Überforderung beim Schreiben von Hausarbeiten

Hallo liebes Forum,
zur Zeit muss ich eine Hausarbeit für mein Abschlussprojekt schreiben und ich habe enorme Schwierigkeiten damit. Das fängt schon bei der Recherche an… Nun soll ich damit schon am Freitag fertig sein und was habe ich in den letzten zwei Wochen gemacht? Richtig, irgendwelche Links kopiert und Sachen rausgeschrieben, wo mir am Ende aufgefallen ist, dass ich einfach ALLES rausgeschrieben hab… Mir fällt es so schwer zu differenzieren, was relevant für meine Arbeit ist und was überflüssig und nach spätestens einer Stunde wächst mir alles über den Kopf und ich bin frustriert :frowning:

Damit ich überhaupt etwas habe, habe ich einfach diese abgeschriebenen Notizen wahllos als Sätze nebeneinander geklatscht und natürlich ist alles kreuz und quer jetzt. Auch verliere ich schnell die Geduld mit den ganzen Fußnoten und Quellenangaben und dann bin ich wie gelähmt.

Meine Betreuerin hat mir ein bisschen geholfen, indem sie mir die passende Literatur rausgesucht hat und meinte, dass ich mir zu jeder Literatur ein paar Sachen rausschreiben soll, die für mich relevant sind, aber eben das kann ich einfach nicht :frowning: Kaum versuche ich sie zu lesen, schweife ich schnell ab. Irgendwie macht mein Kopf nicht mehr mit und wehrt sich dagegen. Ich fühle mich so machtlos und kann dagegen nichts machen, obwohl ich weiß, dass die Zeit rennt.

Theoretisch ist es ja noch machbar, wenn man einfach jetzt dranbleibt und die Sache durchzieht, doch fühle ich mich von den ganzen Texten erschlagen und die Konzentration geht schnell weg. Ich fange irgendwann an von Thema zu Thema kreuz und quer zu springen, anstatt die Punkte nacheinander abzuarbeiten.

Hat vielleicht jemand Tipps oder Erfahrungen (vielleicht im Studium) wie ich das alles noch bewältigen soll? Was macht ihr, trotz Frustration und geringer Aufmerksamkeit, dranzubleiben?

Möchte am liebsten es einfach aufgeben, weil ich das Gefühl habe, dass ich es einfach nicht hinkriege, auch zeitlich nicht.

Bietet deine Uni Kurse für wissenschaftliches Schreiben an?
Das wär bestimmt eine Anlaufstelle.

Bibliothekzeiten in den Terminkalender schreiben, Verabredungen zum gemeinsamen Hausarbeitschreiben machen?

Ich hab ganz ehrlich aber so gar keine Ahnung.
Drücke mich seit 12 Hochschulsemestern vor dem Schreiben einer Hausarbeit.
Das kann ich nicht empfehlen, die Angst wird nur größer.
Was mir ein bisschen Hoffnung gibt: Ich habe ganz bewusst Kurse belegt, die ein eher niedriges Niveau haben und keine strengen Prüfungsleistungen verlangen.
Da musste ich ab und zu mal ein paar Seiten schreiben, das war dann niedrigschwellig genug, um es zu erledigen und mich der Uni gegenüber nicht gänzlich unfähig zu fühlen.

Je nachdem wie der:die Dozent:in drauf ist, kann es hilfreich sein über die Probleme und Hürden zu sprechen oder auch direkt dein ADHS anzusprechen…

Bin leider genauso lost, wie du.
Viel Erfolg auf jeden Fall!
Spätestens beim angstinduzierten Hyperfokus in der Nacht vor Abgabe wird schon irgendwas koherentes zu Papier kommen.

