Selbstoptimierungs-Apps - wer hat Erfahrungen?

Liebe Mitstreiter,

nach meiner Umfrage, welche Tagesplaner auf Papier gut sind, habe ich Dank Euch die richtige Auswahl getroffen. Danke Euch allen!

Nun flattern mir über Insta neuerdings Selbstoptimierungs-Apps ins Haus. Eine davon: Ultiself.

Die Bewertungen, die ich finden konnte - eher ernüchternd.

Hat jemand positive Erfahrungen mit so einer App, was auch immer? Ich brauche unbedingt Struktur über den Tag!! Kennt Ihr sicher…

Danke und viele Grüße

Peter

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Selbstoptimierungsapps haben aktuell Hochkonjunktur. Jeder soll das beste aus sich rausholen.

Die kostenlose Version ist immer eingeschränkt. Man wird bewusst dazu angeregt Funktionen gegen Geld freizuschalten um noch besser zu funktionieren. Teilweise muss man sich selbst nach den eigenen Beweggründen fragen: Was fühle ich? Was erhoffe ich mir? Wie war es bisher in dee Vergangenheit? Wie viele Apps hab ich schon auf dem Handy?

Ich kenne bisher niemanden der solche Apps langfristig benutzt. Das funktioniert für paar Tage bis mehrere Wochen. Dann wird man herausgerissen und vergisst dass man eine App hat. Novelty seeking?

Ich sag mittlerweile: Ausprobieren. Paar Wochen Struktur im Jahr schaden mir nicht.:joy:

Ich war anfangs Fan von Structured. Mittlerweile nutze ich die App gelegentlich um zeiteffizienter zu sein, also viele To-Do‘s nicht aus dem Blick zu verlieren. Einen Habittracker hab ich auf Papier vorliegen den ich eigentlich kaum übersehen kann.

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Ich finde gerade den Begriff „Selbstoptimierungs-App“ voll gruselig :adxs_confused:

Vor kurzem habe ich ein Interview gelesen (fragt mich nicht mehr, um was es genau ging und wer interviewt worden ist…), da ist eine Aussage bei mir hängen geblieben:
Unsere Gesellschaft war bis vor wenigen Jahren im Individualisierungswahn, das hat Jahrezehnte die westliche Welt geprägt. Das ist soweit abgeschlossen. Nur leider ist jetzt das nächste aufgetaucht, welches für alle zu erreichen gilt: Die Selbstoptimierung!
Jeder ist im Selbstoptimierungswahn. Fast alle suchen und schauen, wo man noch besser werden kann, wo noch was geht, was noch nicht perfekt ist… es wird von einem auch erwartet! Und so ist die Gesellschaft im nächsten Teufelskreis gefangen…

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Ja! Nun läuft jetzt gefühlt jeder hochindividuell in der gleichen Daunenjacke, Doc Martens und qualmendem USB-Stick herum. Irgendwie wollten auch Tausende eine Individualreise nach Machu Picchu machen um die eigene Individualität zu unterstreichen. Am Ende war in Machu Picchu eine Menschenmasse wie auf dem Times Square…

Resultate hab ich bisher nicht gesehen. Es wird hauptsächlich geredet. Ähnlich wie Hipster um 2008-2012: Jeder sah gleich aus, aber jeder sprach wie anders er in seinem Pennerlook aussieht als die anderen im Pennerlook. Dabei wusste man teilweise nicht ob das jetzt ein Obdachloser mit gebrauchtem Pappbecher für Kleingeld oder ein Hipster mit überteuertem Kaffee war. Gerochen haben beide ähnlich.:grinning:

Ups, off topic.:joy:

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Danke Dir! Ich glaub ich brauch das nicht!

Herzlich

Peter

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Ja genau Leute, ich sehe das mit dem Selbstoptimierungs-Sch… genauso.

Ich brauch einfach etwas, was mir Struktur gibt, also so n Tagesplan, den ich immer dabei habe. Mit sich wiederholenden Aufgaben. Das würde mir echt helfen.

