Was tun wenn MPH, Elvanse, Strattera nicht funktionieren

Hallo,

bei mir helfen Medikinet und Elvanse nicht. Kann mich kaum noch konzentrieren, hab immer einen Druck im Kopf und bin benommen. Das ganze seit vier Wochen. Meine Kontentration ist stark abgefallen und ich verliere ständig den Faden was vorher nicht so war. Von Atomexitin möchte ich auf Grund der Nebenwirkungen die Finger lassen.

Bin ziemlich am Ende mit meinem Latein.

Was kann man denn noch machen? Gibt es überhaupt noch was anderes, was auch wirklich helfen kann?

Ja, es gibt - besser: gäbe - noch was anderes, das helfen kann. Sogar viele Stellschrauben, die in der Summe auch viel ausrichten können.

Nur: Nach noch nicht mal drei Wochen muss (vielleicht sogar: kann) man Elvanse aus meiner Sicht noch nicht abschreiben. Und erst recht nicht alle drei genannten nach drei Wochen MPH und drei Wochen Elvanse, letzteres bei sehr schneller Steigerung.

Es haben ja schon manche geschrieben, dass „zu wenig“ und „zu viel“ sich gleichermaßen beschissen anfühlen kann.

Und besonders beschissen ist die „Eindosierungsphase“ leider, wenn die ganze Medikations-Lösung ohnehin schon mit dem Reserve-Tank angefahren werden muss und alle Hoffnung auf schneller Linderung ruht, dann noch Orts- und Arztwechsel, etc.

Dann ist man so unter Druck und auf Wirkung/Nebenwirkung fokussiert, dass das natürlich nochmal ein neuer Konzentrationsräuber ist. Wie sollte es anders sein, eigentlich? Wir sind ja alle keine Maschinen. Und selbst bei deren Verhalten gilt doch, glaube ich, in der Physik mit Heisenberg, dass die Beobachtung auch immer selbst die Wirklichkeit beeinflusst. Du hast Dir mehr Arbeitsruhe und Prozessorleistung erhofft, und jetzt wird erstmal noch was zusätzlich abgezogen für diesen ganzen Eindosierungsmist und Sorge vor Nebenwirkung und Forum und Theater. Aber das ist in sich schon logisch, oder?

@Falschparker hat das hier schon mal gut beschrieben, woran man ein „Funktionieren“ in Abgrenzung zum Non-Responding noch prüfen könnte:
<URL url="Medikinet Wirksamkeit - #7 von Falschparker text=„viewtopic.php?f=18&t=1395&p=16897&hilit … der#p16897“>Medikinet Wirksamkeit - #7 von Falschparker

Auch könnten die Threads zum Auflösen von Elvanse noch etwas für Dich sein, wenn Du zwischen „bei 45 gefühlt nichts“ und „bei 60 eher nachteilig“ hängst. Vielleicht schaust Du z.B. nochmal, ob Du mit 45 anfängst und dann den Rest etwas zeitversetzt „nachtrinkst“. Manche haben damit gute Erfahrungen.

Es gibt natürlich auch Optionen für Non-Responder oder Leute, die sich ohne Medikation helfen wollen. Die finden sich - teilweise eher unfreiwillig - unter dem Schlagwort „Selbstmedikation“ oder im Werkzeugkoffer-Thread, usw.

Aber so sehr ich den Frist dahinter verstehen kann: Es ist noch zu früh, die Medikations-Flinte ganz ins Korn zu werfen. Es sei denn aus Taktik, um sich, vielleicht nach kurzer Pause, in so eine „Jetzt ist es auch egal“-Gleichgültigkeit zu bringen und mit weniger Erwartungsdruck und vielleicht langsamer gestaffelt nochmal einzusteigen.

PS: Nur vorsorglich: Kopfdruck wird teils ja auch als Symptom bei depressiver Verstimmung beschrieben. Ebenso Konzentrationsprobleme. Nachdem Du schonmal zu Moclobemid geschrieben hast, kennst Du Dich mit dem Thema vielleicht auch schon aus. Auf beide Ziele zu feuern, wäre ggf. nochmal eine Zusatzherausforderung in Reihenfolge, etc. Vor allem wäre aber schade, wenn ein unnötig frühes Abschreiben der Medikationslösung die Stimmung auch in die Richtung noch weiter drückt. Vielleicht findest Du noch irgendwo Rest-Energie, um nochmal intensiv nach richtig guter Begleitung zu suchen oder ggf. nochmal die Praxis zu kontaktieren, wo Du vor dem Ortswechsel warst, wenn es da gut lief. Oder Du wirst selbst der Experte dafür.

Danke für die Info.

