Schwierigkeiten mit dem Essen

Meinst du, ich sollte ihn lieber regelmäßig verbal in die Schranken weisen?

Ach Du, wie man es macht (mit den inneren Anteilen), macht man es … :wink:

Kann auch sein, dass mein Kritiker mich für ein totales Weichei hält mit der ganzen Wertschätzerei. Vielleicht tanzt er hinter meinem Rücken meinen Namen.

Aber vielleicht verliert er dann das Interesse und sucht sich einen anderen Wirt (und wer passt dann auf mich auf???). Es bleibt spannend.


:lol:

Das wäre wohl die Höchststrafe!

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Der Aufsatz von Rossi klingt sehr interessant. Hat der einen Namen?

Findest Du hier: <LINK_TEXT text=„Selbstmanagement-Therapien? - Blog ADHS-Spektrum … ein-danke/“>Selbstmanagement-Therapien? - Blog ADHS-Spektrum</LINK_TEXT>

mit Weiterverlinkungen.

Auszug: "Die Gefahr also, dass die Spontaneitätstherapie dazu führt, dass alles nur noch schlimmer wird, ist weder praktisch noch theoretisch gegeben. Das gilt beispielswiese auch für die Pünktlichkeit: Wenn ADHS-Patienten, welche medikamentös gut eingestellt sind, üben, sich ohne Schuldgefühle zu verspäten, kommt es im Alltag viel weniger oft vor, als früher.

Um nicht missverstanden zu werden: Auch ich finde es für die von einer ADHS Betroffenen sehr sinnvoll, wenn sie lernen, den Wäscheberg nicht allzu hoch werden zu lassen, ihr Zimmer bewohnbar halten und nach Möglichkeit mit ihrem Geld vernünftig umzugehen. Und „Protestantische Ethik“ und kapitalistischer Geist hin oder her: Tüchtigkeit, Zuverlässigkeit, ein gesundes Zeitgefühl und Effizienz sind auch für mich erstrebenswerte Verhaltensweisen. Ohne mehr oder weniger intakte Exekutivfunktionen kann man die Welt nicht verändern. […]
Auch Erledigen von Hausaufgaben und das Vorbereiten auf Prüfungen stellen wichtige Kompetenzen dar. Ohne diese kann heute niemand seinen Weg im Leben gehen.

Nur heisst das alles aber nicht, dass diese Fernziele in einer Therapie 1:1 operativ angesteuert werden sollen. Zumal dieser Ansatz bei ADHS-Patienten oftmals eh nicht wirkt. Wiederholt schon stellte ich fest, dass sich bei Ansprechen auf eine ADHS-Therapie auch die Exekutivfunktionen verbesserten. Und war „automatisch“. Und ohne Zeitmanagement-Übungen."

Ich frag mich nur wie Rossi Das macht wenn all seine ADHD Klienten zu spät kommen :lol:
Ich wüsste nicht was mir das zu spät kommen dürfen bringen könnte, weil in der Regel daraus doch Konsequnezen resultieren?

Es geht nicht um das Zuspätkommen an sich, sondern um das schlechte Gewissen, das daraus resultiert.

Danke @Elementary

Mir wurde erst vor Kurzem klar, dass ich zwar sehr pünktlich bin, mich deswegen aber mega stresse - allein schon wenn unterwegs die Möglichkeit besteht, dass ich mich verspäten könnte (wegen Stau etc.) dann verfalle ich in eine Panik, die ich sonst kaum von mir kenne.

Wenn ich wirklich zu spät komme, habe ich wirklich ein mega schlechtes Gewissen, aber ganz oft ist es dann z.B. so, dass die andere Person noch gar nicht da ist oder nicht fertig etc. (eine Freundin geht dann normalerweise erst mal duschen…)
Muss mal beobachten, ob ich unter Elvanse cooler werde. Wäre wirklich schön. Und ich werde mir erlauben, mich zu verspäten.

Geht mir auch so. Dazu passt auch, dass „Overapologizing“ ein häufiger Begleiter von ADS sein soll. Am Ende nervt die 37. Entschuldigung für die Verspätung mehr als der vielleicht schon vergessene oder gar unbemerkte Vorgang selbst. Ich vermute, das Muster kann man auf viel übertragen.

Jedenfalls können aus der Grundbeobachtung von Rossi vielleicht manche auch für das Thread-Ausgangsthema etwas für sich basteln.

Dieses innere Hochfahren und manchmal Katastrophisieren bindet eben immer Ressourcen, die sich für die eigentliche Bewältigung vielleicht sinnvoller einsetzen lassen. Wobei ich auch nicht weiß, was Huhn und was Ei ist. Overapologizing zB fängt man vielleicht auch nur deshalb an, weil man eben schon häufiger negativ aufgefallen ist oder zu sein glaubt…

Aber das passt dann wohl nicht 1:1 auf die Ursprungsfrage, allenfalls mit dem Huhn-Küken-Ei „nicht so überwältigender Selbstwert“.

