Da stellt sich mir aber die Frage, ob das ein direkte Korrelation ist oder auch mehr auf geschlechtsspezifischen Rollendenken basiert.
Ich halte es für möglich, dass Mädchen eher um Hilfe bitten, beziehungsweise als hilfsbedürftig angesehen werden als Jungs, weil das traditionelle RollenBild von Jungs eher verlangt, mit Dingen selbst fertig zu werden.
Auf dieser Seite gehts um Geschlechtsunterschiede bei ADHS. Aber eine Quelle zu finden die belegt das Mädchen durch Geschlechtshormone besser vor psychischen Krankheiten geschützt sind kann ich auch nicht finden.
Noch nicht mal Mädchen sonder Frauen. Mich hat aber ja eigentlich der Östrogenspiegel bei Kindern interessiert bezogen als Schutzfaktor vor ADHS Symptomatik im Kindesalter. Denn da habe ich ja nur gefunden das der bei Jungen und Mädchen bis zum Eintritt der Pubertät gleich ist.
Und vielleicht ist es ja sogar so, dass wir zudem irgendwie so mit der Zeit so erzogen worden sind. Eventuell sind wir körperlich unterlegen und haben da beim direkten Kampf nachteile. Aber vielleicht ist es auch so das wir dafür früher die besseren Ideen für bessere Waffen hatten und auch so super zurecht kamen. Dann nur irgendwie vom männlichen Geschlecht in die defensive gedrängt wurden und uns lange Zeit, während uns auch noch das außer Haus arbeiten verboten wurde, über Kuchenrezepte und Kindererziehung mit den anderen Frauen unterhalten haben weil uns sonst echt die Decke auf den Kopf gefallen wäre. Daher sind wir sprachlich im Austausch mit Frauen so fit und Männer unternehmen mit Männern mehr Aktivitäten, dass durften wir ja lange nicht so frei.
Also - das ist zwar auch wieder ein anderes Thema - aber hier hat ulbre etwas geschrieben über PCOS bei Müttern und die Auswirkungen auf die Kinder:
Eine Studie fand bei 3-jährigen Jungen von Müttern mit einem PCOS ein um 95 % erhöhtes ADHS-Risiko, während dies bei 3-jährigen Mädchen nicht erhöht war.187 Auch dies deutet auf einen Zusammenhang mit Geschlechtshormonen hin, obwohl erhöhte Testosteronwerte in der Schwangerschaft auch bei weiblichem Nachwuchs erhöhte ADHS-Symptome verursacht. Mehr hierzu unter Geschlechtsunterschiede bei ADHS. Es ist auch bekannt, dass sich ADHS bei Mädchen später zeigt als bei Jungen.
Eine chinesische Studie fand (nur) bei Jungen von 3 bis 6 Jahren ein um 31 % erhöhtes ADHS-Risiko.188Da ADHS häufig erst im Alter ab 6 Jahren diagnostiziert werden kann, vermuten wir im Schulalter eine höhere Quote.
Frauen mit PCOS hatten selbst ein erhöhte ADHS-Risiko, wobei kein Zusammenhang zwischen Testosteron und ADHS-Symptomen gefunden wurde.189
Aber da gehts um pränatale Ursachen. Nicht um die Geschlechtshormone von Kindern.
Während Mädchen typischerweise einen großen Schub verstärkter Symptome in früher Jugend entwickeln, haben Jungen eine erhöhte Symptomausprägung bereits von der Kindheit an. Für beide Geschlechter ist die frühe Jugend mit der Gefahr einer erheblichen Symptomzunahme verbunden.[122]
Ok dann machen die Hormone Sinn, weil in der Pubertät natürlich sowohl das weibliche als auch das männliche Geschlechtshormon je nach Geschlecht zunimmt.
Ich verstehe jetzt nur noch nicht so ganz warum Jungen schon früher auffällig werden. Außer ich erkläre es mir mit Rollenerwartung.
