomatik (evtl auch “nur” eine subklinische) sprechen und nicht fuer eine PME (bzw ggf fuer eine “PME von X” plus eine PMDS).

PME ist auch extrem haeufig, ich habe sowas wie grob 50% bei OCD gelesen. Ob inzwischen bekannt ist, woran das liegt, weiss ich nicht genau. Das letzte Mal, als ich geschaut hatte, habe ich keine Info zur Haeufigkeit von PME bei ADHS gefunden, nur, dass PMDS haeufiger bei ADHS vorkommt.

Spannend! Weisst du, wann das bei dir angefangen hat?

Meine Hyperphagie begleitet mich, seitdem ich ca 5 Jahre alt war. Da hat es sich bei mir von “mir wird super leicht schlecht und ich uebergebe mich haeufig” zu “mir wird gar nicht mehr schlecht, ich uebergebe mich gar nicht mehr und ich habe staendig Hunger” gewandelt.

Ich habe heterozygot die PCSK1-Mutation p.S307L. Bei homozygoten Traegern dieser und aehnlicher Mutationen ist es meistens so, dass sie im Babyalter staendig fluessige Durchfaelle haben wegen Malabsorption, die sich im Alter von ca. 2-3 Jahren legen und von Hyperphagie abgeloest werden. Ich finde es sehr seltsam, dass bei mir so was aehnliches war.

Als ich Methylphenidat genommen habe, hatte ich diesen staendigen Hunger immer noch, nur hatte ich zusaetzlich keine Lust zu Essen… das war sehr seltsam. Und wenn die Wirkung nachgelassen hat, kam dann ein fuerchterlicher Fressanfall. Mit der Pille hatte ich auch staendig Fressanfaelle. Als ich Eisenmangel hatte, hatte ich immer in der Lutealphase Fressanfaelle, nachdem der Eisenmangel korrigiert war, hatte ich staendig Fresshunger.

Es ist kein Wettbewerb und es ist ja vollkommen in Ordnung, wenn fuer dich Depressionen egal welcher Art nicht akzeptabel sind. Es ist ja auch nicht das Ziel, mit Depressionen durchs Leben zu gehen. Fuer mich waere das vermutlich besser gewesen, als gar keine Behandlung, weil ich halt wirklich jeden Zyklus da sass und nicht mehr konnte – wobei ich mir auch keine Depression gewuenscht haette :melting_face:

Ich habe ein wenig recherchiert wegen dem Amisulprid, da schreibe ich dir demnaechst nochmal extra, sonst geht das unter.

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Schön, dass das immerhin noch geht :slight_smile: ich prokrastiniere gerade, einen extrem langweiligen Text fürs Studium zu lesen…

Ich bin 25, das müsste also noch gehen :slight_smile: aber gut zu wissen, ich hab mich da nicht viel mit beschäftigt.
Das mit dem QT-Intervall wusste ich auch nicht, ist aber auch sehr gut, das Amisulprid ist da ja schon ein Risikofaktor. Bin jetzt auch froh, dass ich E4 statt EE bekommen habe.

Okay, ich habe mal reingelesen. Bzgl. Cholesterin scheint es ja eher so zu sein, dass sehr niedrige Werte mit Depressionen zusammenhängen. Ist aber alles korrelativ und nicht experimentell auf Kausalität getestet, nehme ich an.
Da spielt vermutlich die Ernährung mit rein, ich ernähre mich größtenteils vegan und Cholesterin ist ja fast nur in tierischen Fetten enthalten. Es gibt sehr viele konfundierende Faktoren, wie man schon daran sieht dass sozio-demografische Variablen so stark korrelieren (und Ernährung unterscheidet sich ebenfalls zwischen Geschlechtern). Mir ist das als Evidenzbasis gerade irgendwie zu unklar, um das auf mich zu beziehen (zumal ich nicht direkt Depressionen habe).

Das ist bei all den Interaktionen mit Enzymen und so ziemlich logisch. Wobei ich mich auch frage, wie spürbar der Effekt tatsächlich ist. Bei ADHS und Nährstoffhaushalt gibt es verschiedene Befunde, ich glaube Eisen und Magnesium waren oft niedriger. Habe aus Experimentier-Lust schon verschiedene Sachen supplementiert und keinen Unterschied festgestellt :slight_smile: (war nicht direkt ein wissenschaftler Test). Klar, sowas wie ein Mangel an B-Vitaminen kann Dinge mit dem Gefühlshaushalt und Verhalten anstellen, habe ich sogar einmal bei einer Freundin beobachtet. Ich achte da schon einigermaßen drauf und hatte letztens ein sehr gutes Blutbild. Aber wenn es eine Sache gibt die wirklich häufig festgestellt wird im Zusammenhang mit der Pille und die Einfluss auf die Psyche hat, wäre das schon spannend.

Puh ja, das habe ich die letzten Jahre irgendwie ausprobiert. Bzgl. Stimulantien will ich einfach nicht so arg viel nehmen… und Escitalopram ist nicht so leicht zu handhaben, bei zu viel bin ich schnell „zugedröhnt“.

Ich schicke dir mal einen Verlauf meiner allgemeinen psychischen Symptome (die Skala ist so, dass die oberen Werte Tage waren, an denen ich mich ganz furchtbar gefühlt habe und bei den unteren Werten war ich stabil und konnte mich kaum beklagen).


