Also für mich ist Impulsivität nicht nur Aus der Haut fahren oder Explodieren.
Man kann auch impulsiv eine falsche Antwort geben oder beleidigt sein oder einen falschen Haken am PC machen, ohne jetzt besonders aufgebracht zu sein, man macht halt nur etwas ohne vorher zu überlegen. Man spricht ja auch von Impulskäufen, da explodiert auch niemand (außer dem Schuldenstand vielleicht).
Impulsivität ist keine zwingende Folge von Rejection Sensitivity. Kann sein, muss aber nicht. Was Impulsivität auslöst ist das eine, dass und wie sie sich öussert, was anderes. Nur letzteres „ist Impulsivität“.
Katastrophisieren ist ein AD(H)S-Symptom, das mE eng mit Angst zusammenhängt.
Was Du in einem anderen Beitrag beschreibst, würde ich als generalisierte Angststörung bezeichnen. Da macht die Angst Party mit sich selbst.
Wenn es etwas konkretes ist, das immer wieder Angst auslöst, ist das eher eine spezifische Phobie.
Ist Rejection Sensitivity nicht eher auch eine Folge von ADHS, also durch vielen mini Traumatas entstanden ??
Für mich trennt es sich zwischen ADHS-Impuls auf der eher neuronalen Ebene, wo Medikamente im ausleben oder Vorfiltern des Impulses helfen , oder aber wenn ich mal wieder einem Impuls ausgelebt habe, ich mir im Nachhinein an den Kopf packe und eher „liebevoll“ oder „genervt“ sagen kann: „Na da warst mal wieder zu schnell und nicht nachgedacht!“ Also dieser ADHS-Impuls hat eher was von der Intention was gutes, innovatives positives , cooles Heldenhaftes zu machen oder was in bessere Bahnen lenken zu wollen. Was für mich auch Streit bedeutet wenn er aus dieser Intention entsteht.
Dann gibt es die Impuls wo ich nach außen reagiere und dies auf einer ganz anderen emotionalen Ebene stattfindet, oft nur zwischenmenschlich wo ich im nachhinein eher eine „Verletztheit“ spüre und für mein inneres gut sorgen muss. Wo ich reflektieren muss ob es sich z.B. aus alten Glaubenssätzen oder negativen Erfahrungen speist. Medikamente können das für mich nicht so gut abpuffern oder vorfiltern, aber den Umgang damit, aber insgesamt ist das dann schwieriger.
Also will mein Impuls nur das Belohnungssystem füttern oder mich „schützen“? irgendwie ist da für mich ein Unterschied.
Wird ein Kind mit ADHS gut gecoacht, ärztlich gut versorgt mit emotional stabilen Eltern groß, wird immer ein gewisser Grad der Impulsivität vorhanden sein.
Wird ein Kind mit ADHS und unter gegenteiligen Bedingungen groß , werden Impulse ausgelöst die auch bei jedem Kind ohne ADHS ausgelöst werden, ADHS kommt dann leider zusätzlich dazu.
Das kenne ich.
Komme in eine Firma/ Projekt rein und kann sofort die Ursachen der Probleme erkennen.
Kann dann meine Klappe nicht halten und kriege auf‘s Maul. Mich stresst es, wenn es in Firmen nicht um den Erfolg der Firma, sondern um das Schonen von Personen geht. Was da an Energie und Geld in Vertuschung gesteckt wird - überall!!!
Eigentlich ist es doch super, dass es Leute wie Dich und mich gibt. Habe gerade die Woche eine Geschäftsidee gehabt:
Firmen könnten mich engagieren, um interne Probleme aufzudecken. Ich eigne mich da super als Undercover-Frau.
Offiziell könnte es intern heißen: Frau Hedwig unterstützt im Projekt die nächsten Wochen als Mädchen für alles.
Ich habe den ‚Vorteil‘, dass die Leute mich unterschätzen und kommen dann mit den abstrusesten Excel-Listen, Vorhehensweisen etc. auf mich zu.
Dann merke ich immer gleich, dass die mit meiner Hilfe nur auch wieder irgendwas vertuschen wollen. Man glaubt es nicht, ist aber oft so. Grad letzte Woche erlebt.