Danke, ist noch ein wertvoller Hinweis.
Ich bin definitiv in meinem Leben noch selten zu spät gekommen. Als Organistin nie. Als Lehrerin nie. In Meetings nur, wenn ich durch Wichtiges aufgehalten wurde. Dieses Overapologizing ist wohl eher anerzogen, mein Vater war sehr extrem im Katastrophieren. Ich rufe oft von unterwegs im Stau schon an, um 5 Minuten Verspätung anzukündigen. (Ich plane ja immer Puffer ein.) Ich hasse es, Leute warten zu lassen. Mein Exmann hat mich IMMER warten lassen. Bei ALLEM. Wenn er eine Stunde später als vereinbart von der Arbeit kam, rechnete ich schon immer damit, dass gleich die Polizei vor der Tür steht. Er kam in all den Jahren genau einmal früher heim als angekündigt, weil er auf dem WEg zur Arbeit einen Unfall hatte…

Overapologizing hat für mich auch etwas mit rechtfertigen zu tun. Ich habe viel zu oft das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Muss man aber eigentlich nur vor Gericht…

Edit: Boah, das macht mich grad traurig, wie der mich/uns hat warten lassen.

Ex-akt … Aber erst, seit ich im Berufsleben stehe, in der Schule kam ich irgendwie immer zu spät.

Das ist wohl wahr. Und auch traurig, dass es getan wird. Ich schließe mich da mit ein, kann das hier:

auch ganz gut. Ich denke, dieses überkritische mit uns selbst (der Perfektionismus?) wird von den wenigsten Menschen gelebt oder gar verstanden.

Soll heißen: Sei „relaxter“ mit Dir selbst, andere sind es auch? Ist das die Schlussfolgerung?

edit:

Fühl Dich mal gedrückt. Und sei froh, dass Du das so nicht mehr ertragen musst!

Ja, ich muss da viel relaxter sein - keiner denkt sich was dabei wenn ich nicht auf die Minute pünktlich bin. Und meine Hektik, wenn ich zu spät bin nervt wahrscheinlich wirklich eher als die Verspätung an sich.

Und danke für’s Drücken.

Sowas kenne ich auch. Manchmal regen mich Dinge auf, die vor 5jahren passiert sind. Aber die Emotionen sind in dem Augenblick die selben vielleicht sogar noch intensiver…

Ist das auch eine Form von rejection Sensitivity?

Speziell heute könnte es daran liegen, dass die Person Geburtstag hat und dieser Tag immer besonders schlimm für mich war, auch als noch alles „gut“ war.

Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass mir mein Overapologizing bei Pünktlichkeit, das im krassen Kontrast zu dem Mich-Warten-Lassen meines Ex’ steht, mir heute bewusst geworden ist.


Verstehe ich sehr gut…
Allerdings - könnte es ja auch sein, dass er auch immer in ein Zeitloch gefallen ist - das also nicht persönlich war?
Also beim Meinigen ist das definitiv so. Daher die Frage, ob er andere auch hat warten lassen. Vielleicht macht es das für Dich leichter, das nicht persönlich zu sehen.


Seufz…
Das mit dem Mittelweg ist wohl nicht so unseres…

Ich musste grad laut lachen!
Ja, der fällt ständig in Zeitlöcher. Auf Toilette vor allem.
Jetzt wo Du es sagst: Der ist auch gerne mal zu spät zu Prüfungen gekommen.
Zu einer Diplomprüfung kam er Stunden zu spät und ist dann durchgefallen. Stimmt. Das macht mich jetzt aber auch wieder traurig, weil er sich damit ja echt viel Probleme macht(e).

Und Mittelweg ist langweilig, ODER? :lol:


… wäre aber so ab und an mal irgendwie ein winziges bisschen weniger anstrengend…

Ich denke mal drüber nach, @Hibbelanna :lol: :smiley:

Ich würde doch nochmal gerne auf das Thema Essen und Bodyshaming zurückkommen…

In meiner VT habe ich gelernt, meine Bedürfnisse deutlich besser wahrzunehmen. Ich habe gelernt, durch meine Augen die Welt und mich in der Welt zu sehen - und nicht durch die Augen von anderen.
Dadurch sind die Meinungen und Ansichten anderer in den Hintergrund getreten. Mir ist im Zuge dessen auch aufgefallen, wie viel Raum die Beachtung irgendwelche möglichen Fremdsichten bei mir eingenommen hatten. Das hat sich deutlich verbessert.
Jetzt nehme ich zwar vorübergehend mehr Raum ein als vorher, bin aber damit deutlich zufriedener - und das war schon vor der Medikation so.

