Reaktionen des Umfelds auf die Diagnose

Das Gesundheitswesen ist voll mit ADHSlern
Wenn es kein offizielles Berufsverbot gibt wegen Diagnose ADHS denke ich, dass da nichts passiert

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Ist das so? Wo steht das?

Pushen wir den Personalmangel noch ein wenig! :wink:

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@Irrlicht, dass ist interessant das Du das erwähnst, habe auch schon davon gelesen, dass anscheinend sogar besonders im Gesundheitswesen sehr viele Adhs’ler ihre Berufung finden und dort auch sehr erfolgreich arbeiten.
Das würde doch eigentlich sogar genau das Gegenteil aufzeigen, nämlich das Adhs’ler durchaus in der Lage sind in einem stressigen Umfeld sogar zu Höchstleistungen aufzulaufen.

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Stimme zu, es fliegen auch einige unterm Radar/sind unerkannt und machen nen guten Job, auch in höheren Positionen.

Unter Stress laufen wir eh gut, das ist stimmig mit ADHS, @AbrissBirne, soweit ich weiß :adxs_friends:

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Ich erst heute morgen. Bestimmt 15 Telefonate mit Ämtern geführt, parallel 3 Patienten untersucht.

Jetzt bin ich aber auch tot dafür !

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@AWOL die Theorie das Adhs’ler besonders in Stresssituationen zu Höchstform auflaufen kann man ja immer wieder nachlesen.
Ich habe auch schon gelesen, dass Adhs’ler dann sogar erst Recht damit anfangen ihr ganzes Potenzial zu entfalten, fähig sind gerade dann wenn der Stress sehr hoch ist richtig aufzublühen.
Was gerade in einem Job wie im Gesundheitswesen von grossem Vorteil ist, irgendwie fast logisch da in solchen Momenten viele Hormone wie Adrenalin usw. ausgeschüttet werden.

P.s. mein Fazit: so oder so sollte man generell offen und ehrlich zu seinen Schwächen stehen, denn wir sind alle nur Menschen, ob mit oder ohne Adhs spielt im Endeffekt dabei keine Rolle.
Je offener und ehrlicher ich bereit bin über meine Schwachpunkte Auskunft zu geben desto besser kann mein Arbeitgeber einschätzen ob oder wie er mich einsetzen kann, und desto weniger böse Überraschungen oder Gefahr von Über/Unterforderung auf beiden Seiten.
Und wer weiss schon ob der Chef* selbst nicht von Adhs betroffen ist und niemand davon weiss?. :wink:

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@AbrissBirne, ah, hast es eh so gemeint, ok. :grin: meinte das gleiche, hab deins nur anders gelesen zunächst.

Wobei es @anon94021787 glaub ich dann auch darum geht, wie es dann um unsere Genauigkeit bestimmt ist?
Könnt ich nachvollziehen. Ist aber sicher zu nem Teil Übungssache und dann nochmal stark abhängig von der ADHS-Schwere und von dem spezifischen Bereich im Gesundheitswesen.

Ah jo, und: ich persönlich fänds wichtiger, dass sich Leute ihrer eigenen Stärken und Schwächen bewusst sind und nachreflektieren können, so gut es halt geht. Zumindest insoweit, als dass andere ihre Arbeit nicht zu arg ausgleichen oder aushelfen müssen. Erst recht wenn Leitungsposition. Aber das trifft auf viele Eigenschaften zu und auf diverse andere pathalogische Bilder, muss nicht ADHS sein.

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@Irrlicht Kleine Auswahl:

https://www.wirtschaftswissen.de/personal-und-arbeitsrecht/arbeitsgesetze/abmahnung-kuendigung/duerfen-sie-einem-mitarbeiter-kuendigen-der-sie-im-einstellungsgespraech-belogen-hat/

https://chronisch-krank-arbeiten.de/?page_id=238

https://arbeits-abc.de/vorstellungsgespraech-der-umgang-mit-fragen-zur-krankheitsgeschichte/

Ich erinnere in diesem Kontext auch noch mal an den Germanwings-Flug 9525.

