Oh man, JA!! Ich stimme euch in allem, was ihr so beschreibt, so sehr zu @soerenP und @AbrissBirne!
Am anstrengendsten empfinde ich persönlich die non-stop ratternden Gedanken und inneren Dialoge (Kennt das wer? Gespräche, die tatsächlich stattgefunden haben, im Kopf weiterführen. Oder fiktive Gespräche, was man Person XY gerne sagen würde etc.). Die extreme emotionale Sensibilität. Und die schnellen Gefühlsumbrüche. Das kann auch super sein, weil ich mich so aus nem Down schnell wieder rausholen kann (oder rausholen lassen kann) … aber es ist eben auch verdammt anstrengend und führt immer wieder zu Problemen mit meinem Umfeld. Für die ist das natürlich schwer nachvollziehbar, wie Stimmung oder Motivation so schnell switchen können.
Generell tue ich mich schwer, zu planen und mich festzulegen. Weil ich z.B. Verabredungen/gemeinsame Aktivitäten ganz häufig in der letzten Minute wieder umwerfe.
Diese innere Zerrissenheit zwischen: Ich wünsche mir mehr Ruhe, kann diese aber nicht aushalten. Ich möchte mehr Stabilität in meinem Leben, brauche aber Action und ständig neue Reize. Auf der anderen Seite bin ich sehr schnell überreizt, merke das aber oftmals erst, wenn es „zu spät“ ist und ich einen richtigen Zusammenbruch habe - emotional und auch körperlich.
Ich kann superschlecht mit meiner Energie haushalten. Montags starte ich noch total energetisch und motiviert, gebe Vollgas, auch nach der Arbeit … und merke zum Ende der Woche hin, wie ich immer mehr ausbrenne, bis ich Freitagabend völlig erschöpft kollabiere. Da arbeite ich momentan sehr stark dran und sehe endlich eine Verbesserung.
Und ja: Dieses unter den eigenen Möglichkeiten bleiben, das finde ich auch echt schwer. Ich möchte so gerne, vor allem mich mit Feuereifer in was hineinstürzen … gleichzeitig verliere ich an Themen/Projekten schnell das Interesse, langweile mich. Und kann mir dann kaum noch Mühe geben. Bei der Arbeit, aber auch privat. Privat stört mich das eigentlich noch mehr. Ich fange vieles an, bin dann auch sehr ehrgeizig. Und dann gebe ich frustriert auf. Gefühlt bin ich in nichts richtig gut. Es kommt mir so vor, als könnte wirklich jedeR iwas besonders gut: ein Instrument spielen oder in einer Sportart, künstlerisch … Nur ich nicht. Rational weiß ich, dass das so auch nicht stimmt. Aber manchmal habe ich dadurch immer noch große Minderwertigkeitskomplexe und ein ausgeprägtes Imposter Syndrom.