YNAB - You Need A Budget // Finanzen in den Griff kriegen mit ADHS

Kann mir schon auch vorstellen das sie sich bisschen unter Druck gesetzt fühlt und gleichzeitig soll sie gefühlt ein Stück finanzielle Selbstständigkeit aufgeben.

Das Paradoxe ist ja ohnehin - sowas wie YNAB zu benutzen erzeugt erstmal einen Widerstand - weil man als adhsler ungern Einschränkungen und Grenzen möchte.

Aber das Gegenteil ist der Fall - durch die Kontrolle ist man viel freier!

Das sieht man aber erst vielleicht nicht. Und wenn man noch unter Druck gesetzt wird schon gar nicht :sweat_smile:

Kann ich mir vorstellen. :thinking:

Ich warte die ganze Zeit darauf, dass neue Buchungen eingehen, damit ich sie meinen wohlsortierten Budgets zuordnen kann - leider gehen keine ein, weil ich so gut wie nichts ausgeben, weil ich meine wohlsortierten Budgets nicht zerschießen will.
Hmpf.

Jap. Das hat meine Therapeutin letztens auch dazu gesagt.
Das ist halt so was, was ich generell nicht versteh.
Entweder ich bin eben wirklich AUCH noch aufm Autismus Spektrum (wofür leider auch so einiges spricht), ODER es sind eben nur meine über die Jahre entwickelten Coping Strategien:
Als was mir Angst macht, versuch ich mit Regeln/Routinen zu „regulieren“ (pun intended).
Und versteh nicht, wie man das nicht zumindest als bessere Lösung sehen kann, wenn man schon nicht selber drauf gekommen ist…

Ich bin ja jetzt in meinem ersten Monat und fühl mich jetzt schon sooo viel freier…obwohl ich ständig neue Sachen finde, für die ich AUCH noch was monatlich zurücklegen will und mein „Taschengeld“ dadurch ständig weiter schrumpft…

Ich mein, vielleicht liegts auch bisschen dran, dass sie lange Zeit noch einiges an Rücklagen hatte, da ihre Eltern früh gestorben sind.
Ich hatte halt NIE den Luxus meine Finanzen ignorieren zu können, ich habs halt leider trotzdem nicht geschafft da ein System zu finden, was für mich funktioniert…

Ja hab ich grad einen Thread auf Reddit zu gelesen…
Titel ungefähr „Wie geht ihr damit um, wenns einfach nichts mehr täglich zu checken und kategorisieren gibt“…:slight_smile:

Ich hab gestern schon mal versucht „Finanzblick“ für meine Freundin einzurichten, während sie drauf wartet, dass ihr Online Banking endlich wieder freigeschaltet wird.
Das macht so überhaupt gar keinen Spass, im Vergleich zu Ynab.
Dass es da nicht mal ne Übersicht über alle Budgets gibt, geschweige denn irgendeine Indikation, dass sich das überhaupt mit dem Einkommen deckt, was man GEPLANT hat…

Aber ich kann mir grad noch weder vorstellen, dass sie mir irgendwann so vertraut, dass sie bereit ist einfach Ynab together zu nutzen und ihr Bankkonto dort zu verlinken, kann ich mir genausowenig vorstellen wie dass sie sich dafür so begeistern kann, dass sie sich selber ne Subscription leistet.

Ich mein, Ynab ist grossartig, aber ich fürchte es begeistert trotzdem nur Leute mit ADHS, die sich auch sonst für so Apps und sowas begeistern können, die unter „self improvement“ oder „Organisationstools“ laufen.
Und die nicht, wie meine Freundin, eben lieber nur das absolute Minimum für sowas machen und dann lieber ignorieren, dass sich Probleme anhäufen, die dann irgendwann VIEL mehr Zeit und Nerven kosten.

Also klassisch ADHS eben.

Du bist ja auch lange nicht drauf gekommen.

Gehts dir nicht so, dass du dich nicht gerne unter Druck setzen lässt?
Ist immer ein Unterschied ob man sich aus eigenem Interesse mit etwas beschäftigt oder ob jemand kommt und man sich unter Druck gesetzt fühlt.

Aber ich verstehe dich!
YNAB hat mein Leben ja extrem positiv verändert - und ich wäre froh gewesen, ich hätte es früher entdeckt.

Und weil ich dieses Wissen jetzt habe dachte ich, meine (erwachsenen) Kinder könnten sich viel ersparen, wenn sie das jetzt schon anwenden.

Aber - tun die nicht :roll_eyes::woman_shrugging:t2::sob:

Ich muss da mit meinem Partner auch enorm aufpassen - zum einen wegen der ADHS-Begeisterungsfähigkeit, die dazu führt, dass ich alles und jeden mit dem Thema zutexte. Hauptsächlich aber, weil er seine eigenen Entscheidungen treffen möchte (genau wie ich), also in seinem Tempo das Für und Wider abwägen muss.
Also versuche ich, meine Begeisterung auf ein kompatibles Maß zu reduzieren oder kündige zumindest an, dass das Thema uns in der nächste Zeit begleiten wird, und baue darauf, dass die gelebten Vorzüge einen Nachfolge-Effekt auslösen.