Das ist ein Screenshot aus einer digitalen Gesundheitsanwendung, den ich nachbearbeitet habe, die roten Felder unten kennzeichnen die Menstruation. Da ich in dem Zeitraum umgezogen bin und mit der neuen Situation unglücklich war, gibt es generell ein „Depri-Plateau“, aber einen ungefähren Zusammenhang mit der Lutealphase sehe ich schon (vor allem wenn man sich den Ausreißer zwischen 21. und 28.11. wegdenkt, keine Ahnung warum es mir da mies ging).

Lange war es so, dass ich eher wenig Appetit hatte und sehr schlank war, aber ich habe auch in der gesamten Grundschulzeit Medikinet genommen (mit 12 hab ich es abgesetzt, da alles gut zu laufen schien). Dass ich mich mit Essen beruhigt habe, hat so mit 15 angefangen, mit 18/19 war ich total im Stress und habe dann die Bulimie entwickelt. Ich hatte oft solchen Heißhunger, dass ich auch Sachen aus dem Müll oder sehr fragwürdige Dinge, die auf der Straße rumlagen, gegessen habe (ich war generell etwas verrückt um die Zeit :D). Ich hatte sehr das Gefühl von Kontrollverlust und meine Gedanken kreisten ständig ums Essen. Trotzdem hatte ich weiterhin Normalgewicht. Zum Glück war es eine vergleichsweise kurze Essstörung.

Wenn ich jetzt die Stimulantien absetze (die ich seit ich 20 bin wieder regelmäßig nehme), oder während des Rebound von Mph, habe ich auch z.T. Heißhunger. Das ist schon nervig, aber mein Körper scheint sich nicht viel daraus zu machen. Ich habe nur die Befürchtung, dass abgesehen vom „Stress-Essen“ vielleicht auch ein dysreguliertes Hungergefühl im Verborgenen besteht, das alles durcheinanderbringen würde, sollte ich die Stimulanzien aus irgendeinem Grund nicht mehr nehmen können. Einen Fall mit übermäßigem Hunger/Appetit habe ich vermutlich auch in der Familie (genauso wie ADHS).

Ich kann mir vorstellen, dass es für dich echt ein Leidensweg war. Vor allem nicht zu wissen, was los ist, bis man die genetische Ursache herausfindet, das kann einen vermutlich zur Verzweiflung bringen. Ich finde es total interessant, was es alles für genetische Anomalien/Polimorphismen gibt, die das Verhalten beeinflussen - von dieser speziellen Mutation habe ich noch nicht gehört. Ich habe im Studium gelernt, dass v.a. der Hypothalamus das Essverhalten reguliert, aber da gibt es auch wieder einen Haufen Einflüsse durch Hormone und Dopamin… auch komisch, dass es mit der Behebung des Eisenmangels noch schlimmer wurde. Hilft denn das aktuelle Medikament gut dagegen?

Sehr gerne, ich bin gespannt, was du herausgefunden hast :slight_smile:

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Hey, mal ne kurze Frage: Ich nehme seit 27 Tagen Drovelis und hatte bisher den Eindruck, dass es mir damit etwas besser geht. Nun habe ich aber seit 5-6 Tagen wieder unangenehmen brain fog und Antriebslosigkeit, was bei mir typische PMDS-Symptome sind (Tage 25-28 sind Placebo-Pillen, aber die Symptome kamen schon davor). Ist das generell so, dass man im ersten Zyklus noch nicht viel erwarten kann und es sich nach 2-3 Zyklen einpendelt?
Ich versuche das Ganze mit Elvanse und Escitalopram zu handeln, was auch einigermaßen hilft. Zum Glück sind gerade Semesterferien :upside_down_face:

Huhu, die 3 Zyklen Drovelis sind jetzt um und ich habe Positives zu berichten: Im letzten Zyklus gab es keine PMDS-Symptome und das macht mich zuversichtlich, dass es sich nun eingependelt hat und so bleibt! Der Vollständigkeit halber muss ich sagen, dass nie eine offizielle Diagnostik gemacht wurde, der Psychiater hat es mir einfach abgenommen und die Frauenärztin nennt es eher Dysmenorrhoe.

Aber egal, Hauptsache die prämenstruellen Depressionen sind weg! Das ist aber tatsächlich erst seit dem 3. Zyklus der Fall. Bei Zyklus Nr. 2 mit Drovelis hatte ich eher intensive Angstzustände, was auch neu war. Auch Heißhunger und Libidoschwankungen sind jetzt nahezu weg. Genauer gesagt habe ich aktuell fast keine Libido, aber da ich asexuell bin finde ich es so tatsächlich viel besser (ich finde sexuelle Fantasien etc. unangenehm). Für manche wäre das vermutlich ein großer Nachteil.

Ich vertrage Drovelis ganz gut, hatte am Anfang leichte Kopfschmerzen davon, etwas nerviger waren Brustschmerzen und -vergrößerung und Blähungen. Aber von der Bilanz her finde ich die Nebenwirkungen okay, dafür dass es so gut wirkt und es sich nach einiger Zeit nebenwirkungsmäßig einpendelt. In letzter Zeit war mein Leben & Psyche wieder sehr turbulent, ich bin froh dass wenigstens eine Sache weniger da ist, die mich belastet.
Nehmt meinen Bericht als Fallstudie, soweit ich weiß hat man Drovelis noch nicht als Behandlung für PMDS untersucht (aber es ist schon plausibel dass es hilft). Ich hoffe ihr findet auch eine gute Behandlung!

