Stammtisch - AD(H)S ohne Medikamente

Hallo zusammen!

Ich schreibe euch zum ersten Mal, bin Ende 40 und wurde vor ca. 6 Monaten diagnostiziert. Ich habe umgehend Ritalin verschrieben bekommen. Das ging zack zack. Zudem teilte man mir mit, dass ich wahrscheinlich durch die Medikation und das Einstellen der Menge, in eine Art Tief fallen könnte und man mir daher auch gleich Antidepressiva verschreiben würde.

Unglaublich wie schnell das geht. Ich muss gestehen, bei mir dauert es eine ganze Weile bis ich mal irgendwas einschmeiße und sei es nur mal eine IBU (ja, mir sind auch hier alle Nebenwirkungen bekannt). Ich besorgte mir sämtliche Fachliteratur zum Thema AD(H)S, las diverse Studien zu dem Thema und sah mir die Pro und Contras im Hinblick auf eine Medikamentöse Behandlung an. Anfangs stand ich dem Thema auch durchaus offen gegenüber. Ich habe eine Verhaltenstherapie angefangen und besuche eine Selbsthilfegruppe, um mich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Interessanterweise habe ich bisher noch niemanden kennengelernt, der diagnostiziert wurde und KEINE Medikamente bzw. kein Metylphenidat einnimmt. Ich möchte diesen Weg (auch wenn er steinern wird) dennoch gehen.

Warum habe ich mich gegen die Medikamente entschieden? Ganz einfach, ich glaube, ich schaff das auch ohne.

Grundsätzlich bin ich auf der Suche nach betroffenen, die Alternative Wege zur Selbstorganisation und Fokussierung gefunden haben, also ganz ohne Medikamente. Auch zum Thema Ernährung würde ich mich auf eure individuellen Erfahrungen freuen.

Hier einige Artikel und Bücher, die ich persönlich sehr hilfreich fand:

ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung

Theorie, Forschung, Kontroversen, Marianne Leuzinger-Bohleber, Yvonne Brandl, Gerald Hüther, Marianne Leuzinger-Bohleber - Buch

Mindfulness - Ellen J. Langer - Buch

https://www.middlewaysociety.org/books/psychology-books/the-power-of-mindful-learning-by-ellen-langer/ - Buch

ADHS - erfolgreiche Strategien für Erwachsene und Kinder - Buch, Autor: Astrid Neuy-Lobkowicz

Dokumentation auf arte: Ich: Unaufmerksam - ADHS - ArteHD -

Regie Antje Behr

Land : Deutschland/Frankreich

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Da gibt es ganz viele Fälle. Ich kenne selbst einige persönlich die nichts mehr nehmen, meistens weil sich ihr Leben so geändert hat, dass sie ohne klarkommen.

Naja, das kommt mir in der vorgetragenen Art eher unglaubwürdig vor. Welche AD sollen das gewesen sein?

Ist ja okay. Und keiner zwingt einen zu Etwas. Genauso auch bei AD: Nur weil man ein Rezept in die Hand gedrückt bekommt, muss man es auch nicht einlösen.:man_shrugging:t3:

Wirst du mit der Suchfunktion schon haufenweise Erfahrungen finden.

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Du hast ja die Diagnose und kannst den Weg ohne Medikation gehen und wenn du es dann doch in Erwägung ziehst ist es ja immer noch möglich.

Da ich den Weg ohne Medikation nicht kenne weil es für mich auch mit noch schwer genug ist kann ich dir nichts dazu sagen und es macht dann auch kein Sinn für mich die Links für dich anzuschauen, sorry.

Im Bezug zur Ernährung haben sich durch LOGI/Low Carb die extremen Spitzen reduziert . Zucker und falsche Kohlenhydrate fachen mein ADHS an.

Ich fand diesen Podcast dazu ganz interessant, könnte mir vorstellen das du da vielleicht ein paar Ansätze für deinen Weg bekommst.