Aber warte irgendwie macht das ja auch nur halb sinn. Also für mich. Denn laut Hormontheorie müsste das weibliche Geschlechtshormon doch vor symptomatik schützen. Oder würde das bedeuten Jugendliche Frauen mit ADHS haben insgesamt einen niedrigeren Östrogenspiegel?
Es wurde kontrovers diskutiert, aber ADHS ist KEINE Störung, die erst im Erwachsenenalter auftritt.
Ich kann aber verstehen, dass spät diagnostizierte Erwachsene, die „quer zu denken“ seit kleinauf gewöhnt sind (und wo das Umfeld entweder fett kompensiert oder eben hypertolerant ist. Oder beides ), da besonders drauf anspringen.
„…Findings raise the possibility that adults presenting with the ADHD symptom picture may not have a childhood-onset neurodevelopmental disorder. If this finding is replicated, then the disorder’s place in the classification system must be reconsidered, and research must investigate the etiology of adult ADHD…“
Kann schon sein. Was, wenn Erwachsene einfach aus jahrelanger Überlastung heraus Adhs Symptome zeigen, die ursächlich aber nicht auf Adhs (nach aktuellem Verständnis beginnend in der Kindheit) basieren?
Dass es einfach eine Art chronische (vllt leichte, dauerhafte) Depression ist? Live sometimes sucks
Gibt 1000 Möglichkeiten wie Menschen an den Anforderungen des modernen Lebens scheitern können und krank werden. Reizüberflutung durchs ständige Bildschirmflackern, immer erreichbar sein, industrielle unnatürliche Ernährung, Mikropartikel und Feinstaub überall, null Bewegung …
Epigenetisches Desaster
Kann mir schon vorstellen dass viele potentielle erwachsene Adhsler falsch diagnostiziert sind. Meine Ärztin in der Uniklinik meinte, Adhs ist auch leider eine Art Modediagnose, so wie Burnout, bei der viele Patienten schon mit "vorgefertigter internetbasierter Diagnose " beim Arzt vorstellig werden und sich quasi gemäß self-fulfilling prophecy selbst die Symptome einreden.
Auf jeden Fall interessantes Thema. Freu mich sehr auf weitere Forschungsarbeiten dazu
Vielleicht tritt bei Kindern wo die Lebensumstände belastender sind die ADHS Symptomatik stärker in Erscheinung , wie in einem liebevollen strukturiertem Umfeld wo Eltern auch noch viel kompensieren?
Sobald dann das kompensierende Umfeld wegfällt und ein paar äußere belastende Ereignisse dazukommen , dass dann vielleicht das ADHS erst auffällig wird ?
Ja das könnte schon sein. Ich bin auf dem Bauernhof aufgewachsen und als Kind nicht gerade in einen Kessel voller Testosteron gefallen. Als Kind hat mich das nie gestört. Ich hatte halt kein grosses Interesse an Traktoren und Maschinen. Ich kann mich nicht so gut an viele Sachen erinnern, aber ich denke dass meine Familie auch in meiner Kindheit versucht hat mich zu desensibilisieren, keine Ahnung ob bewusst oder unbewusst. Man sieht halt nur einen Jungen und der wird dann halt auch wie ein Junge behandelt obwohl er hochsensibel und emotional ist. Keine Ahnung was das über 40 Jahren mit einem Menschen macht. Ich fühle mich nicht im falschen Körper, aber mir wurde oft gesagt ich soll mich nicht so mädchenhaft haben oder dass ich nicht aus Zuckerwatte bin. Habe dazu noch nen zierlichen Körperbau. Vielleicht viele kleine Sachen die sich irgendwann aber potenzieren.
Masken ist ja nicht gleich schauspielern…
ich bin die schlechteste Schauspielerin der Welt, kann nicht mal ein bisschen lügen ohne aufzufliegen. Aber im Masken bin ich Weltklasse.