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Ihr Lieben :smiling_face_with_three_hearts:

Ich hoffe ihr nimmt es mir nicht böse, dass ich unendlich dankbar bin, nicht alleine mit dem Thema zu sein…
Gestern habe ich mich diesbezüglich in einem anderen Austausch beteiligt und werde es hier nochmal einfügen.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob meine aktuelle Medikation, wirklich helfen wird…
Mein gegenwärtiger Zyklus hat mich zerstört, so schlimm war es schon lange nicht mehr…

Im Februar habe ich wieder angefangen, mir Medikinet verschreiben zu lassen.
Die Einnahme von escitalopram ( seit ung 10 Jahren ) hat mir nicht mehr ausgereicht…
Seit Dezember 2022 hatte ich starke Anspannung mit Schmerzen verbunden und Energielosigkeit,ich wollte nix mehr machen :frowning:
Party mit meinen Freunden war auch im Nachhinein eine Qual, konnte nicht schlafen vor schmerzen,der Kopf ging nicht aus….
Im Februar wurde mein Energie Level mit medikinet besser aber die Anspannung viel schlimmer…
Wieder schmerzen und schlafprobleme.

Wie oben schon erwähnt,der letzte Monat war die Hölle für mich.
Bin auch privat,sehr enttäuscht worden,was bestimmt zum allgemein befinden beitrug.
Mein Neurologe hat mir jetzt am Freitag auf Bitten, Elvanse 50 mg verschrieben.
Habe aber auch gleichzeitig meine Periode bekommen!!!

Die Anspannung ist noch da aber irgendwie sagt mir eine liebe Stimme innerlich " lass locker,du machst zu fest,das tut weh“
Jetzt weiß ich nicht, liegt das am Wechsel vom medikinet zu Elvanse oder am einsetzen meiner Periode…
Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.

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Mein Beitrag von gestern zu meinem Verlauf der Diagnose.

1 d

Zu dem Thema hab ich jede Menge erlebt und bin froh wenn ich irgendwann Mal aufhöre, reproduzieren zu dürfen :pray:
In meiner Pupertät fing es schon heftig an,mir wurde regelmäßig von meiner Mutter gesagt, daß ich bald besuch bekomme…
Richtig heftig war meine Schwangerschaft vor 12 Jahren.
Mit den Aggressionen die immer schon auf eine Hormonstörung hin gedeutet haben, kammen Zwangsgedanken und Angst hin zu.
Seit dem habe ich extreme Höhen Angst.
Nach der Schwangerschaft wurde es heftiger,ich war aggressiv, traurig, ängstlich innerhalb von Minuten im Wechsel…
Damals mit 27,hatte ich noch nicht die Diagnose, ADS im erwachsenen Alter,die Kamm dann erst mit 30 Jahren.
Ich habe in der Zeit mit verschiedenen Antidepressiva versucht,die Zwänge und Emotionen unter Kontrolle zu bekommen, jedoch ohne Erfolg.
Ich war immer müde,vor allem um die Zeit von meinem Eisprung herum.
Sobald ich meine Periode bekommen habe,ging es mir Körperlich und seelisch wieder besser,bis zum nächsten Eisprung…
Durch protokollieren meiner Stimmung war klar,es hat damit zu tun.
Zu meinem Glück,war ich zu dieser Zeit gut angebunden in der PIA in meiner Stadt.
Mein Psychiater war sehr aufgeschlossen dem Thema gegenüber und hat sein schlaues Buch befragt,welches Mittel mir diese Zeit erleichtern könnte.
Ich bekamm escitalophram, daß Mittel der Ersten Wahl, in der Frauenheilkunde.
Ich habe eine starke Form von pmds,was vor 10 Jahren, nicht sehr oft diagnostiziert wurde.
Auch einen guten Gynäkologen zu finden,der dieses Thema ernst nimmt,war nicht einfach,viele Ärzte können diese psychische Belastungen nicht ernst nehmen.
Mir ging es sehr viel besser mit dem Medikament und ich nehme es bis heute.
Ganz selten kommen Zwangsgedanken und Ängste bei mir durch die ich aber unter Kontrolle habe.was leider nicht weg geht,ich hab keine Energie,bin angespannt und traurig…nicht jeder Monat ist gleich aber dennoch bemerkbar.
Mit 30 Jahren, habe ich eine 3 monatige stationäre Therapie gemacht, Schwerpunkt borderline und Ängste.
Es wurde eine Diagnostik gemacht als die Erkenntnis Kamm, daß ich ein schwer erziehbares Kind war und auch mein Halbbruder (väterlicherseits) die Diagnose ADHS hat.
Seit dem ist es amtlich,ich habe ADS im erwachsenen Alter.
Was als Kind total extrem war ist heute zu wenig.
Ich bin das komplette Gegenteil von damals aber nicht im positiven Sinne.
Ich würde jedem raten,die Zyklen im Auge zu behalten und im Fall der Fälle meiner Symptome,auf escitalophram zu setzen.
Bis vor kurzem habe ich noch zusätzlich insgesamt 60mg 30/30 medikinet am Tag genommen.
Ich hatte aber das Gefühl, daß mich das Medikament noch mehr anspannt als ich es auch ohne schon bin.
Hatte vor ein paar Tagen einen Wechsel zu elvanse 50mg .
Ich hoffe,damit bekomme ich auch die Anspannung in den Griff.
Mein Körper ist ununterbrochen unter Strom obwohl ich allgemein nicht viel Energie habe.
Abends im Bett ,komme ich deshalb nicht zur Ruhe,habe Schmerzen, überwiegend in den Beinen/Füßen und konnte diese auch nicht entspannen/ruhig bekommen.
Also Fazit: meine Hormone haben sehr viel Einfluss auf mein Befinden.

