Dein Thread geht mir richtig nahe. Mein Sohn ist 11 Jahre und auch sehr klug und ich sehe seit der Grundschule das Risiko einer Schulverweigerung. Dieses Risiko ist es, was ich zu minimieren versuche - seit der Grundschule. Aber ich will gar nicht über uns schreiben.
Was ich aus deinem Post rauslese ist (d)eine große, wirklich große Sorge, vielmehr Angst sogar, vor der Zukunft. Und, bitte nimm mir das nicht krumm, wenn ich jetzt ganz direkt schreibe: Dich mit dieser Angst zu befassen, Vertrauen in die Zukunft zu entwickeln, vor allem auch in die Zukunft deines Sohnes, genau das ist deine Aufgabe momentan (in meinen Augen natürlich, niemand muss diese Ansicht teilen).
Deine Angst übt so viel Druck auf euch alle aus, auf dich, deinen Mann vermutlich auch und auch deinen Sohn.
Bei diesem Satz schnürt sich mir echt das Herz zusammen (auch wenn ich weiß, dass er so aus dem Zusammenhang ganz anders klingt). Aber: Nein! Nein! Nein! Wer bitte lernt denn Gutes auf die harte Tour?
Aber ja, über Konsequenzen lernen wir und klar, Schule funktioniert nach einem bestimmten Prinzip. Das ist wohl was du meinst. Lass ihn doch seine eigenen Erfahrungen machen und sei da. Begleite ihn liebevoll, freundlich und wohlwollend beim Erleben dieser Konsequenzen - das ist in meinen Augen aber nicht die harte Tour. Das ist Hilfe beim Überleben in dieser Welt, Hilfe beim So-Sein, beim ADHS-Sein.
Weißt du, es geht nicht darum, klug zu sein. Intelligenz ist nur ein Baustein auf dem Weg zu einem erfolgreichen (d.h. glücklich und zufriedenem) Leben. Es braucht soooo viel mehr, genau das siehst du ja jetzt. Sei entspannt: Denn das er klug ist, ist hilfreich für ihn, kann sein Leben leichter machen, wenn er es besser versteht, sich besser versteht.
Deine Aufgabe ist in meinen Augen nicht, dafür zu sorgen, dass er die Schule möglichst erfolgreich abschließt, sondern dass er die Schule ohne allzu großen seelischen Schaden abschließt, dass er als Erwachsener in der Lage ist, sich selbst mitfühlend zu begegenen, um gut und verantwortlich für sich zu sorgen.
Lies dir hier mal ein paar Posts durch, z.B. auch in den Tagebüchern: Das Problem von Vielen hier ist nicht die ADHS Symptomatik, sondern was die Symptomatik im Zusammenspiel mit der Umwelt (SChule, Eltern etc) mit dem Selbstbild, dem Selbstwert, dem Selbstvertrauen gemacht hat.
Sorry, ist möglicherweise etwas emotional geworden mein Post, aber wie gesagt, der Druck, der auf euch allen lastet und mir aus deinem Post entgegensprang, hat mich berührt.