Sohn 8 J. Aggressiv/ Medikament nehmen?

Hm wie gesagt, Kinder sind wie ein Seismograf, sie spüren wenn etwas in der Luft liegt, was auch immer das sein mag, und wie gesagt, ich kann Dir leider nicht weiterhelfen, denn ich bin weder Ärztin noch Psychologin, bin nur mit Adhs „spät diagnostiziert“.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück. :four_leaf_clover::heart:

Kinder bemerken sehr sehr viel auch Unausgesprochenes, auch wenn sie keine Worte dafür haben.
Damit will ich nicht sagen, dass Eure völlig verständliche Überforderung der Auslöser sei.

Ich denke auch, dass da mehr ist als „nur“ ADHS.
Jemanden, den man liebt, verletzen zu wollen und sogar bei Tränen noch nachzulegen ist nicht typisch.

Ich wünsche euch sehr, dass ihr eine Ursache/ Erklärung und auch Lösungen findet.

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Dankeschön.
Habt ihr ansonsten noch eine Idee wie man es der Ärztin verdeutlichen kann oder was man noch machen könnte?

Okay Nachtrag: es triggert mich weil ich vor meiner Herkunftsfamilie mit meinem Adhs auch „alleine“ dastehe, weil mir NIEMAND aus meiner Familie zur Seite steht, ich für sie das „Alien“ bin das aus ihrem so „perfekten Rahmen“ fällt, nur ich diejenige bin die angeblich „aus dem Rahmen“ fällt, ich ein „Problem Mensch“ bin der angeblich „selbstsüchtig“ ist, was weiss ich.

Dabei bin ich das komplette Gegenteil, sondern nur ehrlich, ein Mensch der zu sich und seinen „Schwächen“ steht.

Meine Herkunftsfamilie ist es die sich selbst verleugnen, nicht ich, denn ich kann das nicht.

Ich bin wie ich bin, ganz sicher nicht „perfekt“, aber ich stehe zu mir, so wie ich bin, auch wenn das nicht immer einfach für mich ist.

Ich immer im „Gegenwind“ stehe, angezweifelt werde, oder als sei ich nicht „ganz richtig“, so wie ich nun mal bin.

Aber heute bin ich erwachsen, meine Eltern haben keine Macht mehr über mich, auch wenn sie immer wieder versucht haben mir in mein Gewissen zu reden, dass ich irgendwie nicht „richtig“ sei, zu emotional, zu sentimental, zu „weltfremd“, was weiss ich.

Meine einzige Chance mich zu behaupten bestand darin mich total „abzugrenzen“, mich so weit wie möglich zurück zu ziehen, meinen eigenen Weg zu gehen, koste es was es wolle, denn ich musste lernen mich selbst zu schützen.

Wie auch immer, wie gesagt, ich ziehe mich nun zurück, und wünsche allen Menschen nur das Beste.
:heart:

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Das klingt nach keiner guten Kindheit. Keiner ist perfekt und ich bin es genauso nicht. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen und ist einzigartig.
Ich liebe meinen Sohn - so wie er ist -. Das einzige was sich ändern muss, die handgreifliche Wut gegen uns. Weil auch ich kann irgendwann nicht mehr und ich möchte nicht zurück handgreiflich werden. Er darf wütend sein, dass sage ich ihm auch. Aber was nicht sein darf verletzen. Und dafür haben wir noch kein Weg gefunden.
Heute haben wir kleinen Erfolg gehabt, er war wütend und wollte mich beißen. Ich habe wie immer nein gesagt, habe versucht wegzugehen,aber kommt immer wieder nach und will weiter machen. Ich habe mich auf Boden gesetzt. Ich habe ihn weggehalten, wenn er mich beißen wollte. Dann habe ich gesagt, ich möchte dir helfen aus der Wut zu kommen. Ich habe dich lieb usw. Dann habe ihn gesagt, komm wir machen Armdrücken und irgendwann hat er sich darauf eingelassen.

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Wie gesagt, Sorry aber inzwischen triggert mich das ganze, ich kann Dir nicht weiter helfen, tut mir leid.

Ich bin ganz gerührt gerade, weil du ergründet hast, was dich hier angepiekst hat und es noch erklärt hast. Du bist eine tolle Birne.

Mein Vater übrigens, der sehr sehr wahrscheinlich derjenige ist, der es mir vererbt hat, empfindet mich als Opfer der „Pharmaindustrie“. Ich habe erstmal ein Buch bekommen, laut dessen man ADHS mit Achtsamkeit und Meditation behandeln kann.
Wobei ich deutlich achtsamer und zufriedener durchs Leben gehe als mein Vater. Ahhhhhh.

Der Selbstschutz, ja. Den übe ich auch ganz dolle. Jeden Tag ein Schrittchen.

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Das klingt wahnsinnig anstrengend.
Ich finde es sehr lieb, dass du ihm in dem Moment noch sagen kannst, dass du ihn lieb hast und ihm helfen willst.

Was passiert, wenn du dich der Situation ganz entziehst? Irgendwo einschließt oder wenn er in dem Moment keinen Kontakt und keinen Zuspruch bekommt?

Ich will nicht vorschlagen, ihn mit so starken Gefühlen irgendwo einzusperren oder alleine zu lassen, es ist eher eine Frage aus Neugierde zu seinem Verhalten.

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Bei so umfassenden Schwierigkeiten, wo mehrere Dinge zusammen kommen könnten und/ oder unterschiedliche Ursachen haben, die sich beeinflussen können, wäre eine Stelle gut, die alles an einem Ort abklären kann oder zumindestens alle Untersuchungen, Gespräche, Diagnosen… zusammenführt und auswertet UND viel Erfahrung aufweisen kann.

Das könnte ein Krankenhaus sein.

In Berlin haben wir in jedem Bezirk ein SPZ, ein sozialpädiatrisches Zentrum, in dem Kinder und Jugendliche umfassend und interdisziplinär abgeklärt werden plus umfassender Beratungen und SHGen für Eltern sowie unterschiedlichen Therapieformen für die Kinder. Außerdem gibt es MultiplikatorInnen, die die Familien aber auch Kitas und Schulen zu weiteren Hilfen, Trägern, Unterstützungsmaßnahmen etc beraten können.
Sowas wäre optimal.

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Ich danke dir für den Austausch. Ich wünsche dir auch alles Gute! :four_leaf_clover:

Ja, es ist auch wahnsinnig anstrengend. Meine Schwester ist auch fassungslos wie ruhig ich damit umgehe. Ich habe es auch mal aufgenommen. Aber auch ihr habe ich gesagt: schimpfen, laut werden bringt gar ist , sogar eher das Gegenteil er wird noch wütender und aggressiver.

Das mache ich meistens,weil ich nicht mehr kann. D.h. ich schließe mich im Bad ein bzw. im Schlafzimmer. Dann bekommt es sein Papa ab. Er zerrt an den Türen, tritt dagegen, schreit, knallt unsere Haustür … Dann wird es richtig laut. Er will ja in meine Nähe sein. Und das kann sich dadurch auch in die länge ziehen. Gestern bin ich dann runter vor die Tür gegangen, da ist er mir in Unterhose erst hinterher gelaufen (nicht um mich zuholen, sondern zu beißen). Das weggehen bzw. einsperren läuft auch nicht optimal. Am Anfang wo ich es gemacht habe, war er danach total traurig. Als ich gestern wieder kam, hat er mich gleich beleidigt.

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Das werde ich mal recherchieren bzw. auch gleich die Ärztin darauf ansprechen. Müssten wir ja auch sowas haben.

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Dies sollte die Ärztin dir vorschlagen!

Obwohl, bei uns kam der Vorschlag von einer Lehrerin, da ging es aber um Hyperwachstum mit Übergewicht und motorischen Schwierigkeiten sowie Epilepsie bei meinem NT- Sohn.