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Ups, ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass es sich nicht um ein Studium handelt… Ich gehe auf eine Fachoberschule und mache mein Fachabi im Bereich Gestaltung nach :slight_smile:
Nun ist es so, dass wir gerade Zuhause an unserem Abschlussprojekt arbeiten sollen und dazu gehört diese wissenschaftliche Arbeit. Wenn ich die nicht oder nicht rechtzeitig abgebe, dann bin ich durchgefallen :confused:

Ach Mann, ich hätte dem Lehrer wirklich reinen Tisch machen sollen, dass ich damit Schwierigkeiten habe und jetzt ist es eh zu spät, wenn ich damit 2 Tage vor der Abgabe ankomme…
Leider gab es vor ein paar Monaten eine ähnliche Situation einen Tag vor der Abgabe. Durch Zeitdruck kann ich leider noch schlechter Denken und so war es, dass ich mich für ein paar Tage krankschreiben lies, damit ich meine Aufgaben noch fertig bekomme. Ja das ist blöd ich weiß. Diesmal geht das auch nicht, weil diese Arbeit diesmal, egal ob krank oder nicht, an diesem Tag abgegeben werden muss.

Ich weiß einfach nicht, wie man mir sonst helfen soll, ehrlich gesagt. Es kann ja niemand den ganzen Tag neben mir sitzen und diese blöde Arbeit schreiben. Fühle mich echt unfähig irgendwie diese ganzen Informationen aus verschiedenen Quellen zu einem Bild zusammenzufügen. Es ist wie, als wenn es 1000 Puzzleteile sind, die ich nicht zu einem ganzen Bild zusammenfügen kann. Habe versucht erstmal die anderen Aufgaben zu machen, aber es ist so viel, weil mir die ganze Zeit diese Gedanken im Kopf rum schwimmen.

Bin auch einfach so dämlich, dass ich mich selbst überschätzt habe. Hatte soviele Ideen und dachte, dass ich es schon hinkriege, aber am Ende ist es nur noch Mist! Das Chaos in der Wohnung macht auch unruhig und zu Essen habe ich auch fast nichts mehr, weil ich es nicht Mal koordiniert bekomme zwischenzeitlich einkaufen zu gehen, nur wegen dieser Arbeit :woman_facepalming:t2:

Tut mir leid, dass ich so jammere und ich weiß auch nicht, was ich von euch erwarte, aber es musste einfach raus. Und naja für Ratschläge bin ich natürlich trotzdem dankbar :smile:

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Das kriegst Du noch hin, @Danisahne.

Ist uns allen schon mal so gegangen. Vielleicht hilft Dir das, was wir unserem Freund Yoshi damals auf den Weg gegeben haben, der in ähnlicher Klemme war. Damit Dich der Yoshi-Original-Thread aber nicht ablenkt, fass ich es Dir nochmal kürzer zusammen:

Schritt 1: „Ich vergebe mir“

Du baust gerade selbst eine Mauer mit 100 Ziegeln aus Selbstvorwürfen, Versagensangst und anderen ekligen Dingen zwischen Dir und dem Gelingen. Diese Mauer hat aber eine Tür, durch die Du jetzt gehen kannst. Der Schlüssel für die Tür ist „Vergebung“.

Du hast Dir nicht ausgesucht, so zu sein. Du darfst Dir erlauben, die nächsten 36 Stunden gut genug zu sein, egal, wie es bisher lief.

Schritt 2: „Ich finde den Startknopf, indem ich mir meine Infrastruktur baue“

Nimm Dir 5 Minuten, um das Chaos um Dich etwas zu reduzieren. Deck es zu, häng es ab, was auch immer. Räum es hinter Dich. Bring es hinter Dich.

Dann 20 Minuten, um in einer neuen Datei genau 5 oder 6 Punkte einer Gliederung zu skizzieren. Das sind Deine Trittsteine für die nächsten 36 h. Auf denen springst Du über den Fluss.

Das reicherst Du Schritt für Schritt weiter an. Aus Deinen Beständen der letzten Wochen. Die werden ganz sinnvoll sein, sobald Du in den Fluss kommst.