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Liebe Frauen*,
ich bin auf eine super Buch zu PMDS gestoßen, das ich allen von PMDS Betroffenen nur empfehlen kann! Da in diesem Thread viel Detailwissen vermittelt wurde, habe ich den Impuls hier einige grundlegende Inhalte aus diesem Buch zu teilen, damit eine mögliche Vorgehensweise zur Behandlung von PMDS etwas strukturierter angegangen werden kann.

PMDS ist die heftigste Form von PMS, das vor allem mit heftigen psychischen Symptomen vor der Menstruation einhergeht. Wichtig für die Diagnostik der PMDS - und damit Voraussetzung für deren Behandlung - ist es, über mindestens zwei Zyklen ein Zyklustagebuch zu führen. (Eine sehr gute Vorlage zum Zykluskalender zu PMDS gibt es unter dem selben Link, unter dem auch das im Folgenden empfohlene Buch beschrieben wird.)

Ich empfehle allen, einen Termin bei der gynäkologischen Endokrinologin zu machen, dort deinen Hormonstatus untersuchen zu lassen um herauszufinden, ob du zu wenig Progesteron hast, das in den Wechseljahren als erstes ausfällt, oder ob du an PMDS leidest.
(Mittlerweile hat sich durch Hormonuntersuchungen herausgestellt, dass meine Hormone recht normal seien. Seit gestern habe ich eine neue Strategie, weil das Progesteron nicht gegen das PMDS geholfen hat: Ich nehme die Pille im Langzyklus und Escitralopram über den gesamten Zyklus und bin gespannt, ob sich die PMDS damit verändert.)

Ein wichtiges und gutes Buch, das ich in diesem Zusammenhang allen mit PMDS empfehlen kann, ist das Folgende:
PMDS als Herausforderung (klick auf den link für mehr Infos)
Geschrieben von Mitarbeiterinnnen und Umfeld der gynäkologischen Psychosomatik der Uniklinik Bonn, mit vielen Empfehlungen zur medikamentösen Behandlung, zur Diagnostik und zur Erklärung des Phänomens, sowie Abgrenzung PMDS zu psychischen Störungen und inklusive Selbsthilfetipps. Es wird davon ausgegangen, dass bei PMDS das Problem nicht die Hormone in Ungleichgewicht sind, sondern dass hirnorganisch bei Frauen* mit PMDS etwas anders ist: Sie reagieren extrem sensibel auf Hormonschwankungen, wie sie im Zyklus normal sind. Vermutet wird eine hormonelle Einwirkung auf das Serotonin-System.
Medikamentös habe sich in vielen belastbaren Studien, sowie in ihrer Praxis herausgestellt, dass die folgenden Strategien hilfreich sein könnten:

  • Antidepressiva vom Typ SSRI
  1. entweder eine geringe Dosis nur in der 2. Zyklushälfte (das wirke trotzdem, obwohl Antidepressiva eingeschlichen werden müssten, weil es sich nicht um eine Depression sondern um eine hormonelle Einwirkung auf das Serotonin-system handele)
  2. oder durchgehend mit Dosiserhöhung in der 2. Zyklushälfte
  • Spezielle Anti-Baby-Pille, um hormonelle Schwankungen klein zu halten (Es gibt mittlerweile auch Pillen mit einem nur sehr gering erhöhtem Risiko für Thrombosen. Das ggf mit der gynäkologischen Endokrinologin besprechen.)
  1. entweder mit Pause während der Mens
  2. oder im sogenannten Langzyklus (ohne Pause)
  • oder SSRI plus Pille in Kombination

In jedem Fall muss jede für sich entscheiden, welches Leid sie hinnehmen will und kann und muss daraufhin abwägen, ob sie sich für einen dieser oder kombinierte Behandlungswege entscheiden will.

Liebe Grüße an alle Hormongebeutelten. Haltet durch. :orange_heart: :muscle:

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Guten Morgen :sunny:
Eher unverhofft stoße ich als neues Mitglied hier im Forum auf dieses Thema und meine Emotionen fahren Achterbahn.

Ich musste 33 Jahre alt werden um die Diagnose PMDS zu bekommen. Im Wochenbett bekam ich Depressionen und meine Hebamme schickte mich zu einer Spezialistin an der Uni Bonn, Frau Prof Dr Rohde, die auch Mit-Autorin des o.g. Buches ist.

Ich kenne PMDS seit Beginn der Periode. Jeden Monat mit fetten Depressionen rumlaufen, in sehr aggressiver Weise, hat mir sehr viel in meinem Leben kaputt gemacht. Ich hatte leider auch einen kurzen Zyklus.

Dazu kommt Endometriose und heute bin ich davon überzeugt, dass ich auch von ADHS betroffen bin.

