Ich kommentiere mal, weil wir schon alles durch haben.
In dem Moment kann er doch gar nicht das umsetzen. Er ist dann so geladen, dass er gar nicht dran denkt. Es sind doch Sekunden und schon eskaliert es, wie dieser Beispiel:
Ich kenne das auch von meinem Sohn.
Irgendwann hat er gesagt: was fragen mich alle, was ich dabei gedacht habe. Ich habe gar nichts gedacht, ich war wütend, weil xy.
Es ist ja nicht so, dass sie sich über längere Zeit ärgern und dann hinsetzen und aufschreiben. Es passiert von jetzt auf gleich.
Guten Morgen.
Leider hat er das schlucken gar nicht hinbekommen. Tipps?
Es hat sich jetzt im Mund irgendwie aufgelöst und die Kapsel Hülle hat er auf den Teller gelegt - sie war leer.
@Regenbogen Versuchen würde ich es trotzdem, dass das Schlucken irgendwann klappt. Medikinet Retard finde ich eh noch klein im Gegensatz zu Ritalin LA.
JA, das kommt leider vor, wenn dann die Wirkung nicht mehr da ist. Ich denke, wenn die Dosisfindungsphase abgeschlossen ist, kannst du mit dem Arzt auch über etwas unretardiertes Methylphenidat für den Abend sprechen.
Verstehe halt auch nicht wieso wir nur frühs starten. Obwohl sie weiß das wir zu Hause die Probleme haben.
Er ist allerdings meistens erst halb 4 zu Hause in der Woche, da wird es wahrscheinlich schwierig mit einer zweiten Dosis?
Das ist ein Problem, da wurdet ihr wohl schlecht beraten! Wenn er nur eine Dosis morgens nimmt - die wirkt dann in der Regel ca 6 Stunden und dann kommt der Rebound! Dann wird’s zuhause noch schlimmer.
Beim medikinet retard müsste er nach ca 5 Stunden die zweite Dosis nehmen, zusammen mit einem Essen, da die Retardgalenik sonst nicht funktioniert.
Ritalin muss man auch nach 5 nachnehmen, geht aber auch ohne essen. Wenn man einen Lehrer hat der da genau auf die Zeit achtet und hilft kann man das machen. Hatten wir nicht.
Dann gibt es noch das Medikament Concerta. Das wirkt ca 8 bis 10 Stunden. Das könnte bis 16 Uhr reichen - dann müsste er zuhause noch etwas kurzwirksames nehmen.
Die Wirkzeiten der Stimulanzien sind in den Fachinformationen / Packungsbeilagen immer zu lange angegeben! Medikinet retard wirkt fast nie 8 Stunden!
Dann ist es auch so, das es immer ein wenig individuell ist. Und beim Medikinet kommt es zusätzlich darauf an, was man isst. Deshalb würde ich Ritalin immer vorziehen um diesen Nachteil nicht zu haben.
Es spricht nichts dagegen die Kapsel zu öffnen! Nur nicht den Inhalt zerkauen. Kann man ruhig mit Joghurt runter schlucken.
Hab jetzt nicht alles von dir gelesen, aber ich hatte an anderer Stelle schon mal etwas zum Thema „der kleine Tyrann“ geschrieben und kann das Buch empfehlen.
Kurze Erklärung wie diese „Herrschsucht“ bei Kindern entsteht - bzw Theorie von Irina Prekop, wie ich es verstanden habe:
Ein kleines Kind, ab ungefähr 6 Monate - merkt das es mit seinem Verhalten die Mama „steuern“ kann. Beeinflussen. Damit geht es los. Wird dann immer stärker- wenn man an zweijährige Trotzkinder denkt.
Wenn die Mama dann „unsicher“ ist - versucht das Kind zu beruhigen, mit 45 verschiedenen Varianten - erlebt das Kind die Mutter nicht „stärker“ als sich selbst und damit keine „Sicherheit“, die eigentlich notwendig wäre.
Dann entsteht eine Art Herrschsucht. Es wird versucht die Mutter zu kontrollieren mit den banalsten Dingen um eine „Ersatzsicherheit“ zu schaffen - was aber trotzdem nicht gelingt. Das Kind ist kontinuierlich im Stress. Die Mutter auch.
Wenn ein kleines Kind ein „unangenehmes Gefühl“ hat sollte es mit diesem Gefühl gehalten werden. Um zu erleben, „das darf sein, ist ok“.
Wenn das nicht passiert, sondern es Ablenkung erlebt, einen Schnuller, Flasche, Süßigkeiten, TV - ist das Kind „ungehalten“.
Gleichzeitig ist das der Prozess, der Suchtverhalten entstehen lässt.
Kann man das so verstehen? Macht das Sinn?
Prekop („Erfinderin“ der Festhaltetherapie) hat etwas darüber geschrieben.
Es bekommt in diesen Momenten keine Ablenkung oder seinen Wunsch - noch nie. Wir haben es mit Ablenkung erst in letzter Zeit versucht z.b. Kuscheltier - weil er einfach nicht auf gehört hat.
Und wir hatten immer anstrengende Phasen - wie sicherlich jeder - und gute Phasen. Bloß das seit einen halben Jahr die guten Phasen nicht da sind bzw. nur 1 Tag die Woche ist. Daher auch jetzt die Tabletten…
Wir waren am Freitag zum Erstgespräch bei einer Kinderpsychotherapeutin. Wir zählen nicht als Extrem,weil es nur zu Hause ist. Sie bietet uns aber 5 Stunden an. Natürlich soll man in den Moment sagen, es wird nicht gebießen usw. und dann nicht mehr beachten bis er Alternativen gefunden hat und dann dafür loben. Aber er rennt immer hinterher… Wir sollen es mit leichten drauf setzen probieren. Erfahrungen damit?
Entschuldige - aber das klingt für mich nach einem sehr schlechten Scherz. Wer hat das gesagt? Die Kinderpsychologin?
Es ist quasi nicht so schlimm, weil das Problem nur zuhause besteht?
Ich wünsche euch, dass ihr jemanden findet der auch kompetent ist. Ich hatte leider teilweise auch so schlechte Erfahrungen.
Mein Sohn ist mir auch immer hinterher gelaufen.
Mit „leichtem draufsitzen“ ist’s nicht getan. Und da sind wir auch wieder bei der „Festhaltetherapie“. Durch das hinterher laufen war das „festhalten“ auch die einzige Möglichkeit. In dem Alter war er so stark das ich quasi meinen ganzen Körper brauchte und es hat dann sehr lange gedauert bis er sich beruhigt hat.
Man darf nicht loslassen, bevor sich das Kind beruhigt hat - da das Kind sonst wieder die Erfahrung macht, „die Mama KANN mich nicht halten“.
Und man hat im Alltag mittendrin nicht immer stundenlang die Zeit dafür. Wenn man auch noch andere Kinder hat.
Vielleicht lässt er sich auch darauf ein, dass du ihn solange in den Arm nimmst, bis es wieder „ok“ ist, in solchen Situationen?
Bei uns war es immer völlig eskaliert und das Kind war dann nicht mehr ansprechbar - außer es kam jemand fremdes ins Haus. Als ich das herausgefunden hatte habe ich oft den Nachbarn geholt, in so extremen Notsituationen.
Sie hat schon verstanden das es für uns extrem ist,aber sie kann nur den ganz schlimmen Extreme aufnehmen. Wir sollen uns ans Jugendamt wenden - zwecks Erziehungsmaßnahmen. Dort können sie auch gut helfen und kommen nach Hause.
Also schon richtig festhalten,aber ohne verletzten.
Hast du es durchgezogen?
Wir haben es mit meiner Schwester probiert,aber war ihm dann auch egal irgendwann.
Gestern hat sich die Tablette mehr im Mund aufgelöst,weil das Schlucken nicht ging. Heute hat es mit Schlucken geklappt. Und er ist seit 9.30 (Tablette 9 Uhr) voll wütend und beißt.
Ja, wenn man eine SPFH - Sozialpädagogische Familienhelferin bekommt. Kann man beantragen.
Ob man sie bekommt ist stark abhängig davon in welchem Landkreis man wohnt und wie sparsam dieser ist. Ist leider von einer zur anderen Stadt unterschiedlich. Wir hatten Glück.
Wir haben mehrere Hilfen bewilligt bekommen. Mache waren hilfreich und andere nicht. Mit ADHS hat sich jedoch niemand aus der Jugendhilfe ausgekannt, den ich kennengelernt habe. Und das waren viele. Ein Sozialpädagoge hatte selbst ADHS und ich habe dafür gesorgt, dass er diagnostiziert wird
Immer wieder. Auch weil es die einzige Möglichkeit war. Ganz kleine Kinder kann man pucken. Aber einen 8-jährigen zu halten ist schon schwierig. Wir hatten auch Zeiten in denen es länger besser war und dann ging es wieder los. Je nachdem, wie unsicher sich das Kind gerade fühlt - deshalb ist Stabilität so wichtig.
Eine gute medikamentöse Einstellung kann da sehr hilfreich sein. Wenn sie denn gelingt.
Hat er gut gegessen dazu?
Hier ist die Empfehlung mit 2,5 mg Methylphenidat anzufangen - das würde 5 mg medikinet retard entsprechen. Da 10 mg am Anfang schon zu viel sein können.