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Ich persönlich sehe mich dahingehend nicht als befähigt mir ein vollumfängliches Urteil zu bilden da es verschiedene Berichte dazu gibt, mein tatsächliches Wissen dazu aber unausreichend und mangelhaft ist.
So tragisch und furchtbar dieses Unglück ist und mein Beileid bei allen Betroffenen Angehörigen dieses furchtbaren Unglücks ist, ist es aber nicht richtig dieses tragische und furchtbare Unglück hier im Forum so anzuführen als sei dabei ein Adhs’ler für dieses Unglück verantwortlich.
Bei solchen Themen begeben wir uns schnell in ein Terrain das bitte nur auf Fakten beruhen sollte und niemals auf persönliche Mutmassungen die man in Richtung Adhs anbringen möchte.
Insbesondere in einem Adhs Forum indem wir im Interesse aller Betroffenen darauf achten sollten, dass wir uns nur an bisher bekannte Tatsachen zum Thema Adhs heran wagen und jegliche persönliche Mutmassungen beiseite lassen sollten.
Ansonsten passiert es allzu schnell, dass wir uns in Diskussionen verennen in denen Adhs’lern etwas angehängt wird was in Wahrheit nachweislich garnichts mit Adhs zu tun hat oder hatte, sondern eben nur auf reinen Mutmassungen beruht.
Das Du @Quitte ausgerechnet mit dieser Tragödie auf Adhs zu sprechen kommst, halte ich persönlich im Interesse aller Adhs Betroffenen für bedenklich.

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Nein, das ist ein Missverständnis: Ich habe mit keiner Silbe gesagt, dass der Pilot ADHS hatte. Es ging darum, dass Erkrankungen nicht immer einfach nur eine Privatangelegenheit sind, sondern ein Arbeitgeber das berechtigte Interesse daran haben kann, über Einschränkungen/Erkrankungen informiert zu werden. Ich wollte mit dem Verweis auf diesen Vorfall aufzeigen, warum das so relevant und berechtigt ist.

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Niemand ist verpflichtet, seine ADHS bei einer Bewerbung anzugeben. Auch die Frage danach darf man verneinen, weil ein Arbeitgeber das nicht fragen darf.

Und: In der Welt da draußen gibt es überall undiagnostizierte ADHS-ler. Die sind potenziell natürlich viel gefährlicher als die diagnostizierten und (medikamentös) behandelten.

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Was Adhs’ler ohne Diagnose und Medikamente sind „potenziell gefährlicher“ als solche mit Diagnose und Medikamenten, wieso das denn?.

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen warum ein Adhs’ler ohne Diagnose und Medikamente in irgendeiner Art und Weise „gefährlich“ sein sollte?.

Besonders auch dann nicht wenn er/sie zum Beispiel keinen grossen Leidensdruck verspürt, (was es ja auch geben soll!), um sich eine Diagnose stellen zu lassen, demzufolge dann auch keine Medikamente braucht.

Was bitte soll jetzt da „potenziell gefährlicher“ sein als an Adhs’lern mit Diagnose und Medikamenten die dann „weniger gefährlich“ sind, oder was?, tut mir leid, aber das verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

@Falschparker heisst das Deiner Meinung nach, dass man Adhs’ler generell als „gefährlich“ einschätzen sollte oder muss?, ist das dass Thema um was es hier geht und ich nicht verstanden habe?.

Natürlich gibt es immer einzelne Menschen die anderen Menschen gefährlich werden können. Bestimmt gibt es auch einzelne gefährliche Menschen mit Adhs, egal ob mit oder ohne Diagnose und Medikamenten.
Aber Adhs’ler allgemein, oder generell, als irgendwie potenziell gefährlich anzusehen geht meiner Meinung nach dann doch etwas zu weit.

Wenn das arbeitsrechtliche, gesellschaftliche Konsequenzen hätte, dann würde ganz anders mit der Diagnose umgegangen werden.

Hier wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht.

Dabei spreche ich nicht vom Boeing-Unglück.
Und was dann als angebliche Ursache von den Konzernen so nach außen getragen wird - naja, ich glaube das ja nicht immer.

Und selbst NT vergessen etwas und machen mal was falsch. Deswegen haben alle Ärzte die ich kenne auch eine Berufshaftpflicht.

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Im Strassenverkehr z.B.

Und keiner hat @anon94021787 s Frage direkt beantwortet, ob man sich vom einem Adhsler operieren lässt, der sein Ritalin vergessen hat, oder von einem Piloten fliegen lässt usw. Also, ich nicht. Wobei so etwas natürlich nicht offiziell im Voraus angekündigt wird, wie z.B. durch eine Aussage im Flieger: „Leute, unser Pilot hat heute zwar vergessen, sein Ritalin zu nehmen, aber keine Angst, unter Stress schüttelt sein Hirn genug Dopamin aus. Also wollen wir hoffen, dass es genug Turbulenzen oder Ähnliches gibt, die ihn stressen“. Bin gespannt, wie viele von den Passagieren noch sitzen bleiben würden?