Beim Eisprung geht das Östrogen so steil runter, dass es Depressionen auslöst. So wurde es mir erklärt bzw so habe ich es im Kopf.

Ich begann dann Sertralin zu nehmen. Es nur in den entsprechenden Tagen nach Eisprung zu nehmen, gelang mir nicht. Vielleicht weil ich auch sonst zu Depressionen neige.

Heute bin ich 53 Jahre alt, ich habe die PMDS hinter mir! Die Wechseljahre waren zum Glück auch nicht schlimm. Ich nehme immer noch das Sertralin, Absetzen will mir nicht gelingen. Aber es ist mir tatsächlich egal. Es hilft mir und ich habe weiß Gott noch eine andere große Baustelle in meinem Leben, dass ich mir den Stress nicht mehr antue.

Was wirklich sehr sehr wichtig ist: Stress vermeiden! Das habe ich immer wieder bemerkt bei Aufzeichnungen des Zyklusses.
Und NEIN sagen.

PMDS hat in der Kombination mit ADHS viel kaputt gemacht in meinem Leben, vor allem bin ich nie an Dingen dran geblieben. Darüber bin ich schon sehr traurig. Ändern kann ich es aber nicht mehr. Also, abhaken und weiter leben, so gut es geht.

Meine Schwester (Psychologin) sagte mir irgendwann (da war ich 35 oder so), dass sie denkt, dass ich ADHS habe. Ich war verletzt und dachte, was soll ich denn noch bitte alles haben? Heute wünsche ich mir, ich wäre dem nachgegangen.

Aber wie gesagt, der Weg geht vorwärts!

Ich weiß nicht, wie meine Partnerschaft das überlebt hat, war mein PMDS doch sehr von Aggressionen geprägt.

Ich weiß nicht ob das wer liest :melting_face: aber es tat gut, dass mal runterzuschreiben.

Allerliebste Grüße in die Runde! :rose:

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Hallo liebe Community,

ich möchte euch gerne vorerst meine Vermutung, Spekulationen und Erfahrungen mitteilen:
Nun ja, ich muss sagen, ich war nie beim Arzt und bei mir liegt keine ärztliche Diagnose fest, jedoch hat z.B. meine Mutter PMDS diagnostiziert und meine ältere Schwester auch ADHS und PMDS. Meine Vermutung auf ADHS und PMDS kamen erst sehr spät, die extremen Symptome für PMDS habe ich erst festgestellt nachdem ich die Pille abgesetzt habe (die ich nach der ersten Periode mit ca.
13 Jahren direkt Jahre lang durch genommen habe bis zum ca. 26/27 Lebensjahr). Ich bin jetzt 32 Jahre alt. Ich war schon immer ein sehr chaotischer Mensch und konnte schlecht aufräumen bzw. die Ordnung halten, was jedoch im Erwachsene Alter immer schlimmer wurde! Mein Schulischer.- u. Beruflicher Werdegang ist Lückenlos, jedoch musste ich mich mit 30 durch eine Berufserkrankungen neu orientieren. Mein Haushalt ist schon immer chaotisch, so sehr ich es eigentlich mag, wenn alles ordentlich und sauber ist, ist es immer mehr eine Qual geworden, dies wirklich zu bewerkstelligen und ganz besonders, es so zu halten!!! Gefühlt sieht meine Wohnung nach einem „Putz- u. Aufräumwochenende“ nach 1-2 Tagen wie vorher aus! Meine (vermutlichen PMDS Symptome) fangen genau 7 Tage vor meiner Menstruation an, ich spüre es wirklich selber und wenn ich in mein Menstruationskalender schaue, weiss ich ganz genau „Aha es geht wieder los!“. Ich muss dazu sagen, dass die Symptome bei jedem Zyklus etwas anders von der Intensität ausgeprägt sind, manchmal geht es wirklich „gut klar“ und manchmal ist es sehr extrem, wie ein Knopf der umgelegt wird und ich merke selber, dass bin nicht ich selbst!!! Ich erlebe dabei eine sehr extreme Sensibilität in allen Richtungen (ich springe Seilchen zwischen extremen Emotionen!), ich weine sehr schnell und oft, sei es weil ich etwas „schön“ finde (mich für andere freue), oder auch extremen depressive Gefühle (die einem extrem runter ziehen), über extrem schnelle Gereiztheit und komplett Überforderung (von jetzt auf gleich einen gefühlten „Nervenzusammenbruch“).
Dazu möchte ich noch sagen, dass ich schon sehr viele Jahre Amphetamine (Speed) konsumiere, „die Selbstmedikation/Sucht“, zwar mit Pausen und nicht täglich, jedoch mittlerweile spätestens alle 7-10 Tage in Gebrauch ist. Es bringt mich einfach selber runter, da ich im normal zu stand gefühlt ein Vulkan bin, eine Explosion, zwar geprägt durch positive Aspekte, jedoch trotzdem einfach zu viel und zu extrem, was dann auch einfach anstrengend ist! Ich persönlich würde mich abgesehen von dieser „Woche vor meiner Menstruation“, als positiver und sehr glücklicher Mensch definieren, wenn ich kein Amphetamine über ein paar Tage konsumiere bin ich gefühlt „manisch“, ich fühle mich extrem auf geputscht, habe extrem gute Laune und es ist sehr viel los im Kopf und auch körperliche extrem aktiv, mein sexuelles Verlangen ist auch enorm hoch (ich unterdrücke es zwar, bzw. Lebe es nur gedanklich aus oder mit Selbstbefriedigung), jedoch drehen sich meine Gedanken sehr oft sogar fast „unterbewusst“ mehrmals täglich um das Thema (auch wenn ich es nicht so ausleben!), was auch teilweise einfach „anstrengend“ ist! Mein Fokus, meine Konzentration und Aufnahmefähigkeit ist extrem schlecht geworden. Ich kann bei uninteressanten Themen 1-2h aktiv zu hören und aufnehmen, aber danach ist es Wort wörtlich eine Qual! Mein größtes und belastendes akutes Problem ist wirklich mein Haushalt zu führen!!! Ich könnte es sonst immer irgendwie schaffen, aber momentan (bzw. seit 1 Jahr) wird es immer chaotischer in meiner Wohnung und ich kann es immer weniger händeln!!! Ich habe zwar immer neue kreative Ideen, um was in meiner Wohnung „zu verändern“ (renovieren oder/und z.B. Möbel neu aufzufrischen) jedoch bleibt diese Grundordnung und Sauberkeit immer mehr auf der Strecke, was mich wirklich selber sehr belastet!!! Ich nehme mir immer etwas vor und im Endeffekt ziehe ich es nicht durch, fange an und höre auf … Dann kommen wieder „die Tage der Tage“ (PMDS), wo ich eh einfach nur depressiv bin, alles scheisse finde, ich mir selber auf die Eier gehe und mir sage „so kann es nicht weiter gehen“! Sobald ich dann meine Periode bekomme, denke ich „ja du warst wieder in der PMDS Phase und hast einfach emotional maßlos übertrieben, eigentlich geht’s dir ja nicht so schlecht…!“, es ist einfach ein Teufelskreis, der sich immer und immer wieder wiederholt! Nichts desto trotz habe ich auch einfach Angst zum Arzt zu gehen, ich habe zwar meine Defizite (besonders mit dem Haushalt und der Konzentration!), aber trotzdem bin ich in der Regel 3 Wochen lang ein extrem gut gelaunter Mensch, der diese vielen und lauten Gedanken eigentlich als was „positives“ interpretiert und ich bin jmd. der sich zwar immer „anders“ gefühlt hat, aber sehr gerne „anders“ war mit Leidenschaft! Natürlich weiß man, dass man nicht mit jedem „kompatibel“ ist und das war auch immer vollkommen OK für mich. Mir hat mal jmd. gesagt, „du springst Seilchen zwischen Genie und Wahnsinn!“, was für mich ein tolles Kompliment war! Ich habe mich gefühlt mein Leben lang immer wieder selbst reflektiert und habe versucht an meinem Defiziten zu arbeiten, wie z.B. Geduld üben, mehr Gelassenheit zu haben, mein Horizont zu erweitern, meine Werte fest zu legen nach den ich leben möchte und dafür stehe, auch Toleranz gegen über anderen Weltanschauung zu haben und trotzdem auch Grenzen zu ziehen und Abstriche zu machen. Ich wirkte immer wie eine selbstbewusste Frau, aber eigentlich habe ich mich so oft nach Anerkennung gesehnt, dass ich mich komplett verloren habe, aber eigentlich haben das die wenigsten mitbekommen, weil ich immer sehr stabil und selbstsicher wirkte, daher sehe ich in dem vermutlichen PMDS auch nicht nur negatives, weil ich seit dem ich die Pille abgesetzt habe (und auch meine persönlichen Erkenntnisse hatte) es als „Ventil anerkenne“, einfach Emotionen zu zulassen, einfach mal zu weinen (was ich davor sehr wenig oder nur heimlich gemacht habe!), einfach zu lernen mit seinen Emotionen (im extrem Fall) umzugehen und es einfach mal zu zulassen ohne „Scham“ oder Angst „Schwäche“ zu zeigen, sich besser kennenzulernen und sich besser selbst einzuschätzen, ich meine natürlich im dem Moment fühlt mal sich schlecht und man merkt selber, „dass bin nicht ich!“, aber ich versuche mir immer bewusst zu machen, „heyyy das ist jetzt diese Phase und in ein paar Tagen sieht wieder alles anders aus!“…
In den Moment empfinde ich es auch als sehr belastend, aber wenn es vorbei ist, denke ich mir auch „ja im der Phase wird es auch dramatisiert und ich bin einfach nicht ich selbst, aber das ist ok, weil ich es selber weiss!“. Ich möchte damit abschließend einfach trotzdem all dem Chaos und der „Überforderung“ in diesen Momenten sagen, ihr könnt dadurch auch viel über euch selbst erfahren und versuchen euch dies bewusst zu machen und es besser händeln zu können und auch einfach den Mut zu haben, es anderen zu kommunizieren! Natürlich haben Nichtbetroffene oder/und Männer nicht immer ein Verständnis dafür, oder/und es wird „ins lächerliche“ gezogen, aber seid euch bewusst, ein Mensch der euch liebt, zeigt auch Interesse oder Toleranz daran auch wenn er/sie es nicht richtig nachvollziehen kann. :heart: Ihr seid starke Frauen und die Betroffenen unter sich wissen alle, was Hormone mit einem machen können und ja wir finden uns dann selber ätzend, aber hey kommuniziert das auch einfach mal, sei es in der Familie, Partnerschaft, Freundschaft oder/und im Beruf. Sagt euren Mitmenschen „es ist wieder so weit!“, dass ihr etwas empfindlicher seid, emotionaler, sentimentaler what ever… :face_holding_back_tears::heart:

Das war mein Austausch an euch. Stay strong Lady’s!
:muscle:t2::kissing_cat:

Willkommen, @MissUnbekannt. Von Martin Winkler gibt es ein gutes ADHS-Video: Wenn Einfaches am Schwersten fällt.