Ich nehm mir Sachen vor, schreibs auf und vergesse dann wo ich den Planer hingelegt habe… und die Sachen verdränge ich dann.

Mein Mobiltelefon hab ich immer zur Hand…

Ich guck hier im Forum nach Tagesplaner-Apps.

Danke schon mal!

Peter

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Das kann dann eigentlich jeder Kalender auf dem Smartphone. Beim Eintragen kann man dann auswählen ob täglich/wöchentlich/alle 2 Wochen/monatlich etc.

Beim iPhone kann man auswählen ob es ein Ereignis ist oder eine Erinnerung werden soll. Bei den Erinnerungen kann man Checklisten (Einkaufslisten bspw) verlinken die man so führt.

Notizen kann man auch so synchronisieren dass der Partner Sachen ergänzen kann usw.

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Perfekt. Ich brauchs allerdings bunt, irgendwie hilft mir das. Ich checke das mal ob das geht!

Danke!

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Hallo Peter,

grundsätzliche finde ich solche Apps gut - solange sie nicht stressen oder künstlichen Druck schaffen. Sie sollen eine Hilfe sein, sich und seine „Pflichten“ zu ordnen.

Es ist wirklich ein Funken Wahrheit dran, dass man die Existenz mancher Apps vergisst - der Hauptgrund warum ich Apps ohne Abo nutze. :sweat_smile:

Apps die ich ausprobiert habe/verwende:

  1. neurolist (ohne Abo in Verwendung)
    Sehr hilfreich für Routinen
    z. B. Morgenroutine, Hausarbeiten
    Die Routinen lassen sich mit dem Handykalender verknüpfen
    Es funktioniert mit KI und bricht so furchtbare ToDos in kleine Tasks runter (und plant auch die voraussichtliche Zeit für den jeweiligen Task ein). Die App ist übrigens von einem AD(H)Sler :speak_no_evil:.
    Es hat mir die Furcht oder Aufschieberitis von so manch unliebsamen Dingen wie Bad putzen genommen, weil ich gesehen hab „ach das dauert ja nur 25min, ach das komplette Bad zu putzen sind ja nur ein paar Babysteps“

  2. chore focus (ohne Abo in Verwendung)
    Super als Erinnerung für wiederkehrende ToDos
    z.B. alle 14 Tage braune Tonne rausstellen, Wasser für die Katzen wechseln
    Die ToDos und das Erinnerungsintervall gibt man einmalig ein und dann läuft das
    Die App erinnert aber nur daran, dass ein ToDo ansteht, aber ermöglicht keine genauere Planung für Uhrzeit/Dauer

  3. Handykalender (ich hab Digi Cal)
    Diese Kalender können seeehr viel. Du kannnst Farbe, Dauer, Uhrzeit, Erinnerung einstellen, Notizen zu den Terminen ergänzen, Ortsangabe (und noch viel mehr Schnickschnack)
    Wiederkehrende Termine/Aufgaben kann man auch einstellen (bei chore focus ist aber schöner, dass das ToDo sichtbar bleibt, wenn es nicht am geplanten Tag erledigt wurde)

So jetzt hab ich vermutlich mehr erzählt, als dass dich interessiert :thinking:
Mein Fazit für dich: probier einen Handykalender aus - so wie @BrainBuzz vorgeschlagen hat. Ist denke das ist die beste Lösung für dein Anliegen und diese Kalender lassen wirklich keine Wünsche offen

:blush:

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Ich nutze zur Zeit Habitica.
Da kann man sich Erinnerungen/Termine, tägliche To-Dos und Gewohnheiten eintragen.
Ich hab da zb wirklich so simple kleine Sachen wie Zähneputzen, Wasser trinken drin.
Oder Medikamente nehmen usw.