Ich könnte mir gut vorstellen das eine Ketogene Ernährung hilfreich sein kann, für mich ist es im Moment keine Option dies zu testen , aber mache ich vielleicht noch mal .

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Und kurzer Nachtrag:

Ich habe mich vor meiner offiziellen Diagnose, mit dem klaren Bewusstsein dass ich ADHSler bin, schon eingelesen wie ich was anpassen kann. Das hat mir da schon gut geholfen. Aber eine richtige Steigerung der Lebensqualität habe ich erst durch die Suche nach dem richtigen Mittel und Dosierung erfahren. Seither lebe ich auch gesünder und bin es auch.

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Hallo @anon6593481 ich gehe den Weg ohne Medikamente jetzt seit dem 1. Lockdown von Corona, leider bin ich inzwischen sehr müde, melde mich dann aber vielleicht noch mal bei Dir. :heart::last_quarter_moon_with_face::sparkles::sleeping:

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Also bei mir (41 ) ging da gar nichts „zack zack“, 5 Monate auf das Erstgespräch gewartet, weitere 3 1/2 Monate bis zum Medikament. Ich schaffe das ganz bestimmt nicht ohne Medikament auf absehbare Zeit. Da würde ich nicht einmal aufstehen, geschweige denn es zur VT Therapie schaffen, meine Therapeutin verstehen, die Ergotherapie nicht weiter verfolgen, meine Bewo Betreuerin hassen und wahrscheinlich alsbald wieder im Chaos versinken, mit dem Saufen, Kiffen beginnen und mich wieder Sozial Isolieren.

Dir aber natürlich viel Erfolg dabei und wenn es bei dir ohne klappt und du es schaffst, finde ich das super. :adxs_daumen: Dran bleiben!!!

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Liebe @anon6593481,

herzlich willkommen im Forum! :adxs_knuddel:

Vorab, du hast versehentlich deinen Beitrag zweimal abgeschickt, ich habe den in dem anderen Thread gelöscht.

Dass du keine Medikamente nehmen willst, respektiere ich. Es kann dafür auch viele gute Gründe geben.

Aber: Die Links, die du anführst, sind bekannte und teils uralte Schwurblerseiten.

Hilfen für Menschen, die keine Medikamente nehmen, geben diese Links ja gerade nicht, sondern nur Propaganda gegen Medikamente.

Wer gute Konzepte hat, hätte es doch gar nicht nötig, die anderen Konzepte schlecht zu machen?

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Gerald Hüther… gruselig, die Links. Ich versteh das um ehrlich zu sein nicht, wie man so eine Richtung einschlagen kann.

Damit meine ich nicht, keine Medikamente nehmen zu wollen. Das ist eine individuelle Entscheidung und natürlich legitim!
Aber wieso so unwissenschaftlich dagegen halten?

Hmm :woman_shrugging:t3: Willkommen im Forum!

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Das Problem mit hilfreich ist auch immer die Sache mit der Quellenkritik. Also der Analyse der angeblichen Fakten auf Belegbarkeit, Wissenschaftlichkeit und Reproduzierbarkeit. Daran scheitern bereits unzählige Studien, die dann dennoch auf Pro7 und RTL zitiert und als großer Erfolg zitiert werden. Ein Aspekt der Quellenkritik ist: Welches Ziel verfolgt der Autor in erster und zweiter Linie. Auch Hetze kann man auf den ersten Blick sachlich-nüchtern formulieren.

Jeder kann publizieren, jeder kann ein Buch schreiben und veröffentlichen. Nur heißt es auch, dass dadurch viel Schwurblerei in den Umlauf kommt. Gerade die Schwurblerei über die Gefahr der Medikation ist stark mit der ADHS-Leugnung. Typischer Populismus halt.