Ich hatte deshalb auch mal eine Zeit lang in meiner Word-Autokorrektur eingerichtet, dass „einfach“ immer durch „fucking“ ersetzt wird. Ich habe wohl leider einfach keine Einfach-Begabung.

Ist aber mein Fehler und ich weiß, wie es gemeint ist. Vielen Dank für den Beitrag.

Edit Nr. 2: Und vielleicht hätte ich einfach meine Klappe halten sollen… Kann ich nur noch ändern/ergänzen, aber meinen Beitrag nicht mehr ungeschehen machen. Und irgendwie passt das auch ganz gut zur Grundproblematik… Ich habe wohl schon zu oft gehört, wie etwas doch einfach gehen soll. Und ich glaube, so geht es hier vielen von uns. Ich kann jedenfalls derzeit nicht mehr lächeln und meine Klappe dazu halten.

Es ist eben fucking schwer und manche von den Berichten gerade in diesem Thread zeigen das so gut… Drei Wochen aufbauen und sich dann selbst in der PMS-Woche alles wieder einreißen. Oder dreißig Jahre und dann im 4. oder 5. Jahrzehnt alles wieder schreddern. Ich wünsche einfach allen, das nie zu erleben.

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Hallo und :heart: Willkommen @MissUnbekannt
Sorry aber ich persönlich habe leider ein Problem lange Text Wände ohne gelegentliche Absätze zu lesen.
Deshalb habe ich mich leider nicht vollständig auf alles in Deinem Text konzentrieren können, da mir die vielen Buchstaben mit der Zeit vor den Augen verschwimmen.
:face_with_spiral_eyes:
Aber nach allem was bei mir vielleicht hoffentlich trotzdem irgendwie hängen geblieben ist, wie gesagt hoffe ich das, hast Du bis jetzt keine Adhs Diagnose, strebst diese aber an?, wenn ich das richtig aus Deinem Text heraus gelesen habe?.
Unter anderem weil Du diverse Probleme in Deinem Leben hast, wie z.B. Ordnung halten, aber auch irgendwie allgemein Chaos in Deinem Leben hast.
Was Dich dann dazu gebracht hatte das Du soweit kamst, dass Du meintest das Speed Dir ein gutes Gefühl vermitteln würde, und Quasi das Speed dann als eine Art von Selbstmedikation benutzt hattest.
Was Dich dann aber logischerweise mit der Zeit in eine Sucht geführt hatte, was aber alles nur noch schlimmer machte, weil eine Sucht halt Scheisse ist und Menschenleben auf Dauer zerstört.

Und zu allem dazu kommt dann noch das Deine Mutter und Deine Schwester entweder eine Adhs Diagnose haben, oder vermutlich eine haben?, dass weiss ich jetzt nicht mehr so genau was Du da geschrieben hattest, und ausserdem leidest Du zu allem dazu sehr stark unter hormonellen Veränderungen die auch sehr viele andere Frauen begleiten, wünscht aber allen Frauen viel Mut und das sie stark bleiben sollen, was sehr lieb von Dir ist. :hugs:
Nun hoffe ich das meine Zusammenfassung soweit einigermassen stimmt und wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute und viel Glück. :four_leaf_clover:

Auch hier schreibt eine Geplagte.
Ich wollte mal wissen wann bei euch die meisten ADHS Symptome auftreten?
Ich bin vor meiner Periode mit Stimmungsschwankungen und depressiver Verstimmung zugange. Während der Periode bleibt das Ganze und verstärkt sich teilweise.
Gestern war extrem: 7h durchgeheult, teilweise mit krasser Anspannung und wechselnden Gefühlslage (nach 2 Minuten war alles wieder okay, 3 Minuten später das nächste Tief). Es war/ist unheimlich anstrengend…

Es ist einfach immer wieder ein Trauerspiel für mich zur Gyn zu gehen. Ich habe ebenfalls ADHS, PMS und Endometriose. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie unfassbar anstrengend, schlimm, belastend und einschränkend PMDS für dich ist. Ich weiß vor allem, wie hilflos man sich fühlt. Ich vertrage keine Hormone, und als ich meiner Frauenärztin von meinen Leiden berichtete, war ihre einzige Idee, dass ich ja die Pille (Hormon-Keule pur) nehmen könne; dann würde ich meine Tage nicht mehr bekommen und hätte dementsprechend kein PMS mehr. Und das im einundzwanzigsten Jahrhundert. Von einer Fachärztin. Ich kann mir da echt nur an den Kopf schlagen und mich fragen, warum wir eigentlich in so einer misogynen Welt leben. Puh. Naja, ich habe mich dann auf eigene Faust schlau gemacht, nachdem Mönchspfeffer bei mir leider gar nichts gebracht hat. Ich habe GABA ausprobiert, und das hilft mir persönlich echt als einziges und erstes. Kannst du hier mal nachlesen, das könnte für dich auch interessant sein. Ich schicke dir echt von Herzen viel Kraft und alles sonstige, was du so gebrauchen kannst. Alles Gute.