Bei Elvanse und Medikinet ist es so das mich schon kleine Mengen völlig aus der Bahn werfen. Also bei Elvanse ist 30mg schon sehr viel bei mir wobei mein Kopf dann wirklich tod ist und da nicht mehr viel Konzentration da ist und ich ständig den Faden verliere. Bei Medikinent ist das genauso. Kann mir nicht vorstellen dass das besser wird wenn ich die Dosis noch weiter erhöhe oder nicht?

Des weiteren hat sich mein Körper innerhalb 3/4 Wochen überhaupt nicht dran gewöhnt und bin nurnoch völlig benommen. Leider :frowning:

Soweit ich weiß, ist Ritalin oder Elvanse nach 24h, im Körper nicht mehr nachweisbar?

Gerade Elvanse lässt Dir da eigentlich viel Flexibilität. Falls Du die Threads zum Teilen noch nicht gefunden hast: Du kannst z.B. 30 mg in 300 ml Wasser auflösen, sehr sorgfältig und gut umrühren. Und wenn Du von dieser Lösung erstmal nur 150 ml trinkst, bist Du eben bei 15 mg. [Bei anderen Kapseldosierungen eben den Dreisatz entsprechend anpassen.] Machen hier viele so oder ähnlich. Den Rest kann man in den Kühlschrank stellen für den Folgetag oder beim Nachlegen eben für etwas später. Ist in diversen Threads beschrieben, auch mit anderen Teil-Methoden nach Wahl.

[Nur vorsorglich: Mit den MPH Retard-Produkten geht das nicht, bzw. nicht so simpel, wg. der Retardierungs"beschichtung" auf einem Teil des Kapselinhalts. Weißt Du sicher alles, aber vorsorglich.]

Vielleicht hilft Dir das dann immerhin graduell zu weiteren Einsichten, ob/wenn das Druckgefühl korrespondierend etwas weniger wird? Wenn das bisherige Erleben abschreckt, vielleicht sogar erstmal 10 oder so.

Die Dosis richtet sich eben maßgeblich nach der individuellen Transporter-Infrastruktur. Kann ja durchaus sein, dass Du viel weniger brauchst als die Standard-Einstiegsdosis und daher eben sogar mit 30 schon deutlich drüber bist. Auch dazu haben wir hier mehrere Profis.

Ebenso gibt es einige, die über eine Woche hinweg eine Art „Aufbau“ merken, obwohl die Grundbotschaft ist, dass es kein Spiegelmedikament ist und - wie @Sniper schon gesagt hat - nach spät. 24 h alles raus sein sollte. Dann könnte man ggf. einen Tag aussetzen oder reduzieren.

Ich will Dich da keineswegs reinquatschen. Ich mache auch immer wieder „Auslassversuche“, glaube immer mal an Fehldiagnosen, etc. Aber gerade aus diesen Erfahrungen und Unsicherheiten heraus: Wenn man einen Weg für sich zu den Akten legt, dann sollte man den vorher mal „richtig“ in ein paar Varianten probiert haben. Sonst vergibt man sich zum einen vielleicht eine wirklich valide Unterstützung. Und zum anderen melden sich später doch immer mal Zweifel, was vielleicht doch hätte sein können, usw. Die nerven dann auch nur und ziehen ihrerseits Konzentration und Energie ab.

Super Kommentare danke!

Auch auf die Gefahr hin das ich unbelehrbar bin: Egal wie hoch die Menge der Medikamente ist (also viel oder wenig), mir haut es wirklich die Konzentation runter anstatt das sie gefördert wird und das macht leider große Sorge.

Habe jetzt mal gehört das diese Medikamente bei 30-40 Prozent der User nicht vertragen weden.

Hattet ihr den ähnliche Erscheinungen am Anfang?

Es gibt doch auch noch andere Medikamente wie Antidepressiva sofern ich das richtig verstanden habe (Citalopram hat mir mal jemand empfohlen) Helfen die nicht in diesem Fall?

Und es gibt doch noch Concerta, Ritalin etc. Wie steht ihr denn dazu?

Zur Quote geistern diverse Zahlen rum. Wenn es einen selbst trifft, reicht ja theoretisch auch 1 %.

Ritalin wäre ebenfalls - wie Medikinet - der Wirkstoff MPH, unterscheidet sich aber u.a. in der Umsetzung der Retardierung, Bindemittel, etc. und hängt daher nicht so stark von Nahrungsaufnahme ab. Also mag sich selbst der Versuch noch lohnen.

Zu AD findest Du ebenfalls viel im Forum und auf adxs.org. U.a. Bupropion/Elontril kommt zum Einsatz. Eben nicht 1. Wahl.

Enttäuschung mit Blick auf Konzentration und Antrieb ist weit verbreitet. Da erhoffen sich wohl fast alle viel mehr. Damit muss man erstmal klarkommen.