Lustig, welche Strategien man so entwickelt. Andererseits muss mir mein Freund immer dann niedliche Tiervideso auf dem Handy zeigen, wenn ich in einen negativen Hyperfokus zu rutschen drohe. Er hat damit schon einiges abgewendet. (Sorry, lose Assoziation zum Thema Beeinflussung.)

Und weil ich dieses Wissen jetzt habe dachte ich, meine (erwachsenen) Kinder könnten sich viel ersparen, wenn sie das jetzt schon anwenden.

Hattest du Ynab noch nicht, als sie kleiner waren?
Ich hatte das glaub ich ja schon erwähnt, aber zumindest zwei meiner Kids finden das jetzt schon interessant, als ich ihnen das mal gezeigt hab.
Liegt aber glaub ich eher daran, dass die beide auch Spass an „ich spar auf ein Ziel“ und „kategorisieren“ haben.
Und, wenn mans weiss und früh genug anfängt und positiv damit umgeht, dann reagieren neurodivergente Kids eigentlich sehr gut auf Regeln und Listen zum abhaken und sowas.

Hm, doch, schon. Aber ich funktionier generell eben AUCH vor allem unter Druck am besten:slight_smile:
Und womit ich eben auch sehr gut funktioniere, sind klare Regeln und Sachen zum abhaken…
„Hilf mir beim aufräumen“ funktioniert gar nicht, „Hier ist eine Liste mit 10 kleinen Tasks zum abhaken“ funktioniert super.

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ja, das fällt mir leider auch extrem schwer.
Das hab ich schon auch echt schlimmer als die meisten ADHSler die ich kenne, den Monotropismus.
Und den Vorzügen trau ich halt auch noch nicht so ganz, ich seh sie zwar deutlich vor mir, aber obs dann wirklich klappt liegt eben bei uns nicht nur daran, wie gut ICH damit klar komme langfristig (also ob ich mich nicht doch wieder zu doll eingeschränkt fühle und dumme Entscheidungen treffe) und nach wie vor auch daran, wie viel sie bereit ist mitzuspielen, weil wir finanziell so voneinander abhängig sind und als Familie planen müssen.

Sonst hätt ich vielleicht auch eher den Ratschlag aus dem YNAB Guide befolgt und es einfach für mich angefangen und sie dann mit irgendwas tollem überrascht und nur beiläufig erwähnt, dass ich das nur dank YNAB geschafft habe…:slight_smile:

Deshalb hab ich da auch ne App :joy:

Ja, das wäre vermutlich optimal gewesen, aber wie soll man das denn schaffen bei all der Begeisterung und Dringlichkeit? :smiley:

Ich kämpfe bei aller Begeisterung und Anerkennen der Vorteile auch stark mit dem psychologischen Effekt des verplanten Geldes, was mir gefühlt allen Freiraum nimmt und mir Dinge verbietet. Das ist nicht logisch und auch inhaltlich vollkommen falsch, aber das interessiert mein Hirn nun auch nicht immer.
Die Gedanken kommen bei mir vor allem dann, wenn ich meine Sparsumme (die dank Budget wohl doppelt so hoch ausfällt wie sonst) sehe und dann die Immobilienpreise (auf die wir hinsparen wollen) im Vergleich. Das ist so, als wollte ich einen Ozean mit einem Teelöffel befüllen, und die Wasserquelle ist auch noch verdammt weit weg.

Was ich ein bisschen als Ziel vermisse, ist „Spare jeden Monat Summe X, bis Ziel Y erreicht ist“. Überseh ich das nur oder gibt es das wirklich nicht?

Doch. Bei „edit target“.

Und wo da? Ich hab da selbst schon 20x gesucht, find es aber nicht - die Funktion scheint nur mit Zieldatum zu existieren.

Ha. Ne. War falsch weil die Summe fehlt.

Ich glaube das geht nicht. Du kannst entweder zu einem bestimmten Datum mit einem Ziel sparen - zum Beispiel für Weihnachten brauchst 1000 Euro, dann bekommst du eine monatliche Rate.

Oder jeden Monat die gleiche Summe ohne Ziel. Das müsste man vielleicht selbst dazu schreiben

Die Summe kannst du in die Notizen oder in den Namen der Kategorie schreiben :thinking:

Oder wenn es wirklich jeden Monat die gleiche Summe ist dann kannst du das Datum eingeben.

Du sparst jeden Monat 30 Euro für den Hund bis du 300 hast - also in 10 Monaten, das Datum trägst dann ein. :thinking:

Nen workaround hab ich auch, ich hätte es nur schön gefunden, wenn es so möglich gewesen wäre. :slight_smile: Danke fürs Mitsuchen!

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In der Web-Version gibt es bei den Auswertungen eine Aufstellung aller geplanten Budgets nach Monat - das geht zumindest in die Richtung, in die gesucht hatte.

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Verstehe ich das mit dem „age of money“ richtig, dass man immer ein Gehalt quasi als Reserve haben sollte, um daraus dann den nächsten Monaten finanzieren zu können?