Die App ist wie ein Fantasy-RPG aufgebaut.
Du hast einen Avatar und mit dem sammelt man Erfahrungspunkte und kann hochleveln.
Wenn man Tagesaufgaben nicht gemacht hat, zieht es HP ab.
Und man kann online mit Gruppen Quests spielen.
Das steigert die Motivation, die tgl To-Dos abzuhaken :grin:

Für ne Weile funktioniert das schon bei mir.
Das wichtigste wird immer erledigt und bekommt schon Automatismus.

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Ich auch. Es bereitet mir grundsätzlich Spaß, an mir selbst und meinen Fähigkeiten zu arbeiten, neue Techniken und Hilfsmittel auszuprobieren und zu lernen. Daran hat sich nie etwas geändert, am Ziel des Ganzen aber schon:

früher ging es mir dabei vor Allem darum, zu funktionieren und den Erwartungen meines Umfelds zu entsprechen, bzw. den Erwartungen, von denen ich dachte, dass sie an mich gestellt werden.

Inzwischen mache ich mir hauptsächlich Gedanken darüber, was mir selbst wichtig ist und gut tut, nach welchen Werten ich leben möchte, und wie ich sein und leben möchte. Es geht mir mehr darum, mein Leben so zu gestalten, das es mir gefällt und dienlich ist und ich mit mir selbst im Reinen bin. Ich renne auch nicht mehr irgendwelchen Zielen hinterher, nur um mir dann ein neues zu suchen, wenn ich es erreicht habe oder sich meine Ziele im Laufe der Zeit ändern. Ich überlege mir zwar, was ich erreichen möchte, und wieso, aber sobald ich das definiert habe, konzentriere ich mich nicht mehr auf das Ziel, sondern auf die Werte und Bedürfnisse, die dem zugrunde liegen, und versuche, mein Leben so zu gestalten, dass ich diese befriedige.

Äußerst hilfreich für das Priorisieren wiederkehrender Aktivitäten finde ich übrigens diese Schiebetafeln: Der Humor-Thread: Du hast ADHS, wenn - #2986 von YellowBird

Für meine Alltagsaufgaben nutze ich Kalender, Zettelchen und den üblichen Kram. Dinge, die ich eine Zeit lang in den Fokus rücken möchte (z. B. wenn ich zwei Monate lang täglich eine halbe Stunde für eine Prüfung lernen müsste) oder die ich mir zur Gewohnheit machen möchte (z. B. eine tägliche Meditationsroutine), notiere ich auf der Tafel. Ich prüfe die Tafel mehrmals am Tag und habe sie auf meinem Schreibtisch platziert, damit ich nicht daran denken muss. Immer, wenn ich draufschaue, werde ich an die Dinge, Werte und Aktivitäten erinnert, die mir im Moment am wichtigsten sind. Ich muss sie nicht alle jeden Tag bearbeiten, aber ich speichere sie mit jedem Blick auf die Tafel gedanklich ab und muss entscheiden, ob ich sie umsetze. Somit laufe ich nicht Gefahr, meine Prioritäten aus dem Auge zu verlieren.

Wenn ich einen der Punkte eine längere Zeit hinweg nicht in meinen Alltag integriere, ist das für mich ein Hinweis darauf, dass ich prüfen sollte, ob ich das im Moment vielleicht nicht bewältigen kann und dafür andere Aktivitäten zurückstellen muss, oder ob mir andere Dinge doch wichtiger sind, und ich den Punkt bewusst von der Liste streichen kann.

Das Gute daran: es passen max. 10 Dinge auf die Tafel. Wenn ich mich mit Wünschen und Zielen überfrachte, werde ich durch die Limitierung automatisch gezwungen, zu priorisieren. Gleichzeitig kann ich die Liste jederzeit anpassen, wenn sich meine Prioritäten mit der Zeit verschieben. Es ist keine „dass muss ich alles erledigen“–Liste voller Pflichten, sondern eine Liste, die mir hilft, so zu leben, wie es mir gut tut, und im Gegensatz zu einer App, kann ich die Liste anfassen. Sie ist im wahrsten Sinne des Wortes „greifbar“ und das, was darauf steht, hat „Gewicht“.

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