Weil Du Dich nicht mehr selbst bestrafen musst (wg. Vergebung, siehe oben) kann das sogar Spaß machen. Bisschen. Verraten wir nicht. Starten und dann der Magie und dem Schwung anvertrauen… Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Schritt 3 (most important): „Ich beherzige das Pareto-Prinzip. Ich weiß, dass 20 % des Gesamtaufwands 80 % des Ergebnisses bringen. Ich bleibe voll fokussiert auf diese 20 %.“

Freitag geht es nicht um Perfektion und ganz sicher nicht um Selbstbestrafung wg des exzessiven Verzettelns der letzten Wochen. (Siehe unter 1, ist Dir ja schon vergeben.) Und vielleicht war es nicht mal ein Verzetteln. Vielleicht ist der rote Faden nur gerade verheddert.

Denk nicht in Zeitaufwand. Denk in Ideen und Energie. Du kannst es noch schaffen!

Schritt 4: „Ich bin ehrlich und gut zu mir und schaffe mir im Rahmen der Möglichkeiten gute Arbeitsbedingungen“

Was brauchst Du jetzt (!) gerade, wirklich? Einmal stoßlüften und drei Minuten um den Block, dann Kaffee und dann Musik auf die Ohren und los mit den 5, 6 Trittsteinen (die nach Pareto mal mindestens für ein „ausreichend“ ausreichen) ? Oder bist Du so durch, dass ein paar Stunden Schlaf nötig sind? Sei ehrlich zu Dir. Du weißt, wie Du funktionierst, hier, hinter der Mauer der Blockade, die zum Glück eine Tür hatte.

Schritt 5: Jetzt aber wirklich… tu es für uns. Wir glauben an Dich!

Nimm Dir eine wohlgesonnene Person als Gegenüber vor. Der „erzählst“ Du, worum es in der Arbeit geht. Gestaltung. Nennen wir sie Sahnella. Sie ist in der 10. Klasse und interessiert sich für ein Fachabi im Bereich Gestaltung. Du schreibst jetzt nur für sie.

Was ist das Thema?
Gibt es eine These oder Kernaufgabe?
Was spricht dafür?
Was spricht dagegen?
Warum ist das relevant für Sahnella?

Wenn Du zu aufgewühlt bist, um allein in den Fluss zu kommen, klink Dich hier ein bei einer der vielen virtuellen Study Groups: Study Groups | MoocLab - Connecting People to Online Learning

Denn Du bist nicht allein. Da draußen geht es Gazillionen von Studierenden gerade genauso. Manche haben nur noch 12 Stunden und wünschten, sie wären in Deiner Lage. Und Sahnella ist ja bei Dir.

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Wow, das hast du großartig geschrieben @Elementary! Danke dafür :pray:

Ich habe mir deine Tipps für meinem Arbeitsalltag als Hilfestellung kopiert und werde sie bei komplexen Präsentation, Projekten und Tabellen anwenden (für die ich oft nie den richtigen Anfang finde :wink:) . Ist sicherlich sehr hilfreich, nicht nur bei Hausarbeiten :kissing_heart:

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@Elementary Ich danke dir vom ganzen Herzen! Habe mir deinen Post schon gestern Abend durchgelesen und er hat mich ein kleines Stück mehr motiviert! Zwar kam dann die Panik wieder und ich habe fast gar nicht geschlafen und viel geweint, aber jetzt stehe ich auf, esse was und versuche weiter zu kämpfen!

Ich werde mir wie @Lea diese Tipps auch abspeichern, man kann sie immer gut gebrauchen :slight_smile:

Melde mich später wieder :slight_smile:

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Hallo!
Ersteinmal: Ich kenne das, jeder Deiner Sätze könnte von mir sein!
Mein Tipp:
Setz Dich am Abend vorher hin und mach einen Plan - wie von @Elementary beschrieben.
Denn eines Deiner Probleme ist, dass Du, sobald Du Dich mit dem Vorsatz zu arbeiten hinsetzt, panisch wirst und dann tatsächlich auch noch die letzten Filter wegbrechen. In dem Modus kann man nicht denken.
Da ist es deutlich besser, die Planung von der Ausführung zu trennen.
Die Planung enthält am besten

die Auswahl des Themas, das Du bearbeiten willst ( bei mehreren: auf Kärtchen schreiben und eines ziehen. Das dann auf Deinen Schreibtisch legen)
den Teil der Arbeit, den Du bearbeiten willst
Stichworte, worum es da in etwa geht.
Immer schön dran denken, dass da am nächsten Tag dieses panische Wesen sitzen wird, das auf Deine Hilfe echt angewiesen ist… entsprechend detailliert planen

Wenn Du dann bei der Arbeit bist, kannst Du Dich an dem Plan entlangarbeiten.
Wichtig ist, dass Dein panisches Arbeits-Ich lernt, dem entspannten, Planungs-Ich vom Abend zuvor zu vertrauen. Am besten, Du schreibst Dir einen entsprechenden Satz auf einen Zettel und legst ihn Dir auf den Schreibtisch.
Wenn Du diese beiden Instanzen im Kopf - und irgendwann im Gefühl - hast, dann kann die eine die andere auch irgendwann in der Arbeitssituation selbst beruhigen.

Ich nehme das als Anlass, und mache auch meine Planung… muss gleich im Zug etwas vorbereiten und weiß genau, dass es mir exakt so gehen wird wie Dir.

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Für den Notfall sind hier noch 24 h „Black Screen, brown noise“: Brown Noise, Black Screen For Sleeping, Study, Focus, Relax • 24 hours • No Ads - YouTube, um das panische Arbeits-Ich zu übertönen oder zu beruhigen. Auch einen Versuch wert.

Ähnlich wie die Sprachsteuerung von Word, wenn gerade die innere Tastatur blockiert.

Den Kopf und die Würde wird es nicht kosten, egal wie es ausgeht.

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Nein, es kann dir niemand diese blöde Arbeit schreiben, aber doch vielleicht die ganze Zeit neben dir sitzen!?
Zu all den anderen tollen Ratschlägen wäre vielleicht auch das ein Möglichkeit, denn in meiner Studienzeit hatte ich einen guten Freund, dem ich immer als seine „Hausarbeitsmuse“ behilflich war.

Ich musste nichts weiter tun, als anwesend zu sein, da ihn das total beruhigt und vor Ablenkung bewahrt hat.

Hast du nicht eine gute Freundin oder einen Freund, den du bitten kannst, „einfach da zu sein“? Vielleicht hilft dir das gegen dein Gefühl, vollkommen allein vor dieser blöden Aufgabe zu stehen und beruhigt dich und dann kann dich diese Person auch mal in den Arm nehmen, wenn es wieder aus dem Ruder läuft. Denn du scheinst gerade vollkommen durch den Wind zu sein und musst sehen, dass du einen klaren Kopf bekommst.

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@Hibbelanna :grinning: schön das Du da bist. :+1:
Ich wünsche Dir einen schönen Feiertag.
:sun_with_face:

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Nur ein kurzes Lebenszeichen :raising_hand_woman: Bin seit fast 48 h wach und langsam läuft es, muss aber noch weiter machen! Kriege auch ganz lieb Hilfe!

Ausführlicher antworte ich, wenn ich wieder im Normalzustand bin……

Und weiter gehts!

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@Danisahne
Danke dir für die Zwischenmeldung!
Hört sich an, als seiest du jetzt im Flow…

Hau rein! Du schaffst das! :slight_smile:

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Hello,
Ich bin wahrscheinlich ein wenig zu spät dran dir einen Tipp zu geben.

Ich kenne dieses recherchieren nur zu gut, man recherchiert, dass man die eigentliche Arbeit aus dem Fokus verliert.
Aber die Recherche ist nur das Material, was du zusammen zimmerst.
Ein Schreiner der nur sein Material zusammen sucht wird nie einen Tisch bauen. Irgendwann muss man sich ans handwerk geben.