Wenn es manchmal gerade am Anfang super läuft für kurze Zeit („Honeymoon“) und sich dann nie wieder so einstellt, ist das auf andere Art ätzend.

Eine Frage hätte ich noch dazu:

Wie wichtig ist es egtl. das man vor der Einnahme von Medikinet etwas isst? Wirkt sich das auch auf die Wirkung aus? Wenn ja wie verändert sich da Wirkung?

Bin noch recht unerfahren mit dem ganzen Zeug.

Also danke für die hilfreichen Tipps.

Zentral. Ohne tut es nicht das, was es soll. Entweder wirkt die retardiert gedachte Dosis zu schnell oder gar nicht mehr: <URL url="ADHS Verdacht - #121 von Anders text=„viewtopic.php?f=18&t=884&p=9660&hilit=N … ahme#p9660“>ADHS Verdacht - #121 von Anders und <URL url="ADHS Verdacht - #121 von Anders text=„viewtopic.php?f=18&t=884&p=9660&hilit=N … ahme#p9687“>ADHS Verdacht - #121 von Anders Ist eine Dauerdiskussion und wohl i.E. vom pH-Wert und Aufenthaltsdauer in Magen/Darm-Trakt ohne Nahrung abhängig. Unstreitig funktioniert es jedenfalls nicht richtig.

Hunger-Äste und Blutzucker-Löcher sind zwar auch bei den anderen Medis nicht ideal, vergisst man leicht, aber bei Medikinet hängt eben die Funktionsweise davon ab.

Lies evtl. noch mal ordentlich quer hier. Fühlt sich dann sicher nach mehr Selbstkontrolle an, egal, wie/womit Du weitermachst. Das Frustrationsrisiko dürfte deutlich sinken.

Meine Ärztin hat gesagt, vor der einnahme von Medikinet, unbedingt ne klainigkeit essen, warum weiß ichj nicht mehr.

Sehr interessant! Ist das bei Elvanse genauso?

Medikamente nehmen und nichts essen ist allgemein keine sehr gute Idee, :wink: aber für Medikinet Adult gilt speziell, dass die Wirkung von einer Mahlzeit abhängt. Ich habe hier schon mehrmals geschrieben, Medikinet Adult ist nichts für Frühstücksmuffel, und wenn ein/e Ärzt/in danach nicht einmal fragt, bevor sie/er das verordnet, finde ich das schon fahrlässig.

Nein.

Ich werfe mal was in den Raum …

Bei mir helfen beide Medikamente super gegen chronische, jahrelang andauernde schmerzhafte Verspannungen.
Sobald ich das weglasse, fällt die Muskulatur praktisch wieder zu.
Kopfschmerzen können auch von verspannter Nacken- oder Kiefermuskulatur kommen …
Und ich hatte bei Elvanse abends ganz ordentliche Spannungskopfschmerzen.
Das war eine Nebenwirkung, die vorbeiging, ebenso wie die Verpeiltheit. Wenn ich mein Tagebuch vom letzten Jahr lese… uuuh. Alles gut heute, kein Vergleich. Ich war aber froh, dass ich damals nicht arbeiten musste / konnte / durfte.

Vielleicht ist das bei Dir, @Ring, ähnlich - und ein Problem ist eine Wirkung auf die Muskulatur?
Du brauchst dann vielleicht eine längere Zeit eine geringe Dosis, um Dich rein körperlich dran zu gewöhnen. Also erst Gewöhnung - und dann hochdosieren bis zur Wirkung.
Das war bei mir auch so - was ich ja bereits geschrieben hatte.

Mehr kann ich dazu nicht sagen …
Schnell mal Einstellen scheint bei Dir nicht zu klappen. Auch das war bei mir ähnlich.
Das hat sich gegeben - und die Vorteile überwiegen.
Also heißts Geduld haben.

Mir fehlt ehrlich gesagt auch der Überblick, wie lange Du was wie probiert hast.

hier:

<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/adhs-behandlung-th … ylphenidat“>Methylphenidat (MPH) bei AD(H)S - ADxS.org</LINK_TEXT>

7.1. Einnahme mit / ohne Nahrungsaufnahme

Also ich hab vor vier Wochen angefangen. Zuerst mit Medikinet 5 mg. Nach einer Woche dann 10 mg. Positiv war das Kopfkreisen besser wurde und irgendwie war ich dann auch auch viel unempfindlicher gegen Kritik und nicht mehr so sensibel. Fand ich auch super.