Und was den German Wings Piloten angeht, es ist eigentlich egal, ob er Adhs, eine Depression oder what ever hatte. Man stigmatisiert irgendwas zu recht in manchen Fällen und man muss fairerweise zu seinen Schwächen und Möglichkeiten stehen.

Unter Stress funktionieren wir zwar gut bis sehr gut, aber bei Ärzten/Piloten etc. ist vieles bereits eine Routine und wir alle wissen ja, wie konzentriert wir bei Routinen sind, oder?

Und zum Thema zurück, finde ich viele von euch sind irgendwie zu hart zu ihrer Umgebung. Nur ein Bruchteil der Gesellschaft weiß eigentlich was wirklich Adxs bedeutet, um die Störung richtig beurteilen zu können. Und einige der Spätdiagnostizierten konnten meistens viele ihrer Adxs „Macken“ kompensieren, um das es gravierend auffällt. Unsere Umgebung weiß natürlich, dass wir halt anders sind, aber die Wenigsten sind Psychologen, um das warum und wieso richtig einschätzen zu können.
Ich habe längst aufgegeben, nach richtigem Verständnis zu suchen, denn ist man nicht wirklich betroffen, kann man es nie im Leben nachvollziehen. Rücksichtnahme ist natürlich was anderes, in einer perfekten Welt müsste sie natürlich gegeben werden.

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Ich glaube, was hier von Falschparker gemeint war bezieht sich auf die regulierende Wirkung von Medikamenten. Ein Adhsler der medikamentiert ist, kann rein physiologisch (Dopamin) die Defizite durch Medilamente ausgleichen und im Alltag „normal“ agieren. Wir kennen das sicher alle, wie „verpeilt“ man ohne Medikamente ist und wie klar mit. Das macht - je nach Job - schon einen Unterschied. Unter ADHS und Beruf – ADHSpedia findet man spannende Hinweise zur Berufsausübung mit ADHS. Fluglotse ist sicherlich ein Beruf den man mit ADHS nicht ausüben wird

Doch, ich schon. Eben weil er durch seine berufliche Qualifikation nachgewiesen hat, dass er dazu in der Lage ist.

Wenn eine ADHS Diagnose solch weitreichende Folgen hätte, würde ich sie mir nicht holen und so meinen Weg gehen.

https://www.adhspedia.de/wiki/ADHS_und_Beruf#Meldepflichtigkeit

Hier mal unter Meldepflichtigkeit gucken. Nicht meldepflichtig.

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Ich habe über 30 Jahre in einen medizinischen Beruf gearbeitet und z.t. weniger Fehler gemacht als meine Kollegen ohne Adhs.
Un Stresssituationen bin ich aufgeblüht.
Konnte aber trotz Einkaufszettel nach der Arbeit nicht mehr konzentriert arbeiten si kaputt war ich.
Wie es mit Medis ist kann ich nicht sagen.
Bin ja noch arbeitslos

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Bitte noch mal genau lesen, falls es wirklich interessiert:

und

und

Nein, ADHS ist nicht meldepflichtig. Aber das bedeutet nicht, dass man es bei der Annahme einer Stelle verschweigen darf, wenn der Arbeitgeber ein berechtigtes Interesse daran hat/haben dürfte/vor Gericht geltend machen könnte(*), es zu erfahren (und einen ggf. dann nicht einzustellen).

(*)Selbstverständlich kann man das verschweigen. Tun wahrscheinlich auch viele. Wenns doof läuft und vor Gericht landet, stellt sich dann halt evtl. raus, dass der Richter das wie der AN sieht.
„Geht niemanden was an“ ist also nur eingeschränkt zutreffend. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich arbeite seid über 20 jahren in einem großen Konzern und bei der Einstellung damals musste man wahrheitsgemäß alles angeben, was aktuell oder perspektisch hinderlich sein könnte in der Ausübung des Jobs sowie alle bereits gestellten Diagnosen. Das wurde beim Gesundheitscheck beim Betriebsarzt schriftlich fixiert. Wenn ich mich richtig erinnere wurden auch die Konsequenzen bei Verschweigen angezeigt. Des weiteren wurde der Hausarzt von der Schweigepflicht enthoben und durfte bei Rückfragen Auskunft geben (natürlich nur wenn wir einverstanden waren, aber wer wäre das als bewerber nicht;-)) und es wurde ein Bluttest gemacht. Also hätte ich damals eine adhs Diagnose gehabt, hätte ich sie angeben müssen, es wäre eh herausgekommen und dann wäre ein verschweigen eine Täuschungsabsicht gewesen. Was die Konsequenz dann wäre, kann man sich ja denken