Bei meiner Reha gab es eine Mitrehabilitantin die ein Stück transparentes Klebeband/Pflaster am Arm hatte gegen keine Ahnung was. Das gäbe es auch gegen alles mögliche, auch ADHS. Die war sehr lieb, aber sehr esoterisch angehaucht und beeinflusst durch Telegram-Gruppen. Die einzigen Pflaster die ich kenne, die auch bei ADHS helfen, sind Daytrana und Nikotin-Pflaster…

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Ich finde trotzdem wenn man das extreme aus dem Geschwurbel abzieht steckt da immer auch eine berechtigte Systemkritik dahinter. Hüther hat ja recht dass „Ritalin“ mal voreilig und dann ohne oft ohne weitere Unterstützung verschrieben wird,

Wir lesen hier ja genug Beiträge wo Eltern und Kindern, die mit der Medikation und den weiteren Problemen alleine gelassen werden. Das ist schon fast fahrlässig.

Im Grunde genommen muss man sich immer beide Seiten anhören um daraus sein Resultat und ggf Mittelweg zu finden.

Ich hatte einfach schon zu viel anderes (natürliches) ausprobiert und da MPH kein Spiegelmedikament ist hab ich es auf einen Versuch ankommen lassen.
Selbst mein Heilpraktikerin sah neben aller Besorgnis den positiven Effekt und begleitet mich auch damit.

Und es nacht Sinn alles andere erstmal abzuwägen. Nur sollte man die Medikamente nicht pauschal verschwurbeln weil man dann die Objektivität dazu verliert .

Und @Falschparker ist für mich der Lebhafte Beweis , dass eine dauerhafte gar durchgehende Medikation über viele viele Jahre sehr wohl funktioniert.

Wie krank sind manche Menschen auch schon ohne irgendwelche Dauermedikation geworden . Die Sorge um Langzeitschäden sind Schäden die Menschen auch so bekommen.
Trotzdem weiß ich natürlich nicht was es mit mir irgendwann macht.
Aber ohne Medikation hätte ich jetzt noch zig andere Probleme und könnte mir vermutlich nicht mal Sublementes leisten.

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Hab mir das nochmal angeschaut…

Vielleicht solltest du dich nochmal einlesen, was genau ADHS eigentlich ist und was dort im Hirn passiert.
Zu Ritalin gibt es mittlerweile auch unzählige Studien bzgl. Langzeitfolgen, Abhängigkeit und dass man damit eben nicht „schlauer“ wird.

Im Gegenteil:
Menschen ohne ADHS, die zB Ritalin missbräuchlich zum lernen nutzen, erzielen im Schnitt qualitativ schlechtere Ergebnisse als ohne Ritalin.

Die Links sind bis auf das anekdotische Selbstexperiment von ZEIT Campus alle über 18 Jahre alt und überall wird Hüther zitiert oder interviewt.

Also wie gesagt: Wenn jemand keine Medikamente nehmen möchte, dann ist das völlig in Ordnung. Aber da empfehle ich, so eine Entscheidung aufgrund von guter Wissenslage zu treffen und sich nicht von pseudowissenschaftlichem Geschwurbel beeinflussen zu lassen :wink:

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Wasn das fürn Bullshit?
Da dokumentiert jemand profunde Unkenntnis.

Such dir mal n Arzt, der n Plan von ADHS hat.

Und melde den Esoteriker hier, um andere rechtzeitig zu warnen:

Danke!!!

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Öhm - Antwort mit zwei Buchstaben:
Nö.

Jedes und alles KANN gebraucht und missbraucht werden und WIRD missbraucht.
Medikamente genau so wie Hämmer ausm Baumarkt.

Wenn man die Häufigkeit des Missbrauchs nicht quantifiziert, ist die bloße Tatsache, DASS etwas missbraucht wird komplett irrelevant und reduziert sich auf einen populistischen Showeffekt.
Das erreicht die Menschen, die gerne fühlen, aber nicht gerne denken, besonders gut. Leider führt es sie in die Irre.
Erst das Maß macht den Unterschied zwischen Nutzen und Schaden, zwischen Medikament und Gift.