Das mit dem Ekel verstehe ich gut, auch wenn ich es nicht gut finde.
Aber wenn man das so empfindet, dann ist das so - was soll man da schönreden?
Gerade diese Empfindung kann ja Anlass sein zu überlegen, wie es dazu kommt.

@schnuppi Du fragst, ob es einen Zusammenhang mit ADHS gibt: Ja!!! Punkt.

ADHS ist ja u.a. eine Stressregulationsstörung.
Meine absolute Buchempfehlung nach wie vor ist „Das egoistische Gehirn“ von Prof. Achim Peters. Der untersucht den Einfluss von Stress auf das Essverhalten.
Selfish-Brain-Theorie – Wikipedia

Sprich: Dein Essverhalten ist nicht das Problem, es ist das Symptom.

Um da rauszukommen gibt es wenige Möglichkeiten:

  • Stressreduktion MUSS sein. Entweder über Medikation (und das kann dauern)
  • oder über die Regulierung der Lebensumstände
  • und / oder über eine veränderte Lebenseinstellung (VT!)
  • und immer! über eine Ernährungsumstellung.

Ernährungsumstellung heißt bei mir:
Mehr, aber bessere Kalorien.
Carbs deutlich reduzieren, gibts bei mir nur noch morgens.

Ansonsten ersteinmal Körper und Geist in Sicherheit wiegen, d.h. gut und viel essen - aber ohne tierische Fette (außer mal ein Stück Fleisch oder Fisch), ohne leere Carbs - also keine mästende Sättigungsbeilage, dafür viel Gemüse, Nüsse, Früchte, Obst, ich nehm auch Milchprodukte.
Abends z.B. einen Quark mit Kräutern, gehackten Nüssen - und „angefettet“ mit ordentlich Öl (Kürbiskern oder Hanföl oder so) Das muss richtig satt und zufrieden machen.
Klassische eingelegte Antipasti … mmmmm…
Mittelmeerküche surgel

Stufe zwei - also wenn sich Körper und Geist sicher wähnen:
Mahlzeiten auf 3x täglich reduzieren.
Und wenn alle Stricke reißen, den Jeeper mit Nüssen kompensieren. Da bekommt jetzt so manch einer Schnappatmung - aber bei mir hats super geklappt.

Das Gute ist, dass ohne die Sättigungsbeilagen und durch die hochwertigen Fett und Öle die Zellen so richtig in Schwung kommen.
Selbst wenn man vielleicht zu Anfang nicht abnimmt, so wirkt sich das doch sehr auf Wohlbefinden, Stimmung und auch auf die Optik aus.

Der Versuch ist es wert!

Was Bewegung betrifft: ich bin ja auch so ein Schmerzi - früher super gerne und viel Sport gemacht, geht gar nicht mehr.
Mir reicht aber 2x die Woche hompöopathisches Damentraining und 3x NW aus. Sanft muss es jetzt sein, sonst bin ich wieder eine Woche lahmgelegt.

Sehr interessant hier alles zu Lesen… Ich kann nur von mir berichten. Habe auch massive Probleme mit essen süßes speziell… Und ja abends wenn die Medis nachlassen… Ich bin auch Frust und Stress Esser… (2 Jungs! 1er adhs) und ich noch :confounded: da muss schonmal was rein an Schoko für die Seele :grimacing:. Und auch wenn ich zu wenig esse was… nicht mehr klar denken kann
Hatte vor Medis. Relativ viel Sport kraftsport) gemacht klar warum… Frust (Kraft rauslassen…jeder Hinsicht auch viel arbeiten usw. Hattte am Ende aber auch Gelenk Probleme. Immer auf Ernährung geachtet… Mehr oder weniger… Aber schon. Und jetzt mit Medis ist die innere Ruhe eingekehrt… Um was ich dankbar bin ohne Ende. Aaaber muss auch feststellen das ich kein Bock mehr auf Sport und Ernährung habe… Weil das denke ich für mich so einfach nicht mehr so getrieben bin. Also eigentlich genau umgekehrt wie das hier viele schreiben
. Den Tipp mit weigt watcher :yum: finde ich gut. Muss ich mir überlegen… Muss man dann aber bis Ende vom Leben durchziehen oder… Muss mir da langsam auch was überlegen wegen Gewicht… Man wird nicht jünger…denke einfach wieder mehr bewegen… Ist halt aber auch so die ungesunden Sachen sind einfach sooo lecker oder… Was sollen wir machen… Die anderen sind doch schuld… Die das verkaufen… :thinking::grin: