Ja, Cornflakes und halbes Brötchen.
Der Vollständigkeit halber- manche Kinder reagieren auch stark auf einzelne Nahrungsmittel. Vor allem Gluten, Milchprodukte, Zucker und Zusatzstoffe.
Das kann man leider nur durch eine Eliminationsdiät herausfinden. Nennt sich „oligoantigene Diät“.
Das kann man auch stationär in der Uniklinik Freiburg machen. Wirkt bei 60 Prozent der Kinder. Bei diesen Kindern werden die Symptome verringert - nicht völlig beseitigt.
Bei uns wirkt Medikinet nach genau 45 min.
Interessant, die ganzen Theorien. Jeder erzählt was anderes. Ich meine, ich habe bei Frau Neuhaus gelesen, bloß nicht Festhalttherapie anwenden. Finde aber gerade die Stelle nicht.
Bei uns hat es manchmal gereicht das ich gefragt habe:“ möchtest du lieber Erdbeer- oder Aprikosenmarmelade“. Zuvor hatten wir schon Stress beim anziehen. Er war zudem taktil überempfindlich, jedes Kleidungsstück konnte ein Problem sein.
Die Saftentscheidung war dann zu viel und das Kind ist komplett eskaliert.
Es ist einfach alles extrem stressig für das Kind. Deshalb sind ganz klare Regeln so wichtig. Immer der gleiche Ablauf.
Und morgens immer etwas mehr Zeit einplanen, damit nicht durch Zeitmangel Stress entsteht.
Schlafmangel sollte auch nicht entstehen, das verschlimmert die Symptome stark.
Apropos - obwohl der Text (leider) nicht für Kinder ist, finde ich ihn auch da super hilfreich:
Ja, ist es ja und wir lassen ihn Zeit. Wir haben nur gesagt denke ans Zähneputzen. Wir haben ihn nicht dazu gezwungen.
Jetzt…
Das hyperaktive Kind und seine Probleme von C. Neuhaus.
Da geht sie auf Irina Prekop ein.
Ich kann mal suchen bei Neuhaus. @grübeln weisst du, was Neuhaus empfiehlt in solchen Extremsituationen?
Ich vergesse oft was ich gelesen habe.
Jedenfalls ist die Festhaltetherapie an sich umstritten und kann sicher große Diskussionen auslösen.
Die Erfahrungen sind unterschiedlich. Wir hatten damals einen Kinderpsychiater der gute Erfahrungen damit gemacht hatte auch stationär.
Wir selbst haben das aber nie als „Therapie“ in einem therapeutischen Kontext gemacht.
Die Bücher von Prekop fand ich auf jeden Fall gut.
Dann haben es die Eltern nicht gemacht?
Was habt ihr gemacht?
Zuhause in der Extremsituation das Kind festgehalten. Da war dann aber kein Therapeut.
Man kann sowas auch als Therapie in einer Klinik machen und nur so wird es wahrscheinlich auch empfohlen.
Zuhause hatte ich aber nie eine Anleitung/ funktionierende Tipps was man machen kann in dieser Situation - und hab bis heute keine!
Würde mich auch interessieren.
Ein Erziehungsberater sagte mal „schütten Sie ihrem Kind mal kaltes Wasser ins Gesicht, vielleicht erschreckt er sich“.
Danke fürs Gespräch.
Ich weiß jedenfalls das ich in diesen Situationen nicht immer adäquat umgegangen bin und das war für uns beide schlimm.
Konnte auch in allen Situationen auftreten. Beim einkaufen, während des Autofahrens.
Ich war in einigen Beratungsstellen. PIA. Jugendamt.
Ich war wirklich auf der Suche nach Hilfe aber niemand konnte mir sagen was ich in so einer Situation machen kann.
Nimmt doch keiner auf. Und unsere Ärztin sagt, gut überlegen mit einer Tagesklinik. Danach hatte manche Kinder Angststörungen. Es kann auch nach hinten losgehen.
Zu uns wurde gesagt, mit dem Kind in Ruhe besprechen…so in etwa
- Das Kind kann sagen wenn es wütend ist und Alternativen gemeinsam aufzeigen (ins Zimmer gehen, Zeitung zerrissen, ins Kissen boxen…)
- wenn du es schaffst 1 Stempel → kann man für besprochene Belohnungen eintauschen
- wenn du es nicht schaffst und beißt, haust usw. lasse ich das nicht zu, es ist Gewalt und ich werde mich und dich schützen in dem ich mich auf dich setze und festhalte
Sie setzt früher an.
Bei Erregungsanatieg: Blickkontakt wegnehmen, Stimme senken, seitlich stehen, unaufgeregt bleiben.
Für solche Extremsituationen habe ich keinen konkreten Tipp gefunden.
Ich frage mich, warum es dann plötzlich geht.
Ähm. Er ist jetzt 27. Von „plötzlich“ kann keine Rede sein
Aber es wurde dann irgendwann besser, je älter er wurde. Diese Art von Ausrastern wo er mir hinterher gelaufen ist und völlig eskaliert ist hat zwischen 9-10 aufgehört bzw. sich verändert.
Schwierig blieb es trotzdem aber anders. Pubertät war auch extrem. Dann kam eine große Wendung - und seit dem kann sich niemand mehr vorstellen, dass er mal ein „schwieriges Kind“ war.
Vielleicht macht das immerhin Hoffnung, dass es irgendwann trotzdem gut wird.
Das ist motivierend
Mit plötzlich meinte ich, wenn eine fremde Person dazu kommt, dann können sie sich plötzlich steuern.
Ja - bei Fremden kann man sich wohl besser zusammen reißen / kontrollieren.
Das war ihm dann doch peinlich, so gesehen zu werden glaube ich.
Auf einer anderen Ebene gehts uns doch allen so oder?
Alle Kinder hören erfahrungsgemäß auch besser bei anderen als Zuhause.
Damit muss das etwas zu tun haben - aber mir fehlt gerade eine psychologische Erklärung dafür. Wer hat eine?
Für die Eindosierung völlig ok.
Magst Du erzählen, wie die Wendung aussah? War das durch ein äußeres Ereignis ausgelöst oder ein innerer Reifungsprozess?
Das Festhalten hatten wir bei uns auch eine zeitlang, von der Therapeutin empfohlen. Wir haben damit soweit positive Erfahrungen gemacht, allerdings löst sich das Grundproblem der Erregbarkeit nicht auf. Wir gehen nur inzwischen früher und anders damit um.
Möchtest du davon berichten wie es lief, besonders der Anfang? Dein Kind hat sich sicherlich auch arg gewehrt?