Hallo liebes Forum!
Nächste Woche erhalte ich nun meine Diagnose und begleitend dazu, habe ich auch vor, diesen Sommer endlich mal meinen „Haufen“ (unerledigter Dinge, aufgeschobener Erledigungen, grundsätzliche Verhaltensänderungen) abzuarbeiten. Mein Hauptprobleme ist eigtl, dass ich Erledigungen gerne auf den allerallerletzten Drücker schiebe und ich dieses Muster nur durchbrechen kann, wenn wirklich sehr schlimme Konsequenzen für mich daraus erfolgen würden (aber zB ein Retoure-Packerl mit Wert 15 Euro rechtzeitig zurückzuschicken gehört da leider nicht dazu - obwohl ich mich im Nachgang natürlich ärgere, die Rücksendefrist verpasst zu haben). Außerdem schlimm: Wartung und Saubererhalten meines Autos. Oder Dinge ordnen/ sortieren. Ich verstehe nicht, wie Leute es schaffen, „immer am Ball zu bleiben“ und Chaos gar nicht erst entstehen zu lassen. Was ich an mir festgestellt habe ist, dass es ein seltsames Zusammenspiel von Adhs und Zwang ist, das mir die Alltagsorga so torpediert.
- Schiebe ich zu viel auf, sodass irgendwann der bekannte „Haufen“ entsteht, dessen bloßer Anblick mich bereits entmutigt.
- Wenn ich dann Ordnung mache, beginne ich beim Schrankaufräumen nicht damit, einfach strukturiert Shirts auf einen Stapel oder Hosen auf den anderen. Sondern ich systematisiere nach Farben, Stoffart, Sommer/Winter, Muster etc.pp. Und da ich das weiß, wirkt der „Haufen“, den ich nach diesen Kriterien systematisieren muss, noch einschüchternder und die Tendenz Aufzuschieben noch verlockender.
Zumal meine ausgeklügelten Systeme auch nie lange halten, da ich sie in meinen Alltag wegen ihrer Komplexität nicht locker-flockig integrieren kann.
Auch Ausmisten ist schlimm, da ich Dingen gerne eine Persönlichkeit zuschreibe (hoffe, das klingt jetzt nicht irre) und mir beim Gedanken, dass das Ding, das ich mal freudestrahlend gekauft habe, dann traurig und alleingelassen im Müll liegt, ein schlechtes Gewissen verursacht. Wegwerfen oder Weggeben geht eigtl nur, wenn ich Sachen weiterverkaufen kann (am besten an Leute, die ich kenne) oder wenn sie emotional absolut unbesetzt sind (zB. alte Zeitschriften). Wobei letzteres: Wenn auf der Zeitschrift ein schönes Foto von einem Hundewelpen drauf wäre, würde ich das Wegwerfen sicher auch wieder um ein paar Tage aufschieben.
Außerdem würde ich gerne anfangen, mehr Kalender zu führen, was mich aber ebenfalls vor das Problem stellt, dass ich schöne Kalender nicht führen kann, da sie mir zu schade zum beschriften erscheinen. Kaufe ich mir einen 0815-Kalender fehlt mir aber der Reiz auch tatsächlich was einzutragen. Ergo: Handykalender. Und da ich mein Handy aber wirklich ewig oft irgendwo suchen muss, meist auch in dem Moment, wenn mir ein Termin genannt wird, nicht griffbereit habe, auch nicht die beste Lösung.
Ich glaube es liegt bei mir oft daran, dass alles so miteinander verkettet ist, dass die Einführung einer Routine das Aufrechterhalten einer anderen quasi einfordert und da ich regelmäßig irgendwo die Kontrolle verliere, kollabieren meine Systeme in regelmäßigen Abständen …
Habt ihr da Tipps bzw. bewährte Techniken parat?
Glg Chaosqueen