Mein Vorschlag wäre gewesen du arbeitest eine 10minütige powerpoint aus. Maximal 10 Folien.
Da bist du schonmal gezwungen, die Informatiionen auf ein Minimum zu reduzieren.
Anhand der Stichpunkte baust du dein background zu dem Thema aus, und schreibst ein Skript zur powerpoint.
Ich hab es oben schonmal gelesen, du musst unbedingt ein Ziel definieren, maximal 2 Sätze. Du schreibst ja es ist ein Projekt, ein projekt hat immer ein konkretes Ziel.
Dann legst du noch die Schritte fest, wie du zu dem. Ziel kommst.
So würde ich die powerpoint aufbauen und das ganze so ausarbeiten, dass du drüber reden kannst, wenn du drüber reden kannst, dann kannst du auch drüber schreiben.

Lg

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Hoffnung ist nicht die Überzeugung. dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal, wie es ausgeht, sagte Vaclav Havel, nachdem er gefühlte 72 h wach war, um seine Hausarbeit - und ein bisschen auch sich selbst - zu retten (oder auch bei anderer Gelegenheit).

Bin ganz gewiss, es war sinnvoll, @Danisahne. Egal, wie es ausgegangen ist oder noch ausgeht.

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Hallo ihr Lieben, da melde ich mich mal wieder und gehöre noch zu den Lebenden :sunny:

Es ist viel passiert und ich weiß nicht, wie ich am besten anfangen soll….
Zuallererst habe ich mich wirklich sehr über eure hilfsbereiten Antworten gefreut und Ratschläge extern als Datei gespeichert. Immer wenn ich merkte, dass es nicht weiterging, guckte ich immer wieder da drauf und habe versucht einiges umzusetzen, was natürlich nicht immer klappte, aber das ist ja normal ^^

Eine liebe Userin hier aus dem Forum hat mir privat ihre Hilfe angeboten, sodass wir uns online zusammengesetzt haben und sie mit mir diesen Aufgabenteil, der mir arge Schwierigkeiten bereitete, zusammen gemacht hat. Oh was bin ich dankbar, sowas ist wirklich nicht selbstverständlich! Ohne sie hätte ich bis dato wahrscheinlich nicht viel gehabt und würde heute noch daran sitzen. Wobei ich dann eh schon durchgefallen wäre :smiley: Ich danke dir nochmal liebe @Katha ! Hoffe es ist ok für dich, wenn ich dich markiere. Wenn nicht, mache ich es natürlich wieder weg!

Trotzdem durchlebte ich alle Phasen der puren Verzweiflung, die ganz neue Dimensionen annahm. Es waren ja noch schließlich andere Aufgaben aus meinem Prüfungsprojekt zu erledigen…. Und bei meinem Tempo… ich muss das nicht weiter ausführen :smiley: Ob man es mir glaubt oder nicht, aber ich war tatsächlich fast 3 Tage wach!
Konnte noch ein bisschen Zeit dazu gewinnen, weil ich was verwechselt habe: Zwar sollte ich bestenfalls am Freitag mit dem Ding durch sein, um ENTSPANNT und OHNE STRESS die Arbeit drucken und binden zu lassen, damit ich diese STRESSFREI am Montag bis allerspätestens um 12 Uhr abgeben kann. Also heute :smiley:
Aaaaber, wie es so üblich ist, kam es dazu nicht :frowning:

Ich saß und saß und saß…. Fummelte ständig an der Arbeit rum, verschob irgendwelche Bilder, starrte die Wand an, verzettelte mich in Nichtigkeiten und schon vergingen 3 Stunden und es ist immer noch nicht viel passiert.
Da kam sie wieder, die Verzweiflung…. Weil ich ständig das Gefühl habe nie fertig zu werden, weil immer neue Sachen hinzukamen und ich mich irgendwann nur noch im Kreis drehte.

Den Freitag zum fertigstellen und zum drucken + binden lassen, konnte ich knicken, wenn ich noch was Vernünftiges bewerkstelligen wollte.

