VORSICHT SCHREIBDURCHFALL !! :mrgreen:
Bei mir ist es im Bezug was ich zum Tag/Woche geschafft habe definitiv eine falsche Wahrnhehmung. Das macht sich bei mir endlich spürbar deutlich seit dem ich den Tagesplaner im Rückblick schreibe.
Die falsche Wahrnehmung hängt natürlich damit zusammen, dass ich Aufgabendauer und Zeit nicht erfassen kann. Steht da .z.B. nur Wäsche und Putzen sind das für mich einfach zwei ToDos von 5 Minuten. Erst seit dem ich diese Dinge dann kleinschrittig aufschreibe erfasse ich besser die zeitliche Dimension.
Z.B: statt Putzen dann jeden Raum kleinschrittig auflisten
Z.B. Küche
spülen
abtrocknen
Sachen wegräumen
Müll
Ablagen abputzen
Sachen hochstellen
fegen
wischen
Sachen runterstellen
putzsachen wegräumen
Dementsprechend wird mein Tagesplaner voller und es fühlt sich dann auch wirklich nach mehr bzw. dem Zeitaufwand an.
bei mir ist z.B ein geputzter Raum = ToDo erledigt . dazu gehörte nie auch die Putzsachen wegzuräumen. Die bleiben an Ort und Stelle mit „puh endlich fertig“ im Weg stehen und nervten mich und ich war überfordert die noch eben wegzuräumen. seit dem es bei mir als ToDo noch dazugehört , ist es besser geworden.
Wenn ein ADHSler und ein Nicht-ADHSler nach außen hin gleich viel schaffen , hat der ADHSler meist mehr Energie verbraten und zugleich noch all die anderen ToDos und das was er nicht geschafft hat im Kopf. Dazu kommen dann in der Regel noch alte Glaubenssätze dazu die auf einem rumhacken nicht genug getan zu haben.
Ich erlebe viele „Nicht-ADHSler“ die halt eben einfach ihr Tages-und Wochengeschäfft ableisten und dann auch damit zufrieden sind. Die natürlich auch eine ToDoliste vor sich her schieben aber mit einem realistischen Blick für eines nach dem anderen und der Reihe nach.
Es sind ja auch viel die Projekte und Ideen und all dieses „man müsste mal“, „man könnte ja mal“, die einem im Kopf rumschwirren und uns unerledigtes vorgaukeln.
Wenn ein Koch kocht, dann kocht er mit Struktur und Abläufen und hinter ist die Küche wieder sauber, denn es gehört zum Ablauf dazu.
Wenn ich koche entsteht Chaos , diese überfordert mich in den Abläufen und ich Ärger mich selbst weil ich es mir komplizierte mache.
Dann klecker ich noch,
dann schmiere ich herum ,
dann habe ich noch eine neue Ideen
Dann schaue ich noch eben was zum Rezept online nach und vergoogle mich.
Das eine steht hier , das andere steht dort
Die Arbeitsfläche mit allem voll
Und das aufräumen hinterher oder ein zwei Tage später gefühlt ein Riesenaufwand.
Ich hatte zum Geburtstag den Kollegen Häppchen und kleine Spießer ausgegeben.
Alle haben sich total gefreut, dass es mal was anderes wie Süßigkeiten gab.
Ganz viel waren voll dankbar dass ich so viel Zeit investiert hatte und dachten ich sei zwei Stunden eher aufgestanden.
ich hatte es zwar Abends vorher gemacht , aber war davon ausgegangen das es so ½ h dauert . Die Kollegen hatten irgendwie sofort den Aufwand im Blick.
Ich nicht , dementsprechend wurde es nach Mitternacht und alles was ich an dem Abned noch machen wollte blieb liegen.
Ich glaube viele wären dann mit dem richtig eingeschätzten Zeitaufwand um z.B. 20:00 Uhr angefangen . Hätten dann von 22:00-23:00 den Rest erledigt und dann rechtzeitig ins Bett.
Ich habe von 20:00-23:00 noch dieses jenes und welches gemacht , weil ich ja nur von 1/2h ausging und dann war es nach 1:00 Uhr als ich im Bett lag.
Angenommen ich würde 5 Tage lange jeden Abend genau so machen und immer nur von ½h ausgehen und es dauert eben 2h. Macht auf 5 Tage 7 1/2 Stunden wo ich all das andere was noch ansteht nicht erledigen konnte inc. 5 Tage bis 23:00 prokrastiniert dann nach 2h zu spät ins Bett und man fühlt sich sich zu doof für Planung und mal eben ein paar Häppchen machen. Küche spiegelt einem jeden Morgen auch noch das Chaos
Ein andere plant einfach diese 2 Stunden tägliche ein wo es für ihn nichts anders zu erledigen gibt , fängt pünktlich an, macht die Küche fertig und kommt pünktlich ins Bett und wird morgens von sauberer Küche begrüßt.
Und glaubt mir, ich war gar weil es schon so spät war in Versuchung gekommen einfach morgens ½ ehr aufzustehen und es dann zu machen. Ich hätte im Bett gelegen und mit mir gemeckert warum ich es nicht eben mit 1/2h abends erledigt habe und über das Chaos dann morgens wollen wir lieber nicht nachdenken. :lol:
Ich glaube der Unterschied zwischen ADHSler und nicht ADHSler ist dieser ungesunde Coctail von
-Kein Zeitgefühl
-Prokrastinieren und wirklich Zeit verlieren
-Eine höhere Anhäufung von aufgeschobenen
-Zeitaufwand von erledigtem nicht erfassen können
-Im Tagesrückblick getanes nicht erfassen können
-Banale Tätigkeiten die man ohne Gefühl von Folter nicht ableisten kann
-Nicht Priorisieren zu können und man immer wieder überwältigt ist von dem was ansteht und man sich mit Prokrastination schützen will , was wiederum den Teufelskreislauf von aufgeschobenem und sich wieder schützen wollen erhöht .
-Der Ideeninput der eine überhäuft und jede Idee wie ein ToDo wirken lässt.
-Die hohe Auffassungsgabe die einem erfassen lässt wie man was noch optimaler und Idealer machen könnte, was einem wieder als etwas nicht schaffen können erscheint.
-Der Kritiker am Werk der einen nie zufrieden sein lässt oder einen manchmal gleich ganz lähmt und unerledigtes wieder anhäufen lässt um dann noch mehr kritisieren lässt.
Gehe ich meiner Kreativität nach bleiben vieles liegen. mache ich den andern Kram bleibt das Kreative in all meinen Intersessen liegen. Komme ich da nicht weiter habe ich wieder „unerledigtes“ vor Augen.
Aber wie schon an anderer Stelle geschrieben , selbst wenn ich jemanden für Haushalt und Papierkram hätte, dann gäbe es glaube ich Raum für neue Ideen und neuen unerledigten Dingen die mich quälen würden.
Und irgendwie bekommen die nicht ADHSler aus meiner Sicht Haushalt und co ungequälter einfach hin und auch den Lohnsteuerjahresausgleich jedes Jahr wenn auch kurz vor knapp und genervt wenigstens erledigt.
Nun ja und welche Nicht-ADHSler liegt noch im Bett und hat eben weil er ADHS hat ein Forum in dem er grade seine Zeit verliert und sich damit prokrastiniert.