Das wär doch was für uns, Frozenheart?
Zurück zum Thema:
Meine Impulse sind in diesen beruflichen Situationen das größte Problem, habe mehrere Jobs dadurch verloren.
Jetzt mit Elvanse habe ich das richtig gelassen unter Kontrolle.
Früher konnte ich das im Büro nur mit ständigem Essen unterdrücken/ hinausschieben.
Ich habe mir zum Glück im Laufe der Jahre die nötige Diplomatie angeeignet. Aber dennoch spreche ich die Missstände an, die ich sehe.
Ich habe erst neulich unserem Geschäftsführer provokant geraten, dass er nach vielen erfolglosen Coachings und 360 Grad-Gedöns, den betreffenden Führungskräften einfach mal klar vor den Latz knallen soll, dass ihr Führungsverhalten nicht unternehmenskonform sei und sie damit dem Unternehmen Schaden zufügen.
Er schmunzelte dann und meinte, dass das wirklich nötig sei, er dass aber nicht könne, weil man ihnen ja nicht so vor den Kopf stoßen könne…
Da frage ich mich dann schon, warum man auf diese Dilettanten, die einen super Gehalt für Fehlverhalten kassieren, so viel Rücksicht nimmt, aber Schaden für das Unternehmen dagegen in kauf nimmt.
Durch Fehlverhalten von Managern werden in der Wirtschaft jährlich Milliarden versenkt. Ich verstehe das nicht. Dafür bin ich echt zu blöd!
Hihi bin ja echt beruhigt das ich nicht der einzige bin der diese Probleme hat auja @Hedwig Unternehmens Brater das wäre es. Kann auch ruck zuck ernst machen und Leute feuern die die Firmen zu Grunde richten.
Schwierig wird es wenn es der Eigentümer ist
@Andromache wie hast du es geschafftdie Diplomatie zu lernen?
@Frozenheart
Ich denke, dass dies eine meiner unbewussten Copingstrategien ist.
Aufgrund meines Studienabbruchs habe ich instinktiv gelernt „kleine Brötchen zu backen“. Und ich habe dabei meine Empathie genutzt, um auf Umwegen das durchzusetzen, was mir wichtig ist. So ist die Diplomatie eher ein Sideeffect.
Zitat eines ehemaligen Chefs: "Man fragt sich bei ihnen oft, was sie tun und warum sie es gerade auf diese Weise tun, aber am Ende merkt man immer, dass sie für und im Sinne der Firma handeln. "
Ich denke, ein besseres Kompliment kann ein ADHSler nicht bekommen.
JAAAAA! Ich bin da so bei Dir! Ich komme damit ÜBERHAUPT nicht klar.
Meine Beobachtung in Konzernen ist, dass da eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, dass die sich alle schön gegenseitig in Schutz nehmen wenn es drauf ankommt.
Da werden mal locker 6-stellige Beträge bewusst in den Sand gesetzt, um einen Schein zu wahren und sich im Team gut darzustellen, anstatt im Team Probleme zu lösen.
Das Problem ist ja, dass es keinen interessiert und die Firmen trotzdem noch genug Gewinn abwerfen.
Statt manche Personen von ihren Posten zu entfernen, wird da immer und immer wieder gutes Geld reingepumpt, dass dann nur für oberflächliche Beschönigungen genutzt wird, aber nie geht es dem Übel an die Wurzel.
Gerade die Woche habe ich mich gefragt, ob mein Denken FÜR das Unternehmen vom ADHS kommt oder daher, dass alle meine Vorfahren Selbstständige waren.
Von Arbeitern kenne ich die Einstellungen, das Unternehmen als Ausbeuter zu sehen und zu schauen, wie man alles für sich ausnutzt.
Bei Lehrern habe ich auch eine Einstellung erlebt (als ich selbst als Lehrerin gearbeitet habe), die mir sehr zuwider war. Diesen Anspruch, dass man auf alles Mögliche ein Recht hat.
Aber wieso wirtschaften Manager mit Jahresgehältern +150.000 Euro vor allem für Ihre eigenen Interessen?