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Ich meinte nicht den Mißbrauch sondern die Gefahr eines zu schnellen Verschreibens bei Kindern ohne vorher zu prüfen ob es andere Faktoren gibt, die vielleicht „nur“ eine Stressreaktion auslösen oder eben bei eindeutigem ADHS außer der Medikation keine weitere Behandlung und Unterstützung für Kind und Familie.

Das gilt ja für andere Medikamente auch, wo eben nicht nach der Ursache geschaut wird , sonder eben nur Symptome erhandelt werden.

Ganz offen:
Wenn Stress so heftig ist, dass er ADHS-Symptome auslöst, und eine Beseitigung des Stressors nicht von heute auf morgen zu erwarten ist, halte ich ADHS-Medikamente nicht nur für legitim, sondern bei entsprechendem Leidensdruck auch für geboten.
Sie wirken ja gerade auf die Symptome.

Bei nem Knochenbruch geben wir doch auch Schmerzmittel, obwohl wir wissen, dass sie „nur“ den Schmerz beseitigen und nicht heilen.

Klar, dann nicht als Dauerbehandlung.

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Ich glaube grade du verstehst mich nicht mit dem was ich sagen möchte :sweat_smile:
Aus eigener Erfahrung weiß ich doch sogar dass bei bestimmten Stressreaktionen die Medikation kontra reagiert .

In deinen Bildern gesprochen meine ich,

Man würde bei einem Beinbruch nur Schmerzmittel geben aber den Bruch nicht richten und auch nicht schienen oder gipsen und später keine Physiotherapie verschreiben. Man würde auch nicht schauen wie der Unfall passiert ist um ggf Gefahrenstellen zu vermeiden oder daraus zu lernen .

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Joah, geben tuts das.
Das macht die Aussage aber nur bedingt berechtigt, finde ich.

Wenn wir uns hier im Forum so umschauen, haben wir das Problem einer Verweigerung einer angemessenen Medikation seeeeehr viel häufiger als das Problem einer ohne vernünftige Diagnostik dauerhaft gegebenen Medikation.
Das sagt Hüther aber nicht dazu und generiert damit wohlkalkuliert ein Fehlverständnis. Durch das Weglassen (Reframen) wird die an sich begründbare Aussagen irreführend.

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Wenn Hüther die Kinder vor falscher Medikation und Diagnose behüten will dann sollte er wohl besser mit dem Geschwurbel aufhören,

Wenn er was erreichen will sollte er lieber den hilfreichen Aspekt der Medikation anerkennen und helfen dass Kinder wenn ADHS vorliegt vernünftig mit Therapie und Medikation versorgt werden. Das würde ja auch schon Missstände aufheben.

AlmDHS mag in dem Moment ja toll sein aber es wird nun mal Hilfe im stinknormalen Alltag benötigt.

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Ist mir da was entgangen, Schwurbel Link Alarm?? Da hatte ich doch ein passendes Gedicht verfasst.

Der Scharlatan

Ach wär ich nur ein Scharlatan,

so könnt ich viel Münz´ mach´n,

mit funkelnd, Gläsern Edelstein,

und ander´ Wertlos´ Sach´n.

.

gierend nach dem funkelnd Kram,

des Narren Glaube lenk´

mit Heilsversprechen allemal,

er mir sein Reichtum schenk´.

:adxs_daumen:

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Hey,
ich denke die Frage mit oder ohne Medikament hängt stark von der persönlichen Situation und dem Leidensdruck ab. Insbesondere beruflich.
Erste Empfehlungen die mir einfallen:

Weniger bis gar kein Zucker
Weniger Verarbeitetes, mehr natürliche Lebensmittel
Ruhephasen einbauen im Alltag
Beruflich einen erträglich und harmonischen Weg einschlagen
Frieden mit sich selbst schließen, sich selbst akzeptieren und lieben lernen.

:slight_smile:

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