Hallo zusammen,
mein Sohn 9 Jahre leidet diagnostisch gesehen seit knapp 1,5 Jahren unter ADHS. Die „Spezialisten“ alle sammt verhalten sehr ruhig. Na dem Motto jaja das wird schon. Er bekommt morgen 10mg/Mittags 10mg und abends nochmal 5 mg Medikinet. Aber besser wird nix und die „Spezialisten“ verschreiben nur. Mein Sohn wird immer „sonderlicher“ er kann dem Unterricht nicht mehr folgen und darf jetzt nochmals in die 2. Klasse er ist wie getrieben für uns als eltern und auch seine kleine Schwester furchtbar…er kennt keine Ruhe. In der letzten zeit bekommt er auch fürchterliche Wut und Schreianfälle, er beleidigt aufs schlimmste und demoliert teilweise auch die Wohnung. Mein tochter und ich verlassen dann den raum oder halten uns zurück aber mit meiner frau liefert er sich dann übelste wortgefechte. Er ist dann auch nicht zu beruhigen, ganz furchtbar für uns. Habt ihr vielleicht ein guten Rat für uns?..oder ähnliche Erfahrungen?
Hallo,
ne er nimmt nur Medikinet ein…früher mal eine Dosis jetzt schon 3, naja ich merk nicht soviel davon. Aber die Ärzte gucken dann im nur blöd…einer wollte auf Elvanse wechseln aber dann doch nicht. Ja Autismus wollen sie jetzt testen, dauert alles ewig mit Terminen. Die Kinderpsycholginn hat jetzt an Ergotherapie übergeben.
Na ja, es ist ein Miniausschnitt, erinnert mich aber an meinen Sohn, der alle Medikamente durch hat und erst mit 11 dann die Autismus Diagnose bekommen hat.
Es muss aber nicht so sein, ihr habt ja noch nicht anderes ausprobiert und die Frage ist, warum er so ausrastet und ob es mehr Auffälligkeiten gibt.
Wenn ich zurück denke, fällt mir bei meinem Sohn einiges ein, aber ich kannte früher weder adhs noch Autismus und keiner hat tiefer geschaut.
Was bekommt er retardiertes Medikinet oder unretardiertes?
Wenn er ein Medikinet mit Retardierung/ Veränderte Freisetzung bekommt dann würde ich auf Ritalin LA (veränderte Freisetzung) bestehen, Ritalin fördert keine Impulse, Medikinet hat mich selbst auch sehr agresdiv, sehr explosiv werden lassen und null Impulskontrolle das war bei mir mit Ritalin nicht, obwohl es gleicher Wirkstoff ist, ist die Retardierung eine ganz andere und wirk wie ein völlig anderes Medikament auf mich
Aus diesem Zitat von damals würde ich schliessen dass 10 mg zu viel für ihn sind.
Wichtig: Beim unretardierten kannst du die Wirkung beurteilen, wenn du dir anschaust, was 30min bis ca. 2.5/3h nach Einnahme passiert. Alles danach zählt nicht zur Beurteilung der Wirkung.
Hier habe ich mal etwas zur Eindosierung geschrieben, lies das doch mal durch:
Fazit insgesamt: Mit so einer Medikation wie jetzt tut ihr ihm keinen Gefallen. Da würde ich eher ganz aufhören mit den Medis.
(Noch besser natürlich meine Tipps von oben berücksichtigen )
Das ich äußerst schwierig, wir sind uns da auch nicht sicher. Aber auch keine Ärzte! Einfach absetzen macht uns Sorgen, wer weiss was dann passiert und wie es im Innerlich dann geht. Bei einem Kind das nix erzählt und über seine Sorgen nicht redet sehr schwierig.
da wurde dann weder die Dosis noch die Frequenz richtig abgestimmt, würde ich sagen. Das tut mir total leid für den Jungen!
Also wenn er unretardiertes MPH bekommt, reicht das sehr wahrscheinlich nicht für den halben Tag. Und 10 mg unretardiert ist für einen Neunjährigen eine ganz schön hohe Dosis. Das Ergebnis ist eine Berg- und Talbahn, die schlimmer sein kann als gar kein Medikament.
Mein großer Sohn bekam, bis er ungefähr 12 war, auch unretardiertes Methylphenidat, aber jeweils 5 mg und dann alle zwei Stunden, und als letztes dann 2,5 mg. Das ergab 5 bis 6 Dosen pro Tag, das ist natürlich sehr aufwändig, aber damals in den 2000-ern waren die Kapseln noch nicht so üblich.
Bei den Kapseln ist es wichtig, das richtige Produkt zu finden, und dann eben nicht zu hoch dosiert und auch hier den Abstand nicht zu lang halten - Ritalin Adult und Ähnliche halten auch nur den halben Tag, Concerta und Ähnliche bis zum frühen Nachmittag, und dann gibt man rechtzeitig, also bevor der Rebound kommt, die nächste. Da nimmt man am Besten Ferien, um die richtige Dosis und den richtigen Abstand (!) heraus zu finden.
Und Herausfinden meine ich wörtlich - kein Arzt der Welt kann von außen wissen, wieviel von was und in welchem Abstand eine betroffene Person braucht.
Ja diese Thematik treibt uns auch um, aber wir wollen die Dosen nicht einfach so selbst umstellen. Wir haben den kinderarzt bereits auf ein präperatwechsel angesprochen aber da sieht man kein Handlungsbedarf. Stattdessen fängt man mit Autismus und LRS an…diese Thematik belastet die familie total, die schule will von adhs nix wissen aber fordert jetzt eine schulbegleitung. Vor der Rittalgabe war er 3 Monate schulverweigerer!
Mit den vorhandenen unretardierten Tabletten könnt ihr aber selbst (an einem freien Tag) ein Bisschen variieren. Weniger ist ja immer erlaubt. Probiert mal 5 und dann vielleicht 7,5 mg und schaut auch wann er wieder hibbeliger wird und gebt dann eine halbe Stunde vorher die nächste Dosis.
Insgesamt ist die Dosis dann vielleicht gar nicht höher (oder nur etwas), aber es wird ausgeglichener. Wenn ihr wisst, so-und-so viel und so-und-so oft wäre richtig, könnt ihr anders argumentieren in Richtung auf Retardkapseln - denn fünf- oder sechsmal täglich ist natürlich an Schultagen nicht durchführbar.
Wenn der Arzt von sich aus keinen Handlungsbedarf sieht, gerade dann ist es gut zu sagen, wir haben das probiert und es funktioniert besser, das kann er euch dann schlechter abschlagen. Frechheit siegt, manchmal.