Neues Ziel:
Bis Freitagabend alles soweit fertig zu haben, um dann entspannt mein Schlafdefizit nachzuholen und zufrieden um 10 Uhr Samstagmorgens diese verflixte Arbeit verdammt nochmal drucken zu lassen!!!

Ziel erreicht?
Haha, schön wär’s!
Ich saß und saß und saß, verschob da wieder was, änderte dort was, verlor die Geduld, weil ich noch Quellen nachtragen musste (ich hasse es!), starrte wieder durch die Gegend, die Zeit verging: 20 Uhr, 21 Uhr, 22 Uhr, irgendwann war es dann 5 Uhr morgens: 5 Stunden bis zum drucken. Es fehlte eigentlich nicht mehr viel, aber trotzdem kam mir das vor wie ein Berg an Aufgaben! So stand ich mir wieder selbst im Weg und konnte wieder nix dagegen machen.

Nach fast 3 Tagen konnte mein Körper logischerweise nicht mehr und ich gönnte mir eine 2 bis 3 stündige Nachtruhe, um noch vor dem Termin diesen Mist verdammt nochmal endlich ordentlich fertigzustellen!!!

Ist daraus was geworden?
Nein, natürlich nicht :smiley:
Wecker nicht gehört , um dann von der Hausklingel geweckt zu werden: Meine Betreuerin. Sie wollte mich abholen und zum Copy Shop bringen. Es war kurz vor 10 Uhr. Shit. Wenigstens schaffte ich es noch die Seitenzahlen + Eidesstattliche Erklärung einzufügen :slight_smile:
Aber der Rest…. Einige Texte fehlten noch, erste Schuselfehler fingen schon bei Seite 1 an, Abbildungen nicht mehr nachvollziehbar, Rechtschreibfehler, Quellenverzeichnis immer noch nicht vollständig gemacht etc. pp.
Naja, eine fehlerhafte Arbeit ist natürlich noch besser als gar keine, aber trotzdem :confused: Das Ding wurde gedruckt.

Den restlichen Tag verbrachte ich mit…. Schlafen. Ingesamt fast 18 Stunden. Um 21 Uhr kurz wach gewesen und einen Burger bestellt. Hatte ja auch über die Zeit nicht wirklich was zu essen xD Mich würde es nicht wundern, wenn ich etwas abgenommen habe ^^

Sonntag, nächster Tag - 1 Tag vor der Abgabe:
Diese Mistarbeit lässt mich einfach nicht in Ruhe! Mir ist es doch wichtig eine gute Leistung zu vollbringen, auch wenn man vielleicht nicht immer den Eindruck von mir gewinnen mag.

Neue Blitzidee:
Wie wär‘s, wenn ich mir ein aller letztes Mal nochmal alles anschaue, ausbessere, vervollständige und korrigiere? So mit frischem Kopf, im ausgeschlafenem Zustand und mit Medis intus?
(Habe die Medis nicht mehr genommen, weil ich kleiner Hypochonder mein Herz nicht zusätzlich belasten wollte bei dem ganzen Schlafmangel und Angst hatte ^^)

Alles klar, los geht‘s! Hier nochmal was verschoben, da noch was eingefügt und sogar einen Aufgabenteil doch noch zusätzlich gemacht, Rechtschreibfehler beseitigt. Ta daaa! Fertig :slight_smile:

Mein Lehrer warnte uns immer, dass wir auf gar keinen Fall am Abgabetag zum Copyshop fahren sollen, kann ja immer was schief gehen so auf den letzten Drücker. Naja, mir blieb ja nichts trotzdem nichts anderes übrig. Ich musste es riskieren. Zur Not hatte ich ja noch meine Schusel-Arbeit dabei :smiley:

Mann, schon wieder sitze ich hier jetzt ne Stunde und mache daraus ja echt ne Bachelorarbeit :smiley: Versuche mich jetzt kurz zu fassen, sonst kommt es auf dasselbe hinaus wie bei meinem Projekt.