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Ich habe allenfalls PMS, aber auch noch in sehr milder Ausprägung.
Dennoch beschäftige ich mich aus persönlichen Gründen viel mit PMDS und habe viele Fragezeichen.
Vielleicht kann mich ja jemand aufklären, inwiefern das Ganze noch PMDS ist oder eher andere Ursachen haben kann.

Eine Person aus meinem weiteren Familienkreis hat herausgefunden, dass sie unter PMDS leidet und all ihre Stimmungsschwankungen und Probleme ausschließlich darauf zurückzuführen sind.
Jeder in ihrem Umfeld muss Rücksicht nehmen und jede Verhaltensweise tolerieren.
Dazu gehören:

-massive emotionale Instabilität mit massiver Abwertung und Idealisierung im Wechsel (teilweise innerhalb weniger Stunden)

  • selbstschädigendes Verhalten in Form von Drogenkonsum, Alkoholismus und wechselnden Geschlechtspartnern
  • notorisches Lügen
  • Unfähigkeit, den eigenen Tag zu strukturieren und das eigene Kind zu versorgen
  • Nachstellen und Belästigung via Brief, Mail und Telefon
  • Fehlende Fähigkeit , für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen
  • extreme Antriebslosigkeit (zyklusunabhängig)
  • mangelnde Kritikfähigkeit

Wir versuchen von vielen Seiten, sie zu unterstützen, aber sie nimmt keinerlei Hilfe an, weil alle Anderen ja das Problem haben, sie nicht zu akzeptieren.
Ihre einzige Lösung ist, bei einer Person zu leben, die sich dann um ihre Befindlichkeiten und Lebensunterhalt kümmert ohne dass sie selbst etwas tun muss.
Wer ein Problem mit ihr hat, versteht PMDS einfach nicht und ist unempathisch.

Die Bereichte, die ich hier so lese, spiegeln aber eine andere Problematik wider.
Andererseits bin ich es auch ehrlich gesagt Leid, immer wieder als egozentrisches Monster dargestellt zu werden, weil ich ihr nicht glaube, dass PMDS sie so beeinflusst.
Und selbst wenn, bestünde da in dem Fall ja akuter Handlungsbedarf.

Würdet ihr sagen, unsere Kritiken und Forderungen (geh zur Therapie und lass dich bei der Agentur für Arbeit beraten) sind ungerecht ihr gegenüber , weil sie wirklich nichts dafür kann?

Ich habe ihr gegenüber schon mehrfach geäußert, dass der Ursprung allen Übels eine undiagnostizierte ADHS sein könnte, dessen Komorbiditäten die Ursprungsproblematik überlagern, aber sie springt dann sofort im Dreieck.

Ich meine, ich habe ja selbst ADHS und sehe da schon einige Grundsymptomatiken bei ihr, aber ich hab eben auch kein PMDS, welches laut ihrer Aussage eben dafür verantwortlich ist, dass sie sich gar nicht kontrollieren kann.

Mich würde freuen, wenn ihr eine kurze Einschätzung aus Betroffenensicht habt.

Liebste Grüße

Nenna

Hey du Liebe, war leider voll lange nicht online und habe jetzt gerade erst deinen Beitrag gelesen. Das hört sich ehrlich gesagt für mich ganz schön intensiv an; einmal für die Betroffene als auch für euch, also ihr Umfeld.

Die verschiedenen Faktoren der Auflistung, treten die immer nur in der zweiten Zyklushälfte auf? Oder sind die durchgehend? Ich bin keine Expertin, weiß aber, dass die Hormone einen enormen Einfluss auf unser System haben, entsprechend denke ich (als Privatperson (!)), dass das schon mit PMDS zu tun hat.

Ich habe mich wegen einer Freundin auch mehr dazu belesen und kann dir Daniela Wolf ans Herz legen. Sie ist selbst Betroffene von PMDS und mittlerweile Mentorin. Ich habe ein Interview gelesen und mir das Buch von ihr gekauft. Ich schaue mal, ob ich das Interview nochmal finde!

Ich kenne es so gut. Vor allem ist es wie eine Doppelbelastung und vor der Periode ist nicht nur PMS angesagt, sondern alle körperlichen Symptome machen mir unsagbare Angst. Es ist, als ob mich die ganze Zeit eine schwarze Wolke verfolgt und ich muss bei jeder kleinen Entscheidung heulen, weil mich das so überfordert. Nicht jeder Monat ist so intensiv, aber je älter ich werde, desto intensiver wird es leider.
Hast du nochmal nach dem Interview schauen können, liebe @stellastella ? Würde mich sehr darüber freuen

Oh nein! Sorry für die späte Antwort, hab hier länger nicht rein geschaut. Aber ich hab mich gerade direkt hingesetzt und nochmal nach dem Artikel geschaut: Et voila :slight_smile:
Hoffe, dass dir das vielleicht etwas weiterhelfen kann. Hier ist auch direkt ihre Website, da ist sogar ein Selbsthilfeverein angegeben
Dicke Umarmung