Frag mal ruhig, ich würde da aber auch selbst recherchieren, da kann man auch ohne Überweisung hin.

Ich würde wahnsinnig werden, wenn ich mich aus solchen Situationen nicht mal rausnehmen könnte, ohne dass der Lütte die Wohnung auseinander nimmt. Respekt für eure Geduld und Liebe (ja, ich weiß, ihr habt keine Wahl, aber ihr scheint es ja zu schaffen, ganz gut damit umzugehen).

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@Katz ja Danke ich habe ziemlich schnell erkannt das Kinder die „Probleme“ machen wahrscheinlich seit jeher gerne mit einer Diagnose versehen werden, denn das ist ja einfacher als tiefer zu graben, heisst mal die ganze „Herkunftsfamilie“ zu „beleuchten“ oder „genauer“ unter „die Lupe zu nehmen“, heisst zu schauen was eigentlich bei den Eltern „nicht stimmt“, insofern habe ich mein bestes getan um die „Hintergründe“ mal zu „beleuchten“.
Aber nun sage ich gute Nacht, schlaft alle gut. :sleeping:

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Da hast du Recht.
Man kann sich beim SPZ anmelden, allerdings braucht man für die Anmeldung 2 Fragebögen - einen für die Lehrerin und einen für die Ärztin ausgefüllt. Ich werde das mit meinen Mann besprechen und dann können wir es vorbereiten.
Ich bin ja überhaupt gespannt ob sich jemand aus der Praxis am Montag meldet, ich habe um Rückruf gebeten. Unser nächster Termin ist mir viel zu spät 15.5.23.
Aber wir sind ja spätestens nächste Woche in der Praxis zur Elterngruppe.

Ich habe begriffen, mit schreien und verletzende Worte zu sagen bringt halt nichts. Mein Mann muss ich immer mal daran erinnern. Mal bin ich sehr gelassen und mal eher. Ich glaube wir sollten uns untereinander besser abstimmen, wär gerade gelassener drauf ist und die Situation übernehmen. Aber es halt schwierig,weil ich es meistens ab bekomme.

Unsere größte Angst ist, dass er irgendwann sich verletzt oder uns schlimmer verletzt. Und da er sich manchmal würgt mit Händen oder Äußerungen von sich gibt müssen wir was tun. Er hat mal abends geäußert, er ist froh das er nicht das Messer genommen hat. Ich hatte ihn gefragt ob er daran gedacht hat oder es tun wollte. Er meinte nein,aber hat Angst davor es mal zutun. Und dann hat er geweint. Und sowas sollten doch auch Ärzte ernst nehmen?

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Unbedingt. Denn das ist kein übliches Verhalten, es schränkt euch alle ein, belastet und besorgt euch.

Sonst ruf doch erstmal im spz an, vielleicht haben die eine Akutsprechstunde oder wenigstens ein paar nette Worte.

Oje ich lese das erst jetzt… das ist wirklich sehr anstrengend für euch und es verunsichert, wenn keiner Rat weiß und die Diagnose nicht weiter hilft.

Unser Sohn hat ADHS und ist hochfunktionaler Autist, er ist jetzt 15 und so groß wie ich und früher hat er öfters auch aggressive Ausraster gehabt, bei denen ich immer froh war, körperlich überlegen zu sein.

Inzwischen müssen wir sehr aufpassen, dass es nicht so weit kommt.

Letztes Jahr wurde es im Lauf der Pubertät immer schimmert, sodass der Arzt Risperidon geben wollte. Das muss man natürlich gut überlegen und mir erschien es nicht schlimm genug für so ein Mittel zu sein.

Ich erzähle das, damit Ihr den Namen schon mal gehört habt.

Jetzt hat sich das Thema mit Intuniv (Wirkstoff Guanfacin) zum Glück weitgehend beruhigen lassen…

Bei unserem Sohn war es unterschiedlich, es gab normale Ausraster, bei denen er grundsätzlich noch ansprechbar war und dann gab es autistisch bedingte, bei denen er im Grunde nicht ansprechbar war und die Situation somit auch nicht durch geschickte Ansprache veränderbar war.