Heute:
Pünktlich um 10 Uhr stand ich schon auf der Matte vor der Druckerei, kein weiterer Kunde. Glück gehabt :slight_smile: Ich kam sofort dran, Arbeit gedruckt, gebunden, schnell noch eine Versandtasche für mein Heftchen gekauft. Innerhalb von 15 Minuten war ich durch, schnell aufs Fahrrad und zur Schule geradelt. Angekommen, packte und beschriftete ich den ganzen Kram, schickte nebenbei noch die PDF ab und ging direkt ins Gebäude. Arbeit fiel in den Dreck: Nochmal alles neu verpackt und dann HABE ICH ES ENDLICH GESCHAFFT DIESES GOTTVERDAMMTE TEIL ABZUGEBEN UND KANN ENDLICH ENTSPANNEN!!!

Und immer wieder wird mir klar: Egal wie früh ich anfange, letztendlich mache ich alles auf den letzten Drücker :smiley:

Wow, wer liest sich jetzt diese höchst interessante Lebensgeschichte durch, die eigentlich nur beinhaltet, dass ich einfach lange dafür gebraucht habe?

Später heißt es aufräumen und einkaufen….

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Habe gerade ein Deja vu.
So habe ich all meine Hausarbeiten geschrieben.
Meistens in 4 Tagen und vier Nächten. Je weniger Schlaf ich hatte umso klarer konnte ich denken.
Aber das schlaucht den Körper wahnsinnig. Aber ich fand das damals cool.

Klasse, dass du durchgehalten hast! Drücke dir die Daumen, dass sich die Aufregung auch gelohnt hat.

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Ich liebe Geschichten mit Happy End und ich habe bei jedem Wort mitgefiebert!
Richtig toll, dass du es durchgezogen hast!
Wir sind stolz auf dich <3

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@Danisahne diese Geschichte (Schulzeit) erinnert mich so an längst vergangene Zeiten :grimacing:, habe auch immer alles auf den letzten Drücker gemacht. :sweat_smile: Hatte beim lesen Deiner Story richtiggehende Schweissausbrüche vor lauter Bammel. :hot_face:
Aber zum Glück hast Du es am Ende doch noch irgendwie geschafft, drücke Dir beide Daumen das Du Erfolg mit Deiner Arbeit hast. :+1::sun_with_face::smiley_cat:

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Hallo @Danisahne ,

klar, kannst gerne meinen Namen nennen :slight_smile: . Ich habe gern geholfen, da ich das „Drama“ von meinen Kindern kenne und inzwischen weiß, dass es kein „nicht wollen“, sondern ein körperliches „nicht können“ ist.

Wir hatten in der kurzen Zeit nicht über ADS oder Medikamente gespochen, aber mich würde interessieren, ob du mit Medikinet schneller warst.

Ich habe die Fortschritte bei den Texten ja mitbekommen: Inhaltlich am Ende wirklich schön geschrieben und man merkt, dass du klug bist und dich mit dem Thema auskennst! Währenddessen hatte ich aber oft das Gefühl, dass du zumindest an den Texten nicht oder kaum weiterarbeitest und es im Vergleich zu einem neurotypischen Menschen unheimlich lange dauerte. Das bestätigt ja auch das was du beschreibst. Daher denke ich, dass die aktuelle Einstellung der Medikamente noch nicht passend ist. Da geht ja ein Talent verloren und du kannst gar nicht zeigen, was du wirklich auf dem Kasten hast. :slight_smile:
Ist die Einstellung der Medikamente noch in Arbeit?

Liebe Grüße
Katha

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Mal schnell off topic aber ich kann nicht anders :wink:

Ich finde es absolut großartig dass du dir die Zeit genommen hast @Danisahne so lieb & selbstlos zu helfen, liebe @Katha :two_hearts:
Das ist absolut stark :muscle: :hugs:

@Danisahne ich drücke dir die Daumen dass du bestanden hast und bald das gute Ergebnis feiern kannst :partying_face:

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