Negativ: Eben dieser Druck im Kopf der schon in Richtung Benommenheit ging. Konzentration ging den Bach runter. War dann die ganze Zeit irgendwie voll auf mich fokussiert und am anaysieren was ich sehr negativ empfunden hab. Standig den Faden gedanklich verloren. Der Rebound hatte mir dann den Rest gegeben. Wenn ich weiter mit der Medikation hoch gegangen bin wurden die Nebenwirkungen noch stärker. Muss gestehen das ich in dieser Zeit recht wenig gegessen hatte und das unterschätzt hab.

Bin dann nach zwei Wochen auf Elvanse umgestiegen. Zuerst 30 mg. Die Symptomatik war die Gleiche. Hatte dann nach ner Woche immer mehr runter dosiert, so ca auf 15 mg.

Nachdem ich nun einen Tag nichts genommen hab fühlt sich das an wie wenn ich aus nem ganz unangenehmen Film raus bin. Naja, sagen wir es mal so: Ein Film in dem es ein paar positive Aspekte gab, allerdings die negativen überwogen haben.

Strattera ist wohl die Nummer 3 in der Chronologie aber da haben mir jetzt schon viele davon abgeraten zwecks den Nebenwirkungen. Klar das ist individuell bei jedem aber auch nicht unwahrscheinlich dass das Zeug einen Weg bombt. Evtl versuche ich Medikinet und Elvanse nochmal zum Essen. Und mal sehen was es noch für Möglichkeiten gibt.

Wie lange hat denn bei dir die Einschleichphase (auch wenn es keine ist) bei Elvanse gedauert?

Also du hast (was Methylphenidat betrifft) nur Medikinet Adult probiert und nur zwei Wochen, und das mit wenig Essen? :oops:

So siehts aus :man_shrugging:

Ein Gedanke noch, weil Du den Kopfdruck auch verbunden mit „voll auf mich fokussiert und analysierend“ beschrieben hast:

Martin Winkler beschreibt u.a. hier <LINK_TEXT text=„ADHS-Retardpräparate bei Erwachsenen - Blog ADHS-Spektrum … rwachsene/“>ADHS-Retardpräparate bei Erwachsenen - Blog ADHS-Spektrum</LINK_TEXT>
ein Phänomen, das er „Kanalratten“ getauft hat. Da kommen (gerade anfangs) unangenehme Zustände hoch… und ohne Aufklärung über den Hintergrund hält man das für Rebound oder Nebenwirkung.

Er schreibt:

„Bei den Retardpräparaten tritt nach Erreichen eines ausreichenden Wirkspiegels (häufig so 1 – 2 h nach Einnahme) bei einigen Patienten ein Phänomen auf, das ich „Kanalratten“ nenne. Plötzlich nimmt der Patient Ängste / Depressionen, bzw. eigentlich noch treffender Konfusionszustände bzw. Dissoziative Lücken war, die jetzt fälschlich als ADHS-Symptome bzw. Anzeichen eines Rebound-Effektes missdeutet werden. […]
Dissoziative Phänomene bei ADHS
… Irritation etc. Was man teilweise dem Medikament als Nebenwirkung zusprach. Teilweise wurde dann schlicht die Dosis erhöht. Was natürlich totaler Mist ist. Das sind diese „Kanalratten“ = Erlebnisse / Trauma / Dissoziative Phänomene aus der Vergangenheit der lebenslangen ADHS-Konstitution.[/u]“

Vielleicht prüfst Du mal, ob sich der Kopfdruck da wiedererkennt.

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Das mit dem richtig dazu essen / trinken wäre vielleicht noch ein Versuch wert !?

<LINK_TEXT text=„https://www.adxs.org/adhs-behandlung-th … dikamente-“>https://www.adxs.org/adhs-behandlung-therapie/medikamente-bei-adhs-uebersicht/geeignete-medikamente-</LINK_TEXT> bei-adhs/medikamente-bei-adhs-methylphenidat-mph/

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Sorry, aber welcher Arzt gibt nach zwei Wochen auf und wechselt sofort das Medikament, obwohl die NW für den Anfang typisch sind und der Rebound sich durch weitere Einnahme vermeiden lässt?
Kopfschmerzen am Anfang kommen bei sehr vielen Patienten vor, Rebound bei fast allen.

Und deine Ungeduld verstehe ich nicht, obwohl du auch positive Wirkung spürst.
Also, bleibe länger bei einem Medikament, experimentiere mit der Dosis wenn sein muss, bis du ein Gefühl dafür entwickelt hast.

Und wenn du keine richtige Depression hast, lass die Finger vom Antidepressiva.

P.S. Wenn du mit dem Frühstück nicht klarkommst, wäre Ritalin tatsächlich das bessere Medikament für dich. Aber ich würde Elvanse eine zweite Chance geben. Bleibe bei einer Dosis bitte etwas länger und führe ein Symptom Tagebuch.