Im schlimmsten Fall, wurde uns gesagt, sollten wir uns akut in einer Klinik vorstellen. Als ich sagte, wie man denn so einen wütenden, verzweifelten Menschen ins Auto verfrachten solle, hieß es, Krankenwagen holen…. das hat mich sowas von geschockt. Genauso schockierend war dann noch der Hinweis, wenn jemand ernsthaft bedroht oder verletzt würde, müsse man halt die Polizei holen :scream:

Aber nun ja, manchmal ist das wohl dann der letzte mögliche Weg, den wir hoffentlich niemals gehen müssen.

Naja, also ich will Euch nicht zu viel Angst machen, denn euer Sohn ist ja noch viel kleiner.

Aber zumindest gibt es eben auch Akut-Ambulanzen, die Euch zumindest irgendwas sagen können und vielleicht könntet ihr man so einem Besuch etwas schneller zum Arzt vordringen…

Er ist dann auch ins seiner Welt. Und in den Moment zählt nur verletzen. Ich habe halt das Gefühl es macht in dem Moment einfach nur Spaß und sieht den Ernst dahinter nicht. Und er hat ja geäußert das es ihm Spaß macht.

Ja, hoffentlich niemals. Aber man weiß nicht wie es sich entwickelt.

Ich habe mich gestern noch belesen wegen SPZ. Aber die Erfahrung und Bewertungen der Klinik war leider auch nicht besonders toll.

Hallo Regenbogen,

da ich gelesen habe, dass du aus Thüringen bist, hilft dir vielleicht eine Institutsambulanz weiter. Wir sind dort wegen unserem Sohn (11 Jahre) in Behandlung und fühlen uns sehr gut aufgehoben. SPZ sagt mir jetzt nicht so viel, weil wir von Beginn an in der Institutsambulanz Eisenach waren - zum Erstgespräch, zur Diagnostik und Beratung/Begleitung. Dort gibt es auch eine Tagesklinik, in der die Kinder beobachtet und unterrichtet werden können. In Gotha wurde eine Außenstelle eröffnet und ich glaube, in Erfurt gibt es ebenfalls eine Niederlassung. Leider muss man auch hier auf den Ersttermin lange warten, unter 6 Monaten ist da wahrscheinlich nichts zu machen.
Diese Form der Aggressivität haben wir bei unserem Kind nicht erlebt, aber starke Impulsivität und Wut über sich selbst und sein - angebliches - Unvermögen. Ich drücke dir die Daumen, dass ihr schnell Hilfe bekommt.

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Hallo,

ich komme gerade nicht mit, sorry, ich konnte auch nicht alles lesen. Wieso wird plötzlich alles Mögliche vermutet, warum soll es jetzt nicht ADHS sein, warum genügt die bisherige Ärztin nicht und vor Allem, wann geht es denn bei eurem Kind endlich weiter?

Weil auch hier gesagt wird das sein Verhalten nicht typisch für ADHS ist. Und das seine Wut nur gegen uns gerichtet ist und das er Freude ( in der Wut daran) daran hat.Das hat sich manchmal würgt, dass er Angst hat ein Messer gegen uns mal zu nehmen. Und wenn ich in der Elterngruppe in der Praxis höre das es dort solche extreme nicht gibt. Da wird das Kind laut und zerstört Sachen, aber haut/ beißt nicht die Eltern. In der Schule kommt er gut klar und schafft seine Aufgaben und hat dort keine Auffälligkeiten. Natürlich müssen wir ihn auch zu Zähneputzen, Anziehen gefühlt 1000 erinnern und motivieren.

Es geht erst am 15.5. weiter. Da wird ein Blutbild gemacht und wir bekommen ein Rezept mit. Wir sind nur alle 2-3 Monate dort, vor 1 Jahr wurde ein Test gemacht. Wie soll sich da ein wirkliches Bild vom Kind gemacht werden?

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