Ich habe zwar mein Studium nicht abgebrochen, aber mein Selbstbewusstsein ist da manchmal nicht passend zu dem was ich kann. Das liegt daran, dass ich lange wegen meiner Kinder benachteiligt war und mit Ende 30 ganz unten anfangen musste mit einem Job, den Leute mit 25 gemacht haben.
Die meisten Leute mit meiner Ausbildung (sind Männer) haben den Karrieredurchmarsch gemacht und sind wahrscheinlich auch schon gut in diesen Seilschaften verbandelt, die sich gegenseitig decken.
Also dann sind wir schon zu dritt in der neu zu gründenden Firma
Aus welchen Bereichen kommt ihr denn? Ich bin in der fertigung von elektronischen Geräten zuhause. Also für Produktion, Konstruktion und After Sales. Alles schon gemacht und überall angeeckt @Andromache du wirst definitiv unser Sprachrohr.
Finde es echt traurig das so viel Firmen inzwischen das verloren haben was uns hier in Deutschland mal ausgemacht hat.
Qualität und Innovation kommt immer mehr aus China nicht mehr aus Deutschland. Wir mauscheln uns lieber durch und ruhen uns auf dem Ruf aus. Habe in der Fa. Wegen dem absolut geilen Produkt angefangen und einen besseren Job sausen lassen und muss nun mit ansehen wie sie es gegen die Wand fahren.
Gebe es langsam auf diese eine sinnige Fa. zu finden die noch weiß wie es geht. Also ist die Konsequenz wir bringen Firmen wieder zurück auf den „richtigen“ Weg. Müssen mal per PN sprechen aus welchem eck Deutschlands wir kommen
oh ja diese ganz Dinge wo was nicht funktioniert oder so no nicht funktionieren kann und man das blitzschnell erfasst.
Dann hat man zugleich meist ja auch noch eine einfache Lösung parat.
Aber wer??? aber wer das dann wirklich wissen will, daran scheitert es meist dann.
Geht dann auch nicht in meinen Schädel, vor allem wenn es dann gefühlt allen mit der Verbesserung besser gehen würde.
Scheiße finde ich dann auch wenn dann doch irgendwann darauf zurückkommt , weil man recht hatte.
Das geht mir dann voll auf dem Sack, denn von diesem Recht haben habe ich mal gar nichts lieber wäre mir wenn es einfach rechtzeitig erfasst wird.
Und zwischen inovativen Ideen und zwischenmenschlichen Verbindung/Verstrickungen stehen auch zwei Welten wo zweites meist mehr Macht hat.
Da hilft auch keine Supervision oder Coaching wenn Menschen nicht an sich arbeite wollen.
Ich versuche irgendwie klar zu kriegen das es einfach diese Dynamiken unter Menschen gibt, wo jeder noch so tolle inovative Gedanke manchmal keine Chance hat.
Und mir ist klar , das Menschen nicht so denken und Dinge erfassen können so wie es mir geschieht, selbst wenn sie wollten, so wie ich halt eben nicht neurotypsich denken kann.
Das wäre die perfekte Ergänzung für Hedwigs Geschäftsidee:
Erst undercover reingehen, kucken was wirklich ist, und dann das in Bewegung setzen, was diejenigen, die dauerhaft miteinander klar kommen müssen, sich nicht trauen.
„Wir finden heraus, woran es wirklich klemmt.
Wir sprechen aus, was Sie nicht sagen können.“
Das Blöde daran ist wiederum nur, dass es in Wicklich keit hieße:
„Wir finden heraus, woran es wirklich klemmt. [Auch wenn Sie es sind]
Wir sprechen aus, was Sie nicht sagen können. [Auch wenn Sie es nicht hören wollen].“
Die Diplomatie, die @Andromache anspricht, ist doch die kleine Schwester des Mitfühlens.
Wer zu sehr auf die Sache orientiert ist (sehen , woran es wirklich klemmt), übersieht dabei leicht, dass Menschen, die zusammen arbeiten, (oder, wie hier im Forum, diskutieren) mehr verbindet als nur „die Sache“. Was würden wir uns denn hier alles noch schreiben, wenn wir auf das menschliche, auf das, was uns alle unperfekt macht, keine Rücksicht nehmen müssten ?
Da gäbe es dann sicher auch einiges, was ich/Du/der/sie/mancher/einige/die da/er hier zu hören bekäme, was vielleicht zwischen die Ritzen rutscht, weil ich/Du/der/sie/mancher/einige/die da/er hier ja andere Sachen dann auch wieder doch ganz cool macht.
Isses am Ende nich so, mit Menschen, auch ausserhalb unseres Forums: die haben doch auch nur alle einen an der Waffel. Mache haben größere Waffeln, manche kleiner, und ab und zu trifft man Leute in der Küche, die an den selben Waffeln rumbacken (wie hier).
Vielleicht hilft es, eine Firma/Gruppe, in die man neu rein kommt, erst mal als eine Ansammlung von Wesen zu sehen, die in ganz unterschiedliche Küchen ihre kleineren oder größeren Waffeln backen und sich hier nur zufällig mit einer anderen Interessensübereinstimmung treffen.
Vielleicht ist der Asperger-Röntgenblick: „ich seh sofort, woran’s hier klemmt“ zwar richtig in der Sache, aber eben nur aus einem einzigen bestimmten speziellen Blickwinkel (für den man ziemlich viele andere Farben und Helligkeiten aus dem Bild rauskicken muss), und deshalb dennoch keine Lösung ?
Trotzdem - als Geschäftsidee für ne ganz eigene Art der Unternehmensberatung ist das echt cool…
Weiter dran rumdenkend
UlBre
p.s.:
Wie willste denn sonst auf so n Jahresgehalt kommen ?
pp.s.:
Ich bewerb mich bei Euch als Stratege. So was aufzubauen hätte ich ernsthaft Spass dran.
Das Problem ist die „Sache“ verdient das Mehl um Waffeln zu backen.
Ohne die „Sache“ richtig zu machen und zwar so das sie funktioniert und der Kunde glücklich ist, gibt’s kein Geld für Mehl zum backen.
Ich bemängel oft das die Entwicklung sich die tollsten Sachen ausdenkt die aber nachher niemand sinnig und gleichbleibend herstellen kann.
Auch ein produkt so zu entwickeln das man nachher die Stückzahlen am besten beliebig hoch fahren kann ist oft ein Problem.
Hatte das genau so schon. Plötzlich wen wundert es, schlägt das Produkt ein wie ne Bombe und die geplante Stückzahl explodiert. Huch das können wir nicht leisten weil der Prozess es nicht her gibt. Ich hatte das ganz am Anfang der Entwicklung bereits voraus gesagt. 5 Cent am Produkt gespart wurde plötzlich zum Geldgrab. Es verschwanden hundert tausende ohne das der eine Verantwortliche es zugibt und was ändert.
Ist das wirklich so? Ich bin ganz anderer Meinung.
Bei uns läuft einiges schief, was absolut jeder außer der Geschäftsführung sieht. Auch die witzigsten Widersprüche und Fehler. Einige meckern und nörgeln ohne irgendwas an der richtigen Stelle zu sagen, andre nehmen es einfach so hin, wie ich und kümmern sich nicht weiter, da sie wissen, dass sie eh nichts ändern können.
Was ich als Adxsler übersehe ist das Ganze an sich, die Zusammenhänge, wie die politischen Einflüsse, Personalmangel- und Ressourcen, Bequemlichkeit der verankerten Strukturen, Vitamin B etc.
Ich habe keine Ansprüche und Kraft gegen Windmühlen zu kämpfen.
Wer doch, Hut ab.
Momentan bin ich bei einer Firma, da ist dieses Aufdecken ein Nebeneffekt, für den der Prokurist sehr dankbar ist.
Dass da etwas nicht gut läuft, war ja klar und man hat mich deswegen geholt. Aber ich konnte jetzt detailliert erklären, was es ist und wie man es in Zukunft abstellen kann.
Eigentlich hätte ich das extra in Rechnung stellen sollen, Mist.